BORA und nobilia: neuer Kochfeldabzug für kleine Küchen

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Mit der Verkündung, künftig in der Blockvermarktung gemeinsam ein gänzlich neues BORA-Produkt zu lancieren, das ideal zu nobilia-Unterschränken passt, beenden BORA und nobilia schlagartig die ruhige Sommerpause der Küchenbranche. Das BORA GP4 ist indes ein gewagter Schritt. Vornweg: noch existiert kein Foto des neuen Modells. (Foto: BORA Basic)

Ende August, wenn halb Deutschland noch entspannt im Sommerurlaub weilt und die andere Hälfte sich mit der widerwilligen Rückkehr aus dem Urlaub befasst, geht es still zu im deutschen Handel. Mehr als anderswo vor allem in der Küchenbranche, weil der traditionelle Messeherbst im September mit einem Übermaß an Spannung und Neuheiten erwartet wird. Diesen Status Quo haben in der Vergangenheit bereits einige Hersteller genutzt, um echte Bomben platzen zu lassen – hinein in die bräsige Ruhe vor dem Sturm. Und garantiert erfolgreich, weil die alleinige Aufmerksamkeit gesichert ist.

Kochfeldabzughersteller BORA: große Markenbekanntheit in Deutschland

Das nutzt Kochfeldabzugsspezialist BORA, der es laut einer Meldung von Bayern 5 und dem Insiderbranchenblatt inside-wohnen.de mittlerweile auf rund 37% Markenbekanntheit in der Bevölkerung bringt. Das ist deshalb nicht zu unterschätzen, weil zwar viele Deutsche ganz selbstverständlich die traditionellen Gerätekonzerne wie Miele und Siemens kennen, allerdings vor allem aufgrund ihrer langjährigen Historie und ihres breiten Produktangebots. Wer sich hingegen mit dem erst seit wenigen Jahren populären Konzept des Kochfeldabzugs beschäftigt, denkt immer öfter an den Namen BORA.

Für diese Markenbekanntheit hat BORA viel getan. Das umtriebige Unternehmen von Firmengründer Willi Bruckbauer hat in den letzten Jahren unermüdlich Vertriebler in namhafte Küchenstudios geschickt, überraschte mit Marketingideen wie dem gläsernen Foodtruck, um Gäste auf 30 Metern Höhe zu verköstigen, und sponserte nicht zuletzt aus einer alten Leidenschaft heraus gemeinsam mit hansgrohe ein eigenes Team bei der Tour de France. Der Erfolg jener Mannschaft und eine ästhetische TV-Kampagne mögen dazu beigetragen haben, dass beim Namen BORA sofort das Produkt des Kochfeldabzugs als Assoziation aufploppt.

Sowohl für den BORA Food Truck, einem langgezogenen LKW, als auch den gläsernen Kochkubus ist das Unternehmen bekannt. Ebenso für den hier abgebildeten Radsport als Sponsor auf der Tour de France. (Foto: BORA)
Sowohl für den BORA Food Truck, einem langgezogenen LKW, als auch den gläsernen Kochkubus ist das Unternehmen bekannt. Ebenso für den hier abgebildeten Radsport als Sponsor auf der Tour de France. (Foto: BORA)

BORA will mehr: unermüdliche Maßnahmen um Neuheiten im Downdraft-Segment zu schaffen

Aber BORA will mehr. Oben, an der Spitze der Premiumgerätehersteller, wird die Luft dünner im Kampf um Kunden des Kochfeldabzugs. Gaggenau, Siemens und Miele haben nachgezogen, technisch wie auch im Design. Sie weisen nun alle ein elegantes, flächenbündiges Design und eine intuitive Handhabung auf.

BORA hat sich zur Gegenwehr gut gerüstet: mit einem modularen „Plug and Play“-System, mit dem die einzelnen Teile des Abzugs im Handumdrehen vom Kunden selbst ausgebaut werden können. Mit haptischen Erlebnissen wie der eingeschliffenen Slidermulde vom BORA Classic 2.0. Mit einer Kochfeldabzug-Version für Gaskochfelder und mit bunten Einströmdüsen, die dem Modell BORA Pure ein individuelles Gesicht verleihen und zur kreativen Einbettung ins Küchendesign verhelfen.

