Ob Küchenplatte, Spüle oder Geräte: 4 Tipps für die optimale Arbeitshöhe in der Küche

HomeKüchenplanungOb Küchenplatte, Spüle oder Geräte: 4 Tipps für die optimale Arbeitshöhe in...

Schneiden und schälen, in Pfannen und Töpfen rühren, den Braten aus dem Ofen holen und das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine räumen – mit der richtigen Küchenplanung gehen all diese Arbeiten nicht nur schnell, sondern auch bequem und einfach von der Hand. Ein wichtiger Faktor ist dabei die ideale Arbeitshöhe in der Küche. Und die sollte nicht nur in Bezug auf die Arbeitsplatte stimmen. Was man dabei unbedingt beachten sollte, erfahren Sie hier.

4 Tipps für die optimale Arbeitshöhe in der Küche

1. Tipp: Die individuell richtige Arbeitshöhe in der Küche berechnen

Lange Zeit galt eine Küchenarbeitsplattenhöhe von 86 oder 87 cm als ideal. Da solch eine niedrige Arbeitshöhe in der Küche oftmals zu einer gebückten Haltung – und damit zu Rückenschmerzen – führte, sind heute Arbeitsplattenhöhen von 90 bis 94 cm Standard. Die Betonung liegt hier allerdings auf „Standard“, denn: Die perfekte Arbeitshöhe richtet sich nach der individuellen Körpergröße. Weshalb die meisten Küchenhersteller verschiedene Unterschrankhöhen anbieten.

Für ein bequemes und rückenschonendes Arbeiten in der Küche, ist also die individuelle Arbeitshöhe ein entscheidender Faktor. Als Faustregel gilt: Zwischen Arbeitsplatte und angewinkeltem Ellenbogen sollten 10 bis 15 Zentimeter Abstand sein.

Daraus ergibt sich folgende Einschätzung zur ersten Orientierung:

160 cm85 cm
165 cm90 cm
170 cm90 cm
175 cm95 cm
180 cm100 cm
185 cm105 cm
190 cm105 cm
195 cm110 cm
Anhand der persönlichen Körpergröße lässt sich die individuell optimale Arbeitshöhe berechnen. (Foto: Ballerina Küchen)
Anhand der persönlichen Körpergröße lässt sich die individuell optimale Arbeitshöhe berechnen. (Foto: Ballerina Küchen)

Aber wie sieht es in einem Mehrpersonenhaushalt aus? Hier sollte sich die Arbeitshöhe stets an der Person orientieren, die die meiste Zeit in der Küche verbringt.

Hat der Hersteller keine passenden Unterschränke im Sortiment, kann auch ein entsprechend hoher Socken eingeplant werden. Beachten sollte man hierbei allerdings, dass mit einem hohen Sockel entsprechender Stauraum verloren geht. Mit einer sogenannten Sockel-Schublade, beispielsweise von Blum, können Sie jedoch Stauraum und Höhe kombinieren. Diese ausziehbaren Schubkästen fungieren als kleine Trittstufen, während im Inneren noch Platz für Putzutensilien und Co. bleibt.

Der „Space Step“ von Blum schafft rund 25 Zentimeter Höhe, ohne dass Stauraum im Sockel verloren geht. (Foto: Blum)
Der „Space Step“ von Blum schafft rund 25 Zentimeter Höhe, ohne dass Stauraum im Sockel verloren geht. (Foto: Blum)

2. Tipp: Das Kochfeld absenken

Das Kochfeld sollte etwas tiefer liegen als die Arbeitsplatte – um besser in die Töpfe blicken zu können. Die optimale Arbeitshöhe für diesen Bereich sollte daher anhand der Topfoberkante berechnet werden. Auch hier gibt es eine Faustregel: Wird das Kochfeld um etwa 20 Zentimeter nach unten gesetzt, ist die Sicht auch in tiefe Töpfe und Woks frei.

