Die Keramikspüle erinnert an alte Zeiten und ist doch wieder ganz modern. Wenn da nur nicht die Tatsache wäre, dass ein fester Schlag sie zu Bruch gehen lässt – oder?

Eine Spüle ist nicht unbedingt etwas, was das eigene Herz höherschlagen lässt. Außer, man verbindet besondere Erinnerungen damit: Wie Oma früher noch diese Emailletöpfe hatte – und eine Keramikspüle. Wie gut sich das alte Becken angefühlt hatte, mit der glatten, kühlen Oberfläche, in die das frische Gemüse aus dem Gartenbeet plumpste, um gewaschen und zubereitet zu werden. Keramikspülen erinnern uns unweigerlich an früher, weil Keramik die Menschheit in Form von Krügen, Tellern und Bechern schon so lange begleitet.
Soviel zum emotionalen Wert der Spüle. Aber natürlich muss die eigene Oma keine Keramikspüle besessen haben, um Erinnerungen an Keramik zu knüpfen und sich für diesen Werksstoff zu interessieren. Keramik ist neben Kunststoff, Edelstahl und Silgranit ein seit jeher beliebtes Material für Küchenspülen und verfügt über ausgezeichnete Eigenschaften. Immer mehr Spülenhersteller bemühen sich aufgrund der wachsenden Beliebtheit von Keramikspülen, eine bruchsichere Variante des Naturmaterials herzustellen.
Eigenschaften von Keramikspülen
Keramikspülen sind aufgrund ihrer Beschaffenheit ideal für den Umgang mit Lebensmitteln. Die glatte, porenfreie Oberfläche verhindert, dass sich Essensreste festsetzen können. Zudem kann eine Keramikspüle schnell und pflegeleicht gereinigt werden – weder Geruch noch Verfärbungen sind bei dieser Spüle ein Thema.
Sehr hilfreich ist auch, dass eine Keramikspüle hitzebeständig ist: Wer einen heißen Topf schnell absetzen muss, kann dies auf der Ablagefläche der Spüle tun. Zudem sind Keramikmodelle säurebeständig und lichtecht – sie sehen also noch nach Jahren gut aus. Dazu tragen auch die vielen volltonigen Farben und Formen bei, die von einigen Herstellern sogar noch in alter Handwerkstradition gefertigt werden. Hier lässt sich außerdem zwischen matt und glänzend unterscheiden.
Wie schlagfest und bruchsicher ist eine Keramikspüle?
Große Angst geht bei Küchenkunden, die mit einer Keramikspüle liebäugeln, mit der Frage einher: Wie bruchsicher ist meine Keramikspüle, wie schlag- und stoßfest ist das Material? Was passiert, wenn ich einen Topf o.Ä. aus Versehen zu hart auf die Keramikspüle aufsetze?
In der Regel sind die heutigen Keramikbecken namhafter Hersteller, z.B. Blanco, systemceram oder Franke, für den haushaltsüblichen Gebrauch durchaus schlag- und stoßfest. Allein das schwere Gewicht der Spüle (15-25 kg) sorgt dafür, dass dieses Material einiges aushält. Lediglich ungewöhnliche Situationen, z.B. ein schwerer Schlag durch das Fallenlassen einer vollen Weinflasche oder eines schweren, gefüllten Topfes kann die Keramikspüle rissartig verletzen oder gar zum Zerspringen bringen. Wer hingegen ein bisschen achtsam mit seiner Küche umgeht, wie er es mit anderen Küchengeräten auch tun würde, hat bei einer Keramikspüle nichts zu befürchten.
Doch die Natur hat ihren Preis: Wo Edelstahl- und Kunststoff-Spülen schon sehr preiswert verbaut werden, gehören Keramikspülen zu den teuersten Küchenspülen. Man sollte mindestens 400-700 Euro einplanen, um ein hochwertiges neues Produkt zu erhalten. Aber wie wissen wir noch von Omas Keramikbecken: Das hält ewig – genau wie die Erinnerung daran.