Die Kunst des Purismus liegt im Weglassen. Darin liegt übrigens auch ohne Zweifel dessen Zeitlosigkeit begründet: je puristischer ein Gegenstand konstruiert wird, desto eher findet dieses Objekt auch Jahrzehnte später noch Anwendung. Wenn die Form sich der Funktion anpasst – und das gilt als oberste Regel konstruktiven Designs – kann das Äußere danach jedwedem individuellen Geschmack angepasst werden. Mit diesem Grundsatz wurde das Regal String+ konzipiert, das vor 70 Jahren entworfen wurde und heute zu den zeitlosen Designklassikern Skandinaviens zählt.
Die Geschichte von String+: hervorgegangen aus einem Designwettbewerb
Die Historie von String+ startet mit einem zauberhaften Glücksfall: 1949 schrieb der schwedische Buchverlag Bonnier für die Regale seiner „Bonnier folkbibliotek“ einen Designwettbewerb aus, in dem es galt, ein einfaches und kostengünstiges Bücherregal zu entwerfen, das simpel auf- und abzubauen und ebenso leicht zu transportieren sein solle. Dennoch müsse es dem Gewicht mehrerer Bücherreihen standhalten und nach Möglichkeit erweiterbar und individualisierbar sein. Der damals führende Buchverlag war überzeugt davon, dass noch viel mehr Menschen Bücher kaufen würden, wenn sie nur wüssten, wohin damit.
Als Sieger ging das Regal String+ des schwedischen Designers Nils (Nisse) Strinning und seiner Frau Kajsa hervor. Das Ehepaar ergänzte sich ideal in der Konzeption des Regals: er ersann als Architekt zügig neue und innovative Eigenschaften des Produkts, sie wiederum stellte als Designerin die gründliche Ausarbeitung und Materialität des Gestells in den Vordergrund.
So verblüffend einfach die Konstruktion von String+ erscheint, so rasant trat es seinen Siegeszug um die Welt an. Heute gilt es vielen als Designikone. Warum ausgerechnet das Regal String+?
Der Aufbau von String+: zahlreiche Regalböden, Wandleitern, Materialien
Tatsächlich trägt das Regal String+ dem heutigen Bedürfnis nach maximaler Individualität auf kleinstem Wohnraum Rechnung. Das zeitlose Regalsystem überzeugt mit variierbaren Regalböden, Farben und Schrankelementen und lässt sich beliebig erweitern und verändern.
Seine vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten waren es auch, die das Regal über die Jahrzehnte wechselnder Interior-Stile getragen hat. Wie ausgefallen auch immer die persönliche Innenraumgestaltung sein mochte, das Regal String+ galt als individuell zusammensetzbare und denkbar simple Grundlage eines Regals. Als verhältnismäßig kostengünstige Anschaffung für ein Designregal kann String+ mitwachsen, seinen Aufbau verändern und anbauen.
Grundlage der Konzeption ist auch heute noch ein leicht zu montierendes Regal mit zwei Seitenleitern und Regalböden zum Verschieben. Allein durch die Vielfalt der Regalböden eröffnen sich mannigfaltige Gestaltungsmöglichkeiten: da gibt es beispielsweise eine Ablage aus Holz und eine aus gefächertem Edelstahl, Regalböden aus Metall mit hohen und niedrigen Kanten, verzinkte Regale mit Luftlöchern, Schuhablagen, Schiebetüren aus Plexi- und Spiegelglas, Aufbewahrungseinsätze aus Filz und Kunststoff sowie diverse Wand- und Bodenleitern zum Aufhängen oder Aufstellen des Regal String+.
Weitere Schrankelemente vom Regal String+: String Plex, String Pocket, String Works
Vom heutigen Standpunkt aus gesehen, erschuf das Ehepaar Strinning bereits damals ein modernes Stück IKEA, nämlich ein modulares Möbelstück, das sich jeder leisten, selbst aufbauen und obendrein noch selbst konfigurieren kann.
Um Käufern des Regals diese Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten zu bieten, gründete Nisse Strinning 1952 das Unternehmen „String Design AB“, aus dem neben dem Ursprungsprodukt String+ auch die Produkte „String Plex“, „String Pocket“ und „String Works“ hervorgingen.
„String Plex“ orientierte sich damals am Plexiglas-Trend der 60er und 70er Jahre, ist aber auch heute noch ein begehrtes Modul für die Ausstattung von Büro und Küche. Lasergeschnittene, klare Plexiglasmodule in vertikaler Anordnung lassen Schrankfronten und Bodeneinsätze aus Holz oder Glas nahezu schweben.
Für den kleinen Raum konzipierte Strinning das Modul „String Pocket“, das aus zwei Seitenteilen und drei Regalböden besteht. Bei zwei Regalen lassen sich die einzelnen Sektionen bereits zu drei Regaleinheiten zusammenbauen. Kunden profitieren bei „String Pocket“ von der großen Farb- und Materialvielfalt. So können Böden beispielsweise in gerauchter Eiche, Esche weiß oder Walnuss Schwarz gewählt und auch in Farben wie Senf, Sand oder „Blush“ getaucht werden.
„String Works“ bietet Nutzern zahlreiche Stauraumelemente an, die im täglichen Arbeitsbedarf gebraucht werden, darunter Ablageschalen, Multifunktionspaneele, höhenverstellbare Schreib- und Konferenztische, PC-Halterung und Schubladen mit Aufbewahrungseinsätzen.
Das Regal String+ in der Küche: Abtropfschale, Aufbewahrungsort, Präsentationsfläche
Das funktionale, geradlinige Design, die zarte Ausführung und die unendlichen Gestaltungsmöglichkeiten sind typisch skandinavisch. Minimalistisch und modern passt sich String+ in jeden Wohnraum ein, darunter besonders gut in der Küche. String+ kann beispielsweise als offenes Küchenregal über der Spüle zum Verstauen von Spülmittel mit paralleler Abtropffläche genutzt werden. Es eignet sich ebenso zur Geschirraufbewahrung wie zum Aufhängen von Küchenutensilien von Kelle bis Schere, die schnell zur Hand sein müssen und mit einem Haken in der Ösenwand des Regals befestigt werden können.
Gewürze und Behälter für Öle und Saucen lassen sich daran ebenso montieren wie ein Racket für Weingläser, eine Handtuchstange oder Aufbewahrungsbehälter für Küchenvorräte. Mit den unterschiedlichen Einlegeböden und der maximalen Erweiterung nach allen Seiten passt es sich vielfältigen Küchenstilen ebenso an wie einer veränderten Lebenssituation.
Das Regal String+ wurde konzipiert, um zu den Alltag leichter und individueller zu machen. Dieser Grundsatz ist, wie das Produkt selbst: zeitlos.