Immer öfter zählen Katze, Hund, Hase & Co. zu den selbstverständlichen Mitbewohnern eines Haushalts. Der neu entfachte „Haustierboom“ zieht auch für Neubesitzer Fragen der Haltung mit sich – beispielsweise, wie man einen gefahrenfreien Umgang für Haustiere in der Küche sicherstellen kann. Wir haben 10 Tipps gesammelt, die Sie bei einer Küchenplanung mit Haustieren oder einem Zusammenleben mit Vierbeinern beachten sollten.
Haustiere in D/A in jedem 2. Haushalt: der Haustierboom
In fast jedem zweiten deutschen und österreichischen Haushalt bellt, miaut oder tschilpt es derzeit – Tendenz steigend. Rund 34 Millionen Haustiere unterschiedlichster Art lebten 2019 laut Marktforschungsinstitut statista in deutschen Haushalten (Österreich: 4 Mio.), wobei sich diese Zahl Experten zufolge 2020/21 rasant gesteigert haben dürfte. Allein nach Hunden sei die Nachfrage im vergangenen Jahr um rund 20% gestiegen.
Domestizierte Haustiere wie Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Hasen oder Vögel sind zwar seit vielen Jahrhunderten beliebte Begleiter im Haushalt, doch noch nie war der Andrang auf die felligen oder gefiederten Mitbewohner so groß wie im Jahr der Pandemie. Selbst der SPIEGEL rief auf einer Coverstory Anfang 2021 die „Zoomania“ aus und titelte: „Wir bleiben Zoohause! – Krisenhelfer: Warum Haustiere uns gesünder und glücklicher machen.“
Haustiere machen glücklich – und sollten in der Küchenplanung bedacht werden
Der Grund hierfür liegt auf der Hand: die vorwiegend im Home Office oder zumindest auf Abstand verbrachte Zeit fühlt sich weniger einsam an, wenn man ab und zu jemanden streicheln, bürsten oder füttern darf. Haustiere machen etlichen Studien zufolge nachweisbar glücklich und gelassen, fördern die Ausschüttung von Oxytocin, einem stressminderndem Botenstoff, und helfen ihrem Halter sogar, gesünder zu leben. Übrigens: Spazierengehen zählt laut der Süddeutschen Zeitung längst als neue „Trendsportart“ – warum diese dann also nicht gleich in Begleitung eines vierbeinigen Freundes wagen?
Haustiere sind für viele Menschen längst mehr als ein jaulender oder schnurrender Mitbewohner; Dreiviertel der Heimtierbesitzer sprechen von ihnen als „Familienmitglieder“. Durch die zunehmende „Humanisierung“ von Haustieren wird auch immer öfter das Wohl von Katz‘ und Hund bei der Planung des eigenen Interieurs bedacht. Wo werden Liegeflächen eingeplant, wo wird gefüttert, benötigt man eine zusätzliche Haustürklappe? Viele Fragen, die häufig auch das Thema Haustiere in der Küche betreffen.
Haustiere in der Küche: Gefahrenquellen ausschließen
Es ist durchaus sinnvoll, sich bei einem anstehenden Küchenkauf Gedanken um Haustiere in der Küche zu machen. Schließlich ist die Küche nicht nur Anlaufpunkt für alle menschlichen Mitbewohner des Hauses, sondern auch Ort für Fütterung und Streicheleinheiten der Tiere. Neben der Frage, wie man womöglich tierischen Bedürfnissen bei der Küchenplanung gerecht wird, steht vor allem die Überlegung im Raum, wie man eine Küche möglichst haustiersicher macht.
In der Küche lauern verschiedenste Gefahren für Haustiere, von denen sich manche mehr und manche weniger beeinflussen lassen vom Küchenkäufer. Schwierig wird es bei Fettspritzern, heißen Flüssigkeiten und spitzen Messern: hier sollten Besitzer dringend darauf achten, Haustiere bei Koch- und Backvorgängen aus der Küche fernzuhalten. Anders verhält es sich mit der Auswahl der richtigen Küchenfronten, dem Einbau von Elektrogeräten oder der richtigen Schrankauswahl. Mit unseren 10 Tipps zum Thema „Haustiere in der Küche“ gelingt es Ihnen im Handumdrehen, eine bedarfsgerechte Küchenplanung für alle Hausbewohner zu realisieren.
