Wohnungen mit Dachschrägen bedeuten immer ein Dilemma: Sie sind einerseits gemütlich geschnitten und durch große helle Fenster oftmals lichtdurchflutet – andererseits aber auch ein Kopfstoßgarant mit nur wenig Stauraum. Wir verraten, wie man Dachschrägen in der Wohnung zu seinem Vorteil nutzen sollte und wie auch die Küche optimal ausgestattet werden kann.
Dachschrägen: Tote Winkel, ungenutzter Raum?
Große Menschen haben bei diesem Artikel jetzt nicht so viel zu lachen. Schließlich bedeutet eine Mansardenwohnung, also ein zum Wohnraum umgebauter Dachstuhl, auch immer eine gewisse Kopfstoßgefahr. Und alle anderen ärgern sich ebenso: tote Winkel, ungenutzter Raum, leere Wände ohne Bilder oder Jalousien und vor allem unpassende Möbel machen die romantische Wirkung schräger Dachwände und stämmiger Balken schnell kaputt. Da kann auch eine wunderschöne Aussicht über die Dächer einer Stadt nicht mehr viel bewirken. Wie löst man nun das Problem, wenn eben just jene Traumwohnung, auf die man schon ewig hofft, in einem Dachgeschoss liegt?
So lässt sich die Dachschräge richtig nutzen
Wer zweifelt, hat sich noch nicht mit den heutigen Möglichkeiten der Raumgestaltung auseinandergesetzt. Mit kleinen Handgriffen, einem guten Handwerksmeister und dem überraschenden Ideenreichtum des Internets lassen sich wunderschöne Galerien und Küchenräume verwirklichen. Da wäre zum Beispiel das Kinderzimmer, dessen spitz zulaufende Dachgiebel als verspielter Baldachin umfunktioniert werden können. Die gemütliche Leseecke unterm Fenster. Die helle Arbeitsfläche der Küche, die vom schräg einfallenden Lichtkegel profitiert. Der entspannte Moment in der Badewanne, wenn man die Wärme des Wassers genießt und in den Nachthimmel schauen kann. Umgebaute große Atelier-Fenster, die viel Sonnenlicht hereinlassen und den Blick auf die Landschaft freigeben. Und nicht zuletzt wirklich originelle Schränke, die dank Handarbeit perfekt in jede noch so schräge Nische eingebaut werden können und damit mehr Stauraum in Küche und Wohnzimmer schaffen, als man es anhand der Quadratmeterzahl für möglich hält.
Große Menschen! Hört also bitte doch her! Dieser Artikel könnte euch ebenfalls interessieren. Schließlich sind Wohnungen mit Dachschrägen letztendlich ja genauso urig und gemütlich, wie wir es uns von ihnen wünschen; eine eigene Höhle, an der niemand vorbeiläuft und mit der man über dem gesamten Haus und der ganzen Stadt thront. Die einen ganz eigenen Charme selbst in einem Mehrparteienhaus haben und die oftmals auch das eigene Gebälk und die innewohnende Architektur freilegen. Es muss den Dachgeschossen nur noch jemand auf die Sprünge helfen, diesen Charme auch zu entfalten. Wir verraten, wie das geht.
6 Lösungen, wie Sie Ihre Dachschrägen (z.B. in der Küche) richtig nutzen können
1. Schiebetüren mit abgeschrägten Kanten – für mehr Stauraum und weniger Anstoßgefahr
Hier kommen eigentlich gleich zwei Tipps auf einmal für Sie. Zum einen sollten Sie sich in einer Dachgeschosswohnung nicht vor hohen Schränken scheuen. Sicher, kleine Beistelltische und Sideboards betonen die Größe des Raumes und stoßen meistens nicht erst an der Schräge an. Aber wo bleibt Ihr Stauraum? – Eben. Mit hohen, seitlich abgeschrägten Schränken sagen Sie Dachschrägen nicht nur den Kampf an, sondern können mit einem einfachen Oberschrank für die Küche oder einem Keramikregal auch noch einen echten Hingucker erzeugen. Zum anderen sollten Sie bei diesen hohen Schränken auf (ebenfalls abgeschrägte) Schiebetüren setzen: Diese sorgen nun wirklich dafür, dass Platz gespart wird und die Tür nicht zusätzlich an die schräge Wand anstößt. Da Sie in einer Mansardenwohnung außer den wenigen Zentimetern unter dem Bett kaum Stauraummöglichkeiten haben, sollten Sie Geld und Zeit investieren und mit einem guten Küchenplaner oder Schreiner eine Maßanfertigung vornehmen lassen.
