Die versteckte Küche: Fliegender Wechsel zwischen Präsenz und Purismus

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Die Küche als stilles Statussymbol? Unbedingt. Je raffinierter Möbel und Geräte im offenen Raum verborgen werden, desto größer fällt der Überraschungsmoment aus: Plötzlich kann auf dem steinernen Inselblock einfach gekocht werden – und eine verschlossene Hochschrankzeile entpuppt sich als multifunktionale Küchenwerkbank. Wir haben acht Innovationen gesammelt, die die versteckte Küche ganz groß rausbringen.  

Es wird verschoben, geklappt und gefaltet: Die moderne Küche wird zunehmend unsichtbar im offenen Raum – und versteckt ihr Antlitz hinter Einschubtüren und drehbaren Schrankelementen. Dahinter steckt weniger das Verbergen schmutziger Teller und Töpfe, als vielmehr die Lust am architektonischen Experimentieren. Die maximale Reduktion der Küche auf das Wesentliche treibt 2024 neue Blüten: Hochschränke erhalten einen „Vorhang“ aus Holzlamellen, Küchenregale tarnen sich als Wohnzimmer-Sideboard und selbst Geräte verschmelzen mit ihrer Umgebung bis zur Unkenntlichkeit. Das vergrößert nicht nur den planerischen Spielraum in der Gestaltung, sondern zeigt auch, dass das Prinzip Küche noch lange nicht zu Ende gedacht ist. Die Küchentrends 2024 bescheren uns jedenfalls gleich mehrere Innovationen im Möbel- und Gerätesegment, die unsere Küchen künftig „unter Verschluss halten“ – und dennoch genug Komfort bieten, um jederzeit mit dem Kochen loslegen zu können.

Wir haben die Möbel- und Gerätehighlights der versteckten Küche für Sie gesammelt. Nachahmen unbedingt empfohlen!

Versteckte Küche – so geht’s: 8 Lösungen für Ihre Planung

1 – Faltbarer Schiebetürenschrank: Die 2+1-Methode

Gänzlich unbekannt ist die Methode nicht, und doch: Heuer präsentieren Herstellergrößen wie eggersmann, SieMatic und LEICHT erstmals einen faltbaren Schiebetürenschrank mit zwei Flügeln, der sozusagen der „große Bruder“ des bisherigen, eindimensionalen Einschubtürenschranks ist – und sich auf eine simple Druckgeste hin elektrisch öffnet und einfährt. Langgestreckte Küchenzeilen können auch mit einer Kombination dieser beiden Elemente optisch verschlossen werden; eggersmann nennt es die „2 plus 1“-Pocketlösung.

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Die außergewöhnliche Schranklösung erlaubt es, im Gegensatz zum Taschenschrank, ganze Küchenzeilen hinter einer Fassade aus Holz, Kunststoff oder Glas zu verbergen. Die voluminöse Falttür rastet mit einem Klicken seitlich ein. Nochmaliges Drücken fährt die Tür anschließend wieder aus, die sich danach wie von Zauberhand eigenständig schließt – und lediglich mit einer Handbewegung einschnappt.

Der faltbare Schiebetürenschrank von next125 stammt bereits aus 2020. Einziges Manko: Er lässt sich (bislang) nicht komplett flächenbündig einfahren. (Foto: next125)
Der faltbare Schiebetürenschrank von next125 stammt bereits aus 2020. Einziges Manko: Er lässt sich (bislang) nicht komplett flächenbündig einfahren. (Foto: next125)

Eine ähnliche, faltbare Lösung zeigte Hersteller next125 bereits vor zwei Jahren mit seinem „Pocketsystem“ in markantem Holzfurnier oder Lack, wobei die Türen hierfür noch mechanisch zur Seite geschoben werden müssen. Diese schließen bislang auch nicht bündig mit dem Holzrahmen der Küchenzeile ab. Bei eggersmann und LEICHT verschwindet die eingeschobene Falttür hingegen gänzlich im dafür vorgesehenen Schlitz. Die Küchenzeile verwandelt sich somit im Handumdrehen in eine schnell zugängliche Kochwerkstatt.

