Schwer vorstellbar: Diese Küche sollte ursprünglich schwarz sein. Warum das Design mittendrin doch noch einmal umgeworfen wurde – und man eine helle, beige Küche eingebaut hat –, verrät uns Mara Varesi. Die Innenarchitektin bei Hoflehner Interiors war bei der Planung federführend – und weiß, wieso man eine Optik nicht nur schön finden sollte, sondern auch fühlen muss.
Eine beige Küche soll es sein: Ein Urlaub als Wendepunkt
Das Gestaltungsziel für das neu gebaute Einfamilienhaus war von Anfang an klar: hell und freundlich sollte es sein, zeitlos und doch außergewöhnlich durch sorgfältig ausgewählte Farbakzente. Die fünfköpfige Familie mit Hund bezog das Team von Hoflehner Interiors von Anfang an in den Planungsprozess mit ein. „So konnten wir die Raumstruktur optimal definieren. Und alle Farben, Materialien und Formen so auszuwählen, dass sie perfekt miteinander harmonieren“, sagt Planerin Mara Varesi.
Und doch kam alles anders, als erwartet. Ursprünglich war für den Neubau in einer kleinen Ortschaft zwischen Wien und Linz eine schwarze Küche mit Beton-Optik vorgesehen. Möbel, Fußböden und Geräte wurden um die dunkle Optik herum geplant, bis ein stimmiges Gesamtbild entstand. So stimmig, dass sich die Familie sofort für das Konzept entschied. Ein Urlaub brachte dann aber den Wendepunkt. Fernab des stressigen Alltags, ohne Ablenkung und mit frischem Blick, erkannte die Familie: Das Design und die Planung sind wunderschön. Aber es sind nicht sie.
Und so wurde der Findungsprozess kurzerhand ein zweites Mal angestoßen: Herausgekommen ist eine hellere Variante, die ein wenig an den beliebten Skandi-Stil erinnert und zugleich die einladende Sprache alpiner Gastfreundschaft spricht. Die beige Küche wurde mit subtilen Kniffen so gestaltet, dass sie zeitlos und modern zugleich wirkt. Und die Kunden dieses Mal tatsächlich perfekt repräsentiert – nicht nur optisch, sondern auch mit Herz und Gefühl.
Beige Küche mit warmer Eleganz
Nachdem das Haus und sein Interior komplett neu konzipiert wurden und alle Überlegungen und Änderungen abgeschlossen waren, ging es an die Umsetzung. Das Herzstück im Erdgeschoss bildet hierbei die einladende Kücheninsel, die nicht nur als Kochstation fungiert, sondern ebenso als Treffpunkt für die Familie dient.
Ganz bewusst entschied sich Mara Varesi von Hoflehner Interiors für das Keramikmodell „Pacific Blanco“ von Ceraflex. Die sandfarbene Oberfläche ist subtil mit einer helleren, beinahe weißen, Schattierung durchzogen, die an eine elegante Marmorierung erinnert. „Sie besteht aber nicht aus Marmor, sondern aus Keramik – und ist daher pflegeleichter und widerstandsfähiger. Außerdem ist die Oberfläche durch das feine Muster sehr familienfreundlich – hier fällt nicht jeder Krümel sofort ins Auge“, erklärt die Innenarchitektin. Und: Da die Keramik der „Gold Line“ von Ceraflex vollständig gefärbt ist, eignet sie sich perfekt für alle Projekte mit sichtbarem Kern, wie eben bei dieser Kücheninsel.
Doch nicht nur in der Küche kommt das besondere Material zum Einsatz: Auch der Kamin, der den Ess- vom Wohnbereich trennt, wurde mit „Pacific Bianco“ verkleidet. So entsteht ein optischer Rahmen, der den vorderen Küchenbereich vom hinteren Wohnbereich abgrenzt und gleichzeitig eine gekonnte Einheit bildet.
Diesen geschickten Kniff setzte Mara Varesi ein zweites Mal ein: Die Küchenzeile und der in die Kochinsel integrierte Stauraum bestehen aus Küchenmöbeln der Firma Häcker, die Fronten sind in einen matten Lack in sanftem Beige getaucht. Diese Kombination findet sich auch im schwebenden Sideboard hinter dem Esstisch wieder.
Schwarze Geräte, Beton-Optik und Holzpaneele als moderne Akzente in der beigen Küche
Aufgelockert wird das minimalistische Design der Kücheninsel durch Geräte in tiefem Schwarz. Auf dem Küchenblock fungiert nicht nur die in die Arbeitsplatte integrierte Spüle mit schwarzer Armatur als dezenter Blickfang, sondern auch das „Professional“-Kochfeld von BORA im Farbton „all black“.
