Der Luxusküchenhersteller bulthaup ist bekannt für seine drei ikonischen Designlinien b1, b2 und b3. So reduziert die Namen, so klar das Konzept: Die b1 als „junge Linie“ mit geringer Fertigungstiefe, aber kompromissloser Wertigkeit. Die b2 als modulare Werkstatt, die nach dem gastronomischen Prinzip „Ordnung, Übersicht und Griffbereitschaft von Werkzeug und Material“ handelt. Und zuletzt die b3, die freie Entfaltung und eine außergewöhnliche Materialität verspricht.
(Fotos: Die Küche – Marc Boehlkau)
Wir haben mit Guido Hille vom Studio Die Küche – Marc Boehlkau in Freiburg einen ausgewiesenen Verfechter der b3 ausfindig gemacht. Der erfahrene Planer kreiert seit 30 Jahren hochwertige Küchen – mit bulthaup. Im Lauf der Zeit entdeckte er eine Gemeinsamkeit unter den bulthaup-Käufern: die meisten begreifen die Küche nicht nur als Werkstatt, sondern als Ausdruck eines Lebensgefühls. Worin liegt das Geheimnis der bulthaup-Küche? Darüber haben wir mit dem bulthaup-Planer im Interview gesprochen.
bulthaup-Planer im Interview, Teil 1: die Marke bulthaup
Küchen&Design Magazin (K&D):
Herr Hille, Sie planen für das Studio „Die Küche – Marc Boehlkau“ in Freiburg hauptsächlich mit bulthaup. Was schätzen Sie an diesem Hersteller besonders?
Guido Hille (GH):
Ganz klar: das Design, die puristische Eleganz und die Exklusivität des Produkts, die sich aus vielen Einzelkomponenten zusammensetzt.
Wir alle kennen das: Wenn wir ein Produkt – zum Beispiel ein Möbelstück – sehen und die Komplexität in der Verarbeitung wahrnehmen, wird uns sofort klar, ob etwas hochwertig gefertigt wurde oder nicht. Der erste Eindruck einer günstigen Küche mit Folienfront ist sicherlich ein ganz anderer, als wenn ich an eine bulthaup-Küche herantrete und mit wunderbaren Hölzern und hochwertigen Lacken konfrontiert werde. Die Umsetzung im Detail macht den Unterschied.
K&D: bulthaups Leitmotiv heißt: „Reduzierung auf das Wesentliche“. Was ist denn wesentlich bei einer Küchenplanung?
GH: Gute Frage! Ich versuche das aus meiner persönlichen Perspektive als erfahrener Küchenplaner zu beantworten: Zunächst beginnt jede Küchenplanung mit dem Menschen an sich, der später in der Küche arbeitet und sich mit dieser beschäftigen wird. Es geht darum, seine Wünsche und Anforderungen an den Küchenraum herauszuarbeiten. Anhand dieser Basis geht es im nächsten Schritt dann erst um Materialien, Design, Ergonomie und Architektur. Alles fußt auf dem Menschen mit all seinen individuellen Bedürfnissen.
K&D: Die letzte Serien-Einführung von bulthaup liegt einige Zeit zurück – ganze 18 Jahre, um genau zu sein. Wie innovativ ist bulthaup Ihrer Meinung nach?
GH: Die letzte revolutionäre Veränderung war tatsächlich die Umstellung der Linie System25 auf die b3 im Jahr 2004. Aus meiner Erfahrung kann ich jedoch sagen: Die b3 ist auch heute noch aktuell und die Nachfrage nach der ikonischen Linie ungebrochen. Und: Innovationen gibt es in der Linie b3 durchaus, wenn auch nicht auf den ersten Blick. So werden zum Beispiel Montagetechniken und Beschläge stetig verbessert, die sich am Stand der heutigen Technik orientieren.
Sicherlich wünscht man sich als Planer auch mal eine plakative Innovation, um sein Portfolio zu erweitern. Jedem Wunsch nach Veränderung geht ja allerdings auch immer eine gewisse Tristesse voraus. Übersetzt auf die Küchenplanung würde das bedeuten, dass bulthaup mich in meinen planerischen Möglichkeiten langsam an meine Grenzen bringt. Überraschenderweise ist das in der Praxis aber überhaupt nicht so, insbesondere bei der b3. Wenn ich mich auf dem Küchenmarkt umschaue, sind die drei Designlinien von bulthaup nach wie vor hochaktuell und treffen den Puls der Zeit. Deshalb frage ich mich: Braucht es denn bahnbrechende Innovationen, wenn man schon ein wirklich gutes Produkt hat?
