Die Küchentrends 2024: Zurückhaltende Eleganz und stilvoll platzierte Akzente

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Die Neuheiten der Küchen- und Gerätehersteller für 2024 glänzen mit viel Echtholz, hellen Farbtönen und spannenden Details, wie raffinierten Griffe und individualisierbaren Fronten. Außerdem spielen die Küchen der Zukunft gerne Verstecken – so wandern ganze Nischen hinter Schiebetüren und Kochfelder überzeugen mit unsichtbarer Optik. Kurzum: Die Küche als Kochschauplatz nimmt sich immer mehr zurück, ohne an Funktionalität oder Design einzubüßen. Die wichtigsten Küchentrends für 2024 haben wir von der M.O.W. sowie der Küchenmeile entlang der A30 in Nordrhein-Westfalen mitgebracht.

Bei Bedarf direkt zu den einzelnen Trends vorspringen:

  1. Versteckspiel: Kochen im Verborgenen
  2. Helle Farben von Taupe bis Greige
  3. Raffinierte Linienführung
  4. You can handle that: Griffe in allen Variationen
  5. Ein Stück Natur: Holz – von Nussbaum bis Eiche
  6. Spannender Kontrast: Das Runde muss ins Eckige
  7. Alles aus einer Hand
  8. Meine Küche, deine Küche: individuelle Exklusivität
  9. Fazit zu den Küchentrends 2024: Die Harmonie aus Gegensätzen

Küchentrends 2024: Unser Überblick mit den 8 wichtigsten Themen

Küchentrends 2024, Nr. 1: Versteckspiel – Kochen im Verborgenen

So schön offene Küchenkonzepte auch sind, verlangen sie doch einen Putzplan, der penibel eingehalten werden muss. Denn wer möchte beim Wohnen schon gerne auf benutzte Töpfe, Pfannen und Co. blicken? Viele Hersteller zeigten bei der diesjährigen Küchenmeile deshalb clevere Lösungen, die den Ort des Geschehens dezent und stilvoll hinter einer aufgeräumten Optik verschwinden lassen.

Versteckte Küche hinter Pockettüren von eggersmann. Die Türen aus Glas sind semitransparent, die Küchenfronten aus hellem Holz.
Das semitransparente Glas der Pockettür von eggersmann lässt die Arbeitsplatte lediglich erahnen. (Foto: Küchen&Design Magazin)

Zugegeben: Ganz neu ist dieser Trend nicht, denn um Kochnischen oder gar ganze Küchenräume verschwinden zu lassen, haben sich bereits seit einiger Zeit Pocketschränke, Schiebe- oder Pendeltüren bewährt. Dieses Jahr waren sie auf der Küchenmeile etwa bei Ballerina Küchen, eggersmann, LEICHT oder Pronorm zu sehen. Um das zurückhaltende Konzept zu vervollständigen, ziehen nun aber auch die Gerätehersteller nach.

Gaggenau beispielsweise überraschte mit einer vollintegrierten Induktion, welche sich nahtlos in die Arbeitsfläche fügt und vollends mit ihr zu verschmelzen scheint. Die Induktionsmodule werden unter der Arbeitsplatte befestigt und sind mit dem klassischen Gaggenau-Drehgriff steuerbar. Lediglich ein kleiner LED-Punkt zeigt im angeschalteten Zustand an, wo sich das Kochfeld befindet. Das bietet maximale Arbeitsfläche und Gestaltungsfreiheit.

Eine ähnliche Idee hatte auch Nobilia, umgesetzt hat das Unternehmen sie aber folgendermaßen: Das Kochfeld mit integriertem Muldenlüfter wird aus Glas gefertigt und an der Unterseite mit einem Grauschiefer-Muster bedruckt. In einer Arbeitsplatte mit gleicher Grauschiefer-Optik wird das Kochfeld nahezu unsichtbar. Dieser Effekt ist aktuell nur mit dieser Maserung erhältlich.

Die vollintegrierte Induktion von Gaggenau fügt sich nahezu unsichtbar in die Arbeitsplatte ein.
Die vollintegrierte Induktion von Gaggenau ist nahezu unsichtbar und wird damit zum Inbegriff von Flexibilität und modernem Design. (Foto: Küchen&Design Magazin)

Küchentrends 2024, Nr. 2: Helle Farben – von Taupe bis Greige

Jahrelang galt Schwarz als Garant für Eleganz. Doch auf jeden Trend folgt bekanntlich ein Gegentrend. Und so waren auf der Küchenmeile dieses Jahr helle Farben absolut vorherrschend. Kaltes Reinweiß blieb dabei eine Ausnahme, vielmehr strahlten die Farbtöne, wie Greige oder Taupe, eine subtile Wärme und dadurch eine gewisse Gemütlichkeit aus.

