Die japanische Kochkunst hält Einzug in deutsche Küchen. Längst ist das Land der aufgehenden Sonne nicht mehr nur für seine hochwertigen, teils rohen Zutaten und deren präzise Verarbeitung bekannt, sondern auch für seine außergewöhnlichen Küchengeräte, so zum Beispiel die extrem scharfen Profimesser oder der blitzende Teppan Yaki-Edelstahlgrill. Letzterer zählt immer häufiger zu den flexibel kombinierbaren Modulen, die Hersteller wie BORA und Miele für ihre Kochfelder anbieten. Wird dem neuen japanischen Gadget zum Kochen, dem „Big Green Egg“, ein ähnlicher Erfolg beschieden sein?
Das eierförmige Objekt mit der gesprenkelten, krokodilartigen Musterung in sattem Tannengrün könnte das lebensechte Überbleibsel einer prähistorischen Dinosaurier-Art sein. Tatsächlich ist der aufregende Gegenstand jedoch der 3000 Jahre alten, japanischen Kochkunst im Tontopf nachempfunden. Das macht die Geschichte des Big Green Eggs nicht weniger spannend.
Vom Kamado zum Big Green Egg: Die Produkthistorie
Das aus Atlanta stammende, gleichnamige Unternehmen importierte ursprünglich japanische und chinesische Tonöfen in die USA. Die Idee dazu brachten ehemalige, amerikanische GIs mit, die in den fünfziger Jahren zu Tausenden in Japan stationiert waren und dort in den Genuss der saftigen Gerichte aus dem japanischen Tontopf kamen. Der sogenannte „Kamado“, wörtlich zu übersetzen mit „Ort für den Kessel“, bestand hauptsächlich aus Ton und wurde früher weitestgehend zum Kochen des traditionellen Reises heranzogen.
In den siebziger Jahren kam dann eins zum anderen: Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA entwickelte äußerst hochwertige Keramik, um den strengen Anforderungen des Raumfahrtsprogramms gerecht zu werden. Das Unternehmen Big Green Egg untersuchte diese Glasuren und kam zu dem Entschluss, dass sie sich hervorragend für eine moderne Variante des japanischen Kamados eignen würden.
Heute vereint das Big Green Egg die traditionelle Kochtechnik mit modernen Materialien. Es fungiert, je nach Größe, als äußerst hochwertiger und wetterfester Grill, aber auch Ofen für Pfannengerichte, deftige Eintöpfe, zartes Grillgemüse oder knusprige Pizza.
Design und Funktion: Effektive Gartechnik dank Luftzirkulation
Design und Funktionalität hängen beim Big Green Egg unmittelbar zusammen. Der ei-förmige Aufbau des Geräts ist nicht nur ein einzigartiger Blickfang im Gegensatz zu herkömmlichen Outdoor-Grills, sondern bildet tatsächlich auch die Grundlage einer speziellen Gartechnik. Die Luft im Inneren des Eis kann beständig zirkulieren, weswegen die Holzkohle auf effektive Weise verbrannt wird und einen gleichmäßigen Kochvorgang garantiert.
Die auffällige, golfballartige Struktur der Außenhaut aus widerstandsfähiger Keramik bietet eine vergrößerte Oberfläche und unterstützt damit die herausragende Thermik des Geräts. Keramik selbst bringt von Natur aus beste Isoliereigenschaften mit sich und hält die bevorzugte Wärme im Inneren des Big Green Egg zwischen 70°C und 250°C punktgenau – auch, wenn die Außentemperaturen längst unter Null liegen oder variieren.
Die thermischen Eigenschaften sowie die Robustheit und Wetterbeständigkeit werden bei jedem Modell, das die Fabrik verlässt, noch einmal sorgfältig überprüft. Die Firma garantiert die höchsten Qualitätsnormen mit mehreren Sicherheitszertifikaten, die auch die strengen europäischen Vorschriften erfüllen.
So ist das Big Green Egg aufgebaut: Die Basis
Das Big Green Egg ist kein Gartengrill im herkömmlichen Sinn, sondern kann zur Zubereitung vielfältiger kulinarischer Genüsse – von selbstgebackenem Brot über zarte Soufflés bis hin zu punktgenau geröstetem Fleisch und Fisch – herangezogen werden. Ebenso vielfältig sind die Modelle des Barbecue- und Kochgeräts, die der Hersteller anbietet: Das Ei ist in Mini, Minimax, Small, Medium, Large, XLarge und 2 XL käuflich erwerbbar.
Der Aufbau aller Geräte ist jedoch gleich. Die Basis bildet die stark dämmende, extrem hochwertige Keramik, auf die es sogar eine auf Lebenszeit angelegte Garantie gibt. Darauf steht die Feuerbox in erhöhter Lage auf Füßen, um einen stetigen Luftzug für die heißen Kohlen zu garantieren. Eine Belüftungs- bzw. Aschentür ist direkt mit dem oberen Keramikdeckel verbunden, um die einfließende Luft zu regulieren und Asche einfach zu entfernen.
So ist das Big Green Egg aufgebaut: Die Aufsätze
Ein gelochter Kohlerost auf der Feuerbox sorgt für den gleichmäßigen Luftstrom, während die Asche der Kohle nach unten durchfällt. Über dem Kohlerost befindet sich der optional einsetzbar „convEGGtor®“, der dank seiner indirekten Hitze ideal als Pizzastein oder zum schonenden Garen von Lebensmitteln fungiert. Der eigentliche Grillrost für Kurzgebratenes wird darübergesetzt – möglich ist hier die Wahl zwischen Edelstahl und Gusseisen.
Der ergonomisch gewölbte Keramikdeckel für eine perfekte Hitzezirkulation schließt das Big Green Egg ab. Die Keramik ist sprungsicher und farbecht. Eine äußere Temperaturanzeige informiert über die gradgenaue Innentemperatur, ohne, dass das der Luxus-Grill geöffnet werden muss. Ein aufgesetztes Abluftventil aus Guss lässt den Luftzug und somit auch die Temperatur präzise einstellen. Mit einer keramischen Kappe kann die Glut nach Benutzung gelöscht werden, sodass die Kohlen auch bei einem nächsten Mal verwendbar sind.
Fazit: Luxuriöser Grill mit traditionellen Wurzeln
Das Big Green Egg ist ein erstaunlich effektives Wärmeerzeugungssystem, mit dem gekocht, gebacken und gegrillt werden kann. Qualität hat hier ganz klar ihren Preis: Zwischen 750 und 5.200 Euro rangieren die Kosten je nach Händler und Produktgröße. Dafür ersetzt das Big Green Egg gleich mehrere Geräte der modernen Outdoorküche und überzeugt mit feinstem, saftigem Grillgenuss sowie weiteren Gerichten. Eine gelungene Kombination aus historischer Kochtradition und moderner Werkstoff-Forschung – und vielleicht das nächste (amerikanisch-)japanische Erfolgsprodukt, das seinen festen Platz in europäischen Küchen erhält.