Dunstabzug in der Küche

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Schlechte Luft in der Küche? Sind wir heutzutage dank der Dunstabzugshaube gar nicht mehr gewöhnt. Und bald können wir auch Fetttröpfchen und Schmutzablagerungen adé sagen, die sich aufgrund des Kochdunsts in unserer Küchenumgebung auf Schränken und Fenstern ablagern. Moderne Tischlüfter oder der Kochfeldabzug sorgen nämlich für ein restloses Absaugen aller Spritzer und Fettschwaden. Zugleich können sie bei kleinerer Größe ungleich mehr Leistung erbringen. So ganz klar wie noch vor ein paar Jahren ist die Entscheidung für eine große Dunstabzugshaube über der typischen Herd-/Backofenkombination also gar nicht mehr. Die sogenannten Wrasen, also die beim Kochen oder Backen verursachten Dünste, soll durch den Wrasenabzug nicht nur entfernt, sondern auch schnell und umweltschonend entsorgt werden. Und schön aussehen muss es auch noch. So gesehen sind der Dunstabzug und die Themen Abluft oder Umluft eine Wissenschaft für sich. Und so gelingt Ihnen der Schnelleinstieg:

Berbel Deckenlifthaube
Die höhenverstellbare Deckenlifthaube „Skyline Edge Light“ von berbel. (Foto: berbel)

Die verschiedenen Arten des Dunstabzugs in der Küche im Vergleich

Die Dunstabzugshaube – die Vorteile

Beginnen wir zunächst mal mit der klassischen Dunstabzugshaube und der Frage, was dafür spricht – und all die Jahre bestens funktioniert hat. Herkömmliche Küchen wurden schon immer in L- oder U-Form angelegt. Oder zumindest mit einer kleinen Küchenzeile versehen, stets an der Küchenwand entlang. Hier störte es tatsächlich nicht, eine Dunstabzugshaube, ob groß oder klein, zylinderförmig oder rechteckig, an der Wand anzubringen. Im Gegenteil: Praktischerweise versorgt die Haube durch ihr integriertes Oberlicht das Kochfeld und einen Teil der Arbeitsplatten mit Helligkeit. Oftmals kommen die Hauben zudem mit Gittern oder Hängevorrichtungen daher, an denen kleine Küchenwerkzeuge aufgehängt oder Gewürze gestapelt werden können.

Mittlerweile werden Dunstabzugshauben nicht nur mit verschiedenen Beleuchtungsmodi ausgestattet, sondern lassen sich auch höhentechnisch verstellen. An Drahtseilen kann man die Haube beim Kochen herunterfahren, um den Kochdunst vollständig aufzunehmen. Bei Nichtverwendung kann man sie wiederum bis hoch an die Decke fahren. Zudem sind sie ein klarer Fall für Designer geworden. Wer sein Kochfeld nämlich nicht an einer Küchenwand, sondern, wie immer häufiger üblich, in der Mitte des Raums auf einer Kücheninsel platziert hat, möchte einen runden Gesamteindruck schaffen – also muss sich auch eine Dunstabzugshaube einer Schönheitskur unterziehen.

Die Dunstabzugshaube – die Nachteile

Bei unserem letzten Argument schwingt leider schon ein Contra mit: Die Dunstabzugshaube über der Kücheninsel ist wirklich Geschmackssache. Fakt ist, dass der Trend hin zu offenen, großzügigen Küchenräumen und einer Verschmelzung des Koch- und Wohnraums führt. Wer also auf seinem Sofa sitzt mit ständigem Blick auf die Küche, möchte dort eine schöne Kochecke vorfinden und vermutlich eher ungern den Anblick einer möglicherweise verschmutzten Dunstabzugshaube.

Die Kopffreihaube "Glassline", bei der man sich beim Kochen und Dünsten frei bewegen kann.
Die Kopffreihaube „Glassline“, bei der man sich beim Kochen und Dünsten frei bewegen kann. (Foto: berbel)

Denn das ist das große Problem herkömmlicher Hauben: Zunächst einmal ziehen sie den Wasserdampf, der beim Kochen durch das Verdunsten von Wasser entsteht, nur soweit vollständig ab, wenn sich die Haube in geringer Entfernung zum Kochfeld befindet. Heißt: Kopfstoßgefahr. Was eine Dunstabzugshaube jedoch kaum zu leisten vermag, ist, die beim Kochen entstandenen Fetttröpfchen und Geruchsschwaden ebenfalls abzusaugen. Während der Wasserdampf ohne Gegenluftzug einigermaßen regelmäßig nach oben steigt, spritzt das Fett nach allen Seiten weg und lagert sich auch im Raum auf kühlen, glatten Oberflächen ab – eben zum Beispiel auf der Ablage der Dunstabzugshaube. Die Folge: Der Fettdunst verharzt und bildet einen Nährboden für Bakterien. Einmal angetrocknet, lässt er sich nur schwer entfernen. Zudem gilt bei allem Kochdunst: Wird er durch den kleinsten Luftzug abgelenkt, verteilen sich Geruch und Fett im Raum und können nicht mehr vollständig abgezogen werden.