Braucht es denn bahnbrechende Innovationen, wenn man schon ein wirklich gutes Produkt hat?
Guido Hille, Küchenplaner bei „Die Küche – Marc Boehlkau“ über bulthaup
K&D: Verstanden: Die bulthaup b3 liefert Ihnen als Planer zahlreiche Freiheiten und Möglichkeiten. Für wen sind denn die Linien b1 und b2 interessant?
GH: Mit ihrem modularen Werkstattcharakter ist die b2 sozusagen eine Weiterentwicklung der Küchenwerkbank aus den 80er-Jahren. Alle Elemente sind freistehend und können daher flexibel im Raum platziert werden. Optisch ist die b2 spektakulär, die Werkbank aus Edelstahl weckt sofort Assoziationen zur professionellen Gastronomie. In unserem Showroom in Freiburg haben wir die b2 deshalb sehr zentral ausgestellt und kommen darüber oft mit Kundinnen und Kunden ins Gespräch.

Sicherlich ist die Leichtigkeit im Design sehr attraktiv, und der modulare Charakter kommt Immobilien wie Lofts oder anderen großzügigen Räumlichkeiten zugute. Ihre Modularität lässt die b2 jedoch meiner Erfahrung nach als Familienküche ausscheiden, da das Konzept mehr auf Effizienz als auf Ergonomie und Stauraum ausgelegt ist. Einzelne Elemente der b2 lassen sich dagegen sehr gut als Ergänzung einsetzen. Insbesondere die Werkschränke werden gerne mit einbezogen.
Die b1 dagegen ist eine wunderbare Möglichkeit, den Traum einer bulthaup-Küche auch für „Durchschnittsverdiener“ zugänglich zu machen. Ich plane für junge Familien zum Beispiel sehr gerne mit dieser Linie. bulthaups „Reduzierung auf das Wesentliche“, über die wir vorhin gesprochen haben, lässt sich für mich sehr gut anhand der b1 veranschaulichen: Mit einem überschaubaren Set aus drei Farben und nur einer Lack-Oberfläche verfügt die b1 zwar über eine geringe Fertigungstiefe, ist aber attraktiv und zeitlos im Design.

K&D: bulthaup charakterisiert sich viel über manuelle Fertigung. Wie lange dauert ein Produktionsprozess ungefähr?
GH: Grundsätzlich kann man etwa sagen, dass eine Küche mit Laminat-Fronten deutlich schneller verfügbar ist als eine Küche mit einer sehr aufwändig bearbeiteten Oberfläche wie Holz, Aluminium oder Lack. Hier sollte man mit einer Produktionsdauer von etwa 12-15 Wochen rechnen, während es bei einer Laminat-Front nur 9-12 Wochen sind.
Bei Neubauten empfehlen wir Kundinnen und Kunden immer, direkt zur Beginn der Planungsphase zu uns zu kommen. So haben wir die Möglichkeit, die benötigten Hausinstallationen genau auf die Küchenplanung auszurichten und sind viel flexibler in der Planung. Der Rohbau kann noch auf die Küchenplanung abgestimmt werden, etwa um Laufwege zu optimieren oder zusätzlichen Stauraum zu schaffen. Eine Vorlaufzeit von etwa 5 Monaten ist hier ideal, um vernünftig planen zu können. In diesem Fall übernehmen wir für unsere Kunden auch die Kommunikation mit dem Architekten und anderen beteiligten Gewerken, um die Arbeiten und Termine aufeinander abzustimmen oder Installationspläne auszutauschen. Wir bieten unseren Kunden also sozusagen ein Full-Service-Paket.
K&D: In einem SZ-Interview sagte bulthaup CEO Marc O. Eckert erst kürzlich, Luxus würde gerade ersetzt durch ein neues Ideal. „(…) Die Atmosphäre im Raum ist die Stimmigkeit von Produkt und Mensch.“ Wie schaffen Sie es, einer minimalistischen bulthaup-Küche Atmosphäre und Charakter einzuhauchen?
GH: Das ist in der Tat nicht so einfach. Aber: Der Kunde, der sich für bulthaup interessiert, kennt die Designsprache der Marke und entscheidet sich bewusst für den puristischen Stil. Trotzdem gleicht keine Küche der anderen: Der Unterschied beginnt bei der Architektur der Räumlichkeit und setzt sich in der individuellen Wunschliste des Kunden fort. Seine Sicht des Lebens in der neuen Küche steht im Mittelpunkt jeder Planung.
