Aus 1 mach 2: eine selektionD-Küche mit verborgenem Talent

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Auf den ersten Blick ist diese Küche ein minimalistisches Stück Küchenarchitektur; Beton, Mattlack und eloxierter Stahl entsprechen dem angesagten Industrial Style. Doch bei genauerer Betrachtung offenbart diese selektionD-Küche ein cleveres Geheimnis mit Durchgangstür – so, wie die Bauherren es sich gewünscht haben. Unsere Küche des Monats vom Studio Almhofer Architektur + Wohnen.

Immer dann, wenn eine Küche auf dem weißen Blatt Papier entsteht, ist die Spannung förmlich zum Greifen nah. Wenn es keinen vorgegeben Grundriss, keine Wände und damit auch keine Einwände gibt. Wenn die Küche nicht alt ist und renoviert werden muss, sondern gänzlich neu einer Idee und einem Kundenwunsch entspringt. Dann ist alles möglich, jeder Küchenstil liegt einem zu Füßen, jede Küchenneuheit kann ausprobiert werden.

Dieses Planerglück, bei dem die eigene Kreativität tätig werden kann und mit Spannung erwartet wird, hatte das Studio Almhofer Architektur + Wohnen. Ein österreichisches Ehepaar suchte das Wohnmöbel- und Küchenhaus von Sabine und Wolfgang Almhofer auf, um sein Haus – einen kompletten Neubau – mit einem Küchenraum ausstatten zu lassen, „der anders als gewöhnlich ist“.

selektionD-Küche: Grundlage für individuelle Küchenplanung

Die anspruchsvollen Vorstellungen der Kunden waren eine prädestinierte Grundlage für die Planung einer selektionD-Küche, wie sie bei Almhofer Architektur + Wohnen üblich ist. selektionD ist das Versprechen an die Kunden, die bestmögliche Zusammenstellung eines Küchenraums zu wählen: Der Planer bedient sich hierfür aus einem Pool an Küchenmarken und -möbeln und kreiert so das ideale Angebot für die Wünsche der Kunden – unabhängig vom Markennamen. Dank der nicht notwendigen Limitierung auf Modelle, Fronten und Farben kann ein Küchenraum mit selektionD höchst individuell auf dem Papier entstehen und anschließend umgesetzt werden.

Um schöne und funktionale Küchen gleichermaßen zu planen, benötigen Küchenstudios Erfahrung und eine gewisse Portion Kreativität. Mut vom Kunden zahlt sich aus. (Foto: selektionD)
Um schöne und funktionale Küchen gleichermaßen zu planen, benötigen Küchenstudios Erfahrung und eine gewisse Portion Kreativität. Mut vom Kunden zahlt sich aus. (Foto: selektionD)

Wunsch der Kunden: selektionD-Küche als offener Raum für Familie und Gäste

Der Wunsch des Kundenehepaares war es, einen zentralen, offenen Ort des Kochens und Genießens zu schaffen, an dem Freunde und Gäste des Hauses gern gesehen sind, jedoch wiederum nicht zuviel vom alltäglichen Schmutz und Chaos der Küche mitbekommen.

Ganz klar: eine Küche ist eine Werkstatt, in der gehobelt wird und auch hier und da Späne fallen. Daher wurde das Kochfeld im zentralen, sichtbaren Bereich des Küchenraums in der Mitte der Kücheninsel platziert, von wo aus man mit Blick auf den angrenzenden Essbereich und Wohnraum kocht. Ein flächenbündiges Induktionskochfeld mit integriertem Kochfeldabzug von BORA macht es möglich, den Küchenraum ohne Dunstabzug zu gestalten und damit architektonisch an den minimalistischen Stil des gesamten Hauses anzupassen.