10 Tipps für Haustiere in der Küche: Mehr Sicherheit im Alltag
Tipp 1 für Haustiere in der Küche: Kratzfeste Fronten
Je nachdem, welche Haustiere Sie sich halten und wie gut diese erzogen sind, können kratzfeste Küchenfronten zum wichtigsten Begleiter Ihrer zukünftigen Küche werden. Hungrige Hundezähne, die an Türspalten knabbern oder kleine Katzen- oder Meerschweinchenkrallen, die sich an Küchenfronten emporziehen, fügen Küchentüren schnell irreparable Schäden zu.
Ungeeignete Materialien, wenn sich Haustiere in der Küche aufhalten, sind (Massiv-)Holz, teure Lackfronten oder – genau das Gegenteil – günstige Folienfronten in Dekor-Optik. Sie verkratzen wahlweise schnell oder lösen sich gar ab (Folie). Auch das zunehmend beliebte Frontenmaterial Edelstahl – in Profiküchen im Einsatz – ist zwar äußerst hygienisch, verkratzt jedoch schnell.
Setzen Sie stattdessen auf harte Gesteine wie Keramik und Granit, auf Verbundwerkstoffe wie das nahezu unkaputtbare Dekton oder auf gehärtetes Glas, das entgegen der landläufigen Meinung absolut kratz- und widerstandsfähig ist. Eine Spur günstiger wird es mit der Auswahl der richtigen Kunststofffront: Schichtstoff- und Laminatfronten (aus Melaminharz) sind in der Regel kratz- und stoßfest. Aber Achtung! Diese sollten von hoher Qualität und, wenn möglich, durchgefärbt sein, sodass etwaige tiefere Kratzer durch Haustiere sich nicht direkt durch eine weiße Schicht darunter bemerkbar machen.
Tipp 2 für Haustiere in der Küche: Pflegeleichte Böden & Materialien
Haustiere, die sich frei durch die Wohnung fortbewegen – also Hunde, Katzen und möglicherweise auch Nagetiere – sind in der Regel zwar sehr reinlich und putzen sich wiederholt am Tag selbst. Dennoch werden Oberflächen in der Küche, seien es Arbeitsplatten, Fronten oder Böden, schnell Alltagsspuren aufweisen, wenn das Tier gerade aus dem strömenden Regen hereintapst oder vor lauter Appetit das Interieur ableckt. Schwierig zu reinigende Materialien in diesem Zusammenhang sind beispielsweise Holz, Beton oder Mattlack. Hier setzen sich Fettspritzer, Schmutz und Flecken aller Art schnell irreparabel fest. Achten Sie wahlweise auf einen zusätzlichen Schutz (z.B. Antifingerprint-Lack) oder leicht zu reinigende Materialien wie Kunststoff oder Hochglanzlack.
Tipp 3 für Haustiere in der Küche: Türsicherung
Haustiere sind klug und neugierig. Eine Küchenfront, die durch grifflose Türen mit Tip-On gesichert ist, werden sich beim ersten Mal durch puren Zufall öffnen – und zählen schon bald als gelerntes Prinzip. Speziell elektrische Motoren öffnen beim kleinsten Tippen und fahren aus. Dadurch erschrickt sich das Tier nicht nur, sondern kann auch verletzt werden, beispielsweise, wenn die Schublade oberhalb des Kopfes ausfährt. Natürlich soll das Tier auch keinen Zugriff auf den Inhalt des Auszugs haben.
Grifflose Küchen sind mit jungen, übermütigen Tieren (v.a. Hunde) also ebenso wenig zu empfehlen wie mit Kindern, die ihre Bewegungsabläufe noch nicht kontrollieren können. Möchten Sie dennoch nicht auf die makellose (grifflose) Optik verzichten, setzen Sie beispielsweise auf Griffmulden oder mechanische Tip-Ons, die sich nur durch harten, punktuellen Druck öffnen lassen.
