Die Entwicklung des Frankfurter Brett – mit Schneidpad, Smartphone, Sekt

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Das Frankfurter Brett ist nicht nur Schneidebrett, sondern eine „Werkbank für die Küche“. Dank eingebetteter Behälter und vielen Accessoires lässt es Hobbykoch-Herzen höherschlagen. Fertiges Gemüse, Abfall und sogar das Kochrezept finden hier ihren Platz- und der lässt sich individuell zusammenstellen.

Haben Sie schon einmal im Internet nach einem guten Schneidebrett gesucht und sind auf eine Flasche Sekt gestoßen? Eher unwahrscheinlich, aber die Erfolgsgeschichte des mittlerweile sehr beliebten Frankfurter Brett ist eben noch nie geradlinig verlaufen. Und so erblickt, wer auf der Homepage des Herstellers vorbeischaut, eine Überraschung, was sich in den letzten Jahren so alles getan hat.

Während BASIC und MONO mit Holz als Basis auskommen, sind PHOENIX und PHOENIX-S zusätzlich mit einer Unterschicht aus Polyurethan verstärkt - und somit um ein Vielfaches belastbarer. (Foto: Frankfurter Brett)
Ein Schneidebrett, ein Arbeitsplatz: das Frankfurter Brett hat sich in den vergangenen Jahren bedeutend weiterentwickelt. (Foto: Frankfurter Brett)

Das Frankfurter Brett: Noch in den Kinderschuhen im Herbst 2016

Am Anfang stand ein junges Team, das den Küchenmarkt mit seinem Produkt nachhaltig verändern wollte und sein Glück auf digitalem Wege versuchte. Das Ziel: Das einfache Prinzip der Gastronomie – das „mise-en-place“, also das Bereitstellen aller Zutaten und geschnittenen Lebensmittel vor dem Kochen – in den privaten Haushalt übertragen. Ein Schneidbrett als gut sortierter Arbeitsplatz: eine Idee der Brüder Joseph und Johannes Schreiter, die sich als zukunftsweisend herausstellen sollte.

Mittlerweile ist das Unternehmen ein gutes Stück gewachsen. Grund genug also, bei den Gründern des Frankfurter Bretts nachzuhorchen, was sich in den letzten Jahren getan hat.

astronomen und Quereinsteiger: die Brüder Johannes und Joseph Schreiter beschlossen, das erste modulare Schneidbrett in den Privathaushalt zu integrieren - ganz nach Vorbild des professionellen "Mise-en-place". (Foto: Frankfurter Brett)
Gastronomen und Quereinsteiger: die Brüder Johannes und Joseph Schreiter beschlossen, das erste modulare Schneidbrett in den Privathaushalt zu integrieren – ganz nach Vorbild des professionellen „Mise-en-place“. (Foto: Frankfurter Brett)

Achterbahnfahrt: die Entwicklung des Frankfurter Bretts

Die Erfolgsgeschichte des Frankfurter Bretts gleicht einer Achterbahnfahrt, und wer dem Gedankenkarussell von Joseph und Johannes Schreiter auf dem unternehmenseigenen Blog folgt, spürt sowohl die Ekstase über den Erfolg des eigenen Unternehmens als auch die zeitweilige Erschöpfung und Verzweiflung, wenn Materialfehler auftreten, die Bestellungen eines zu guten „Black Friday“-Sales aus dem Ruder laufen – oder Discounter-Giganten wie Lidl und Aldi fast identische Kopien auf den Markt bringen.

Zugleich hat sich das Sortiment jedoch merklich erweitert mit außergewöhnlichen Shop-Ideen, die sich nicht mehr nur allein mit dem Frankfurter Brett beschäftigen: Küchenwerkzeug, Keramikschalen und Weingläser finden sich ebenso wieder wie Zubehör zu den einzelnen Brettern oder limitierte Sondereditionen aus ganz besonderem Holz. Und dann gibt es da noch den besagten Sekt – aber dazu später mehr.