2 – Schiebetüren aufgefaltet im Hohlraum: Zwei Küchenzeilen in einem

„Alles bleibt in Bewegung“: Nach diesem Credo fasziniert eggersmann in diesem Jahr mit einer weiteren Lösung für die versteckte Küche. Hierbei bleiben die Schiebetüren, die die Küchenzeile verschließen können, zunächst unsichtbar. Sie sind in einem hohlen Hochschrank neben der Küchennische gelagert. Aus diesem lassen sich nun bis zu fünf Lamellen an einer Schiebevorrichtung ausfahren, die die gesamte Länge der Küchenzeile abdecken. Aus einem Schranksystem mit offener Spülen- und Nischenrückwand wird somit in wenigen Sekunden eine geschlossene Hochschrankwand in bündiger Einheit. Mit dem Spannungsfeld aus offenen und verdeckten Elementen lässt sich sogar spielen: Semi-transparente Glaseinsätze mit weicher Schraffur sorgen für Lichtdurchlässigkeit und verbergen zugleich konkrete Ein- und Ausblicke.

3 – FurnSpin: Das um 180° bewegte Möbelstück

Eine spektakuläre Neuheit verdreht uns wortwörtlich den Kopf: Der sogenannte „FurnSpin“ (für „furniture“, engl. Möbelstück) des Beschlägeherstellers Hettich verwandelt geschlossene Hoch- und Unterschränke mit einer Drehung rund um die eigene Achse in offene Regale. Dafür wird der Möbelfront mit einem schwungvollen Druck Bewegung verliehen, die zu einer 180°-Drehung führt und durch entsprechende Stopper abgefedert wird. Der „Soft Closing“-Einzug sorgt dafür, dass im Regal gelagerte oder stehende Objekte – selbst filigranes Porzellan oder Gläser – nicht ins Wanken kommen und der Mechanismus rüttelfrei zum Stehen kommt.

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Mit der bemerkenswerten Technik der translatorischen Rotation erschließen sich völlig neue Möglichkeiten in der Möbel- und Raumgestaltung, die erste Küchenproduzenten bereits aufgreifen. So präsentiert Premiumhersteller SieMatic den Vorgang in seinen Schranklösungen „Secret Space“ und „Secret Service“, die sich im Korpus des Modells S2 verstecken. Hinter der ruhigen, samtmatten Schrankfront offenbart sich das Drehregal nach Anschub in einer eleganten Fasson aus Furnier und Glas. Die dort lagernden Gegenstände erhalten somit einen „Museumscharakter“ und sorgen für ein visuelles wie haptisches Aha-Erlebnis.

Die ruhigen Laufeigenschaften des Regals bieten sich zum Wechsel zwischen offenem und geschlossenem Regal an, so oft man will – und begeistern mit dem Umstand, dass weder Tür noch Auszug dafür vonnöten sind. Apropos Auszug: Zu den „SieMatic Secrets“ gehört auch eine schmale Besteckschublade, die sich äußerst filigran in der Griffmulde der Kücheninsel versteckt und über push-to-open öffnen lässt. Die Spielerei dürfte das „Ass im Ärmel“ für jeden Gastgeber und jede Gastgeberin sein.

Eggersmann präsentiert ebenfalls eine Version des „FurnSpin“ auf der diesjährigen Hausmesse. Der Manufaktur aus Ostwestfalen ist es beim Prototyp des Modells sogar gelungen, filigrane Lichtleisten in das Drehregal zu integrieren. Damit wird die Eleganz und planerische Vielfalt der Neuheit einmal mehr unterstrichen. Im Laufe von 2024 dürfte die Neuheit in Produktion gehen.

Auch eggersmann zeigt eine Variante des FurnSpin - hier sogar mit beleuchtetem Szenario. (Foto: Küchen&Design Magazin)
Auch eggersmann zeigt eine Variante des FurnSpin – hier sogar mit beleuchtetem Szenario. (Foto: Küchen&Design Magazin)

4 – Gleittürsystem: Einfach, aber effizient

Keine Neuerung, aber eine simple Ergänzung zur „versteckten Küche“ ist das Gleittürsystem, das beispielsweise nobilia als Küchentrend 2024 zeigt. Gleittüren, die viele Käuferinnen und Käufer vor allem von Kleiderschränken kennen, lassen sich im offenen Raum spielerisch als Übergang vom Kochen zum Wohnen einsetzen. So können diese Schiebetüren entlang einer Möbelzeile beispielsweise zunächst die Einbaugeräte einer Küchenzeile verbergen und dabei ein offenes Regal preisgeben, das mit Büchern oder persönlichen Gegenständen bestückt ist. Wird der Zugriff auf Backofen und Co. benötigt, schieben sich die Gleittüren als Schutz vor Wärme und Dampf vor die Wohnzimmerwand.

