Im eigenen Zuhause will man nicht nur wohnen – sondern leben. Die Küche ist als das Herzstück des Hauses ein entscheidender Indikator des Lebensstils. Hinter der Kücheneinrichtung steckt viel Individualität und Persönlichkeit.
Das bedeutet nicht nur, die Küche mit den Lieblingsfarben oder -materialien auszustatten, sondern auch, sich bewusst zu machen, welche Vorlieben oder Abneigungen man beim Kochen in der Küche entwickelt hat. Bei der Kücheneinrichtung ist es durchaus nicht nur wichtig, Entscheidungen FÜR einen schönen Raum zu treffen – sondern auch Fehler zu vermeiden, die in der Einrichtungsphase unterlaufen können.
Darin liegt die große Herausforderung der Kücheneinrichtung und -planung. Wir haben einige dieser Merkmale, die Sie bei der nächsten Küchenplanung beachten sollten, herausgearbeitet. Lesen Sie selbst:
Fehler bei der Kücheneinrichtung, Teil 1
Bei der Planung einer von Grund auf neuen Küche müssen einige kritische Entscheidungen getroffen werden. Schon bei der Erstellung des Grundrisses ergeben sich häufig auftretende Fehler, die es zu vermeiden gilt.

Offene oder geschlossene Küche – wie entscheide ich mich richtig?
These:
„Der Trend ist klar: Die offene Küche als Teil des Wohnraums ist die derzeit beliebteste Art der Kücheneinrichtung. Kochen, Essen und Leben miteinander verbinden, Gesellschaft und Gemeinsamkeit genießen und durch die Weite der offenen Räume eine höhere „Lebensqualität verspüren – die offene Küche bietet eine Vielzahl von Vorteilen.„
Wichtig ist, auf die eigenen Bedürfnisse individuell einzugehen und die Entscheidung zwischen einer offenen und einer geschlossenen Küche nicht leichtfertig zu treffen. Ob Sie nun der Typ für eine offene Küche sind – oder eine geschlossene Küche Ihren Bedürfnissen und Angewohnheiten eher gerecht würde – ist abhängig von verschiedenen Faktoren.
Wenn es Ihnen beispielsweise schwer fällt, Ordnung zu halten, Sie aber dennoch der perfekte Gastgeber sein wollen, sollten Sie eine geschlossene Küche durchaus in Betracht ziehen. Auch, wenn Sie Gerüche schnell stören, die beispielsweise beim Anbraten von geruchsintensiven Speisen wie Fisch oder Zwiebel entstehen, ist eine offene Küche nur mit einem sehr guten Dunstabzug die richtige Entscheidung in der Kücheneinrichtung für Sie.
Um zu diesem Thema mehr zu erfahren, machen Sie am besten unseren Test: „Bin ich der Typ für eine offene Küche?“

Welche Küchenform passt zu mir?
These:
„Die Küchenform muss in den vorgegebenen Raum passen und gut aussehen.“
Die Entscheidung zwischen Einzeiler, G-Form, Kücheninsel und Co. sollte jedoch nicht nur anhand dieser Kriterien getroffen werden. Oft bemerkt man erst bei Benutzung der fertigen Küche, welche Auswirkungen die gewählte Küchenform auf das alltägliche Hantieren in der Küche hat.
Daher ist es unumgänglich, sich bei der Planung deutlich vor Augen zu führen, wie das Leben in der eigenen Küche zukünftig aussehen wird und welcher Kochtyp man ist. Müssen beim täglichen Kochen die Kinder im Auge behalten werden? Kocht man die meiste Zeit allein, zu zweit oder mit Freunden? Faktoren wie diese beeinflussen die optimale Küchenform.
Des Weiteren müssen die verschiedenen Küchenzonen im guten Wegverhältnis zueinander eingeplant werden (Spülen, Kochen, Vorbereiten, Aufbewahren, Bevorraten). Die Laufwege in einer Küche sollten stets kurz und mit maximaler Effizienz ausgeführt werden können. Lesen Sie hier mehr zu den verschiedenen Küchenzonen.

Wieviel Stauraum ist nötig?
These:
„Die Anordnung der Schränke soll stilvoll und harmonisch aussehen. Um den Küchenraum groß wirken zu lassen und beim Kochen kein Hindernis darzustellen, wird nicht aus jeder freien Wand eine praktische Schrankwand gemacht.“
Diese Ansätze sind gut und sollten definitiv in die Planung der Kücheneinrichtung mit einfließen. Ein jedoch ebenso wichtiger Aspekt, der nicht unterschätzt werden sollte, ist ausreichender Stauraum. Ein Fehlen an Küchenstauraum führt im Alltag schnell zu Frustration.
Stauraum wird in der Küche nicht nur für Lebensmittel benötigt: Geschirr, Töpfe, Pfannen und Aufbewahrungsbehälter nehmen den größten Raum in Schränken und Schubladen ein. Ein guter Küchenplaner erkundigt sich daher vorsorglich nach Ihren Stauraumbedürfnissen und Kochvorlieben, bevor er Ihre Küchenschränke in ausreichendem Maße plant.