Kluge Idee: das Frankfurter Brett, das aus Holz (wahlweise verstärkt mit Polyurethan), abnehmbaren Bügeln und Gastrobehältern zum Arbeiten besteht. (Foto: Frankfurter Brett)
Kluge Idee: das Frankfurter Brett, das aus Holz (wahlweise verstärkt mit Polyurethan), abnehmbaren Bügeln und Gastrobehältern zum Arbeiten besteht. (Foto: Frankfurter Brett)

Idee und Aufbau des Frankfurter Brett: solides Holz, Bügel, Gastrobehälter

Der Grundstock des Frankfurter Bretts indes ist annähernd gleich geblieben – wenn auch erweitert worden. Folgende Versionen sind aktuell erhältlich:

  • Basic: Das Alltags-Brett
  • Basic L: Das große Alltags-Brett
  • Mono: Das Allzweck-Brett (der Klassiker)
  • Phoenix: Das Ultra-Performance-Tool
  • Phoenix S: Groß auf kleinem Raum

Bewährt hat sich ebenso die Funktionalität des Frankfurter Bretts und damit die eigentliche Idee. Das Frankfurter Brett fungiert als Arbeitsstätte in der Küche, an der ein Großteil der anfallenden Küchenaufgaben in der Vorbereitung zum Kochen getätigt werden. Um wertvollen Platz auf der Arbeitsfläche zu sparen, ist jedes Brett mit Bügeln versehen, in welche gastro-genormte Behälter eingehängt werden können. Diese nehmen sowohl die kleingeschnittenen Lebensmittel als auch Küchenabfälle auf. Je nach gewähltem Modell aus dem Sortiment des Frankfurter Bretts finden zwischen 4 und 12 Behältern Platz rund um die Arbeitsfläche aus Holz Platz.

Darin positioniert werden können ebenso Öle und Gewürze oder Küchenutensilien wie Messer und Rührbesen. Je größer, desto schwerer werden die Varianten des Frankfurter Bretts – und desto belastbarer sind sie mit dem Gewicht, das in ihre Bügel eingehängt werden kann. Während das 3 kg leichte BASIC-Modell immerhin 10 kg an Last trägt, die sich zwischen Lebensmitteln, Abfall und Werkzeug aufteilt, stemmt das Superior-Modell PHOENIX satte 49 kg, wiegt allerdings selbst auch nicht ganz handliche 10 kg.

Ein ausziehbares Bügelsystem schafft beim Frankfurter Brett Platz für unterschiedlich große Behälter. (Foto: Frankfurter Brett)
Ein ausziehbares Bügelsystem schafft beim Frankfurter Brett Platz für unterschiedlich große Behälter. (Foto: Frankfurter Brett)

Ganz eigenes Frankfurter Brett: Große modulare Auswahl

Wer sich für seine persönliche Variante bei den Brett-Versionen entschieden hat, wählt nun aus großen Sortimentsschatz unterschiedlicher Hölzer, wie Bambus, Buche, Ahorn, Eiche, Walnuss oder Olive.

Modular lässt sich das Frankfurter Brett nun step by step zusammenbauen: nach der Wahl des favorisierten Holzes (inklusive Aufpreis für wertigere Sorten!) und der Bügelfarbe (Schwarz, Edelstahl, Bronze) wird das gewünschte Behälterset und optional weiteres Zubehör ausgewählt.

Aus zahlreichen Modulen kann jeder Nutzer seine eigene Variante des Frankfurter Bretts zusammenstellen - beispielsweise auch mit Neonbügeln. (Foto: Frankfurter Brett)
Aus zahlreichen Modulen kann jeder Nutzer seine eigene Variante des Frankfurter Bretts zusammenstellen – beispielsweise auch mit Neonbügeln. (Foto: Frankfurter Brett)

Für die beiden Premiumvarianten PHOENIX und PHOENIX-S, die zusätzlich zum Holz des Schneidbretts mit einer stabilen Basis aus Polyurethan-Schaum unterfüttert sind, lässt sich zusätzlich die Farbe der Zentrierecken wählen, die dem Komplott aus Holz und Kunststoff einen festen Halt geben sollen. Schnell blitzen also beim gewählten Messing-Set vier goldene Ecken am einst so einfachen Basis-Produkt des Küchenschneidbretts. Was sich nicht alles noch so herausholen lässt aus einem Stück Holz! Immerhin: das Polyurethan gibt stabilen Halt und wird als „handvergossen und geölt“ beworben.

Wer möchte, kann dem Ganzen die Krone aufsetzen und eine Gravur ins Brett einbrennen lassen. Die Idee ist nett und allemal beliebt, seit sich das Frankfurter Brett zu einem beliebten (Weihnachts-)Geschenk entwickelt hat.

