Eine Zwischenbilanz zur Möbelmesse M.O.W.

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Die europaweit größte Messe für Möbel und Wohnen bricht jedes Jahr aufs neue Rekorde. Wir ziehen eine Zwischenbilanz für die noch bis morgen andauernde Veranstaltung, von der es schon jetzt heißt: „Geschmack ist, was gefällt“ – individueller wird’s nicht. Eine Trendsuche.

 

Erstmals mehr ausländische als deutsche Aussteller

MOW entrance
Die M.O.W. ist in vollem Gange: Auf über 80.000 Quadratmetern präsentieren sich heuer 412 Aussteller; erstmals mehr ausländische als deutsche Vertreter. (Foto: mow.de)

Der Geschäftsführer der Messe Ostwestfalen, Bernd Schäfermeier, gibt sich am Dienstag zur Halbzeit der Möbel-Ordermesse Westfalen, die M.O.W., höchst zufrieden. „Wir sind komplett ausgebucht“, gibt er in der Pressekonferenz zu Protokoll, „40 Unternehmen stehen sogar noch auf der Warteliste“. Freudige Nachrichten für die europaweit größte Möbelmesse, nachdem Insolvenzen in einigen Sparten der Branche auch die M.O.W. in den letzten Jahren empfindlich traf.

Jetzt aber übertreffen sich die Superlative: 412 Aussteller präsentieren auf 80.000 Quadratmetern vom 18. bis zum morgigen 22. September ihre neuesten Möbel in den Bereichen Wohnen, Schlafen, Leben, Küche, Spielen und Bad. Für den Küchenbereich präsentiert die integrierte Sondermesse „area30“ Produktentwicklungen, Marktführer und Newcomer.

Erstmals sind auf der MOW mehr ausländische Aussteller (230) als deutsche Aussteller (182) dabei, die Nationenvielfalt reicht von europäischen Nachbarländern wie Polen, Frankreich, Italien und Dänemark über asiatische Aussteller aus China, Vietnam und Malaysia bis hin zu südamerikanischen Präsentationen aus Brasilien. Etwa 15.000 Fachbesucher werden erwartet, darunter Profi-Einkäufer, Möbelhändler, Filialisten und Online-Vertriebler aus mehr als 40 Nationen. Den Veranstaltern ist damit ein Mix aus Big Playern des Marktes, mittelständischen Produzenten, bekannten Marken und Newcomern gelungen, der dem Anspruch gerecht wird, die Mitte des Möbelmarktes und die wichtigsten Neuerungen abzudecken und vorzustellen.

 

SieMatic; Innenausstattungssystem
Im August-Wilhelm Siekmann-Forum präsentiert Luxushersteller SieMatic seine zeitlos eleganten Ideen für Innenausstattung in der Küche. (Foto: SieMatic)

Produkte für Geschmack und Geldbeutel

Auffällig dieses Jahr: Nicht nur die Produktauswahl ist riesig, sondern vor allem deren Vielfalt in Stil und Anwendung. Katja Möller, die für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der M.O.W. verantwortlich zeichnet, stellt die ersten sich abzeichnenden Trends 2016 vor und betont: „Mehr noch als Verkaufsstatistiken hatten die Hersteller in diesem Jahr offensichtlich den Verbraucher mit seinen Bedürfnissen und Stil-Leben vor Augen. Über alle Wohnbereiche und Preislagen werden Produkte für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt.“ Soll heißen: Alter, Familienstand oder andere demografische Werte treten zurück, geplant wird für Geschmack und Geldbeutel. Weil eben auch junge Leute bereits in hochwertige Möbel investierten oder ältere Leute den als „junges Wohnen“ kategorisierten skandinavischen Lebensstil für sich entdeckt haben. Auch Exzentriker und Nonkonformisten werden von den Möbelherstellern angesprochen – „Geschmack ist, was gefällt“, so Möller.

 

 

Der skandinavische Stil bleibt die Nummer 1

(Foto: lilaliv.ch, Stockholm)
Holz, weiße Farben und der Skandi-Chic trenden auch dieses Jahr wieder am meisten auf der Möbelmesse. (Foto: lilaliv.ch, Stockholm)

Konstant an der Spitze der beliebten Möbelstücke verharrt der skandinavische Einrichtungsstil. Klare Formen, freundliche Farben und viel Holz finden sich in der Küche, beim Schlafen und beim Wohnen wieder; Designer aus Schweden und Dänemark stehen mit ihren Polstermöbeln und Küchenschnitten ganz weit oben. Dazu passt, dass Wohnen und Speisen weiter zusammenwachsen: Viele Möbelhersteller müssen jetzt miteinander agieren, statt gegeneinander, um für den anspruchsvollen modernen Kunden eine Option zu sein.

Ein weiterer gefragter Wohnstil ist „Modernes Landhaus“, in dem durch kubische Formen, Holz sowie den Farben Weiß und Grau dem etwas angestaubten konventionellen Landhaus modern die Stirn geboten wird. Doch auch die „Cottage Romantik“ mit charmanten Schnörkeln, Verzierungen und Weichhölzern in weißem Farbton hat sich einer Verjüngungskur unterzogen und findet damit nach wie vor viele Anhänger.

Der „Used Look“ ist sowieso längst in der Möbelwelt angekommen. Die M.O.W. zeigt schwere Tischplatten aus knorrigem Holz, Leder und Altholz sowie bewusst abgeblätterte Farbanstriche oder schwarzes Metall als Teil des Industrial-, Retro- oder Vintage-Stils.

 

Die wichtigsten Möbeltrends für Küchen im Überblick auf der M.O.W.

Zum Schluss gibt es von Möller und Schäfermeier noch einen Kurzticker für Sortiments-Trends, die sich schon jetzt zum Zwischenstand der Messe abzeichnet:

Weiß führt nach wie vor die Farbskala an +++ Lack geht von hochglänzend auf matt +++ Eiche bleibt vorne bei den Hölzern +++ Wohnen und Speisen wachsen (noch mehr) zusammen +++ Der skandinavische Stil bleibt die Nummer 1 +++ Der Used-Look etabliert sich weiter +++ Beton, Basalt und Marmor (Nachbildungen) setzen sich an der Front ab +++ LED unverzichtbar als Zubehör

 

Susanne Maerzke
Susanne Maerzke
Kochen ist Lebensfreude, Zeit mit Freunden, Belohnung, Versöhnung, Hobby und Genuss. Auch unsere Redakteurin sieht die Küche als das Herzstück der Wohnung – schließlich endet jede gute Party zurecht in der Küche neben den letzten Käsehäppchen und einem Glas Wein. Es lohnt sich also definitiv, sein Augenmerk auf die Ausstattung der Küche zu richten und mal bei den neuesten Trends, Geräten und Designern nachzuhaken: auch als Gesprächsgrundlage für die nächste Feier.

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