Die Farbe des Jahres 2023: „Viva Magenta“ in dunklem Pink

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Pantone kürt die Farbe des Jahres 2023: „Viva Magenta“ ist ein rotviolett eingefärbtes Pink mit präsenter Daseinsberechtigung. Der intensive Farbton lässt sich – mit ein wenig gutem Willen – als frischer Farbtupfer in die individuelle Küchen- und Wohnraumplanung einbeziehen. Für mutige Kundinnen und Kunden dürfte das sogenannte „Colorblocking“ das Stichwort der Stunde sein.

Spekulationen zum Trotz: die Farbe des Jahres 2023 ist „Viva Magenta“

Was gab es an Spekulationen im Vorfeld. Bis das renommierte Farbinstitut Pantone Anfang Dezember alljährlich die Trendfarbe des kommenden Jahres bestimmt, ergehen sich Möbelhersteller, Farbexperten und Trendsetter in zahlreichen Vermutungen. Klarer Favorit der Internetcommunity: Das zart hingehauchte „Digital Lavender“, ein lilafarbener Lavendelton, der Kreativität und Ruhe ausstrahlen soll im bunt blinkenden Kosmos des World Wide Web. Auch andere Vorschläge machten die Runde. Die kuriose Bandbreite – von „Wild Wonder“, einem gelb angehauchten Beige-Ton, über „Vining Ivy“, einem zurückhaltenden Blaugrün, bis hin zu „Cherry Tomato“, einem orangefarbenem Rot – vermochte doch nicht das richtige Ergebnis vorherzusagen.

Die Farbe des Jahres 2023 ist „Viva Magenta“. Der kräftige, fast schon ins Bordeauxrot gleitende Pink-Ton ist auffällig und präsent. Man hätte ihn kommen sehen können: seit Monaten finden sich intensiv leuchtende Nuancen in Pink auf den Ausstellungsflächen großer Modeketten. Stoffhosen, Business-Anzüge, Blusen und Winterjacken leuchten in der unübersehbaren Farbe, die nicht mehr allein als Farbtupfer wirkt, sondern sich selbstbewusst als Alleinstellungsmerkmal inszeniert.

Intensiv, beanspruchend, präsent: Die Farbe des Jahres 2023, "Viva Magenta", sticht sofort ins Auge. (Foto: Adobe Stock)
Intensiv, beanspruchend, präsent: Die Farbe des Jahres 2023, „Viva Magenta“, sticht sofort ins Auge. (Foto: Adobe Stock)

Wie die Farbe des Jahres gewählt wird – und was „Viva Magenta“ bewirken soll

Der Ton, den Pantone zur Farbe des Jahres 2023 gekürt hat, ist ein wenig dunkler und geerdeter als das grelle Mode-Pendant. „Viva Magenta“ soll eine überzeugende Stellung einnehmen, Mut und Furchtlosigkeit symbolisieren, Freude und Zuversicht ausstrahlen – und, das lässt sich die gewagte, pinkrote Nuance nicht nehmen, auch ein wenig rebellisch zu wirken gegen das allzu harmonische Wechselbad aus Beige, Grau, Weiß und Schwarz, das die Einrichtungs- und auch Küchenindustrie in den vergangenen Jahren ereilt hat. Längst fließen nämlich nicht mehr nur popkulturelle Einflüsse in die Wahl zur Farbe des Jahres ein, die ihre Inspiration wiederum aus Laufstegmode, Einflüsse aus Film und Fernsehen und gesellschaftlichen Trends zieht. Auch die Textilbranche, deren Teppiche und Vorhänge sowie Polstermöbel eine entscheidende farbliche Auswirkung auf das Leben von Konsumentinnen und Konsumenten erzielt, darf sich als Ratgeber zur Farbgestaltung wähnen.

Es bleibt spannend, wie das hervorstechende und doch zugleich leicht altbacken angehauchte Pink-Rot als Farbe des Jahres 2023 „mutig“ in die Wohnraumplanung einbezogen werden kann. Als Farbtupfer in Form von Kissen, Vorhängen oder Wandbildern denkbar, ist es schwierig, sich die stark vereinnahmende Farbe als erste Wahl für eine Couch, eine Kücheninsel oder ein Möbelstück vorzustellen. Leatrice Eiseman, Executive Director des Pantone Color Institutes, bekräftigt die Wahl von „Viva Magenta“ dennoch: „PANTONE 18-1750 Viva Magenta beflügelt unsere Sinne und hilft uns, unsere innere Stärke zu finden.“

Welche Farben kann ich zu „Viva Magenta“, der Farbe des Jahres 2023, kombinieren?