2. Große Fenster (z.B. Atelier) für viel Licht
Durch große verglaste Dachschrägen flutet enorm viel Tageslicht den Raum; zudem ist die Aussicht atemberaubend. Wenn möglich, sollten in den vorhandenen Dachschrägen also noch nachträglich große Fenster eingebaut oder die vorhandenen mit einer Leseecke davor ausreichend zur Geltung gebracht werden. Für den Küchenraum bieten sich gar Atelier-Fenster an, die mit hängenden Pflanzen und seidigem Milchglas einen sehr modernen und gemütlichen Eindruck hinterlassen. Wer ein abgedunkeltes Schlafzimmer benötigt, kann sich hierfür spezielle Rollos zum Einhaken kaufen.
3. Mit einer Kücheninsel arbeiten
Eine zentrale Koch- oder Kücheninsel findet sich in so gut wie jeder neueren Küchenplanung wieder; so groß sind einfach die Vorteile, die sich aus dem gemeinsamen Kochen und der Bewegungsfreiheit rund um die Kochstelle ergeben. Speziell für eine Mansardenwohnung eignet sich der Küchenblock besonders gut: In der Mitte des Raumes stößt er an keinerlei tiefhängende Decken an und kann ideal mit Strahlern von der geraden Decke aus beleuchtet werden.
4. Stauraum schaffen durch abfallende Schrankgrößen
Übrigens: Wer sich in einer Mietwohnung gegen einen Schreiner und handgefertigte schräge Möbel entscheidet, kann immer noch durch Kisten und Behälter Abhilfe schaffen. Diese können auf den jeweiligen Schränken platziert werden, solange noch genügend Abstand zur abgeschrägten Ecke besteht. Auch eine Truhe oder große Kiste in der Küche sind charmant. Hier können Aufbewahrungsmöglichkeiten und Sitzplätze gleichermaßen geschaffen werden.
5. Helle Farben & Holz wählen
Auch, wenn ebenholzschwarze und dunkelgrüne Töne wieder in sind, können wir Ihnen nur raten, bei einer kleinen Kochnische mit Dachschrägen zum klassischen Weiß in der Küche oder zumindest zu hellen Farben zu greifen. Weiß lässt die Möbel größer erscheinen und dämmt den Raum im Gegensatz zum vereinnahmenden Schwarz nicht ein. Holzmöbel betonen die Gemütlichkeit der „Dachhöhle“, oftmals lässt sich sogar noch altes Holzgebälk freilegen und ins Interieur des Raumes einflechten.
6. Mit viel Licht ausleuchten – keine Pendellampen
Auch, wenn Dachgeschosswohnungen oft den Vorteil haben, viele Fenster zu besitzen und dem Bewohner so eine helle Wohnung zu schenken, ohne, dass er selbst beobachtet werden könnte, benötigt man doch viele (unterschiedliche!) Lichtquellen, die eventuell auftretende „tote Winkel“ ausleuchten und so den Raum größer machen können. Statt zu Pendelleuchten und starr fixierten Deckenlampen sollte man hier zu verschiedenen Strahlern und warmen Standleuchten greifen, die die beabsichtigte Wirkung einer hellen und freundlichen Küche unterstreichen, die Arbeitsflächen ausleuchten und – im Notfall – auch ausleuchten, wo man sich den Kopf stoßen könnte.