Die Vitrine im Portfolio verschiedener Hersteller: Ein gläserner Ausblick

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Eine Vitrine als Luxusobjekt? Nun: zumindest bietet das exklusive Portfolio deutscher Küchenhersteller genug Auswahl in Farbe, Form und Material, um sich mit der Wahl einer Vitrine im eigenen Stil zu verwirklichen. Das Glasobjekt, das Küche und Wohnraum gleichermaßen zugeschrieben wird, bildet zunehmend den Mittelpunkt der Küche – ob zentral innerhalb der Kücheninsel platziert oder als wandhängender Übergang zum offenen Wohn- und Essbereich. Wir haben verschiedene Produzenten und deren Angebot an Vitrinen unter die Lupe genommen:

>>> Lesen Sie hier zunächst Teil 1: „Das Comeback der Küchenvitrine – ein luxuriöser Neuanfang“

Zahlreiche Küchenhersteller bieten ein exklusives Repertoire an Planungsideen für die moderne Vitrine. Mit Blick auf die Luxusküchenbranche brillieren insbesondere Poggenpohl und LEICHT mit ihren Modulen – als tatsächlicher Vorreiter des Vitrinen-Revivals gilt allerdings SieMatic. Auch eggersmann hat der Vitrine mittlerweile einen Platz in seiner „home Kollektion“ eingeräumt. Bulthaup wiederum versucht sich mit der b solitaire-Serie an der „Vitrine im Kleinen“. Wir verschaffen Ihnen einen Überblick über die Küchen-Vitrine aus Herstellerhand.

1 – Vitrinen von SieMatic

Mit dem Claim „Die Perfektion der Reduktion“ schuf Küchenproduzent SieMatic bereits im April 2018 eine Komposition aus Küche und Wohnraum, die auf der internationalen Leitmesse EuroCucina in Mailand viel Beachtung fand. Dort stellte das Unternehmen die Küchenvitrine gleich mehrfach in den Mittelpunkt seiner Neuheiten: als Bestandteil der zentral platzierten Kücheninsel fungiert die im Korpus integrierte Vitrine als repräsentables Element nach außen, während im hinteren Bereich der Kochinsel funktionaler Stauraum in Form von Auszügen und Schüben wartet. Das dazugehörige Hochschrank-Element dient als gläserner Raumtrenner und überzeugt mit Schubkästen aus hochwertigem Echtholz-Furnier. Eine markante Rückwand in Fischgrätenoptik verleiht der Vitrine eine stilprägende Schlüsselrolle in der Gestaltung des Küchenraums.

Mittlerweile hat SieMatic sein Vitrinenportfolio um exklusive Materialien und Gestaltungsideen erweitert. So können Kunden und Planerinnen mit dunkel getönten Glastüren in Parsolbronze arbeiten, die mit schwarz eloxierten Aluminiumstreben gerahmt oder mit filigranen Metallgriffen in Goldbronce veredelt werden. Auch die Edelstahlfarbe „Inox“ kann im Rahmen des SieMatic-Vitrinenprogramms gewählt werden.

In Parsolbronze getönte Scheiben und effektvolle Metallic-Akzente veredeln diese Vitrine von SieMatic. (Foto: SieMatic)
In Parsolbronze getönte Scheiben und effektvolle Metallic-Akzente veredeln diese Vitrine von SieMatic. (Foto: SieMatic)

Während die Kollektion PURE mit auffälliger Eleganz wirbt und hierfür verspiegelte Rückwände, Holzstreben und anmutige Lichtinstallationen einsetzt, sind die Vitrinen der Serie MONDIAL eher mondäner Art. Hierfür bietet SieMatic fein strukturiertes, lamellenförmiges Glas und monochrom lackierte Rückwände an, die die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Gesamtkomposition der Küche lenken.

2 – Vitrinen von Poggenpohl

Ähnlich glamourös setzt Poggenpohl die Vitrine als Teil seiner Kampagne „Spotting New Dimensions“ seit 2021 in Szene. Das Vitrinen-System „Showcase“ beherbergt nussbraune Holzfronten mit durchgängigem Maserungsverlauf, die den Innenraum des Planungselements auskleiden. Bronzefarbene Aluminiumstreben, die im Gewicht um ein Vielfaches leichtgängiger sind als Stahl, fassen die dezent getönten Glasscheiben ein. Auch gold- und anthrazitfarben eloxierte Aluminiumrahmen sind Teil des Poggenpohl-Repertoires. Auf Wunsch leuchtet der gesamte Nischenschrank der Vitrine in mattem Messingglanz, stets ausgeleuchtet von nahezu unsichtbar verlaufenden LED-Blenden. Schmale Stangengriffe integrieren sich optisch unauffällig ins Gesamtbild des umlaufenden Rahmens und präsentieren die Vitrine daher als flächenbündiges Teilelement des Küchenschranks.

