Das BORA S Pure: ein Neuzugang für Kochfeld-Dunstabzüge in 60 cm

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BORA erweitert mit dem BORA S Pure sein Produktsortiment um ein 60 cm breites Induktionskochfeld mit integriertem Dunstabzug. Die schmale Version eignet sich besonders gut für kleine Küchen mit wenig Stauraum – nur die asymmetrische Anordnung der Kochzonen dürfte Ordnungsfanatikern zu schaffen machen.

Kennen Sie diese Videos im Internet, in denen prachtvolle Torten falsch angeschnitten werden? Beispielsweise vertikal am sahnigen Rand, anstatt in klassischer Tortenform mittig. Oder die Bilder von kreisrunden Pizzen, aus denen jemand mittendrin ein Viereck ausschneidet und verspeist.
Es gibt nicht wenige Menschen, die macht das verrückt – sie berufen sich dann oft auf „ihren inneren Monk“ und spielen damit auf jene gleichnamige Serienfigur an, die als zwangsneurotischer Fernsehdetektiv über Jahre hinweg ermittelte und dabei parallel mit einem minutiösen Ordnungszwang zu kämpfen hatte.

In vielen Menschen dürfte dieser Anblick ein gewisses Unbehagen auslösen. (Quelle: The Most Unsatisfying Video in the World ever made; https://www.youtube.com/watch?v=16v2eojZ_l8&t=9s)
In vielen Menschen dürfte dieser Anblick ein gewisses Unbehagen auslösen. (Quelle: The Most Unsatisfying Video in the World ever made)

Diese Menschen dürften zumindest einmal Schnappatmung bekommen, wenn sie das neue BORA S Pure-Kochfeld mit integriertem Dunstabzug sehen. Es ist rechteckig – doch die Kochzonen darauf sind asymmetrisch angeordnet. Anstelle der bisherigen, mittigen Platzierung des Kochfeld-Dunstabzugs, wie es in allen anderen BORA-Modellen üblich ist, ist der kreisrunde Abzug subtil nach links unten verschoben.

BORA S Pure: Standardgröße 60 cm, aber vier unterschiedliche Kochzonen

Daraus ergeben sich aus vier ehemals gleich großen Kochzonen nun vier völlig unterschiedliche Platten mit den Maßen Ø 95 mm, Ø 140 mm, Ø 175 mm und Ø 210 mm. All das – sowohl die vier Kochzonen, als auch der integrierte Dunstabzug – passen nun übrigens auf 60 Zentimeter Breite und entsprechen damit der herkömmlichen Größe eines Induktionskochfeldes in der Küche.

Allein das dürfte ein großer Zugewinn für BORA-Käuferinnen und Käufer sein. Während man im Rahmen eines Küchen-Neukaufs relativ flexibel planen kann, ist man bei Renovierung oder Austausch von Geräten auf die vorgegebenen Maße der vorherigen Induktionsfläche angewiesen. Oftmals sind Kochfelder flächenbündig in Arbeitsplatten aus Naturstein, Dekton oder Kunststoff eingelassen und hinterlassen daher exakte Maße für Ausfräsungen. Dass das neue BORA S Pure Standardmaße für Induktionskochfelder besitzt – nämlich genauer gesagt 580 x 515 x 199 mm (Breite/Tiefe/Höhe) – erleichtert für viele Kundinnen und Käufer den Austausch.

Vier Kochzonen, vier verschiedene Größen: das BORA S Pure wirbt mit maximaler Kochfeldausnutzung auf 60 cm. (Foto: BORA)
Vier Kochzonen, vier verschiedene Größen: das BORA S Pure wirbt mit maximaler Kochfeldausnutzung auf 60 cm. (Foto: BORA)

Maße und Stauraum des BORA S Pure im Vergleich mit anderen BORA-Modellen

Zum Vergleich: das Produkt der BORA-Luxusklasse, das Professional 3.0, benötigt für zwei Kochfelder mit jeweils zwei Zonen sowie einen integrierten Dunstabzug eine Breite von rund 1,22 Meter (1.222 mm). Selbst die Einsteigermodelle BORA Basic, BORA PURE und BORA X PURE weisen mit 760x515x196 mm deutlich größere Maße als die genormten 60 cm-Kochfelder auf. BORA sah das in der Vergangenheit eher als Verkaufsargument: das Unternehmen wirbt bis heute mit den „übergroßen Kochzonen“, auf denen vier bis zu 24 cm große Kochtöpfe Platz finden.