Und auch diesen Trend vervollständigen die Gerätehersteller, denn: V-Zug führt seine beliebte Farbe „Pearl“ für eine Auswahl ihrer Geräte, darunter Backöfen und Dampfgarer, nun auch im deutschen Markt ein. So verschmelzen Fronten und Geräte zu einer Einheit.

Küchentrends 2024, Nr. 3: Raffinierte Linienführung

Vertikale Rillen als Muster setzte man bereits in der Antike ein – an steinernen Säulen. Doch auch Küchenfronten, Schränken, Tischen und Rückwänden stehen die dreidimensionalen Linien gut. Sie sorgen für elegante Licht- und Schattenspiele und zeigen sich 2024 in den unterschiedlichsten Ausführungen: eggersmann beispielsweise setzte auf eine umgedrehte Optik, also hervorstehende Lamellen statt eingefräster Rillen. Der Hersteller LEICHT hingegen überzeugt bei seiner Linie „Bahia“ mit asymmetrischer Symmetrie: Während die einzelnen Linien unterschiedliche Abstände aufweisen, ergeben sie als Gesamtbild ein wiederkehrendes Muster.

Holzfronten mit der klassischen Maserung in Lamellenoptik sah man wiederum bei Rotpunkt, und Ballerina Küchen zeigte mit „Strip Elements“ eine neue Design-Tür in Schwarz mit vertikalen Holzstreben. Die Rillen ziehen also auch immer mehr in den Wohnbereich ein.

Küchentrends 2024, Nr. 4: You can handle that: Griffe in allen Variationen

Nach wie vor sind grifflose Küchen hoch im Kurs. Dabei haben Klinken einen entscheidenden Vorteil: Sie lassen sich einfach austauschen. Und schon diese kleine Maßnahme verändert die Wirkung des Raumes enorm. Auch bei der Küchenmeile in diesem Jahr sah man eine große Auswahl moderner und stilvoller Griffe. So kollaboriert etwa der Küchenhersteller Rotpunkt zum Beispiel mit der britischen Kultmarke Buster + Punch, welche bekannt ist für ihre hochwertigen Stangen und Knäufe, die nicht nur im Design, sondern auch in der Haptik überzeugen. Unser Favorit: Der „T-Bar 514“. Der Griff erinnert an den Buchstaben „T“ – daher auch sein Name – und dank seiner geriffelten Seiten setzt er Akzente, ohne zu aufdringlich zu sein.

Griffe von Rotpunkt und Boster+Punch in Gold. Hochwertige Griffe als Designelement gelten als einer der wichtigsten Küchentrends 2024.
Mit den Griffen der Kultmarke Buster + Punch zieht englisches Flair ein. (Foto: Rotpunkt x Buster + Punch)

Auch LEICHT präsentiert einen neuen Griff: Der „Concept 715“ ist ein klassischer Einsteckgriff, der aber durch ein zusätzliches Metallprofil ergänzt wird, was sich über die gesamte Breite der Front erstreckt und die volle Tiefe der Front ausnutzt. Dadurch entsteht eine besonders symmetrische Formensprache, denn: Werden mehrere Schränke aneinandergereiht, entsteht so optisch eine horizontale Linie.

Küchentrends 2024, Nr. 5: Holz – von Nussbaum bis Eiche

Mit seiner natürlichen Ausstrahlung sorgen Holz-Elemente in der Küche für Wärme und Behaglichkeit. Während nach wie vor helle Holzarten – wie Eiche, Esche oder Birke – sehr gefragt sind, sind uns auf der M.O.W. dieses Jahr aber auch wieder vermehrt dunkle Hölzer, etwa Nussbaum oder Kastanie, aufgefallen. Bei der Frontlinie „Talea“ kombiniert Ballerina Küchen moderne Rillenstruktur mit dunkel gebeizter Eiche. Rotpunkt bietet ihre „Zerox KQ“-Front nun ebenfalls in „Italien Walnut an“ und auch die bereits erwähnte Furnierfront „Bahia“ von LEICHT verbindet eine vertikale Linienstruktur mit dunklem Holz.

Dieser Trend setzt sich bei Ballerina Küchen auch bei den Schubkästen fort: Nach drei Jahren Entwicklungszeit gelang es dem Unternehmen, Metallzarge, Rückwand und Boden ihrer LEGRABOX mit Eichenfurnier zu veredeln. Damit bleiben die positiven Eigenschaften der Metallzarge erhalten und die Schubkästen und Auszüge erhalten durch das hochwertige Furnier die Wertigkeit eines Holzschubkastens.