Leise, schnell und sauber: Der Kochfeldabzug

Eine Alternatividee hierfür, die sich besonders bei Kochinseln bezahlt macht, ist der Kochfeldabzug, auch Muldenlüftung genannt. Und zwar im doppelten Sinne: Zum einen ist diese Art der Abluft, je nach Hersteller, um einiges günstiger als die große Dunstabzugshaube. Zum anderen ist sie, wiederum abhängig vom Modell und Geschmack, nahezu unsichtbar. Doch was ist der Kochfeldabzug genau?

Der Name des Kochfeldabzugs erklärt sich über seine Funktion. Im Gegensatz zur Dunstabzugshaube, die Wasserdampf und Fettschwaden nach oben einsaugt, zieht diese Art des Abzugs Gerüche und Spritzer dort ab, wo sie entstehen – am Kochfeld.

Der ein- und ausfahrbare Tisch- bzw. Kochstellen-Lüfter.
Der ein- und ausfahrbare Tisch- bzw. Kochstellen-Lüfter. (Foto: Gaggenau)

Der Kochfeldabzug kann dabei als kreisrunde Mulde oder aber schmaler Lüftungsschlitz in das Kochfeld eingebaut werden. Er zieht die beim Kochen entstandenen Dunst-, sowie Fett- und Wassertröpfchen sofort nach unten ab. Auch sogenannte Tischlufthauben oder Tischlüfter werden immer häufiger anstelle einer Dunstabzugshaube eingesetzt. Sie arbeiten mit einem schmalen Abluftmodul in der Größe eines Buchs und sitzen am am Kopfende des Kochfelds.

Der Kochfeldabzug: Die Vorteile

Der größte Vorteil des Kochfeldabzugs ist, dass Gerüche, Fettschwaden und Wassertropfen nicht erst durch den Raum gewirbelt oder von einem Luftzug abgelenkt werden können. Sie werden stattdessen sofort nach ihrer Entstehung weggesaugt – direkt am Ort des Geschehens. Das bedeutet zum einen für den ambitionierten Hobbykoch, dass er selbst den Kochdunst kaum mehr abbekommt und auch die Kleidung weniger Geruch annehmen kann. Zum anderen fällt die raumeinnehmende Dunstabzugshaube weg und mit ihr eine versperrte Sicht auf die wunderbare neue Küche oder aber eine ernstzunehmende Kopfstoßgefahr.

Der im Inneren des Kochfeldabzugs integrierte Filter reinigt die Luft und führt sie per Umluft wieder in die Küche zurück oder befördert sie per Abluft nach draußen. Der Antrieb des Kochfeldabzugs lässt sich einfach im Korpus der Kochinsel verbauen und ist somit „außer Sichtweite“. Den Filter wiederum kann man problemlos entnehmen und im Geschirrspüler reinigen. Somit ist nicht nur für Sauberkeit, sondern auch größtmögliche Hygiene am Kochfeld gesorgt.

Der Kochfeldabzug, der direkt im Ceranfeld oder Induktionsfeld integriert ist.
Der Kochfeldabzug, der direkt im Ceranfeld oder Induktionsfeld integriert ist. (Foto: BORA)

Besonders gut eignet sich der Kochfeldabzug für niedrige Töpfe und Pfannen. Dank erhöhter Saugleistung sind aber größerer Töpfe kein Problem. Was mit dem gefilterten Kochdunst entsteht, welche Modelle und Firmen es gibt und ob nun Umluft oder Abluft besser sind, erfahren Sie hier.

Fazit: Was ist der richtige Dunstabzug?

Welche Dunstabzugshaube für Sie nun die Richtige ist, kommt auf Ihre Wohnsituation und selbstverständlich Ihren persönlichen Geschmack an. Auch praktische Alltagsgegenstände können schließlich designt werden! Wenn Sie sich für einen Kochfeldabzug interessieren, finden Sie zusätzliche interessante Ausführungen hinter diesem Link – unser Experte Andreas Jahn beantwortet dort nämlich die Frage: Kann ein Dunstabzug schön sein? Wir sagen: Ja. Meistens, wenn man ihn nicht sieht.

Susanne Maerzke
Susanne Maerzke
Kochen ist Lebensfreude, Zeit mit Freunden, Belohnung, Versöhnung, Hobby und Genuss. Auch unsere Redakteurin sieht die Küche als das Herzstück der Wohnung – schließlich endet jede gute Party zurecht in der Küche neben den letzten Käsehäppchen und einem Glas Wein. Es lohnt sich also definitiv, sein Augenmerk auf die Ausstattung der Küche zu richten und mal bei den neuesten Trends, Geräten und Designern nachzuhaken: auch als Gesprächsgrundlage für die nächste Feier.

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