Die ikonische Slidermulde des neuen BORA Classic 2.0 ist ein mutiger Schritt im Zusammenspiel haptischer und optischer Erlebnisse auf dem Kochfeld. (Foto: BORA)
Die ikonische Slidermulde des neuen BORA Classic 2.0 ist ein mutiger Schritt im Zusammenspiel haptischer und optischer Erlebnisse auf dem Kochfeld. (Foto: BORA)

BORA und nobilia: intensivierte Zusammenarbeit mit neuem BORA GP4

Doch wer mehr will, muss sich auch der breiteren Masse öffnen, ohne den Hauch an Exklusivität zu verlieren, der BORA mit seinen ästhetischen Produktbildern aus High End-Küchenräumen umweht. Als das Unternehmen vor zwei Jahren eine Zusammenarbeit in der Komplettvermarktung mit Europas größtem Küchenhersteller nobilia verkündete, herrschte kurzzeitig Erstaunen, wenn gleich: das überarbeitete BORA Basic konnte auch für beliebige andere Küchenmodelle weiterer Hersteller eingesetzt werden.

Das ist nun anders. In der Pressemitteilung vom 19.08.2020 verkünden BORA und nobilia eine intensivierte Zusammenarbeit, aus der ab sofort sogar ein eigens für nobilia-Küchen exklusiv designtes Kompaktgerät hervorgeht – das neue BORA GP4. Damit will BORA ein weiteres Kundensegment in der Blockvermarktung erschließen, nämlich die Kundenanfragen für kleine Küchen.

Es ist unklar, wie das neue GP4 von BORA und nobilia aussehen wird. Das vorher gelaunchte BORA X Pure wird noch in allen Partnerstudios von BORA vertrieben. Das neue Modell obliegt der Blockvermarktung mit nobilia-Küchen. (Foto: BORA)
Es ist unklar, wie das neue GP4 von BORA und nobilia aussehen wird. Das vorher gelaunchte BORA X Pure (Bild) wird noch in allen Partnerstudios von BORA vertrieben. Das neue Modell obliegt der Blockvermarktung mit nobilia-Küchen. (Foto: BORA)

Neues BORA GP4 für kleine Küchen: BORA und nobilia bündeln Technik & Handwerk

Tatsächlich wird der Markt derzeit noch nicht groß bespielt, jedenfalls im Hinblick auf Kochfeldabzüge. Eine hohe Preissensibilität und mangelnder Platz dürften die ausschlaggebenden Argumente sein. Vielen ist die Investition in einen Kochfeldabzug schlichtweg zu teuer für eine kleine Küche – und jede Schrankblende, die dafür wegfällt, ein wichtiger Stauraum weniger.

Das neue Kompaktgerät BORA GP4 soll nun mit eigens von nobilia konzipierten Unterschränken realisiert werden, um „auch in kleinen Küchen große Küchenträume realisieren zu können“. Es existieren bis dato noch keine Bilder des neuen Produkts. Beschreibungen machen jedoch neugierig: das Gerät wird als „leistungsstarkes Induktionskochfeld mit effektivem Kochfeldabzug“ beschrieben, das trotz seiner Kompaktgröße auf vier große Kochzonen plus Abzug kommt. Für die Oberfläche kommt erneut sehr wertige Glaskeramik von SCHOTT Ceran zum Einsatz, das zusätzlich im eigenen Design „Wind“ mit einer speziellen Kochfeldbedruckung von sich reden macht. Wie diese aussieht, bleibt bislang offen.

Die Einströmdüse und der Fettfilter sind ebenfalls von guter Qualität: die beiden Teile sind aus echtem Edelstahl und lassen sich daher auch problemlos im Geschirrspüler reinigen. BORA scheint also auf den Slogan „klein, aber oho“ zu setzen – und will mit dem BORA GP4 zeigen, dass sich Qualität auch auf kleinstem Raum realisieren lässt. Wie seine erneuerten Vorgänger BORA Basic und BORA Pure setzt das Unternehmen beim BORA GP4 erneut auf ein „Plug & Play“-Produkt, das ausschließlich als Umbauvariante erhältlich ist und für eine leichte Planung und Montage sorgen soll.