Bei der Gestaltung der Küchenzonen gibt es für diese Maßnahme verschiedene Optionen: Zum Beispiel kann die Arbeitsplatte um einen erhöhten Bereich zum Vorbereiten der Speisen ergänzt werden:

Im Idealfall liegt das Kochfeld etwas tiefer als die Vorbereitungsfläche – so lässt es sich leichter in die Töpfe schauen. (Foto: LEICHT)
Im Idealfall liegt das Kochfeld etwas tiefer als die Vorbereitungsfläche – so lässt es sich leichter in die Töpfe schauen. (Foto: LEICHT)

Wenn Sie eine Kücheninsel einplanen, können Sie diese aber auch etwas erhöhen und das Kochfeld auf die Küchenzeile setzen. So wird auf der Insel geschnitten und geschält, auf der Zeile gebraten und gerührt.

3. Tipp: Die Spüle erhöht einplanen

Das Kochfeld sollte abgesenkt – die Spüle dagegen erhöht geplant werden. Genau genommen etwa 10 bis 15 Zentimeter höher als die errechnete Arbeitsplattenhöhe. Das liegt daran, dass man beim Abspülen in die Spüle hineinfasst, also nach unten greift.

Um den Rücken bei diesen Küchenarbeiten zu entlasten – und viele von uns wissen, wie lange das Abspülen dauern kann – sollte die Spülenoberkante abhängig von der Spülentiefe etwas höher liegen. Da die Spülentiefe wiederum von Modell zu Modell variieren kann, empfiehlt es sich hier in jedem Fall, einen Küchenprofi zu Rate zu ziehen. Dieser ermittelt die individuelle Arbeitshöhe in Ihrer Küche auf den Zentimeter genau.

Kein Versteckspiel: Spülsteine zeigen sich imposant und massiv und werden so zum Hingucker. (Foto: Schock)
Ein erhöhtes Spülbecken hilft, die Arbeitshöhe an der Wasserstation optimal auszugleichen. (Foto: Schock)

4. Tipp: Elektrogeräte auf Schulterhöhe platzieren

Elektrogeräte wie Kühlschrank, Backofen oder Geschirrspüler in Hochschränken unterzubringen, ist nicht nur ergonomisch sinnvoll, sondern steigert auch den Komfort im Alltag. Beim Backofen kann die eigene Schulterhöhe als erster Anhaltspunkt dienen: Diese sollte in etwa der Einbauhöhe der Backofen-Oberkante entsprechen.

Während es bei Backöfen mittlerweile üblich ist, diese erhöht einzuplanen, ist dies bei Geschirrspülern doch noch die Ausnahme. Dabei gibt es auch bei diesem Gerät Sinn, damit man sich beim Be- und Entladen des Geschirrs nicht ständig bücken muss. Für die richtige Einbauhöhe kann man sich in diesem Fall an der Arbeitshöhe der Arbeitsplatte orientieren: Die Spülmaschine sollte etwa 5 bis 10 Zentimeter darüber liegen.

Häufig genutzte Elektrogeräte, wie Backofen und Geschirrspüler, sollten auf Brust- bzw. Schulterhöhe eingebaut werden, um ständiges Bücken zu vermeiden. (Foto: Sprecher Küche Raum Design)
Häufig genutzte Elektrogeräte, wie Backofen und Geschirrspüler, sollten auf Brust- bzw. Schulterhöhe eingebaut werden, um ständiges Bücken zu vermeiden. (Foto: Sprecher Küche Raum Design)

>> Lassen Sie sich von Expertinnen und Experten zur individuell perfekten Arbeitshöhe beraten. Eine Auswahl von uns zertifizierter Küchenhändler finden Sie in unserer Studiosuche.

Charlotte Finkenstein
Charlotte Finkenstein
Die freie Journalistin Charlotte Finkenstein beschäftigt sich nicht nur beruflich mit Genuss: auch privat verbringt die leidenschaftliche Hobbyköchin viel Zeit in den eigenen vier Küchenwänden und erfreut damit regelmäßig Kollegen und Freunde. Nach Stationen im TV bei Kochshows sowie bei kleineren Lebensmittelzeitschriften widmet sich Charlotte nun der Technik hinter dem Essen und blickt für uns Herstellern, Geräten und Kundenversprechungen genau auf die Finger.

Weiterführende Artikel

None found