Außerdem ermöglicht bulthaup vielfältige Kombinationen von Materialien und Elementen, aus denen sowohl geradlinig-nüchterne als auch wohnlich-warme Küchenräume entstehen können. In einer kubistischen, modernen Architektur kann ich beispielsweise mit Metall und klaren Farben eine stimmige Designlinie kreieren. In einer alten Jugendstil-Villa mit Fischgrät-Parkett und Stuckdecken unterstreiche ich die Charakteristik der Räumlichkeit in der Küche mit warmen Hölzern.
Auch mit Arbeitsplatte und Rückwand lässt sich die Ausstrahlung des Raumes entscheidend prägen. Den letzten Schliff geben persönliche Gegenstände wie Pflanzen, Bilder oder Deko-Objekte. So erhält jede Küche ihren ganz eigenen Charakter – und eine bulthaup-Küche mit klaren Linien wird behaglich und individuell.

bulthaup-Planer im Interview, Teil 2: das Konzept der b3
K&D: „Mit der bulthaup b3 können Sie sich frei entfalten“ – das sagt der Hersteller selbst über die b3. Welche Vorzüge bietet das Konzept denn gegenüber einer maßangefertigten Schreinerküche, die als Inbegriff der Individualität gilt?
GH: Eine bulthaup- mit einer Schreinerküche zu vergleichen, ist für mich wie ein Vergleich zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor (lacht). Sicherlich hat der Schreiner die Möglichkeit, einen Raum bis auf den letzten Zentimeter effizient auszunutzen. Auch im Bereich der Oberflächen hat eine Schreinerküche viel zu bieten, von verschiedenen Hölzern bis hin zu Kunststoff-Fronten.
Geht es jedoch weiter ins Detail, behaupte ich, dass der Schreiner an seine Grenzen gerät: zum Beispiel bei der Materialität der Oberflächen aus eloxiertem Aluminium oder hauchdünnem Edelstahl, den extrem schlanken Wangen oder was z.B. die schwebende Optik einer bulthaup-Wandgestaltung betrifft. Auch bei den Lacken liegt der Unterschied im Detail: Lackfronten durchlaufen bei bulthaup einen aufwändigen Verarbeitungsprozess. Sie werden von Hand so lange bearbeitet, bis der Übergang von Fläche zu Kante fugenlos und glatt ist.
Der Korpus jeder bulthaup-Küche ist zudem in sich geschlossen, sodass eine nahtlose Optik entsteht. Die geschlossene Oberfläche hat den Vorteil, dass eine hauchdünne Arbeitsplatte aus Edelstahl oder Aluminium nachher plan aufliegt, ohne eine Welle auszubilden. Das ist Perfektion im Detail, die sich nicht so leicht imitieren lässt.

K&D: Herr Hille, Sie haben als Planer schon viele Immobilien mit hochwertigen Küchen ausgestattet. Zu welchen Räumlichkeiten – und Käufertypen – passt die b3 am besten?
GH: Es ist erstaunlich, wo ich die b3 bereits überall eingesetzt habe. Hier kann ich gar keinen spezifischen Immobilien-Typus festlegen. Die b3 steht sowohl in Bauernhäusern als auch in Villen, in Reihenhäusern wie in freistehenden Einfamilienhäusern. Käufer, die sich für die b3 interessieren, haben aber eine Gemeinsamkeit: sie fühlen sich durch das Lebensgefühl, das die b3 transportiert, abgeholt. Wer einen gewissen Anspruch an Materialität und Exklusivität mitbringt, kann diesen mit bulthaup erfüllen. Letztendlich ist eine bulthaup auch eine Lifestyle-Marke. Die Entscheidung für eine bulthaup-Küche ist deshalb immer eine emotionale.
Grundsätzlich habe ich als Küchenplaner mit der b3 alle Möglichkeiten, unabhängig von den Gegebenheiten der Räumlichkeit. Geht nicht, gibt’s erstmal nicht: Wir setzen eigentlich alles um.
Bulthaup-Planer im Interview, Teil 3: Materialien und Elemente der b3
K&D: Welche Materialien stehen bei bulthaup für Fronten und Arbeitsplatten zur Auswahl?
GH: Mit bulthaup lassen sich Materialien planen, die im „normalen“ Küchenbau selten sind. Bulthaup ist zum Beispiel Vorreiter im Bereich hauchdünner Aluminium-Oberflächen in vielfältigen Farben wie Sand, Anthrazit oder Natur. Selbst im preisgünstigeren Bereich arbeitet bulthaup ausschließlich mit hochwertigen Laminaten anstatt mit Folienbeschichtungen.