Wunsch der Kunden, die gerne und oft Gäste zu Besuch haben und für diese kochen, war es, in der offenen Küche mit Blick auf den angrenzenden Essbereich zu kochen. Nur das schmutzige Geschirr hinterher sollte schnellstmöglich aus dem Blickfeld geräumt werden. (Foto: selektionD)
Wunsch der Kunden, die gerne und oft Gäste zu Besuch haben und für diese kochen, war es, in der offenen Küche mit Blick auf den angrenzenden Essbereich zu kochen. Nur das schmutzige Geschirr hinterher sollte schnellstmöglich aus dem Blickfeld geräumt werden. (Foto: selektionD)

Hauptmaterialien der selektionD-Küche: Beton, Mattlack und Schwarzglas

Zwischen Spüle, Kochfeld und Einbaugeräten entsteht ein funktionales Koch-Dreieck, das mit kurzen Laufwegen für einen optimalen Arbeitsablauf sorgt. Die in ästhetischem Schwarzglas gehaltenen Elektrogeräte fügen sich auf Brusthöhe direkt neben der Funktionsnische ein, die ebenfalls mit schwarzem Glas ausgekleidet und mit blendfreiem LED-Licht ausgeleuchtet ist. Damit ergibt sich eine visuelle, schwarze Einheit im grau getünchten, handgespachtelten Beton der Fronten, die parallel zur drei Meter langen Kücheninsel aus weißem Mattlack mit Keramik-Arbeitsplatte verläuft.

Für einen einheitlichen Gestaltungsrahmen ist die gesamte, fünf Meter lange Küchenrückwand bis knapp unter die Decke hochgezogen und in L-förmiger Ausgestaltung mit dunkelgrauen Betonfronten versehen. Damit gelingt es Almhofer Architektur + Wohnen, den Fokus des selektionD-Küchenraums auf die Zeile zu lenken, die dank ihrer stattlichen Größe den Küchenraum verlängert und ein Maximum an Stauraum signalisiert. Gleichzeitig harmoniert der industrielle Stil dieser Küche mit der Hausdecke aus Sichtbeton, der von einem warmen Parkettboden aus Eichenholz wohnlich gespiegelt wird.

Für den modernen, zeitlosen selektionD-Küchenraum setzt das Studio Almhofer Architektur + Wohnen auf das Trendmaterial Beton sowie ergänzend auf hochwertige Keramik und Mattlack. (Foto: selektionD)
Für den modernen, zeitlosen selektionD-Küchenraum setzt das Studio Almhofer Architektur + Wohnen auf das Trendmaterial Beton sowie ergänzend auf hochwertige Keramik und Mattlack. (Foto: selektionD)

Clou der selektionD-Küche: ein Zweitküchenraum als „wet kitchen“

Nun zum Clou dieser ohnehin wunderschön inszenierten selektionD-Küche. Wir erinnern uns, dass sich das Kundenpaar einen Küchenraum wünschte, in dem gemeinsam gekocht wird, doch die allgemeine Ordnung des Wohnraums mit dem betont akkuraten Minimalismus im Einrichtungsstil nicht zu stark gestört wird. Die Lösung: ein verborgener Zweitküchenraum, der auch unter dem Begriff „wet kitchen“ bekannt ist und im gehobenen Premiumküchensegment zunehmend eingesetzt wird.

In diesem Zweitküchenraum wird gern all jenes angesiedelt, das in einer normalen Küche für Hitze, Dampf, Gerüche, Schmutz und Feuchtigkeit („wet“) sorgt; also beispielsweise die Einbaugeräte, der Geschirrspüler oder lärmende Küchenkleingeräte. Für ihre selektionD-Küche wählte das Ehepaar nun zwar einen sichtbaren Kochbereich, in dem gemeinsam mit Gästen genossen werden kann, doch benutztes Kochgeschirr, Teller, Tassen und Gläser dürfen von nun an in die Zweitküche wandern, wo die Geschirrspülmaschine verbaut ist. Ebenso entschloss sich das Paar dazu, Objekte des täglichen Bedarfs wie Kaffeemaschine, Saftpresse und Toaster, die häufig wertvollen Platz auf der Arbeitsplatte in Anspruch nehmen und überdies das harmonische Bild eines aufgeräumten Küchenraums stören, in den Zweitküchenraum zu verbannen.