Bei der Küchenzeile hat man bewusst auf sichtbare Griffe verzichtet und stattdessen nahezu unsichtbare Griffmulden eingeplant. „Das wirkt zum einen zurückhaltender. Zum anderen sind Tip-On-Mechanismen, bei denen sich Schränke durch leichtes Antippen öffnen lassen, oft nicht so praktisch. Lehnt man sich zum Beispiel leicht gegen Hochschränke, kann es passieren, dass sie sich unbeabsichtigt öffnen. Griffmulden vereinen die Funktionalität von Griffen mit der unsichtbaren Optik von Tip-Ons“, erklärt Mara Varesi von Hoflehner Interiors. Unterbrochen wird die durchgängige Optik durch eine Nische mit einer eigens vom Tischler angefertigten, geriffelten Holzverkleidung.
Der Essbereich ist durch ein offenes Konzept mit Wohnbereich und Küche verbunden. Das Highlight: ein Weinklimaschrank in Betonspachtel-Optik von eggersmann. Seine dunkle Oberfläche sollte ursprünglich die gesamte Küche zieren, nun kommt er als auffälliger Blickfang besonders gut zur Geltung. „Weinklimaschränke haben normalerweise eine Tiefe von 60 Zentimetern. Das hätte hier aber zu wuchtig gewirkt. Deshalb haben wir den Weinschrank in eine sogenannte Vorsatzschale integriert. So sieht es auf den ersten Blick aus, als wäre der Schrank in die Wand eingelassen – und würde zudem schweben. Dadurch wirkt es im Ganzen viel filigraner“, weiß die Innenarchitektin.
Kleines Geheimnis: Versteckte Wet Kitchen
Seitlich der Einbaugeräte befindet sich – für die Gäste unsichtbar – eine Wet Kitchen. Diese ist mit Arbeitsflächen, großen Kühlschränken und einem Geschirrspüler mit schnellem „Party-Modus“ ausgestattet. So bleiben selbst an geselligen Abenden die Küche und der Essbereich vorne aufgeräumt und sauber.
Die Planung der Wet Kitchen erwies sich allerdings als etwas knifflig: „Baulich gibt es hinter der Küche keine Wand. Diese wird aber für die Befestigung der Möbel und die Elektroanschlüsse benötigt. Da es in der Wet Kitchen aber auf jeden Zentimeter ankommt, wollten wir hier keine klassische Wand einziehen. Deshalb haben wir uns für eine schmale Trennwand aus Tischler-Paneelen entschieden, die zwischen Hauptküche und Wet Küche steht“, erzählt Mara Varesi. Eine kleine Anpassung, die sich im Alltag besonders bewährt hat.
Behaglichkeit durch Farbtupfer – beim gesamten Interior
Obwohl die beige Küche als heimliches Highlight gilt, fällt der Blick beim Eintreten zunächst auf die bunten Leuchten von Bocci. Die mundgeblasenen Kugeln der Hängeleuchte sind farblich perfekt auf die Bar- und Esszimmerstühle von Freifrau abgestimmt, welche den großen Esstisch rahmen, der wiederum vom Hausherren selbst angefertigt wurde.
Diese sanften Farbakzente finden sich auch in der übrigen Einrichtung des Hauses wieder. Im Schlafzimmer beispielsweise unterstreicht ein Bett von Flexform in warmem Rostorange die Gemütlichkeit. Und im Wohnzimmer greift der Farbverlaufsteppich von Miinu das gemütliche Thema auf. Im Bad sorgt eine spezielle Wet-Tapete von Wall&Deco für zarte Farbakzente – und verleiht dem Raum einen eleganten Wellness-Charakter.
Vorher-Nachher: Ein Projekt mit viel Licht, Expertise – und Gefühl
„Viele Wege führen nach Rom“, sagt man. Aber nur ein Weg führt zum perfekten Haus. Und zwar der Weg, der nicht nur schön aussieht, sondern auch das unbezahlbare Gefühl von Zuhause vermittelt. Genau das hat Hoflehner Interiors für seine Kunden geschaffen: einen Ort, der die Familie und ihren Geschmack perfekt widerspiegelt.
Die Expertinnen und Experten haben die individuellen Wünsche gekonnt integriert – und erweitert. Zum Beispiel den selbst angefertigten Esstisch, der mit den farbenfrohen Stühlen besonders gut zur Geltung kommt. Oder die selbst ausgesuchten Natursteinfliesen im Eingangsbereich, die umrahmt werden von einem Raumtrenner, der zugleich als Gästegarderobe dient. Oder eben die Entscheidung, noch einmal alles umzukrempeln. Um dann ans persönliche Ziel zu kommen.
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