Außerdem hat der Kunde die Wahl zwischen vielen schönen und regionalen Hölzern wie z.B. Apfelbaumfurnier. Furniere und Massivhölzer werden bei bulthaup mit großem Aufwand zu 13 Millimeter dünnen Fronten verarbeitet. Dazu gehört viel technisches Know-How, damit das Holz trotz seiner Filigranität nicht baucht oder gar reißt (Anm. d. Red.: Holz neigt dazu, sich zu verziehen, wenn es Feuchtigkeit und Wärme ausgesetzt ist). Zum Vergleich: Fronten vom Schreiner oder aus Großserien anderer Hersteller sind meist zwischen 19 bis 22 Millimeter stark. Darüber hinaus kann je nach Frontmaterial auch die Kante unterschiedlich gewählt werden.
Auch Oberflächen aus Linoleum sind bei bulthaup außergewöhnlich. Das faszinierende Naturmaterial passt sich wunderbar an, ist haltbar und sogar von Haus aus fungizid, also antibakteriell. Leider auch ein bisschen teuer – aber dafür etwas ganz Besonderes.
K&D: Welches Element der b3 finden Sie als Küchenplaner besonders spannend?
GH: Definitiv die Monoblöcke. Das sind aus einem Guss gefertigte Elemente, die an der kompletten Oberfläche eine Einheit ausbilden. Durch die fugenlose Verbindung von Rückwand, Wangen und Arbeitsplatte sowie den Verzicht auf Griffe entfalten die Monoblöcke eine außergewöhnliche, puristische Wirkung. Es gibt keine optischen Übergänge oder Kanten, der Block wirkt wie aus einem Stück geschweißt. Das ist handwerklich großartig.
Die Innenraumgestaltung mit dem Monoblock bringt aber auch einen hohen Anspruch an uns Küchenplaner mit sich, da wir vieles zu bedenken haben, zum Beispiel zur Logistik: Lässt sich das Element tatsächlich am Stück in die Räumlichkeit transportieren? Wenn du da versagst, wird es teuer (lacht).
K&D: bulthaup vermarktet auch eigene Arbeitsplatten, Armaturen und Spülbecken. Warum ist das so und inwiefern sind bulthaup-Küchen kompatibel mit anderen Herstellern?
GH: Um das Design einer bulthaup-Küche konsequent umzusetzen, ist es schwer, auf dem Markt Alternativen zu finden. Bulthaup sieht für die Arbeitsplatte eine Stärke von 13 Millimetern vor. Hier gibt es zwar auch hochwertige Platten anderer Hersteller, zum Beispiel aus Aluminium oder Keramik, die diese Voraussetzung erfüllen. Um das fugenlose Erscheinungsbild einer bulthaup-Küche zu erzeugen, muss die Spüle jedoch flächenbündig und ohne jegliche Kanten eingebaut sein. Mit bulthaup-eigenen Produkten lässt sich das am besten abbilden, da diese untereinander komplett kompatibel sind.
Als Planer wünsche ich mir schon auch mal eine Modernisierung der Formensprache, z.B. in Bezug auf den Eckradius der Spülbecken. Der dürfte für meinen Geschmack etwas geringer ausfallen. Alles in allem bleiben mit bulthaup-Produkten aber keine Wünsche offen.

K&D: Eines der Kernkonzepte der b3 – und zugleich einer der größten Küchentrends 2022 – ist die Multifunktionswand. Was lässt sich damit alles planen?
GH: Die Multifunktionswand von bulthaup ist tatsächlich sehr komplex: Man hat sich große Gedanken über die Statik eines Gebäudes gemacht. An der Multifunktionswand lässt sich vieles anbringen, ohne dass die Tragfähigkeit der Wände leidet. Das muss natürlich vorher geprüft werden. Das Stellsystem für die freihängenden Schränke gibt gleichzeitig die Struktur der Paneelwände vor. Man kann damit tolle Sachen machen, die einen Raum sehr positiv beeinflussen können. Zum Beispiel Räume größer wirken lassen durch die Fluchten und waagerechten Linienstrukturen.
Verschiedene Utensilien lassen sich akzentuiert in den Raum einbringen. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch designtechnisch interessant. Dadurch sind wir in der Lage, sehr exklusive Wünsche wahr werden zu lassen – nicht nur im privaten Zuhause, sondern auch in öffentlichen Gebäuden wie Büroräumen oder Praxen.

Bulthaup-Planer im Interview, Teil 4: wohnraumübergreifende Planung mit bulthaup
K&D: Der Trend geht immer weiter in Richtung einer ganzheitlichen Wohnraumplanung aus dem Küchenstudio. Welche Möglichkeiten bietet bulthaup hierfür?