An die glanzvollen Aluminiumstreben lässt sich übrigens nahtlos anknüpfen: das ebenfalls neue Regalsystem „Array 170“ besteht aus einem Setzkasten filigran gesteckter Metallprofile. Sie können wandhängend oder als stehender Raumtrenner eingesetzt werden und fungieren sowohl als Stauraum- wie auch als wohnlich-dekoratives Element.

"Array" ermöglicht es, verschiedene Regalmodule miteinander zu arrangieren - für eine individuelle Küchenästhetik. (Foto: Poggenpohl)
„Array“ ermöglicht es, verschiedene Regalmodule miteinander zu arrangieren – für eine individuelle Küchenästhetik. (Foto: Poggenpohl)

Eine gänzlich andere Herangehensweise an das Möbelstück bietet das Poggenpohl-Modell +MODO: Hier wird die markante, in Stein ausgekleidete Kücheninsel mit ausziehbaren Holztablaren ergänzt, die einen offenen Anblick auf dort gelagerte Objekte bieten und somit gleichsam einen „Vitrineneffekt“ erzeugen.

3 – Vitrinen von LEICHT

VERO, FIOS oder Concept 40: Gleich drei Konzepte für Oberschränke und Vitrinen bietet die selbsternannte „Marke für Architekturküchen“, LEICHT, seinen Planerinnen und Kunden an. Speziell das Element VERO eignet sich dabei, um eine Vitrine ins eigene Planungskonzept einzubeziehen. Dafür stehen mehr als 10 unterschiedliche Höhen und fünf Breiten zur Verfügung, die eine individuelle Vitrinen-Gestaltung ermöglichen. Die illuminierten Innenwände können in wertigem Holz oder Lack ausgekleidet werden; hierbei stehen die exklusiven Farben der Les Couleurs® Le Corbusier-Reihe zur Verfügung. Ein fein eloxierter Metallrahmen fängt die warme Ausstrahlung der sanft beleuchteten Vitrine ein und macht sie zu einer hochwertigen Komponente des Küchenraums.

Neue Vitrinen-Module von LEICHT beziehen die beliebte Stäbchenstruktur des Modells BOSSA ein: hierbei fügen sich vertikal angeordnete Holzstreben zu einer dreidimensionalen Küchenfront zusammen. Untermalt von indirektem Licht und kontrastiert von kühlem Metall und Glas erlangt die – auf Wunsch sogar wandhängende – Vitrine von LEICHT den Status eines exklusiven Designmöbelstücks.

Schwarz gerahmtes Glas, vertikal strukturierte Stäbchenfront: diese Vitrine fügt sich zeitlos in den gehoben Wohnraum ein. (Foto: LEICHT)
Schwarz gerahmtes Glas, vertikal strukturierte Stäbchenfront: diese Vitrine fügt sich zeitlos in den gehoben Wohnraum ein. (Foto: LEICHT)

4 – Vitrinen von eggersmann

Zugegeben, die Vitrinenelemente der großen Küchenhersteller ähneln einander. Das mag daher rühren, dass auf dem Markt für hochwertige Premiumküchen bestimmte Trends stärker nachgefragt werden als andere: so sind Möbelstücke aus dunklem Holz derzeit besonders beliebt. Deren gläserne Vitrinenfronten werden in der Regel von edel eloxierten Metallrahmen zusammengehalten und mit dunkel getöntem Glas versetzt. Insofern wundert es nicht, dass auch die hochwertige neue eggersmann home Kollektion dieser Ausrichtung folgt.

Das Glaskorpussystem „glance“ dürfte immerhin, im Gegensatz zu den Vitrinen anderer Marken, vorwiegend als solitärer Raumtrenner dienen. Da eggersmann seine Manufaktur auf individuelle Bestellungen ausgerichtet hat, kann der „glance“-Raumteiler auch in großen Planungsmaßen geliefert werden. Eggersmann kündigt „ein großes Spektrum an Aluminiumrahmen und Glasfarben“ an, mit denen sich die Vitrine „glance“ individualisieren lässt.

Gläserne, gerahmte Oberschränke bietet eggersmann zudem in seiner Serie „framed collection“ an: das prägnante Erscheinungsbild der eingefassten und beleuchteten Vitrinen setzt sich hierbei an den Fronten entlang der Kücheninsel fort und bettet die einsehbaren Oberschränke so wissentlich ins Design der Küche ein.