Tipp 4 für Haustiere in der Küche: Geräte auf Brusthöhe
Was duftet da so gut aus dem Ofen? Gerüche ziehen Haustiere in der Küche magisch an. Das weiß jeder, der schon einmal den frischgebackenen Kuchen zum Auskühlen auf den Küchentisch gestellt und später nur noch Krümel dort vorgefunden hat. Versuchung ist das eine, Verbrennen das andere. Einbaugeräte, die auf Brusthöhe verbaut sind, schlagen diesem Problem ein Schnippchen. Sie sind außer Reichweite für die meisten Haustiere in der Küche und tragen zudem zum Bedienkomfort des Besitzers bei. Bücken müssen Sie sich künftig nur noch fürs Streicheln!
Tipp 5 für Haustiere in der Küche: Lieber Induktion statt Gas oder Ceran
Tiere riechen um ein Vielfaches besser als der Mensch. Katzen, die in Deutschland und Österreich am häufigsten als Haustiere gehalten werden (ca. 14,7 Mio. in Deutschland und ca. 2 Millionen in Österreich), verfügen über zehn Mal so viele Geruchszellen wie der Mensch. Der Hund ist dem Menschen (ca. 5 Mio. Riechzellen) gar noch viel weiter überlegen (ca. 200 Mio. Riechzellen). Ausströmendes Gas wird von vielen Haustieren in der Küche als unangenehm empfunden. Zudem besteht die (immerhin unwahrscheinliche) Gefahr, dass an Geräten ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrung versehentlich Gas freigesetzt wird durch neugierige Tiere. Schwenken Sie daher im Zweifelsfall besser auf Induktion um.
Ein Induktionskochfeld hat im Gegensatz zu einer herkömmlichen Ceranplatte weiterhin den Vorteil, dass Haustiere, z.B. Katzen, sich nicht so schnell die Pfoten verbrennen können. Da die meisten Wärmerezeptoren von Katzen im Gesicht sitzen, bemerken sie die Hitze eines Cerankochfelds erst zu spät, wenn sie mit ihren Pfoten darüberlaufen.
Tipp 6 für Haustiere in der Küche: Luftdichte Abfallbehälter für Tierfutter
Wer auf hochwertiges Futter für seinen vierbeinigen Mitbewohner setzt, bemerkt womöglich nicht sofort den hartnäckigen Geruch, der mit Tierfutter einhergehen kann. Wohl aber, wenn Futterreste oder angetrocknete Kaustücke im Müll landen und dort ein paar Tage lagern. Um zu verhindern, dass der Aufenthalt im Lieblingsraum des Hauses zur unangenehmen Duftprobe wird, helfen luftdichte Abfallbehälter für Tierfutterdosen.
Noch besser ist es, wenn sich ausschließlich Biomüll ansammelt, beispielsweise Kauknochen, Federn, Fellbüschel, Heu, Stroh und Kleintierstreu. Diese lassen sich geruchsneutral in Komposteimern wie dem FreezyBoy entsorgen. Das innovative Produkt aus der Schweiz kühlt die Biomasse auf -5 Grad Celsius herunter und stoppt damit den Bakterienbefall bzw. die Geruchsentwicklung. Auch ein Biomüll, der mehrmals am Tag geöffnet wird, bleibt so für mehrere Tage lang erträglich.
Tipp 7 für Haustiere in der Küche: Keine offenen Sockel bei Küchenzeilen
Um Küchenmöbeln den Eindruck schwebender Monolithen zu verleihen, setzen mancherorts Hersteller und Händler auf offene Sockelleisten. Kücheninsel oder Küchenzeile stehen dann auf rutschfesten Kufen oder sind wandhängend befestigt. Das sieht elegant aus, wird aber für Haustiere in der Küche schnell zum Objekt der Begierde. Hungrige Hunde oder neugierige Katzen zwängen sich dann schnell in sockellose Öffnungen, die Verletzungen hervorrufen können. Andere Haustiere wie Nager und Vögel verstecken sich mitunter dort und können nur unter großer Anstrengung wieder hervorgelockt werden.
Eine gute Alternative hierfür sind leicht zurückgesetzte Sockel, die dennoch einen festen Abschluss am Boden bilden. Werden diese zusätzlich mit Unterbodenbeleuchtung (z.B. LED-Band) kombiniert, tritt die „schwebende Optik“ ganz von selbst erneut ein.