Die Telekom dürfte die Wahl zur Farbe des Jahres freuen: das Magenta-Rot ist seit vielen Jahrzehnten die Signalfarbe des weltweit agierenden Konzerns. Ein wenig dunkler wirkt „Viva Magenta“ allerdings schon; die Süddeutsche Zeitung sieht „Einflüsse von Violett“ im Farbkreislauf der neuen Trendnuance. Als „Magentaverse“ – nicht zu verwechseln mit der digitalen Parallelwelt „Metaverse“ – stellt Pantone eine korrespondierende Farbwelt vor, die mit dem bordeauxroten Pink harmonieren sollen. Die Ähnlichkeit im Namen mag gewollt sein: immerhin blicken beide Begriffe in die Zukunft und setzen auf eine erfrischend andersartige (Farb-)Welt.

Dennoch bleiben die Farbvorschläge des Pantone Instituts etwas enttäuschend hinter den Erwartungen zurück. Pantone setzt auf eine sehr gediegene Farbpalette, die nur bedingt zum pinkroten Farbverlauf von „Viva Magenta“ passen will. Darunter findet sich ein unschuldiges Himmelblau („Plein Air“), ein blasses Grün („Pale Khaki“) oder ein gelblicher Beige-Ton („Gray Sand“). Eine geschmackvolle Küchen- und Wohnraumeinrichtung ist damit vorgeblich nicht zu erwarten. Besser passen könnte das ebenfalls vorgeschlagene „Pale Dogwood“, ein zarter, lachsfarbener Ton, der das kräftige Pink von „Viva Magenta“ abmildert.

Etwas ratlos lässt die Farbpalette zurück, mit der Pantone die Farbe des Jahres 2023 kombinieren will. Hier wäre mehr Mut gefragt - Stichwort Color Blocking. (Foto: Pantone)

Um die kräftige Nuance der Stunde zu nutzen, ist stattdessen „Color Blocking“ angesagt. Der 2022 in Mode gekommene Trend kombiniert zwei starke Farbtöne miteinander, die im Farbkreis gegensätzlich angeordnet sind – also nicht harmonisch und nicht komplementär – und vereint die kontrastierende Andersartigkeit zu einem aufregenden Farbenspiel. Beliebt ist beispielsweise das gelungene Zusammenspiel aus Pink und Rot oder Orange und Grün. So lässt sich die Farbe des Jahres, „Viva Magenta“, in mutigen Interior-Kreisen einbinden: ein magentafarbenes Sofa zur orange-gestrichenen Wand dürfte ein spektakulärer Hingucker sein, der auf Küche und Wohnraum abstrahlt.

Wie lässt sich „Viva Magenta“ in die Küche integrieren?

Wer sich an Farbe herantraut und auch vor ungewöhnlichen Materialien nicht zurückschreckt, entdeckt im Himbeerrot der Firma Popstahl-Küchen die etwas schrille Farbe des „Viva Magenta“ wieder. Eingebunden in eine helle Küchenumgebung, die mit Holz und Lichtelementen arbeitet, kann so ein gekonnter Farbtupfer in der Küche inszeniert werden. Denkbar ist das beispielsweise auch beim alpinen Küchenstil, der aufbereitetes Altholz und modernes Pink zu einem charmanten Duo vereint.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass sich dunkle Farbtöne für Küchenfronten mit harmonischen Naturtönen in Beige, Braun und Grau für die Raumumgebung abwechseln. Mit „Viva Magenta“, der Farbe des Jahres 2023, lassen sich lebendige Statements setzen, die beispielsweise in Form von bewusst platziertem Geschirr (z.B. Le Creuset, Serie „Berry Pink“), Geschirrhandtüchern, Kissen, Teppichen, Vorhängen oder Deko-Objekten eingebunden werden.

„Viva Magenta“ ist ein gut gemeinter Farbtupfer, der aus dem Einheitsgrau der winterkalten Tage herausreißen und zuversichtlich aufs neue Jahr 2024 einstimmen soll – Inflation, Wirtschaftskrise und Kriegen zum Trotz. Wer das dunkelrote Pink mit floralen Ornamenten und schimmernden Metallic-Tönen kombiniert, entflieht der Altbackenheit des bordeauxroten Farbgemischs und setzt seinem Interieur ein funkelndes, selbstbewusstes Krönchen auf. Die Farbe des Jahres 2023 ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber ein guter Anfang, um sich neu zu positionieren: mit aufrechter Haltung und wohlwollender Energie, die uns durch ein wechselhaftes Jahr führen kann.

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Susanne Maerzke
Susanne Maerzke
Kochen ist Lebensfreude, Zeit mit Freunden, Belohnung, Versöhnung, Hobby und Genuss. Auch unsere Redakteurin sieht die Küche als das Herzstück der Wohnung – schließlich endet jede gute Party zurecht in der Küche neben den letzten Käsehäppchen und einem Glas Wein. Es lohnt sich also definitiv, sein Augenmerk auf die Ausstattung der Küche zu richten und mal bei den neuesten Trends, Geräten und Designern nachzuhaken: auch als Gesprächsgrundlage für die nächste Feier.