Eine clevere Lösung: die in der Seitenwand verbaute Schwingtür fällt optisch nicht auf und bietet Zugang zu einer Zweitküche, in der schmutziges Geschirr gestapelt und laute Kleingeräte in Betrieb genommen werden können. (Foto: selektionD)
Eine clevere Lösung: die in der Seitenwand verbaute Schwingtür fällt optisch nicht auf und bietet Zugang zu einer Zweitküche, in der schmutziges Geschirr gestapelt und laute Kleingeräte in Betrieb genommen werden können. (Foto: selektionD)

Schwingtür von Küche zu Küche – funktionale Ergänzung zum offenen Wohnraum

Anstelle einer separaten Tür verknüpfte das Studio Almhofer Architektur + Wohnen die zweite Küche mit der selektionD-Hauptküche durch eine Schwingtür, die kaum wahrnehmbar in die betonierte Seitenwand eingelassen ist und die beiden Räume voneinander trennt, jedoch bei Bedarf mit aller Funktionalität zur Verfügung steht. Hierin befinden sich neben den elektrischen oder motorisierten Küchenkleingeräten auch ein zweiter Kühlschrank sowie genug Arbeitsplatz zum Vorbereiten von Gerichten und Getränken, bevor diese in den offiziellen Küchenraum getragen werden.

Im Gegensatz zur Hauptküche ist die Nebenküche betont puristisch in schnörkelloser Funktionalität gehalten, mit weißen Kunststofffronten und korrelierender Arbeitsplatte.  Ebenso wie die sichtbare Küche verfügt sie über Griffmulden, die einen schnellen Zugriff auf die Kochutensilien ermöglichen und dabei Grifflosigkeit für ein glattes Gesamtbild simulieren. Lediglich einige filigrane Bügelgriffe finden sich in der Hauptküche am 90 Zentimeter breiten Kühlschrank mit French Door-Flügeltüren wieder, die als innenarchitektonisches Element in Wanddeko und Barhocker aufgegriffen werden.

Eine filigrane Keramik-Arbeitsplatte und weißer Mattlack am Inselkorpus gleichen die voluminöse Beton-Wandzeile aus. Ihr Überhang kann als Küchenbar genutzt werden, an der es sich komfortabel auf einem Barhocker sitzen lässt. (Foto: selektionD)
Eine filigrane Keramik-Arbeitsplatte und weißer Mattlack am Inselkorpus gleichen die voluminöse Beton-Wandzeile aus. Ihr Überhang kann als Küchenbar genutzt werden, an der es sich komfortabel auf einem Barhocker sitzen lässt. (Foto: selektionD)

Küchenplanung ist auch Raumplanung: hell, einladend, funktional

Die ausgereifte Raumplanung wird durch eine dezente Lichtplanung unterstrichen, die ebenfalls im Studio vorgenommen wurde und die sich aus hell einfallendem Tageslicht durch den Balkonzugang und das Oberlicht sowie durch schmale LED-Leisten zusammensetzt. Der Küchenraum lädt ein zum gemeinsamen Kochen, wirkt durch die u-förmige Mulde seiner Einbettung in den Wohnraum aber auch gemütlich für ein Frühstück zu zweit am integrierten Tresen.

Die gelungene Kombination aus ästhetischer Küchenoptik und perfekt verborgener Funktionalität macht die selektionD-Küche von Almhofer Architektur + Wohnen wahrlich zu einer Küche, die alles andere als „gewöhnlich“ ist.

>>> Hier geht es zur Homepage des Studios Almhofer Architektur + Wohnen. Erfahren Sie mehr zum Studio und seinen Inhabern in unserer Rubrik „Ein Studio stellt sich vor“. Auf der Studio-Detailseite von Almhofer erfahren Sie mehr zu ausgewählten Referenzen und erhalten die Kontaktdaten im Überblick.

Möchten Sie mehr zum Thema „Küchen im Industrial Style“ erfahren, klicken Sie hier. Um die Thematik der „wet kitchen“ zu verstehen, lesen Sie diesen Artikel.

>> Dieser Artikel wurde am 15.11.2019 veröffentlicht und am 26.10.2021 nach den neuesten Erkenntnissen aktualisiert.

Susanne Maerzke
Susanne Maerzke
Kochen ist Lebensfreude, Zeit mit Freunden, Belohnung, Versöhnung, Hobby und Genuss. Auch unsere Redakteurin sieht die Küche als das Herzstück der Wohnung – schließlich endet jede gute Party zurecht in der Küche neben den letzten Käsehäppchen und einem Glas Wein. Es lohnt sich also definitiv, sein Augenmerk auf die Ausstattung der Küche zu richten und mal bei den neuesten Trends, Geräten und Designern nachzuhaken: auch als Gesprächsgrundlage für die nächste Feier.

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