Fehler bei der Kücheneinrichtung, Teil 2
Die Küchenfarbe: Was ist zu beachten?
These:
„Ultraviolett wurde von Pantone zur Farbe des Jahres 2018 gekürt. Eine Küche in diesem Ton wäre also ziemlich angesagt.“
Bei der Farbwahl der Küche ist jedoch Vorsicht geboten. Übermütige Entscheidungen für ausgefallene Küchenfarben können schnell bereut werden. Wer dennoch etwas wagen und seiner Küche einen Farbklecks verpassen möchte, sollte als erstes eine intensivere Wandfarbe in Betracht ziehen. Wände kann man schließlich ohne Probleme und allzu großen Aufwand überstreichen. Eine Küche hingegen steht 15 bis 20 Jahre an Ort und Stelle und sollte Ihnen nicht schon nach wenigen Jahren aufgrund einer grellen Farbe missfallen.

Wie entscheidend ist die Beleuchtung?
These:
„Die Kücheneinrichtung bezieht die Beleuchtung in der Küche nicht mit ein. Wenn die Küchenform, das Küchenmodell, die eingebauten Geräte und die individuelle Inneneinrichtung ineinander stimmig sind, ist ein rundum gelungener Küchenraum entstanden.“
Diese These widerlegen wir, denn das Beleuchtungskonzept in der Küche beeinflusst die Atmosphäre des Raumes und den Küchenstil. Eine zu geringe Beleuchtung bringt ebenso wie eine übermäßige Beleuchtung einige Probleme mit sich.
Während man mit einer einzigen Deckenleuchte Gefahr läuft, nicht genügend Licht zum Arbeiten zur Verfügung zu haben oder Schatten zu werfen, kann voluminöse und vor allem kühle Beleuchtung einen Raum schnell steril und ungemütlich erscheinen lassen. Es lohnt sich also, sich bei der Planung einer Küche viele Gedanken über die optimale Beleuchtung zu machen, da mit den richtigen Leuchten überraschend viel aus der Kücheneinrichtung herausgeholt werden kann.
Auch für den Fall, dass einer in die Jahre gekommenen Küche ein neuer Glanz verliehen werden soll, ist die Beleuchtung ein optimales Tool. Mit geringem Aufwand kann eine große Veränderung der Wirkung der Kücheneinrichtung erreicht werden. Zur Inspiration dient unsere Fotogalerie: „Küchenbeleuchtung“.

Offene Regale: Bereicherung oder Belastung?
These:
„Offene Küchenregale vergrößern optisch den Raum und bieten einen sehr praktischen Aspekt, da nicht bei jedem kleinen Handgriff Schranktüren geöffnet und geschlossen werden müssen.“
Diese These stimmt – offene Regale müssen aber dennoch nicht für jedermann geeignet sein. Wer es nicht schafft, die Regale ruhig und dekorativ zu gestalten und diese auch langfristig aufgeräumt und sauber zu halten, sollte sich seine Entscheidung gut überlegen. Sind offene Regale im persönlichen Fall eine Bereicherung der Kücheneinrichtung – oder eher eine Belastung durch die Ansammlung von Staub und Unordnung?
Prinzipiell sollten in erster Linie Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs in offene Regale platziert werden. Eine geringe Anzahl an Wassergläsern, Müslischalen oder eine Salz- und Pfeffer-Garnitur sind optimale Beispiele. Durch das tägliche Benutzen und Spülen dieser Gegenstände wird das Regal automatisch staubfreier gehalten.

Die wichtigste „Regel“ bei der Kücheneinrichtung: Der eigene Geschmack
Neben den vielen technischen Aspekten der Kücheneinrichtung – bei denen typischerweise Fehler gemacht werden – ist ein wichtiger Punkt nicht außer Acht zu lassen: Die eigene Küche muss gefallen. Es ist wichtig, eigene Vorlieben in die Kücheneinrichtung einfließen zu lassen, im besten Falle spiegeln sich Teile der Persönlichkeit wider.
Der eigene Geschmack stellt also die wichtigste „Regel“ bei der Kücheneinrichtung dar. Die praktischste und funktionalste Küche bedarf der Personalisierung, um Teil des Zuhauses zu werden und ein Ort des Wohlfühlens für seine Eigentümer zu sein.