Ähnlich wie beim BORA X Pure (Bild) sollen auch beim neuen BORA GP4 die Teile nach "Plug and Play"-Prinzip einzeln entnehmbar bzw. leicht zusammenzubauen sein. Die passenden Unterschränke liefert nobilia. (Foto: BORA)
Ähnlich wie beim BORA X Pure (Bild) sollen auch beim neuen BORA GP4 die Teile nach „Plug and Play“-Prinzip einzeln entnehmbar bzw. leicht zusammenzubauen sein. Die passenden Unterschränke liefert nobilia. (Foto: BORA)

BORA und nobilia: Synergien bündeln bei Käuferschaft und Reichweite

Willi Bruckbauer, Gründer und CEO von BORA, erklärt unumwunden, mit der vertieften Zusammenarbeit von BORA und nobilia „Synergien zu nutzen, um den Markt weiter aufzurollen“. Das ist für beide Seiten verständlich: BORA zählt aufgrund seines ästhetischen und modernen Markenauftritts vor allem in der jüngeren Zielgruppe an Käufern noch immer zu den bekanntesten Unternehmen, die für das Produkt „Kochfeldabzug“ stehen.

Nobilia wiederum bespielt als europaweit größter Küchenhersteller nicht nur ein breites Feld an Studios und Möbelhäusern, sondern wird auch häufiger als andere Küchenhersteller zur Planung kleiner Küchenräume herangezogen.

Das Produkt BORA GP4 soll vor allem kleine und kompakte Küchenräume mit einem Kochfeldabzug aufwerten. Vertrieben wird ausschließlich in der Kombination BORA und nobilia. (Foto: nobilia)
Das Produkt BORA GP4 soll vor allem kleine und kompakte Küchenräume mit einem Kochfeldabzug aufwerten. Vertrieben wird ausschließlich in der Kombination BORA und nobilia. (Foto: nobilia)

Zusammenarbeit von BORA und nobilia: Akzeptanz oder Risiko?

Wer sich bislang nicht an die Nutzung eines Kochfeldabzugs gewagt hat oder kleinen Küchen schlichtweg nicht die Kapazität zugesprochen hat, soll mit dem BORA GP4 von BORA und nobilia davon überzeugt werden. Es bleibt spannend, wie der Markt darauf reagieren wird, sowohl von Mitbewerber- als auch von Händlerseite. Denkbar ist, dass BORA damit die Akzeptanz von Kochfeldabzügen generell steigert und so auch die Nachfrage im Premiumsegment synergetisch steigt. Möglich ist aber auch das Szenario, das BORA für viele seiner treuen Kunden an Wert verliert, weil das Unternehmen plötzlich in allen Preissparten vertreten ist – und sich Luxus nicht allein aus einer Zahl, sondern häufig auch aus Verknappung generiert.

Es bleibt also eben doch spannend im anstehenden Messeherbst. BORA und nobilia haben mit dem BORA GP4 den ruhigen Sommer-Modus beendet.

>>> Erkundigen Sie sich bei Interesse in Ihrem örtlichen Küchenfachstudio, ob die Marken BORA und nobilia gemeinsam geführt werden kann. In wenigen Monaten können Sie sich dann möglicherweise vor Ort zum neuen BORA GP4 beraten lassen. Ansprechpartner, per Postleitzahl geordnet, finden Sie hier.

Frederik Dix
Frederik Dix
Mit Sägespäne im Haar und Holzleim an den Händen wuchs der Sohn eines Möbelschreiners praktisch in der Werkstatt seines Vaters auf, lernte früh, mit Hammer und Säge umzugehen und probierte sich an selbstgezimmerten Kunststücken, die an die arme Verwandtschaft verschenkt wurden. Dennoch sollten sich die handwerklichen Fähigkeiten in seinem Architekturstudium bemerkbar machen. Heute sieht Frederik in Küchenräumen sofort den Raum zur Verbesserung, das Zusammenspiel von Materialien – und wer das ein oder andere Stück selbst gezimmert hat.

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