Küchentrends 2024, Nr. 6: Spannender Kontrast – das Runde muss ins Eckige

Ein Trend, der sich fortsetzt: Bereits auf der EuroCucina 2022 spiegelte sich die Sehnsucht nach Geborgenheit und Natur in runden, organischen Möbelformen wider. Sowohl bei LEICHT als auch bei SieMatic konnten wir dieses Jahr weiche Rundungen entdecken: Beide Male als Sitzecke – pardon: Sitzkreis – am Rande der Kücheninsel. Bei Pronorm zeichnete sich die gesamte Kücheninsel durch ihre abgerundeten Ecken aus, welche sich aber ebenfalls an einen rechteckigen Tisch anschmiegen.

Küchentrends 2024, Nr. 7: Alles aus einer Hand

Aus Küchenhersteller werden Raumausstatter: Viele Firmen übertragen ihre Kompetenzen nun auch auf andere Räume. So sah man auf der Küchenmeile in diesem Jahr nicht nur viele Küchen, sondern auch Ankleidezimmer, Home-Office-Bereiche und Esszimmer-Ideen. Um einen dieser Räume aber komplett ausstatten zu können, waren viele Hersteller bislang auf Kooperationen angewiesen. Dies könnte sich in Zukunft aber bald ändern, denn immer mehr Unternehmen erweitern ihr Portfolio, um ihren Kundinnen und Kunden möglichst viele Produkte anbieten zu können. So gab es bei nobilia zum Beispiel Esszimmerstühle, Pendelleuchten bei BORA und Arbeitsplatten lassen sich über LEICHT beziehen. Darüber hinaus haben einige Hersteller verlauten lassen, dass sie das Sortiment in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen werden. Wir dürfen also gespannt bleiben.

Küchentrends 2024, Nr. 8: Meine Küche, deine Küche – individuelle Exklusivität

Die Voraussetzung für eine offene Küche: ein harmonisches Gesamtkonzept, bei dem Wohn- und Kochbereich fließend ineinander übergehen. Doch der Lebensraum ist je nach Persönlichkeit und Geschmack unterschiedlich eingerichtet. Umso schöner ist es zu sehen, dass immer mehr Hersteller auf individuell anpassbare Möbel und Fronten setzen.

So auch das Unternehmen Ballerina Küchen: Nach vier Jahren Entwicklungszeit ist es nun möglich, mit „Flex Design“ jede einzelne Front mit unterschiedlichen Modellen und verschiedenen Griffen auszustatten. Der Gerätehersteller NEFF bietet in Zukunft ein ähnliches Prinzip für seine Geräte an: Mit austauschbaren Designelementen, wie dem Backofen-Griff oder den Seitenleisten für Backofen, Kaffeevollautomat, Kochfeld oder Dunstabzugshaube, kann jede Küche künftig nach dem ganz eigenen Geschmack gestaltet werden. Dieses „Flex Design“ wird vorerst in vier unterschiedlichen Farben – Deep Black, Anthracite Grey, Metallic Silver und Brushed Bronze – angeboten.

Fazit zu den Küchentrends 2024: Die Harmonie aus Gegensätzen

Eine zurückhaltende Küche mit außergewöhnlichen Highlights. Mit organischen Formen und klaren Linien. Eine individuelle Planung mit versteckten Elementen. Was nach unüberwindbaren Gegensätzen klingt, ist in der Praxis eine Frage der Balance.

Zum einen nimmt sich die Küche als Arbeitsort immer mehr zurück, verzichtet auf die alleinige Aufmerksamkeit. Zum anderen wird sie immer mehr zum Ausdruck des persönlichen Lebensstils und komplettiert den Lebensraum. Beides zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden, ist keine leichte Aufgabe – eröffnet erfahrenen Küchenplanern aber viele kreative Möglichkeiten fernab von starren Gepflogenheiten.

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Lisa Demmel
Lisa Demmel
Party-Mittelpunkt, Home-Office, Frühstücks-Platz: An die perfekte Küche hat unsere Redaktionsleiterin viele Ansprüche. Beim Kochen sind für sie Schnelligkeit und Effizienz wichtig, bei der Ästhetik wiederum Formgefühl und Nachhaltigkeit. Um ihre Küche noch organisierter, funktionaler oder schöner zu machen, durchforstet sie das Internet nach eindrucksvollen Trends, smarten Geräten und cleveren Hacks.