Das smarte Prinzip lässt sich ebenfalls gestalterisch im Raumdesign einsetzen: Unterschiedliche Frontfarben und markante Frontrahmen aus Aluminium heben die Bereiche Kochen und Wohnen voneinander ab. Nobilia bietet diese Gleittüren beispielsweise in Lack Weiß, Schiefergrau oder Taupegrau an – und setzt sie von farbigen Fronten in Koralle oder Jade ab.

Keine Neuheit, dafür mit ausgeklügeltem Design durchaus ein Hingucker: Das Gleittürensystem von nobilia. (Foto: nobilia)
Keine Neuheit, dafür mit ausgeklügeltem Design durchaus ein Hingucker: Das Gleittürensystem von nobilia. (Foto: nobilia)

5 – Arbeitsplatten als Abdeckung

Man braucht schon etwas Platz, um diese Variante der versteckten Küche umzusetzen: Hierbei wird eine massive Oberfläche aus Stein oder Kunststoff auf der eigentlichen Küchenarbeitsplatte aufgesetzt – und kann bei Bedarf hin- und hergeschoben werden, um das eingelassene Kochfeld oder Spülbecken (natürlich nur mit versenkbarer Armatur) zu verdecken oder freizugeben. Die Variante sorgt nicht nur für einen Wow-Effekt und fördert, unter einem makellosen Design, die funktionale Seite der Küche zutage. Mit entsprechender Verankerung lässt sich der überkragende Teil der Arbeitsplatte auch zugleich als Esstisch oder Bar-Aufsatz nutzen. Dank einer gedämpften Schiebemechanik können Geräte, Geschirr oder Gläser sogar in der Bewegung stehenbleiben, ohne umzufallen. Das geschlossene Arbeitsplattenspiel wurde dieses Jahr von SieMatic, Poggenpohl und Häcker gezeigt.

6 – Neue Glaseinsätze mit semitransparentem Spiel

Seit „die neue Wohnlichkeit“ im Küchenraum regiert, haben auch Vitrinen ihren Weg zurück in Küche und Essbereich gefunden. Lange Zeit galt dort das Zusammenspiel aus hochwertigen Einlegeböden, abgedunkeltem Rauchglas und indirekter Beleuchtung als Nonplusultra. In diesem Jahr setzen Hersteller jedoch verstärkt Gläser ein, die mit ihrer Schraffur zwar lichtdurchlässig sind, nicht jedoch durchsichtig. Häcker bietet beispielsweise eine Glasfront in Rillenoptik an, die von schwarzen Aluminiumstreben umrahmt wird. Sie lässt schemenhaft erahnen, was sich hinter dem Glas verbirgt, erzeugt jedoch auch eine schmeichelhaft warme Ausstrahlung dank hintergründiger Beleuchtung – und passt sich dem aktuellen Trend der Rillenfront am Küchenkorpus an.

Eggersmann wiederum setzt auf eine optische Textilstruktur, mit der sich Schränke und Vitrinen verkleiden lassen. Diese werden ebenfalls effektstark hinterleuchtet, bleiben jedoch undurchsichtig und sorgen so für eine sanfte Abgrenzung der versteckten Küche.

Eine textilähnliche Struktur weist diese Abdeckung von eggersmann auf - das erzeugt eine hochwertige Atmosphäre im offenen Raum. (Foto: Küchen&Design Magazin)
Eine textilähnliche Struktur weist diese Abdeckung von eggersmann auf – das erzeugt eine hochwertige Atmosphäre im offenen Raum. (Foto: Küchen&Design Magazin)

7 – Optische Angleichung ans Wohnzimmer

Das Prinzip der raumübergreifenden Planung, mit der immer mehr Hersteller werben – also der Verwendung von Küchenmöbeln als Wohnzimmer-Mobiliar – funktioniert natürlich auch umgekehrt. Jedenfalls optisch: Küchenschränke passen sich mit einer durchgängigen Front an einzeilige Wohnschränke an. Hinter einem Auszug können sich aber dennoch mehrere Schubladen verbergen. Möglich macht das der Unterschrank-Frontauszug, bei dem der unterste Vollauszug automatisch beim Öffnen der Schranktür ausfährt. Auf die anderen Auszüge kann dann ganz einfach manuell zugegriffen werden.

