7 Planungstipps gegen Rückenschmerzen in der Küche

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Eigentlich ist Kochen ja gut für die Gesundheit. Der träge Büromensch von heute steht und bewegt sich zur Abwechslung mal, wo doch regelmäßig bemängelt wird, dass viele von uns zuviel sitzen. Und je nachdem, was gekocht wird, ist das sogar gut für die Figur. Einer aber leidet oftmals unbemerkt: Der Rücken. Wir sagen Ihnen, worauf Sie bei der Küchenplanung achten sollten, um Rückenschmerzen in der Küche zu vermeiden und Ihre Bandscheiben weniger zu belasten. Mit den richtigen Maßen und Arbeitshöhen sowie unseren 7 Tipps verbessern Sie die Funktionalität Ihrer Küche und schonen gleichzeitig Ihren Körper!

So vermeiden Sie Rückenschmerzen in der Küche: Unsere 7 Planungstipps

Die bestmögliche Arbeitshöhe hängt von der individuellen Körpergröße ab. Zu beachten ist, dass Spüle und Kochtopf unterschiedlich tief sind und anderer Maße bedürfen. (Foto: Techart Sandt)
Die bestmögliche Arbeitshöhe hängt von der individuellen Körpergröße ab. Zu beachten ist, dass Spüle und Kochtopf unterschiedlich tief sind und anderer Maße bedürfen. (Foto: Techart Sandt)

1 Die individuelle Arbeitshöhe

Moderne Küchen sind heute auf ihren Benutzer – oder besser noch, die ganze Familie – abgestimmt. Das heißt, dass die Höhe der Arbeitsplatte individuell verstellbar ist und um einige Zentimeter nach oben oder unten geschraubt werden kann. Somit werden länger andauernde, nach vorn gebeugte Arbeitshaltungen beim Schneiden und Zubereiten vermieden, die Rückenschmerzen in der Küche verursachen könnten.

Übrigens sollte der Fokus bei höhenverstellbaren Arbeitsplatten nicht, wie früher angenommen, auf der Körpergröße liegen, sondern auf der Höhe der Ellenbogen. Die richtige Arbeitshöhe liegt 10 bis 15 cm unterhalb der Ellenbogenhöhe. Abweichungen gibt es für bestimmte Bereiche in der Küche: Während das Kochfeld abgesenkt sein kann, da der Topfrand die eigentliche Arbeitshöhe bildet, sollte die Spüle höher eingebaut werden, da die Arbeitsebene auf dem Spülenboden liegt.

2 Die Mindestfläche einer Arbeitsplatte

Manche Kücheninseln sind schmal und thekenartig verbaut, während wiederum andere in Breite und Länge nur so strotzen. Schön ist, was einem selbst gefällt, aber dennoch gilt: Als Mindestfläche für die Arbeitsplatte sollte eine Tiefe von 60 cm nicht unterschritten werden, um genügend Platz für das Kochfeld und Abstellfläche darum herum zu schaffen.

Zwischen dem Kochfeld und der Küchenspüle sollten wiederum mindestens 80 cm Abstand in der Breite herrschen. Ideal ist es ebenso, die beiden Küchenbereiche auf zwei unterschiedlichen Küchenzeilen zu realisieren, die sich mit mindestens 90 cm Abstand im Gang gegenüberliegen. Sofern es der Platz zulässt, sind 120 cm zwischen Herd und Spüle ideal.

Kochen - Spülen - Kühlen: Das magische Dreieck macht es möglich, dass mehrere Leute gleichzeitig in der Küche hantieren können. (Foto: modmebel)
Kochen – Spülen – Kühlen: Das magische Dreieck macht es möglich, dass mehrere Leute gleichzeitig in der Küche hantieren können. (Foto: modmebel)

3 Kurze Laufwege in der Küche

Küchenstudios planen die Bedürfnisse und Kochgewohnheiten ihrer Kunden mit ein, sodass Laufwege gering und der ergonomische Nutzen einer neuen Küche hoch sind. Bei der Planung einer Küche sollte man von drei Arbeitsbereichen ausgehen: Dem Kochen (Herd), dem Waschen (Spülbecken) und dem Lebensmittelvorrat (Kühlschrank). Wenn diese drei Bereiche ein sogenanntes „magisches Dreieck“ bilden, können Arbeitsvorgänge optimiert und Laufwege auf ein Minimum reduziert werden.

Wie oben erwähnt, sollten zwischen Herd bzw. Kochfeld und Küchenspüle zwischen 90 bis 120 cm Abstand liegen – das garantiert auch den reibungslosen Ablauf bei mehreren Personen, die in der Küche kochen. Zwischen Kochfeld und Kühlschrank sollten mindestens 50 cm Abstand liegen, damit Dampf und Kühlzone sich nicht gegenseitig beeinflussen und entnommene Lebensmittel dazwischen auch abgestellt werden können.