In der eggersmann "framed collection" findet die Vitrine als beleuchtetes Oberschrankelement Eingang in die Küchenplanung. (Foto: eggersmann)
In der eggersmann „framed collection“ findet die Vitrine als beleuchtetes Oberschrankelement Eingang in die Küchenplanung. (Foto: eggersmann)

5 – Vitrinen von bulthaup

Die herkömmliche bulthaup-Küche kennt keine Vitrine – wohl aber die luxuriöse Wohnmöbelserie bulthaup b solitaire. Als „Standalone-Vitrine“ wurden Regale entwickelt, die sich aus massiven Echtholzschüben und schwarz gepulverten Aluminiumpaneelen zusammensetzen. Für die individuelle Ausgestaltung der Designmöbelstücke stehen auch Glasoberflächen zur Verfügung, die die ausgestellten Objekte des Regals als besonders kostbar in Szene setzen: repräsentativ wie im Museum und in Einklang mit einer wertigen Kulisse.

6 – Vitrinen anderer Hersteller

Die Küchenvitrine als modulares Erfolgskonzept hat ihren Weg mittlerweile auch ins Angebot preisbewusster Küchenhersteller gefunden: so lassen sich mit dem Portfolio von Häcker, nobilia, Pronorm und Rotpunkt ebenfalls indirekt beleuchtete Vitrinen konzipieren, die sowohl puristische Designküchen als auch behagliche Landhausküchen stilistisch ergänzen.

Hierbei kommen preislich günstigere Materialien zum Einsatz, die die Planung erschwinglich machen. Holzdekor, lackierte Rückwände in farbigem Kunststoff oder Rahmen aus schwarzem, gebürstetem Stahl ergänzen wandhängende Vitrinen, die sich als geschmackvoller Zusammenschluss von Stauraum und Dekoration im Übergang zum Wohnraum einsetzen lassen.

Pronorm Einbauküchen geht mit seinem selbstentwickelten Beleuchtungskonzept „i-luminate“ sogar noch einen Schritt weiter: die LED-Streifen lassen sich mit abgestimmten, messingfarbigen Leisten kombinieren, die den sanften Lichtglanz reflektieren und jedem Möbelstück eine ruhige und erhabene Note verleihen.

Fazit: Die Vitrine 2.0

Vitrine ist nicht gleich Vitrine: im Gegensatz den Solomöbelstücken von zu früher werden Küchenvitrinen heute ins Geschehen eingebunden. Fronten, Glaseinsätze und Farben werden mit dem Küchen- und Wohnraumbild harmonisch abgestimmt und mit Lichtelementen zusätzlich unterstrichen.

Die streng lineare, puristische Küche lässt sich mit Vitrinenelementen wohnlich auflockern. Als Bestandteil des Landhausstils wiederum ist die Küchenvitrine seit jeher ein beliebtes Planungsmodul. In höherpreisigen Küchen tritt sie geradezu kunstvoll in Erscheinung: als andächtig ausgeleuchtetes Möbelstück entlang einer Hochschrankwand oder als gläserner Einblick in die zentral platzierte Kücheninsel hat sich die Vitrine erneut zum stilvollen Hingucker im Küchenraum entwickelt. „Angestaubt“ sind hier höchstens noch Oberflächen, nicht aber das Image: die Vitrine 2.0 ist zurück.

>>> Bringen Sie Ihre Ideen zur Einbindung einer Vitrine doch direkt mit ins Küchenstudio Ihrer Wahl – oder lassen Sie sich vor Ort beraten. Ansprechpartner*innen finden Sie unter diesem Link.

>>> Sie fragen sich, wie die Vitrine ihren Weg zurück in den Küchenraum finden konnte? Lesen Sie hier Teil 1 zum „Comeback der Küchenvitrine“.

Susanne Maerzke
Susanne Maerzke
Kochen ist Lebensfreude, Zeit mit Freunden, Belohnung, Versöhnung, Hobby und Genuss. Auch unsere Redakteurin sieht die Küche als das Herzstück der Wohnung – schließlich endet jede gute Party zurecht in der Küche neben den letzten Käsehäppchen und einem Glas Wein. Es lohnt sich also definitiv, sein Augenmerk auf die Ausstattung der Küche zu richten und mal bei den neuesten Trends, Geräten und Designern nachzuhaken: auch als Gesprächsgrundlage für die nächste Feier.

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