Ebenso funktioniert der Trick aber auch andersherum: Wer in seine Unterschrankzeile beispielsweise einen Geschirrspüler vollintegriert verbauen möchte, kann die äußere Aufmachung der Front dennoch an ein horizontal geteiltes Linienbild anpassen – rein optisch, versteht sich. Das versteckt die Küche natürlich nicht zwangsläufig, gleicht sie jedoch viel harmonischer an die Raumumgebung an.

Lesen Sie mehr zu dieser Planung in unserer Rubrik „Küche des Monats„.

Blick vom Wohnzimmer-Sideboard zur Fensterzeile der Küchennische: Die Möbelstücke sind einander angepasst. Dabei verstecken sich hinter der Aufmachung am Fenster eigentlich durchgehende Auszüge. (Foto: Dross&Schaffer Ingolstadt)
Blick vom Wohnzimmer-Sideboard zur Fensterzeile der Küchennische: Die Möbelstücke sind einander angepasst. Dabei verstecken sich hinter der Aufmachung am Fenster eigentlich durchgehende Auszüge. (Foto: Dross&Schaffer Ingolstadt)

8 – Verborgene Einbaugeräte

Moderne Küchengeräte sind eigentlich viel zu schön, um sie zu verstecken: Schwarzglas, warmgewalzter Edelstahl, blaue Emaille oder verchromte Oberflächen setzen mittlerweile wertige Akzente auf Augenhöhe. Wer seine Küche dennoch maximal puristisch gestalten möchte, kann Einbaugeräte wie Backofen und Dampfgarer mittlerweile sogar in Hochschränken verbergen. Hierfür gelten spezielle Normen, die sicherstellen, dass die Schranktür nicht direkt am Gerät aufliegt und auch entlang der Rückwand genügend Platz zum Zirkulieren der Raumluft bleibt. Hierüber kann die Wärme des Garvorgangs entweichen.

Das womöglich bekannteste Beispiel einer versteckten Küche: Die bulthaup b2 hält für ihren Backofen einen Geräteschrank (re.) bereit. (Foto: bulthaup)
Das womöglich bekannteste Beispiel einer versteckten Küche: Die bulthaup b2 hält für ihren Backofen einen Geräteschrank (re.) bereit. (Foto: bulthaup)

Kleinere Küchengeräte wie Toaster, Mixer oder Kaffeemaschine lassen sich auf vielerlei Arten verbergen: So werden derzeit verstärkt sogenannte Tableau-Schränke verbaut, die beim Öffnen der Schranktür eine fixierte Ablage im Vollauszug herausfahren (z.B. LEICHT oder Ballerina Küchen). Hier lassen sich beispielsweise Kaffee- und Küchenmaschine ideal positionieren. Ebenfalls denkbar ist die Integration einer Pocket-Anrichte, die sich hinter einschiebbaren Schranktüren (Punkt 1) verbirgt. Auf der zusätzlichen Arbeitsfläche finden neben dem Gerät auch erforderliche Utensilien Platz, beispielsweise Weingläser, Teebeutel oder Kaffeetassen.

Der ausfahrbare Tableau-Schrank von LEICHT versteckt sich - und ist doch ganz schön nützlich. (Foto: LEICHT)
Der ausfahrbare Tableau-Schrank von LEICHT versteckt sich – und ist doch ganz schön nützlich. (Foto: LEICHT)

Eine geschickte Idee wiederum ist das Ausnutzen des „toten Winkels“, der sich in L- und U-förmigen Küchen oftmals ergibt. Als Arbeitsfläche dauerhaft schwer erreichbar, hat Häcker Küchen mit „Qanto“ ein ausfahrbares Eckregal konzipiert, das sich aus der Arbeitsplatte erhebt und eine Küchenmaschine – oder ähnliche Kleingeräte – zutage fördert. Nach getaner Arbeit verschwindet das sperrige Utensil auf Knopfdruck im Unterschrank.

Die perfekte Ergänzung für eine versteckte Küche bietet indes Gaggenau ab Sommer 2024 an: Der Hersteller luxuriöser Einbaugeräte hat eine vollintegrierte Induktion entwickelt, deren Kochzone sich in einer Arbeitsplatte aus Verbundwerkstoff (Dekton) versteckt. Im ausgeschalteten Zustand verschwindet das Kochfeld somit völlig aus dem Gesamterscheinungsbild der Küche. Lediglich rückwärtig wird man auf das integrierte Gerät aufmerksam, das über markante Bedienknebel gesteuert wird. Diese sind ebenfalls in die Arbeitsplatte eingelassen.