Modular aufgebaut und individuell angepasst: Gewürze, Öle, Schneidbesteck und Lebensmittel finden direkt an einem Arbeitsplatz - dem Schneidbrett - Platz. (Foto: Frankfurter Brett)
Modular aufgebaut und individuell angepasst: Gewürze, Öle, Schneidbesteck und Lebensmittel finden direkt an einem Arbeitsplatz – dem Schneidbrett – Platz. (Foto: Frankfurter Brett)

Schritt 2: Die praktische Konsole

Adieu Display-Bügel – hallo Konsole! Bisher war in das Frankfurter Brett ein spezieller Bügel integriert, der sich hinter dem Schneideplatz befand und Platz für weitere Behälter oder auch Tablets und Bücher bot. Nach einem Update wurde dieser als eigenständiges Produkt ausgegliedert: Die Konsole ist nun eine freistehende Behälterstation, die sich flexibel und nahtlos in verschiedene Workflows in der Küche integrieren lässt, durch clevere Funktionsdetails wie die integrierte Kochbuch/Tabletablage glänzt und als Ständer-Basis für den FRANKFURTER BLOCK dient. Erhältlich ist die Konsole in drei Größen (mit 3, 4 oder 5 Behältern) und vielen verschiedenen Farben, wie zeitloses Schwarz oder knalliges Neongrün.

Die Konsole ist tragbar - und eignet sich damit als Mise-en-Place Station, aber auch als mobile Bar, Tischbuffet oder Gewürzständer. (Foto: Frankfurter Brett)
Die Konsole ist tragbar – und eignet sich damit als Mise-en-Place Station, aber auch als mobile Bar, Tischbuffet oder Gewürzständer. (Foto: Frankfurter Brett)

Weiteres Zubehör zum Frankfurter Brett: Schneidpads und Smartphone-Halter

Frankfurter Block

Neben dem Frankfurter Brett gibt es neuerdings auch einen Frankfurter Block. Der Werkzeugblock mit integriertem Messerschleifer besteht aus rund 36 Einzelteilen und 16 Magneten. Und ist damit eines der komplexesten Erweiterungen des Start-ups.

Flexibel positionierbar innerhalb der Konsole schließt der FRANKFURTER BLOCK eine wichtige Lücke: Werkzeuge, Zutaten und Workflow-Struktur sind nun in einem in sich abgeschlossenen System in einem sinnvollen und effizienten Verhältnis zueinander angeordnet. In idealer Greifdistanz sind so alle wichtigen Messer geordnet – der eingelassene Messerschleifer sorgt dafür, dass diese immer perfekt einsatzbereit sind. Das bewährte zweistufige Wasser-Schleifsystem ist nicht nur frappierend einfach und prozesssicher in der Bedienung, die beiden keramischen Schleifrädchen in abgestimmten Körnungen schleifen die Klinge außerdem erst grob und anschließend fein. So wird aus einer unaufgeräumten Schublade mit halbscharfen Messern ein cleaner Block, mit Klingen, die regelrecht auf ihren Einsatz warten.

Schnittstellen des Frankfurter Bretts – Kräuter und Gewürze

Der modulare Aufbau des Frankfurter Bretts ist geradezu prädestiniert für Zubehörteile und Accessoires, die auch nach dem Kauf noch Lust auf mehr Küchenperfektion am Schneidbrett machen.

Eine clevere Erweiterung sind die flachen Pads aus Kunststoff, genauer gesagt TPU. TPU stammt aus der Medizintechnik und ist thermoplastisch, also durch Wärme verformbar. Ihre weiche Beschaffenheit schmiegt sich an das Holz eines jeden Frankfurter Bretts an und wurde für Sonderfälle beim Schneiden von Zutaten ins Leben gerufen: beispielsweise für Knoblauch, Zwiebeln und Chili, die ihre geruchsintensiven Aromen bei direkter Verwendung auf dem Brett zu stark ans Holz abgeben.

Zahlreiche Accessoires beleben mittlerweile den Shop des Frankfurter Bretts - so u.a. die praktischen Schneidpads, die geruchsintensive Kräuter und Gewürze vom Holz des Bretts abschirmen und sich spülmaschinentauglich reinigen lassen. (Foto: Frankfurter Brett)
Zahlreiche Accessoires beleben mittlerweile den Shop des Frankfurter Bretts – so u.a. die praktischen Schneidpads, die geruchsintensive Kräuter und Gewürze vom Holz des Bretts abschirmen und sich spülmaschinentauglich reinigen lassen. (Foto: Frankfurter Brett)

Schnittstellen des Frankfurter Bretts – Fleisch

Oder für Fleisch – hierfür eignet sich das sogenannte „BBQ Pad“ –, das zum einen als Lebensmittel mit viel Flüssigkeit gilt, welche über das formbare Plastikbrett leicht abgetropft werden kann. Zum anderen beugt es der Bakterienübertragung von Fleisch auf Gemüse vor, ohne, dass man den Arbeitsplatz hierfür wechseln muss. Im Shop des Frankfurter Bretts werden diese Zusatzbrettchen als „Schnittstellen“ verkauft. Sie eignen sich überdies als Teigschaber und -trenner.

