In modernen Küchen hat sich die Kücheninsel längst etabliert: Als Treffpunkt zum Kochen, Reden, Trinken, Beobachten und sogar Essen. Dennoch kann man Kücheninseln immer noch als einen Trend bezeichnen, der immer wieder neu entdeckt und entworfen wird. Sei es mit freischwebenden Elektrogeräten, als maximales Stauraum-Wunder oder als verlängerte Frühstücksbar in einem modernen Küchenambiente. Welche Vorteile eine Kücheninsel bietet und worauf Sie beim Kauf einer Kücheninsel achten sollten, erklären wir Ihnen hier.
Kücheninseln als neuer und eingesessener Trend
Die Kücheninsel ist aus neugeplanten Küchen und modernen Wohnformen nicht mehr wegzudenken. Immerhin 20% der Deutschen kochen bereits mit Blick auf Berge, Wiesen oder die heimische Wohnzimmercouch, weil sie sich für die offene Form der Wohnküche inklusive Kochinsel entschieden haben. Der Trend der offenen Küchenräume, die hell, luftig, modern und mit viel Platz für Freunde und Kocharbeiten ausgestattet sind, ist eigentlich gar kein Trend mehr, sondern hat sich zukunftsweisend etabliert. Immerhin sind 90% aller Neubauten, ob privat oder aus staatlicher Hand, ebenfalls bereits mit dem Konzept der offenen Küche ausgestattet. Und die beinhaltet in den allermeisten Fällen eine Koch- oder Kücheninsel, die in den Raum hineinschaut und eine Art natürliche Abgrenzung zwischen den Küchenquadratmetern und dem beginnenden Wohnraum schafft.
Welche Vorteile bieten Kücheninseln?
(1) Mehr Stauraum und Platz zum Kochen
Eine Kücheninsel kann eine natürliche Abgrenzung des Küchenraums bilden, an eine L- oder U-Form angegliedert sein oder eben freistehend als Insel, wie der Name es schon sagt, den Mittelpunkt des Küchenraums bilden. Eine Kücheninsel ist immer ein Fall für „mehr“: Mehr Platz, mehr Stauraum, mehr Leute, die das Essen zubereiten. Und letztendlich auch mehr Variationsmöglichkeiten, als dies bei einer herkömmlichen Küchenzeile der Fall ist. Der Inselblock selbst kann als Quadrat, Rechteck oder in U-Form aufgebaut sein. Seine Größe bemisst sich nach seiner Funktion. Wird der Kücheninsel-Block als Koch- und Arbeitsbereich genutzt, kann er kleiner ausfallen, als wenn Elemente des Spülens oder ein Servierbereich ebenfalls eingeplant sind.
(2) Essen zubereiten mit Blick zu den Gästen
Clever plant, wer das Kochfeld mittig anordnet und sich auf der einen Seite Platz für Spülbecken, Abtropfbecken oder schmutziges Geschirr lässt, auf der anderen Seite Platz zum Arbeiten und Anrichten schafft. Den maximalen Nutzen einer Kücheninsel holt heraus, wer überstehende Arbeitsplatten als Bartresen oder Esstisch plant. Die Küche fungiert dann zeitgleich als „Werkstatt“ und Wohnraum in einem. Hier können Menschen zusammengeführt werden und elementare Bedürfnisse (Essen, soziale Kontakte) ausgelebt werden. Obendrein macht es die Gastgeberfreundschaft leichter, wenn man nebenbei weiter das Essen vorbereiten kann und dennoch Kontakt zu seinen Gästen hält, als im geschlossenen Küchenraum Mensch und Wohnung im wahrsten Sinne des Wortes „den Rücken zudrehen“ zu müssen.
(3) Als multifunktionale Bar
Auch ein Aperitif als Begrüßung für die Gäste, gemeinsames Kochen mit Freunden oder aber als zwangloses Verweilen für Gesprächsrunden im harmonischsten Raum der Wohnung sind mit einer Kücheninsel möglich.
Kücheninseln sind also multifunktional und vielseitig ausstattbar. Sie eignen sich perfekt für Lofts und große Appartements oder Wohnungen, die die offene Lösung des Wohnraums anstreben. Übrigens: Ob eine „Kücheninsel“ auch eine „Kochinsel“ ist, hängt von der Art ihrer Beschaffenheit ab. Sind Kochfeld und Dunstabzugshaube integriert oder finden sich Backofen und Mikrowelle im Bauch einer Kücheninsel verstaut, kann man auch von einer Kochinsel sprechen.
Was muss man beim Kauf von Kücheninseln beachten?