4 Einbaugeräte auf Brusthöhe

Auf Brusthöhe eingesetzte Küchengeräte wie Backofen und Dampfgarer können gegen Rückenschmerzen in der Küche wahre Wunder wirken - und sind auch so enorm funktional. (Foto: Miele)
Auf Brusthöhe eingesetzte Küchengeräte wie Backofen und Dampfgarer können gegen Rückenschmerzen in der Küche wahre Wunder wirken – und sind auch so enorm funktional. (Foto: Miele)

Vorbei die Zeit des Bückens vorm Backofen, um zu schauen, ob der Braten schon gar oder der Kuchen aufgegangen ist. Einbaugeräte wie Backofen oder Dampfgarer werden in der modernen Küche auf einer für den Benutzer ergonomischen Höhe zwischen Brust und Bauch eingebaut. So lässt sich nicht nur prüfen, in welchem Status sich das Gargut befinden, sondern das Essen nach Ablauf der Backzeit auch bequem entnehmen. So kann Rückenschmerzen in der Küche effektiv entgegengewirkt werden.

Ein Vollauszug indes sorgt für einen leichten Auszug des Backblechs und mindert die Gefahr, dass z.B. eine entnommene Auflaufschale dem Koch samt Inhalt entgegenkommt. Auch das Reinigen des Backofens oder der Teleskopzüge fällt dank des Einbaus auf Brusthöhe leichter.

5 Vollauszüge in Küchenschränken

Küchenschränke und Küchenschubladen mit großer Tiefe bieten viel Stauraum – allerdings muss man sich oft richtiggehend verrenken, um an Töpfe und Teller im hinteren Schrankbereich zu gelangen. Zum Glück bieten moderne Küchen oftmals Teleskopschienen oder Vollauszüge in ihren Küchenschränken, mit denen die Küchenschublade bequem aus- und wieder eingefahren werden können. Das schont die Bandscheiben und wirkt gegen Rückenschmerzen in der Küche.

Bei Eckschränken haben sich inzwischen eigens dafür geschaffene Küchenauszüge zum Herausdrehen etabliert, wie zum Beispiel der Eckschrank-Schwenkauszug oder der kurvenförmige Auszug „Le Mans“ (von Schüller). So kann auch ein toter Winkel in der Küche optimal zum Stauraum für Küchenzubehör genutzt werden. Wichtig: Immer auf den Softeinzug achten, mit dem die Schublade sanft und geräuschlos von selbst schließt.

Übrigens: Bei Oberschränken gibt es ebenfalls Schranksysteme, die beim Öffnen des Schrankes oder dem Herankommen an Lebensmitteln helfen, wie z.B. das „iMove-System“ oder der 360°-Schrank „TurnMotion“ von Kesseböhmer. Erfahren Sie mehr, in dem Sie auf die Links klicken.

Die Topos Concrete von LEICHT ist grifflos, aber dank des Push-to-open-Systems mit Öffnungsunterstützung zügig zu bedienen. (Foto: LEICHT)
Die Topos Concrete von LEICHT ist grifflos, aber dank des Push-to-open-Systems mit Öffnungsunterstützung zügig zu bedienen. (Foto: LEICHT)

6 Öffnungsunterstützung bei schweren Türen

Wer auf grifflose Küchen setzt, lässt sich ein „Push to open“-System in die Küchenschranktüren einbauen. Dieser Mechanismus sorgt beim kleinsten Druck dafür, dass selbst schwere Auszüge oder Türen bereits leicht geöffnet werden und sich schnell ausziehen oder öffnen lassen.

Das System gibt es mittlerweile sogar bei Kühlschränken: Diese lassen sich mithilfe des Drucksystems leichter öffnen und sorgen somit ebenfalls für eine ergonomische Bedienung. Wer bereits Erfahrungen mit Rückenschmerzen in der Küche gemacht hat, wird diese Art der leichten Unterstützung dankend annehmen.

Während früher alle Küchenabläufe auf die Mehrheit der Deutschen als Rechtshänder abgestimmt waren, planen Küchenstudios heute selbstverständlich auch optimale Arbeitswege für Linkshänder, die etwa 15% der deutschen Bevölkerung ausmachen.

Der Arbeitsablauf für Linkshänder funktioniert in umgekehrter Richtung zu den Rechtshändern, nämlich in ihrer Benutzung von links nach rechts. Auch die Lichtquelle sollte auf die Arbeitsabläufe der Küche und somit der Händigkeit des Benutzers abgestimmt sein. Das vermeidet unnötige Rückenschmerzen in der Küche, die durch Verrenken oder ungewohnte Bewegungen verursacht werden könnten.

Dilara Suzuka
Dilara Suzuka
Die Küche war für Dilara schon immer ein magischer Anziehungspunkt; als Nesthäkchen mit vier Geschwistern drehte sich schon im Familienhaushalt immer alles um den heiligen Ort des Zusammenseins beim Essen, Kochen, Hausaufgaben machen, Malen, Diskutieren, Entscheidungen verkünden. Auch in ihrer WG während des Studiums kreuzten sich in der Küche sämtliche Lebenswege. Die Webdesignerin entschied deshalb, dass es an der Zeit wäre, diesem Altar des Essens und der Entscheidungen auch im Internet ein bisschen mehr Leben einzuhauchen. Los geht’s.

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