Wohnen im Grünen, Kochen im Gewächshaus mit Blick auf den Fernseher? Der Franzose Grégoire de Lafforest bringt in diesem Pariser Loft Natur, Küche und Wohnen mit ungewöhnlichen Stilelementen zusammen.
Natur pur: Ein Pinienbaum mitten im Wohnzimmer
Stellen Sie sich vor, Sie strecken sich zuhause auf Ihrer Couch aus; draußen tobt der Herbst mit nasskalten Regenperioden und bunten Blättern, die auf schlammbraunen Pfützen herumsegeln. Der harzige Geruch einer mediterranen Pinie steigt langsam in Ihre Nase, helles Licht tänzelt auf Ihrem Gesicht, die Umgebung ist angenehm trocken und weich. Nein, Sie träumen nicht – Sie befinden sich im besten Fall in einer Wohnung, die vom französischen Designer und Innenarchitekten Grégoire de Lafforest entworfen wurde!
Das Vorbild: Die Natur. Lafforest hat ein kleine Pariser Dachgeschosswohnung in ein lichtdurchflutetes Appartement verwandelt, dessen Mittelpunkt die großzügig geschnittene Wohnküche mit Gewächshaus und einem großen Pinienbaum ist. Ja, ein Baum – mitten im Wohnzimmer. Das an Meer und Strandurlaube erinnernde, raue Gewächs besitzt tatsächlich einen echten, wenn auch getrockneten Stamm; die Piniennadeln wiederum sind aus Plastik, sehen aber täuschend echt aus.
Ein Küche als Gewächshaus
Die Küche des Lofts ist in den Raum integriert und doch hervorgehoben: Lafforest hat sie in ein gläsernes Gewächshaus einbauen lassen und setzt sie so in Szene. Wo frische Lebensmittel wachsen und gedeihen, sollten sie eben auch zubereitet werden – so oder so ähnlich muss der Gedanke des kreativen Designers gewesen sein, der dem ganzen Appartement damit einen kleingartenähnlichen Charakter mit hochmodernem Ambiente verleiht.
Die u-förmige Küche ist, ähnlich dem schwarzen Metallgitter des Gewächshauses, in einem dunkelbraunen, fast schwarzen Schlammton gehalten. Die Arbeitsoberfläche und auch die Fläche des langgestreckten Esstisches hingegen weisen ein mattes Anthrazit auf, die beide Male in schönem Kontrast zu dem natürlich hellen Kieferton des Parkettbodens und der Stühle stehen.
Auch der Rest des Appartements hebt sich in hellen Holz-, Beige- und sanften Grautönen vom dunklen Küchenbereich ab. Grégoire de Lafforest spielt mit Farbtupfern und Kontrasten, wechselt Marke und No-Name-Brand ab. Zum fünf Meter langen, einfachen Holztisch von IKEA kombiniert er Designerstühle aus nordischem Holz, zum sonnengelben IKEA-Sofa ein weiteres Sofa der Gebrüder Bouroullec. Die spitz zulaufende Giebeldecke ist mit großen Fenstern ausgestattet, die auch an den grauen, bewölkten Tagen der französischen Metropole reichlich Licht und Luft hereinlassen. Man fühlt sich ein wenig wie einem großen, gläsernen Gewächshaus; es ist eine Mischung aus Gartenlaube und Designerloft.
Eine Küche „im Grünen“, Kochen unterm Sternenhimmel, essen und feiern am Fuß eines Baumes: Auch der Herbst kann in Paris wahrlich schöne Blüten treiben.