Nun also alles eine Nummer kleiner, wenngleich der Stauraum in der Schublade unter dem Kochfeld mit 19,9 Zentimetern Höhe sogar minimal mehr Platz einnimmt als bei den größeren Modellen mit 19,6 Zentimetern. BORA wirbt dafür, dass das BORA S Pure dennoch einen großzügigen Stauraum für Töpfe bietet.

Warum hat das BORA S Pure asymmetrische Kochzonen?

Doch warum sind nun die Induktionszonen auf dem BORA S Pure asymmetrisch angeordnet? Im Grunde genommen ist das eine designbetonte Spielerei, die natürlich viele Blicke auf sich zieht.

Während auf der kleinsten Stufe links unten beispielsweise der italienische Bialetti-Mokkakocher seinen Platz findet, kann ein kleiner Topf, beispielsweise zum Eierkochen, links darüber platziert werden. Rechts oben und unten haben größere Töpfe, Pfannen und sogar Bräter Platz. Speziell für das BORA S Pure entwickelte Induktionsspulen sorgen dafür, dass das Kochfeld optimal ausgenutzt werden und dennoch maximal effiziente Leistungen erzeugen kann.

Nicht gänzlich neu ist diese Thematik insofern, als dass moderne Vollflächeninduktionskochfelder – auch von anderen Markenherstellern wie Gaggenau, Siemens und V-ZUG – sehr oft mit Induktionsspulen arbeiten, die Kochutensilien dort erkennen, wo sie abgestellt werden und dann entsprechend bedienen. So ließe sich die asymmetrische Anordnung der Kochzonen umgehen und dennoch energiebewusst kochen.

BORA bietet bislang nur die Technik der Flächeninduktion an, so beispielsweise im Modell BORA X Pure.

Vom kleinen Bialetti-Espressokocher bis zum großen Familienkochtopf finden alle Größen die passende Zone auf dem BORA S Pure. (Foto: BORA)
Vom kleinen Bialetti-Espressokocher bis zum großen Familienkochtopf finden alle Größen die passende Zone auf dem BORA S Pure. (Foto: BORA)

Vorteil der asymmetrischen Anordnung beim BORA S Pure

Was man BORA zugestehen darf: trotz der unregelmäßigen Anordnung von Kochzonen und Kochfeld-Dunstabzug zueinander wird der Kochwrasen, also alle Dünste und Gerüche, beim BORA S Pure gleichmäßig abgezogen. Das bringt sogar einen weiteren Vorteil mit sich, der gut durchdacht scheint.

Während kleine Töpfe oder Objekte wie der Espressokocher weniger Dampf entwickeln – und damit weniger Kraft im Luftstrom, der eingesogen werden soll – blasen große Töpfe mächtig Dampf heraus, der aufgrund seiner Schwere und Wucht auch eine „längere“ Strecke zurücklegen kann, um dennoch vollständig absorbiert zu werden. Mit anderen Worten hat es durchaus seinen Sinn, dass der Kochfeld-Dunstabzug des BORA S Pure so nah an den kleinen Kochfeldern gelegen ist, bevor die „lauen Lüftchen“ von einem Luftstrom im Raum umgelenkt werden und nicht zwischen den Rillen des runden Dunstabzugs verschwinden.

Der asymmetrische Kochfeldabzug soll bewirken, dass trotz unterschiedlicher Kochgeschirr-Größe ein gleichmäßiger Abzug erfolgt. (Foto: BORA)
Der asymmetrische Kochfeldabzug soll bewirken, dass trotz unterschiedlicher Kochgeschirr-Größe ein gleichmäßiger Abzug erfolgt. (Foto: BORA)

Weitere Details zum BORA S Pure: 6 Farben, eSwap-System, Auffangwanne, Touchslider

Wie beim BORA Pure kann auch beim BORA S Pure die Einströmdüse in sechs verschiedenen Farben gewählt werden – darunter in Jadegrün, Orange, Greige oder Blau.