Tipp 8 für Haustiere in der Küche: Leise Geräte für sensible Schlappohren
Viele Küchenkäufer, die sich für eine offene Wohnküche entscheiden, setzen ohnehin darauf: Einbaugeräte in der Küche werden immer leiser, um unserem „neuen“ Alltag aus Wohnen, Leben, Arbeiten und Kochen im Küchen- und Wohnraum gerecht zu werden. Wo früher surrende Kühlschränke, gurgelnde Geschirrspülmaschinen und lautstarke Dunstabzugshauben zeitweise für eine auditive Überforderung im Küchenraum sorgten, wird der Begriff „flüsterleise“ immer öfter großgeschrieben. Geräte sind besonders dann nützlich und effizient, wenn sie still und heimlich ihre Arbeit verrichten – ohne uns permanent daran zu erinnern, dass der Geschirrspüler bei dreimaligem Piepsen auch möglichst bald ausgeräumt gehört. Geräuschempfindlichen Haustier-Ohren kommt das zugute. Vermeiden Sie verschreckte Gesichter oder lautes Bellen, wenn Küchengeräusche mal wieder missliebige Töne von sich geben. Auch im gemeinsamen Wohnraum müssen Haustiere so nicht ständig flüchten, wenn es ans Kochen geht.
Tipp 9 für Haustiere in der Küche: Gesicherte Steckdosen & Stromkabel
Während es in anderen Bereichen des Hauses durchaus anspruchsvoll sein kann, für eine haustiergerechte Ordnung zu sorgen (>Büro), sollten in einer Küche alle Kabel von Einbaugeräten ordnungsgemäß hinter Sockelleisten und Küchenzeilen verborgen sein. Schwierig wird es, Haustiere in der Küche vor den Kabeln von zeitweise benutzten Kleingeräten fernzuhalten. Die Gefahr eines Stromschlags durch zerbissene Kabel oder durch neugieriges Knabbern an Steckdosen ist speziell bei jungen Tieren hoch.
Wer Kaffeemaschine, Toaster, Wasserkocher & Co. nicht nach jeder Benutzung wieder verräumen möchte, sollte sich nach Pocketschränken und Anrichten erkundigen, auf denen Kleingeräte mit herausziehbaren Tablaren gelagert werden können und somit nur bei Benutzung zum Vorschein kommen. Alternativ gibt es Kabelboxen, in denen die langen Schnüre der Begierde weggeschlossen werden können. Für Steckdosen helfen natürlich auch Kindersicherungen, bis die „Flegeljahre“ vorbei sind.
Tipp 10 für Haustiere in der Küche: Achtung bei Reinigungsmittel und Pflanzen
Nicht selten ist die Küche der Ort, an dem die Reinigungsmittel für das gesamte Haus aufbewahrt werden. Sorgen Sie dafür, dass sämtliche Chemikalien und Putzmittel unzugänglich für Haustiere in der Küche gelagert werden! Möglich machen das die klugen Vorratsschränke von Küchenherstellern, die den Hauswirtschaftsraum ersetzen sollen. Ablagen für Putzmittel & Co. sind hier weiter oben im Schrank angesiedelt, während im unteren Abschnitt Besen, Wischmop und Staubsauger Platz finden – speziell letzteres ein Gerät, das sowieso vielen Tieren nicht geheuer ist.
Giftig sind aber nicht nur offensichtliche Chemikalien, sondern auch so manche Küchenpflanze. Efeu, Aloe Vera oder Geranie sind schädlich für Tiere und können zu Vergiftungserscheinungen führen. Herkömmliche Küchenkräuter hingegen, beispielsweise Basilikum, Minze und Oregano, können bei Hunden gesundheitsfördernd wirken und Entzündungen vorbeugen. Katzen vertragen die starken ätherischen Öle der Kräuter nicht so gut, meiden diese aber dank des intensiven Geruchs häufig von allein – bis auf ein harmloses Knabbern hier und da.
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>>> Dieser Artikel wurde am 04.02.2021 verfasst und am 24.02.2022 nach neuesten Maßstäben aktualisiert.