Das "BBQ-Pad", mittlerweile "Schnittstelle No.3" genannt, schützt das Brett vor Bakterienbefall durch Fleisch, wenn darauf im Anschluss andere Lebensmittel zubereitet werden sollen. Praktisch und hygienisch. (Foto: Frankfurter Brett)
Das „BBQ-Pad“, mittlerweile „Schnittstelle No.3“ genannt, schützt das Brett vor Bakterienbefall durch Fleisch, wenn darauf im Anschluss andere Lebensmittel zubereitet werden sollen. Praktisch und hygienisch. (Foto: Frankfurter Brett)

Pflegeöl des Frankfurter Bretts

Zuguterletzt: sieht aus wie eine gute Flasche Rum, ist aber tatsächlich ein Holzöl zur Brettpflege. Wer noch lange etwas von dem durchaus preisintensiven Frankfurter Brett seiner Wahl haben möchte, greift dann und wann zur natürlichen Versiegelung.

Außergewöhnliche Einzelstücke des Frankfurter Bretts: jedes Stück ein Unikat

Zwar mag jedes Frankfurter Brett für sich genommen ein Einzelstück sein, weil sich allein aus dem modularen Aufbau heraus viele verschiedene Kombinationsmöglichkeiten ergeben. Doch das junge Unternehmen hat noch ein weiteres Ass im Ärmel: die einzigartigen Manufaktur-Modelle, die je nach Saison und Verfügbarkeit mit exotischen Hölzern oder ungewöhnlichem Furnierverlauf angeboten werden – in der Vergangenheit unter anderem dabei: Französische Walnuss, Satin Nussbaum oder Zebrano. Von Schreinern werden diese behutsam zu belastbaren Schneidbrettern verarbeitet – in diesem Fall tatsächlich ein exklusives Unikat und eine ganz besondere Geschenkidee.

Feurige Maserung, handbearbeitet: die Manufakturstücke des Frankfurter Bretts sind einzigartige Unikate - und genauso funktional wie ihre Mitstreiter. (Foto: Frankfurter Brett)
Feurige Maserung, handbearbeitet: die Manufakturstücke des Frankfurter Bretts sind einzigartige Unikate – und genauso funktional wie ihre Mitstreiter. (Foto: Frankfurter Brett)

Und sonst?

Am Ende bleibt man noch einmal bei der ominösen Flasche Sekt hängen, die sich im Shop eines Unternehmens für Schneidebretter tummelt. Man mutmaßt, ob die beiden Brüder Joseph und Johannes Schreiter auf ihren Erfolg mit dem Frankfurter Brett regelmäßig anstoßen und dieses Glück mit ihren Käufern teilen wollen.

Die Auflösung vermag aber vielmehr in einem Blogbeitrag von 2018 zu finden sein: dort geben die Brüder bekannt, dass Joseph Vater geworden ist. (Spitz-)Name des Kindes: Otilie. Wenn das kein Anlass ist, einen gleichnamigen Sekt zu keltern? Wie gesagt: die Erfolgskurve des Frankfurter Bretts ist alles andere als geradlinig. Aber aktuell zeigt sie steil nach oben.

Sekt zum Anstoßen: die Familie des Frankfurter Bretts erweitert sich - und zwar im echten Leben wie im Onlineshop. (Foto: Frankfurter Brett)
Sekt zum Anstoßen: die Familie des Frankfurter Bretts erweitert sich – und zwar im echten Leben wie im Onlineshop. (Foto: Frankfurter Brett)

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>>> Dieser Artikel wurde zuletzt am 13.06.2024 aktualisiert.

Dilara Suzuka
Dilara Suzuka
Die Küche war für Dilara schon immer ein magischer Anziehungspunkt; als Nesthäkchen mit vier Geschwistern drehte sich schon im Familienhaushalt immer alles um den heiligen Ort des Zusammenseins beim Essen, Kochen, Hausaufgaben machen, Malen, Diskutieren, Entscheidungen verkünden. Auch in ihrer WG während des Studiums kreuzten sich in der Küche sämtliche Lebenswege. Die Webdesignerin entschied deshalb, dass es an der Zeit wäre, diesem Altar des Essens und der Entscheidungen auch im Internet ein bisschen mehr Leben einzuhauchen. Los geht’s.