Großgeräte in der Küche

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Es summt und schnurrt und blinkt in deutschen Küchen: Elektrogeräte aller Art verrichten fleißig ihre Arbeit, aber immer leiser, angenehmer und dabei gleichzeitig hocheffizient. Die Küche ist aufgerückt zum Statussymbol der Deutschen – nicht zuletzt, weil man bei Mixer, Dampfgarer, Kühlschrank und Co. eine gleichbleibend hohe Qualität erwartet und bereit ist, dafür auch entsprechendes Geld auf den Tisch zu legen.

Falls Sie sich nun fragen, welche Geräte Sie bei Ihrer Küchenplanung auf keinen Fall vergessen dürfen – und welche Küchengeräte Vorzüge haben, von denen Sie noch nichts geahnt haben bisher – dann könnten die nächsten Seiten über Großgeräte, Kleingeräte, Kühlgeräte und die neueste Lüftungstechnik in der Küche sehr hilfreich für Sie sein.

Großgeräte in der Küche

Ohne sie wäre eine Küche nicht denkbar: Herd und Backofen zählen zu den normalen Ausstattungsfunktionen einer jeden Küche und dienen zum Backen, Braten, Kochen und Dünsten. Heutzutage können sie aber noch viel mehr: Dampfgaren, Grillen, sich selbst reinigen. Und das sogar alles in einem. Luxus war noch nie so simpel!

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Die Kombination Backofen und Dampfgarer wird heute immer beliebter. Speisen könnten vitaminschonend in Plastikfolien zubereitet werden. (Foto: Electrolux, AEG)

Backofen & Dampfgarer

Wer einen Backofen sucht, hat es plötzlich mit einem Arsenal an Geräten und Funktionen zu tun. Die Hersteller der Geräte suchen nicht nur Rat bei Spitzenköchen und Elektroingenieuren, sondern orientieren sich auch an den aktuellen Trends im Ess- und Kochbereich. Neuester Clou: Das Essen in einem Dampfgarer zuzubereiten, um das Fleisch schön weich und saftig und das Gemüse knackig und voller Vitamine zu erhalten.

Man kann den Dampfgarer als eigenständiges Gerät, oder aber in einem Kompaktbackofen, kombiniert mit Mikrowelle, Grill und Backstein erwerben. Die für den Garprozess notwendige Hitze wird durch kochendes Wasser und den dadurch freigesetzten Wasserdampf erlangt, der in schonender, gleichmäßiger und doch intensiver Form auf das Gargut trifft und es so verzehrfertig gart. Durch die sorgfältige Zubereitung der Lebensmittel bleiben wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamine, Nährstoffe und Spurenelemente erhalten; zudem kann das Essen weder zerkochen noch anbrennen. Außerdem lassen sich in einem Dampfgarer mehrere Etagen gleichzeitig mit verschiedenen Zutaten (beispielsweise Fleisch – Kartoffeln – Gemüse) bestücken, da sich der Geschmack beim Dampfgaren nicht von einem Gargut auf das andere überträgt.

Speisen im Dampfbackofen gesünder zubereiten

Das ist nicht nur energieeffizient und zeitsparend, sondern lässt uns Gerichte auch viel gesünder zubereiten. Feine Geschmacksstoffe, die sich durch die warme Feuchtigkeit des Dampfgarers zusätzlich entfalten können, bleiben erhalten und umgehen somit zusätzliches Salzen, Würzen oder Ausbacken im Fett. Auch die Konsistenz und Farbe der Speisen bleiben in einem Dampfgarer weitestgehend bestehen. Essen wird also auf seine natürlichste Art und Weise zubereitet.

Herkömmliche Backöfen wiederum, die in nahezu jeder Küche im Unterschrank oder auf Hüfthöhe zum optimalen Ein- und Aushub eingebaut werden, sind in der Regel Elektro-Backöfen mit unterschiedlichen Beheizungsarten wie z.B. Heißluft/Umluft, Ober- und Unterhitze sowie einer Grill- und Auftaufunktion. Es gibt aber auch Holz-, Stand- oder Gasherde mit Backöfen.

Pyrolyse

Eine Raffinesse im Technikbereich, die es zwar bereits seit 1987 gibt, aber erst jetzt verstärkt zum Einsatz kommt, ist die Pyrolyse: Die Selbstreinigungs-Funktion von Backöfen. Ähnlich wie beim Kochen entstehen auch beim Braten und Backen Fettspritzer und Schmutz, die sich mit wiederholter Benutzung des Backofens festsetzen und durch die konstante Hitze verharzen. Nach mehrmaligem Braten ist das Fett also ohne intensive Scheuermittel nur schwer von der Backofeninnenwand lösbar. Ändern soll das die Pyrolyse: Mit Temperaturen von bis zu 600° Grad verbrennt überschüssiges Fett sowie Rückstände an den Garraumwänden und kann nach dem Abkühlen leicht als Asche herausgekehrt werden. Der Backofen hat sich somit nahezu „selbst gereinigt“. Durch die sehr hohen Temperaturen müssen allerdings auch alle anderen Bestandteile des Backofens hitzebeständig verbaut werden, was einen relativ hohen Einbaupreis zur Folge hat. Hier muss jeder für sich selbst abwägen, ob eine Pyrolyse sinnvoll und zweckmäßig für regelmäßiges Backen und Braten oder doch eher ein nettes Gimmick ist, auf das man vorerst noch verzichten kann.