Ebenso verfügt das BORA S Pure über das mittlerweile bekannte eSwap-System, mit dem sich die flächenbündige Einströmdüse kurzerhand entnehmen und gemeinsam mit dem Fettfilter im Geschirrspüler reinigen lässt. Hierüber kann auch der Aktivkohlefilter entnommen werden, ohne, dass Sockelblende oder Schubladen entfernt werden müssen.

Wie bei allen Modellen gilt, dass ein Malheur direkt am Kochfeld – ob feste Stückchen, die neben die Pfanne purzeln, Gewürze oder auch umgestoßene Flüssigkeiten – keinen Schaden am integrierten Kochfeldabzug erzeugen. Die Auffangwanne sorgt zuverlässig dafür, dass die Technik vor Schmutz, Feuchtigkeit und Fett geschützt ist.

Trotz der kompakten Größe und der offensichtlichen Funktion als Einsteigermodell auf dem Markt der Kochfeld-Dunstabzüge ist das BORA S Pure mit einigen Annehmlichkeiten ausgestattet. So lassen sich die Funktionen über ein zentrales Bedienfeld mit Touchslider regeln („intuitive sControl“). Alle Optionen reagieren nach Berührung optisch sowie akustisch.

Wer die Abzugsautomatik aktiviert, kann sich vollends aufs Kochen konzentrieren, da Dunstabzug und Kochfeld automatisch miteinander kommunizieren und sich in ihrer Stärke einander anpassen. Darüber hinaus verfügt das BORA S Pure über eine Warmhaltefunktion, eine Ankochautomatik und eine Kindersicherung.

Wie das BORA Pure (Bild) wird auch das S Pure in sechs verschiedenen Farben erhältlich sein. (Foto: BORA)
Wie das BORA Pure (Bild) wird auch das S Pure in sechs verschiedenen Farben erhältlich sein. (Foto: BORA)

Preis des BORA S Pure und Erscheinungsdatum

Das BORA S Pure-Kochfeld wird ab Februar 2022 beim Fachhändler erhältlich sein und zu einem UVP von 1.680 € (Umluft) bzw. 1.550 € (Abluft) erhältlich sein. Damit ist der Kochfeld-Dunstabzug noch einmal rund 1.000 € günstiger als sein nächsthöheres Pendant BORA Pure für rund 2.600 bis 2.850 €.

Wer also ein Einsteigermodell ins hochwertige Segment der Kochfeld-Dunstabzugshauben sucht, dürfte sich über das kleine, aber effiziente Modell des BORA S Pure freuen – insofern sein „innerer Monk“ es eben zulässt.

Ungewöhnliche Kochdynamik auf 60 cm: das BORA S Pure reiht sich in ein in die Serie der Kompaktkochfelder mit Dunstabzug. (Foto: BORA)
Ungewöhnliche Kochdynamik auf 60 cm: das BORA S Pure reiht sich in ein in die Serie der Kompaktkochfelder mit Dunstabzug. (Foto: BORA)

Wer auf der Suche nach Alternativen zu BORA bzw. Einsteigermodellen für Kochfeld-Dunstabzüge ist und sich für Produkte im mittelpreisigen sowie Premiumsegment interessiert, sollte sich mit den Gaggenau Flexinduktions-Kochfeldern mit integriertem Dunstabzug und der Tischlüftung AL 200 vertraut machen.

Ebenso empfehlenswert sind die beiden Neuheiten aus dem Hause Siemens, das flächenbündige inductionAir Plus sowie der ausfahrbare Dunstabzug glassdraftAir. Übrigens: das inductionAir Plus ebenso wie das Kochfeld iQ300 von Siemens Hausgeräte sind mit flächenbündigem Induktionsschlitz ausgestattet und ebenfalls in 60 cm Breite erhältlich.

Charlotte Finkenstein
Charlotte Finkenstein
Die freie Journalistin Charlotte Finkenstein beschäftigt sich nicht nur beruflich mit Genuss: auch privat verbringt die leidenschaftliche Hobbyköchin viel Zeit in den eigenen vier Küchenwänden und erfreut damit regelmäßig Kollegen und Freunde. Nach Stationen im TV bei Kochshows sowie bei kleineren Lebensmittelzeitschriften widmet sich Charlotte nun der Technik hinter dem Essen und blickt für uns Herstellern, Geräten und Kundenversprechungen genau auf die Finger.

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