Gekocht wird direkt auf der Arbeitsplatte: Gaggenau eröffnet ab Sommer 2024 mit der "Vollintegrierten Induktion" neue Planungsmöglichkeiten. (Foto: Gaggenau)
Gekocht wird direkt auf der Arbeitsplatte: Gaggenau eröffnet ab Sommer 2024 mit der „Vollintegrierten Induktion“ neue Planungsmöglichkeiten. (Foto: Gaggenau)

Die Arbeitsplatte macht sich nobilia ebenfalls zunutze: Als „unsichtbares Kochfeld“ bewirbt der Küchenhersteller seine Neuheit „Xtra Hob“. Das Produkt besteht aus einer Glaskeramik, die die Optik der darunterliegenden Arbeitsplatte annimmt: So wirkt das Kochfeld wie ein transparentes Glas, das sich höchst unauffällig entlang der Küchenzeile in sein Umfeld einfügt. Im Gegensatz zur vollintegrierten Induktion von Gaggenau bleiben Kochfeldrahmen, Lüftungsschlitz und Touchslider zwar dennoch sichtbar. Die Innovation in Zusammenarbeit mit Schott Ceran ist dennoch ein eindrucksvoller Schritt in Richtung der versteckten Küche.

Und dann war da noch: die Armatur. Als „last thing standing“ haben Hersteller noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden, um den Armaturenkopf komfortabel zu versenken. Bisherige Modelle finden kaum Resonanz auf dem Markt. Mit „Solitaire – The Waterbase“ hat die BSH nun jedoch eine vielbeachtete Kombination aus Armatur, Spüle und Systemkorpus entwickelt, dessen Becken sich über ein „Infinity Cover“ optisch verschließen lässt und somit der glatten, linear verlaufenden Arbeitsfläche anpasst. Funktionalität ist überraschenderweise dennoch gegeben: Selbst im geschlossenen Zustand spendet die Armatur auf Wunsch warmes, kaltes, sprudelndes, gekühltes stilles oder kochend heißes Wasser. Die versteckte Küche avanciert damit zum stummen Gastgeber.

Geradlinige Einbindung der Spüle in den offenen Küchenraum: "Solitaire - The Waterbase" lässt das Becken optisch verschwinden. (Foto: BSH)
Geradlinige Einbindung der Spüle in den offenen Küchenraum: „Solitaire – The Waterbase“ lässt das Becken optisch verschwinden. (Foto: BSH)

Fazit zur versteckten Küche: Je leiser, desto anspruchsvoller

Mit dem zunehmenden Verschwinden von Kochwerkzeugen und Geräten entwickelt sich die versteckte Küche zu einem Statussymbol der Superlative, das den Einrichtungsstil dezent unterstreicht, ohne funktional in Erscheinung zu treten. Die lautlose Ästhetik einer klaren und geradlinigen Küchenplanung fließt in einer Melange aus verschlossenen und verwobenen Materialien ineinander. Durchdachte technische und technologische Lösungen im oberen Preissegment sorgen dafür, dass die Küche zwischen lebendiger Kochwerkstatt und musealer Präsenz hin- und herwechselt.

Das dürfte Planerinnen und Planer an ihre Grenzen und bestenfalls darüber hinaus bringen – und der Kundschaft völlig neue Möglichkeiten der räumlichen Selbstverwirklichung bieten. Zugleich sind alle verborgenen Möbel und Geräte so konstruiert, dass sie schnellstmöglich auf- oder anspringen und zum Leben erwachen. Einmal mehr bewährt sich der Leitsatz in der Küche: form follows function – in der Präsenz wie in der Stille.

>>> Planen Sie Ihre eigene versteckte Küche! Finden Sie hierzu Ihren passenden Ansprechpartner unter diesem Link – per Postleitzahl sortiert für Deutschland und Österreich.

Susanne Maerzke
Susanne Maerzke
Kochen ist Lebensfreude, Zeit mit Freunden, Belohnung, Versöhnung, Hobby und Genuss. Auch unsere Redakteurin sieht die Küche als das Herzstück der Wohnung – schließlich endet jede gute Party zurecht in der Küche neben den letzten Käsehäppchen und einem Glas Wein. Es lohnt sich also definitiv, sein Augenmerk auf die Ausstattung der Küche zu richten und mal bei den neuesten Trends, Geräten und Designern nachzuhaken: auch als Gesprächsgrundlage für die nächste Feier.