(1) Genügend Platz für eine Kücheninsel einplanen
Um eine Kücheninsel in die heimischen vier Wände zu integrieren, sollte der Küchenraum vor allem über genügend Platz verfügen. Etwa 15 bis 20 Quadratmeter werden empfohlen, in denen bedenkenlos eine doch platzeinnehmende Kücheninsel hineingeplant werden kann. Zwischen den daneben- oder dahinterliegenden Küchenzeilen sollte ein Bewegungsradius von etwa 80 Zentimetern eingehalten werden. So kann man mit mehreren Personen kochen und alle Schubladen problemlos ausziehen. Dennoch gilt, dass kurze Laufwege in der Küche das eigentliche Ziel sind.
(2) Wohin mit der Dunstabzugshaube bei Kücheninseln?
Die gewünschten Maße für Laufwege und Abstand zwischen den Schränken sollten bei der Planung beachtet und inkludiert werden. Ebenso die benötigten Anschlüsse für Elektrogeräte und Kochfeld. Nicht vergessen sollte man die Dunstabzugshaube, die Gerüche und Kochdunst noch vor der feinnebligen Verteilung in den offenen Wohnräumen mit einem leistungsstarken Motor absaugt. Speziell für die Kücheninsel wurden aufgrund ihrer Großflächigkeit und Freizügigkeit höhenverstellbare Dunstabzugshauben entworfen, die nach Bedarf zum Kochfeld heruntergefahren werden oder nach Beendigung des Arbeitsvorgangs wieder aus dem Blickfeld verschwinden.
(3) Eine Muldenlüftung schafft Kopffreiheit – und ein Plus an Design
Außerdem wird der Trend hin zur Muldenlüftung bzw. dem Kochfeldabzug immer deutlicher: Diese in das Kochfeld integrierten Abluft- oder Umluftsysteme ermöglichen den Abzug aller Wrasen „nach unten“, bevor diese in die Luft steigen und im Wohnraum verschwinden. Auch Fettspritzer kann man so direkt am Ort des Geschehens entfernen.
Übrigens: Aufgrund der Fettspritzer sollten Sie das Kochfeld auf einer Kücheninsel auch nie zu sehr an den Rand setzen, da sich die Schmutzpartikel sonst schnell auf dem Boden davor ansammeln. Sowohl Anschlüsse für den Kochfeldabzug als auch sonstige Wasser- und Stromanschlüsse können in der Kücheninsel verborgen werden.
Welche Extras sind bei der Kücheninsel integrierbar?
- Kücheninseln können neben ihrer Funktion als Arbeitsfläche zum Kochen, Spülen und Zubereiten von Speisen auch als schneller Ort zum Essen dienen oder zu einer lässigen Bar mit Sitzhockern, Eiswürfelfach und Pflanzenbehältern umfunktioniert werden. Schrankböden oder Schrankinnenräume werden häufig indirekt und sanft beleuchtet, sodass dieses Licht in den offenen Raum abstrahlt. Zudem wird die Kücheninsel für nachweislich mehr Stauraum oder clevere Aufbewahrungsmöglichkeiten genutzt, wie z.B. ein Bücherregal oder Weinregal an der offenen Seite des Inselblocks.
- In Form eines großen Aquariums als Kücheninsel wurde die Eco Chic Design Linie des holländischen Designers Robert Kolenik berühmt. Und ähnlich seinem leicht verrückten Vorbild lässt sich heutzutage so einiges gestalten in und um die Kochinsel. Hängende Kräutergärten, originelle Vorrichtungen für Küchengeräte und Geschirr, zentraler Treffpunkt der Familie.
Überhaupt: Die Kücheninsel an sich verkörpert die Idee der modernen Küche als Mittelpunkt und Herz des Hauses, in dem sich Freunde und Familienmitglieder sammeln, gemeinsam kochen, naschen, reden und sich wohlfühlen. Ganz unrecht wurde ihr also mit dem Namen nicht getan. Man fühlt sich wie im Urlaub – nur, dass die Umgebung eben ziemlich vertraut ist. Die Kücheninsel im Alltag wird eine lohnenswerte Investition werden, selbst wenn die Finca aus dem Urlaub schon wieder ganz lange her ist.
Kurzes Fazit zu Kücheninseln:
- 20% aller Deutschen besitzen bereits einen offenen Küchenraum mit Kücheninsel
- 90% aller Neubauten werden mit Kücheninseln ausgestattet
- mindestens 15-20 qm² Raum muss dafür einberechnet werden, um Laufwegen und Platzverhältnissen gerecht zu werden
- 80 cm Bewegungsradius zu umliegenden Küchenzeilen sollte eingehalten werden
- die Kücheninsel eignet sich als Fläche zum Arbeiten, Abstellen, Kochen, Spülen, Aufbewahren und für Küchengeräte wie Dunstabzugshauben und Geschirrspüler
die Kücheninsel ist der Mittelpunkt des Küchenraums und zentraler Treffpunkt für Familie & Freunde
kann multifunktional und vielseitig ausgestattet werden und in verschiedenen Formen und Materialien realisiert werden