GH: Stimmt – auch unsere Kunden treten oft mit dem Wunsch nach einer Planung über die Küche hinaus an uns heran. Mit den Elementen der b3 lassen sich wunderbar Ankleiden, Garderoben, Wohnwände oder auch TV-Boards planen. Diese kann man auch wandhängend konzipieren, was optisch besonders spannend ist. Auch das Esszimmer lässt sich mit bulthaup hervorragend gestalten. Dafür bietet bulthaup nicht nur seine Möbellinie bulthaup solitaire an, sondern auch Kooperationen mit ausgewählten Manufakturen wie Carl Hansen & Søn. Den Wishbone Chair setze ich gerne im Essbereich ein, da er einen zeitlosen Designklassiker darstellt und in seiner Wertigkeit gut zur bulthaup-Küche passt.
Wenn es um weiterführende Themen wie die Lichtplanung geht, zum Beispiel für abgehängte Decken mit indirekter Beleuchtung, arbeiten wir eng mit einem professionellen Lichtplaner zusammen. Auch für andere Themen rund um Renovierung und Umbau haben wir alle notwendigen Gewerke an der Hand, mit denen wir seit Jahren gut zusammenarbeiten.
Kommen Kunden zu uns, die nicht nur eine neue Küche benötigen, sondern die Architektur des Raumes verändern möchten, organisieren wir das für sie. Zum Beispiel, um eine geschlossene Küche zur offenen Küche umzubauen. Hier planen wir alle Schritte, vom Abriss bis zum Kücheneinbau. Die Handwerkerleistungen werden dabei immer direkt über den Kunden abgerechnet. Wir generieren dabei kein Zusatzeinkommen. Das ist uns wichtig, denn wir verstehen uns als Full-Service-Dienstleister. Wer 50.000 Euro oder mehr für eine exklusive bulthaup-Küche ausgibt, sollte hier ganzheitlich abgeholt werden. Damit machen wir seit fast 50 Jahren, in denen wir in diesem Markt tätig sind, sehr gute Erfahrungen.
Bulthaup-Planer im Interview, Teil 5: Planungsbeispiel einer b3

K&D: Was waren die Anforderungen der Kunden an die Küchenplanung in diesem Luxus-Appartement in der Schweiz?
GH: Das Konzept für die Küche sollte Klarheit und Ruhe mit geringen Linienunterbrechungen beinhalten. Alle Geräte sollten unsichtbar sein, um die puristische Ausstrahlung des Raumes zu unterstützen. Unsere Kunden wünschten sich außerdem einen spannenden Materialwechsel, der dennoch ein harmonisches Bild ergibt. Diese Wünsche ließen sich mit den Möglichkeiten der bulthaup b3 für uns perfekt umsetzen.
Gemeinsam mit den Kunden entschieden wir uns für Aluminium Sandbeige in Kombination mit einer gebeizten und gebürsteten Eichenholzfront in Schwarzbraun in vertikaler Struktur. Alle Hölzer werden bei bulthaup handverlesen und genügen höchsten Qualitätsansprüchen. Eine Arbeitsplatte aus warmgewalztem Edelstahl rundet die Planung ab. Außerdem wählten wir eine grifflose Optik, um das Erscheinungsbild der Küche in die fließende und moderne Architektur des Gebäudes zu integrieren. Die Küche sollte reduziert, zeitlos und elegant sein – ich denke, das ist uns sehr gut gelungen.
K&D: Welche Materialien und Geräte kamen in dieser Küche zum Einsatz?
GH: Wir entschieden uns hier für einen Hochschrankbereich aus Aluminium Sandbeige mit seitlichen Einschubtüren. Die Elektrogeräte wie Ofen, Kombigarer, Wärmeschublade und Kühlschrank dahinter lassen sich damit komplett verstecken, wenn gerade nicht gekocht wird. So wahrt die Küche ihre cleane Optik.
Den Kühlschrank in die minimalistische Front zu integrieren, hat uns Planer allerdings vor eine Herausforderung gestellt. Der Vario 400 von Gaggenau reicht mit seiner üppigen Größe an ein amerikanisches Kühlgerät heran, ist jedoch in seiner Unauffälligkeit das ideale Gerät für diese Gestaltung. Hier mussten wir uns einiges einfallen lassen, um die Grifflosigkeit bis ins Detail umzusetzen. Elemente vom Hersteller können also noch so vielfältig sein: Ohne einen erfahrenen und kreativen Planer im Hintergrund geht’s nicht.
K&D: Herr Hille, wir bedanken uns für das Gespräch!