Holzfronten in der Küche: Der neue Klassiker mit Struktur

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Was sich vor geraumer Zeit bereits zaghaft abzeichnete, hat sich inzwischen fest etabliert: Holzfronten in der Küche mit Struktur sind auf dem besten Weg, vom Trend zum modernen Klassiker zu avancieren. Doch Struktur ist nicht gleich Struktur

Warum Holzfronten mit Struktur in der Küche immer beliebter werden

Manche Trends kommen, sorgen für Begeisterung – und verschwinden dann wieder von der Bildfläche. Andere wiederum sind so zeitlos, dass sie für immer bleiben. Strukturiertes Holz gehört zweifellos zur zweiten Kategorie. Denn das, was noch vor wenigen Jahren als innovativer Ansatz galt, ist heute aus dem Repertoire der Küchengestaltung nicht mehr wegzudenken.

Aus gutem Grund: Holzfronten mit Profil sprechen nicht nur das Auge, sondern auch den Tastsinn an. Die reliefartige Oberfläche lädt förmlich dazu ein, mit den Fingern darüber zu streichen, während die dreidimensionalen Strukturen im Alltag ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten erzeugen. So wirkt die Küche je nach Tageszeit und Beleuchtung mal sanft und harmonisch, mal markant und lebendig.

Holzfronten in der Küche: Die verschiedenen Strukturen im Überblick

1. Raffinierte Rillen

Aktuell sind filigrane Rillen zweifelsohne die beliebteste Struktur für Holzfronten. Ob vertikal oder horizontal: Sie verleihen der Küche eine subtile Spannung, ohne zu aufdringlich zu wirken.

Während klassische Rillenmuster schon fast zum „Standardrepertoire“ bei Küchenherstellern gehören, gab es in letzter Zeit auch moderne Variationen zu sehen. So setzen beispielsweise LEICHT sowie Pronorm bei den Fronten-Linien „Bahia“ beziehungsweise „Eiche Trend“ die einzelnen Fräsungen in unterschiedlichen Abständen zueinander.

Im Einzelnen wirkt das asymmetrisch und spannend. In der Aneinanderreihung mehrerer Fronten ergibt sich als Gesamtbild jedoch ein wiederkehrendes Muster. Das Ergebnis: eine Harmonie aus Gegensätzen.

eggersmann interpretiert die Rille ebenfalls neu und dreht die Optik kurzerhand um. Statt die typischen Fräsungen in die Oberfläche einzuarbeiten, ragen diese aus dem Holz hervor. Diese Umkehrung hebt die Struktur noch stärker hervor.

2. Ruhige Rahmen

Herrlich unaufgeregt wirkt eine Holzfront in der Küche wiederum mit Rahmen in Japandi-Optik. Hier verschmilzt der gemütliche skandinavische Hygge-Wohnstil mit der reduzierten Wabi-Sabi-Ästhetik Japans.

Die Hersteller Rotpunkt („Zerox FX“) und LEICHT („Kyoto“) haben diesen Look perfekt adaptiert: Ihre schmal umrandeten Holzfronten erinnern an traditionelle japanische Papierwände und erzeugen eine fast schwebende Wirkung. Gleichzeitig schaffen die filigranen Rahmen eine Tiefe, die puristische Küchendesigns auflockert.

3. Realistische Raute

Auch der Luxusküchenhersteller Poggenpohl präsentierte kürzlich sein Verständnis von moderner Struktur: Unter dem vielversprechenden Namen „Beauphoria“ zeigte er ein neues Frontkonzept, das im Vergleich zu den bisherigen Fronten eine mehr als doppelt so hohe Materialstärke aufweist.

Dadurch gelingt es dem Hersteller, ein geometrisches Intarsien-Muster einzufräsen. Die Holzpaneele sind dabei so angeordnet, dass in der Mitte jedes Elements eine rautenförmige Struktur entsteht. Durch die Kombination von diagonalen Holzmaserungen, die sich in der Mitte treffen, erhält das Design eine subtile Dreidimensionalität und Tiefe, die überaus elegant wirkt.

