Eine Küche zu planen ist ein hochkomplexes Thema. Wo soll man da anfangen? Am besten bei Ihnen selbst: Überlegen Sie noch vor dem ersten Gang zum Küchenplaner, wie Ihre individuellen Verhaltensweisen in der Küche aussehen und wie Sie gerne in Zukunft kochen möchten. Legen Sie Wert auf kurze Wege? Kochen Sie lieber allein oder in Familie? Benötigen Sie zusätzlichen Stauraum für die Aufbewahrung von Lebensmitteln oder sogar einen extra Schrank für das gute Porzellan?
5 Küchenzonen: Neben Spülen, Kochen und Vorbereiten auch das Aufbewahren und Bevorraten
Generell lässt sich eine Küchenplanung in fünf Zonen einteilen, die die Abläufe in der Küche so effizient und entspannt wie möglich machen sollen. Man unterscheidet die Zonen „Spülen“, „Kochen/Backen“, „Vorbereiten“, „Aufbewahren“ und „Bevorraten“ voneinander. Je besser diese Küchenzonen in sich selbst geplant und aufeinander abgestimmt werden, desto schneller haben Sie wichtige Utensilien beim Kochen zur Hand oder diese nach der Benutzung zügig wieder verräumt.
Während Spülen, Kochen und Vorbereiten die drei Hauptzonen in der Küche ausmachen, treffen Küchenexperten nochmals eine Unterscheidung zwischen „Aufbewahren“ und „Bevorraten“. Aufbewahren bezeichnet hier die Schubladen für Teller, Besteck und Gläser, während Bevorraten für trockene oder konservierte Lebensmittel und Gewürze steht.
Diese Feinjustierung macht durchaus Sinn: Wer beispielsweise den Geschirrspüler in der Nähe oder gegenüber der „Aufbewahrungs“-Zone platziert, muss nicht erst die halbe Küche durchqueren, um die Maschine auszuräumen. Wer wiederum „Bevorratungs-Zone“ in der Nähe des Kochfelds plant, kann schneller auf Gewürze, Öle und andere gelagerte Lebensmittel während des Kochvorgangs zurückgreifen.
Was ist bei den einzelnen Küchenzonen in der Planung zu beachten?
(01) Die Kochzone
Während, wie eben erwähnt, Teller und Gläser besser in der Nähe der Geschirrspülmaschine aufbewahrt werden, ist es ratsam, Kochutensilien wie Töpfe, Pfannen und Kochlöffel in der Zone Kochen/Backen anzusiedeln. Gleiches gilt selbstverständlich für Backbleche, die im Backofen selbst oder in einer naheliegenden Schublade gut aufgehoben sind.
Um die Arbeitsvorgänge zwischen Koch- und Vorbereitungszone zu erleichtern, ist es ratsam, auf eine feuerfeste und kratzfeste Arbeitsplatte zu achten, damit eilig abgestellte Töpfe oder rasch geschnittene Lebensmittel für den Kochtopf zwischen den Stationen wandern können, ohne etwas zu beschädigen.
(02) Die Spülzone
Die Zone Spülen setzt sich als „Nasszone“ aus Geschirrspüler und Spülbecken zusammen. Daneben sollte ein Vollauszug rasch Zugriff auf Reinigungsmittel, Spülmittel und Schwamm gewähren. Wer sperrige Gegenstände wie Backbleche oder Auflaufformen lieber von Hand spült oder diese zunächst einweichen möchte, kann auf ein extragroßes XL-Spülbecken von Herstellern wie Blanco oder Franke zurückgreifen.
Zudem geht der Trend zum Zweitbecken: Hier können Sie mit kleinen Einsätzen, die der Hersteller mitliefert, Obst in einer Abtropfschale waschen oder Lebensmittel vorbereiten, während die andere Spüle für Geschirr genutzt wird.
(03) Die Vorbereitungszone
Eine der wichtigsten Zonen der ganzen Küche ist die Arbeitsfläche. Sie sollte immer als zentrale Anlaufstelle zwischen Spüle, Abfall und Kochfeld konstruiert werden, sodass alle Bewegungen flüssig nacheinander erfolgen können oder man sich beim gemeinsamen Kochen ergänzt, statt im Weg zu stehen.
Die ideale Abfolge des Workflows wird mit Spüle – Arbeitszone – Kochfeld definiert. Rund um diese drei Hauptstationen kommt Stauraum zum „Aufbewahren“ und „Bevorraten“ hinzu.
(04) Die Aufbewahrungszone
Vorbei die Zeit, in der Teller und Tassen in Oberschränken zu wackeligen Bergen aufgetürmt wurden, die es vorsichtig herauszubalancieren galt – heute wird Küchengeschirr grundsätzlich in kniehohen Schubladen mit Vollauszug verstaut, in denen es leichter zu entnehmen und zu stapeln ist. Trennstäbe aus Holz oder Metall sowie rutschfeste Untersätze helfen, das Geschirr sicher zu verstauen.
Gläser hingegen finden sich häufig im Oberschrank wieder, um ein beispielsweise gesprungenes Glas leichter beim Entnehmen zu erkennen, als es in einer Schublade ersichtlich wäre. Wie zuvor erwähnt, sollte die Aufbewahrungszone in der Nähe des Geschirrspülers positioniert werden, um ein schnelles Ein- und Ausräumen zu ermöglichen.
(05) Die Bevorratungszone
Übersichtliche Auszugssysteme, Apothekerschränke und schwenkbare Schubladen sorgen heutzutage dafür, dass der Lebensmittelvorrat nicht mehr durchwühlt werden muss, sondern ordentlich sortiert und in Griffnähe ist. Für lagernde Flaschen, gestapelte Dosen und überschaubare Gewürzvorräte aller Art gibt es Griffe, Haken, Einschübe und Kästen im Inneren des Küchenschranks, damit auch beim Herausziehen alles an Ort und Stelle bleibt.
Da immer weniger Haushalte über eine Vorratskammer verfügen, wird die Bevorratungszone immer öfter als geräumiger Hochschrank in die Küchenzeile integriert.
Allgemeines Fazit zu Küchenzonen
Grundsätzlich gilt: Die 5 Küchenzonen sollten in jeder modernen Küche in einem ausgewogenen Verhältnis vorzufinden sein. Je nach Küchenform – also U-Form, L-Form, G-Form, Insel-Küche, ein- oder zweizeiliger Küche – sind die Zonen anders zueinander angeordnet; was bleibt, ist überall das Trio Spülen + Arbeiten + Kochen. Übrigens: Für Rechtshänder werden diese Stationen im Uhrzeigersinn angeordnet; für Linkshänder natürlich andersherum.
Beim Planen der fünf Küchenzonen hilft nicht nur das Resümieren des eigenen Kochverhalts, sondern selbstverständlich auch die Beratung eines erfahrenen Küchenplaners. Er oder sie kann Ihnen helfen, im Einklang mit den Räumlichkeiten und Ihrem Kochverhalten die ideale Küche mit ergonomisch genutzten Kochzonen für Sie zu schaffen.