Mehr über das Dampfgaren und die verschiedenen Unterarten von Backöfen erfahren Sie hier.

Herd/Kochfelder

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Ein hochmodernes Induktionskochfeld mit inkludiertem Teppanyaki-Grill. (Foto: Gaggenau)

In modernen Küchen werden Herd und Backofen häufig voneinander getrennt, um beides auf angemessener Arbeitshöhe einbauen und bedienen zu können. Kochfelder, die mittels eines Gas-, Induktions- oder Ceranfeldes beheizt werden, sind oftmals in Kücheninseln in der Mitte des Raums eingelassen. So werden sie zur zentralen Anlaufstelle des gemeinsamen Kochens und Zubereitens, bei dem auch Getränke gereicht oder letzte Schneidearbeiten verrichtet werden können.

Während Gas immer seltener zur Beheizung des heimischen Herds genutzt wird, um den Energieverbrauch niedrig zu halten und eine Gefahr durch ausströmendes Gas für Hausbewohner zu eliminieren, führen Elektrokochfelder, heute in Form von Ceranfeldern, weiterhin den Prozentsatz in deutschen Haushalten an. Ein Teil der Küchenneukäufer wiederum entscheidet sich aber sogar für ein Induktionsfeld – doch wo liegen hier eigentlich die Unterschiede?

Glatt und sauber sehen sie auf den ersten Blick alle aus, die reflektierenden, hochmodernen Einbaukochfelder mit Glaskeramikoberfläche. Der Unterschied liegt in der Art der Wärmeübertragung: Ein Ceranfeld erhitzt Speisen mittels Wärmestrahlung, die Induktion wiederum erzeugt sogenannte „Wirbelstromverluste“ im elektrisch leitfähigen Körper – also dem Topf – und erzeugt so Wärme im Gerätekörper selbst.

Induktionsfeld: Teurer, aber niedrigerer Stromverbrauch als Ceranfeld

Das verhilft dem Induktionsfeld zu einem ungeheuren Vorteil in der Energiebilanz: Rund ein Fünftel weniger Strom als bei Ceranfeldern werde im Durchschnitt zum Erhitzen und Kochen benötigt, so die Stiftung Warentest nach eingängiger Prüfung. Allerdings weisen Induktionsherde durch ihre feine Elektronik auch einen sehr hohen Anschaffungspreis auf, der sich nur bei sehr intensiver Nutzung wieder einspiele.

Wer übrigens noch ganz herkömmlich auf Stahl- oder Eisenherdplatten zurückgreift, benutzt deren Materialeigenschaft der Wärmeleitung. Diese Form war zur damaligen Zeit eine clevere und bahnbrechende Erfindung, weist im Vergleich zu heutigen Herdvarianten aber einen zu hohen Energieverlust auf. Die überflüssige Hitze wird zumeist an die Umgebung abgegeben und nicht genutzt. Ein Cerankochfeld hingegen basiert auf Wärmestrahlung mittels Infrarot-durchlässiger Glaskeramik und erhitzt den Boden eines Topfes oder einer Pfanne, ohne zur Seite abgeleitet zu werden.

Ein Geschirrspüler ist nicht nur zeit-, sondern auch kostensparender und schont die Umwelt. (Foto: Miele)
Ein Geschirrspüler ist nicht nur zeit-, sondern auch kostensparender und schont die Umwelt. (Foto: Miele)

Geschirrspüler

Bei Geschirrspülern kann man nicht viel falsch machen – aber jede Menge beachten. Wer auf ein sparsames Gerät setzt, legt sich ein Modell mit der höchsten Energieeffizienzklasse A+++ zu. Geräuscharm, aber besonders effektiv sollen sie dennoch sein. Und neueste Geräte schaffen auch diesen Spagat: Mit doppelt rotierenden Sprüharmen, die die tiefgründige Reinigung von allen Seiten bewältigen oder einem redimensioniertem Maschinenraum mit mehr Fassungsvermögen und einem flexiblen Ablagesystem für Geschirrkörbe und Halterungen.

Mit den neuesten Geschirrspülermodellen können Sie also guten Gewissens haushalten: Einer Vergleichsstudie der Universität Bonn zufolge verbraucht das Gerät satte 50 Prozent weniger Wasser und 28 Prozent weniger Energie als Handspülen. Mit der gewonnenen Zeit können Sie bestimmt auch noch etwas anderes anfangen!

Frederik Dix
Frederik Dix
Mit Sägespäne im Haar und Holzleim an den Händen wuchs der Sohn eines Möbelschreiners praktisch in der Werkstatt seines Vaters auf, lernte früh, mit Hammer und Säge umzugehen und probierte sich an selbstgezimmerten Kunststücken, die an die arme Verwandtschaft verschenkt wurden. Dennoch sollten sich die handwerklichen Fähigkeiten in seinem Architekturstudium bemerkbar machen. Heute sieht Frederik in Küchenräumen sofort den Raum zur Verbesserung, das Zusammenspiel von Materialien – und wer das ein oder andere Stück selbst gezimmert hat.

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