Helle Holzfronten in einer Küche mit 3D-Effekt von poggenpohl
Durch das Rauten-Muster entsteht ein eindrucksvolles Schattenspiel, das besonders bei hellen Hölzern gut zur Geltung kommt. (Foto: Poggenpohl)

4. Großzügige Geometrie

Während sich die Struktur der Poggenpohl-Front kaum auf einen Begriff reduzieren lässt, fällt dies bei der Neuheit von Häcker Küchen umso leichter: Hier orientiert man sich am traditionellen Wiener Geflecht – ein Muster, das vor allem an das Flair der Wiener Kaffeehäuser mit den berühmten Thonet-Stühlen erinnert.

Eben dieses Gefühl von Geselligkeit hält nun dank Holzfronten auch in der Küche Einzug und lässt ein Stück Kulturgeschichte wieder aufleben. Als Furnierfront in der Produktlinie „systemat“ besticht das Design durch seine stilvolle Flechtoptik und -haptik und lässt sich sowohl klassisch als auch modern inszenieren: In sanften Naturtönen wirkt das achteckige Muster warm und einladend, in tiefem Schwarz aktuell und exklusiv.

Küche mit Holzfronten in der Optik vom Wiener Geflecht von Häcker
Häcker bietet Fronten mit Wiener Geflecht in drei Farben an: Eiche-schwarz, Eiche-elegant und Nussbaum-elegant. (Foto: Häcker)

Gestaltung mit persönlicher Handschrift

Glatt oder geriffelt? Bunt oder einfarbig? Matt oder glänzend? Manchmal fällt es schwer, sich zu entscheiden. Und manchmal muss man es auch gar nicht.

Denn bei dem bereits erwähnten Designkonzept „Kyoto“ von LEICHT lässt sich seit kurzem jede einzelne Front in einer anderen Farbe gestalten. Ob inspiriert von natürlichen Pigmenten oder vom Avantgardisten Piet Mondrian: Mit diesem neuen Konzept wird Struktur nicht nur fühlbar, sondern auch formbar.

Ebenso wandelbar zeigt sich das „Flex-Design“ von Ballerina Küchen. Hier lassen sich nicht nur Farben, sondern auch Oberflächen-Finishes kombinieren. So treffen glatte Flächen auf Rillenstrukturen, matte Töne auf glänzende Akzente – und das alles innerhalb einer einzigen Küchenzeile. Sogar Griffvarianten lassen sich individuell anpassen. Und: Wer nach Jahren Lust auf eine Veränderung in der Küche hat, kann einzelne Fronten ganz einfach austauschen lassen.

Und wer das Rillendesign für individuelle Akzente im Hintergrund nutzen möchte, kann nicht nur Fronten, sondern auch Nischenverkleidungen in Szene setzen – mit den Holzdekoren „Oak Line“ und „Stripewood“ von nobilia. Sie fügen sich harmonisch in das Gesamtbild einer modernen Küche ein – oder können gezielt als gestalterischer Kontrast eingesetzt werden.

Holzfronten für die Küche: What’s next?

Wir prophezeien: Wir haben noch nicht alle Strukturen auf Fronten gesehen. Vielleicht überraschen uns die Hersteller bald mit organischen Wellenstrukturen, die an die Weite des Ozeans erinnern. Oder Relief-Oberflächen, die wie geschnitzt wirken.

Wer weiß, vielleicht kehrt auch das klassische Fischgrätmuster zurück, aber diesmal als haptische Oberfläche für Holzfronten? Eines ist sicher: Der Struktur-Trend ist gekommen, um zu bleiben.

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Lisa Demmel
Lisa Demmel
Party-Mittelpunkt, Home-Office, Frühstücks-Platz: An die perfekte Küche hat unsere Redaktionsleiterin viele Ansprüche. Beim Kochen sind für sie Schnelligkeit und Effizienz wichtig, bei der Ästhetik wiederum Formgefühl und Nachhaltigkeit. Um ihre Küche noch organisierter, funktionaler oder schöner zu machen, durchforstet sie das Internet nach eindrucksvollen Trends, smarten Geräten und cleveren Hacks.