Manche Projekte lassen sich partout in keine Schubladen stecken: Einst ein Bauernhaus, heute Feriendomizil mit modernem Anbau, besticht diese Villa am Tegernsee durch eine Architektur, die Tradition, Zeitgeschmack und Wohnlichkeit harmonisch vereint. Im Inneren setzt ein gekonnter Stilmix den Unikat-Charakter fort – vor allem in der außergewöhnlichen Küche aus Holz. Eine Planung der Schreinerei Adam Innenausbau aus Biebertal.
Reibungslose Planung trotz 500 Kilometer Distanz
In einer kleinen Gemeinde südlich des bayerischen Tegernsees wurde ein altes Bauernhaus für eine Familie sorgfältig renoviert und erweitert. Herzstück des Umbaus ist die großzügige Küche, die sich in einem neu gestalteten, lichtdurchfluteten Anbau befindet. „Die Anordnung und Form der Küche war durch die räumlichen Gegebenheiten schnell festgelegt. Dann ging es nur noch darum, die Materialien und Farben mit der Kundschaft abzustimmen. Aber auch hierfür reichte ein intensives Vorgespräch“, erzählt Georg Frank, Tischlermeister und Küchenplaner bei Adam Innenausbau, beinahe beiläufig.
Für Außenstehende ist es angesichts der doch recht mutigen Farbgebung, der vielen Details und der großen Entfernung (die Schreinerei und das Kundenhaus trennen über 500 Kilometer!) erstaunlich, dass die Abstimmung so schnell und reibungslos verlief. Vielleicht hat die gründliche Vorbereitung des Schreinermeisters zur schnellen Entscheidung beigetragen. Womöglich auch, dass die Villa nicht das erste gemeinsame Projekt war. Vermutlich aber vor allem, dass Georg Frank gekonnt Elemente wiederholt, sodass trotz der vielen Highlights ein einheitliches Ganzes entstand.
In allen Variationen: Küche aus Holz und Naturstein
Zum Beispiel bei der Materialwahl: Die Küchenzeile besteht aus italienischem Nussbaum-Splintholz. „Als Splintholz bezeichnet man den Randteil des Holzes, der das Kernholz umgibt. Bei Nussbaum ist dieser Teil weniger gemasert, wodurch die Optik ruhiger und eleganter wirkt“, erklärt der Profi. Außerdem wurde ein helles Nussbaumholz gewählt, welches die edle und zugleich moderne Optik unterstreicht. Bei der Kücheninsel entschied sich Georg Frank für die Kombination aus MDF-Platte und lackiertem Massivholz.
Sowohl bei der Zeile als auch bei der Insel sorgt eine Arbeitsplatte aus brasilianischem Naturstein in Marmor-Optik für den letzten Schliff. Passend zur übrigen Farbgestaltung besticht der Naturstein durch seine sanfte Farbgebung, die von grünen Adern durchzogen ist. „Wir haben uns im Vorfeld viele Muster schicken lassen – am Ende wirkt der Stein dann etwas grüner als gedacht. Doch je länger man ihn betrachtet, desto mehr scheint er das Gesamtbild optisch abzurunden“, fasst Georg Frank zusammen.
Küche aus Holz mit einem Klecks Grün
Beim Betreten der Villa fällt der Blick sofort auf den Küchenblock in sanftem Salbeigrün. „Er trennt den Koch- vom Wohnbereich und hält gleichzeitig alles zusammen“, erklärt der Profi. So findet sich das Grün in leichten Variationen auch an einer Wand im Essbereich sowie im Flur wieder.
Doch zurück zum Küchenblock – wobei, „Block“ ist hier wahrscheinlich nicht der richtige Begriff ist, denn: Durch die hohen, schmalen Beine erhält dieser einen luftigen Tisch-Charakter. Verstärkt wird der Effekt durch die schmalen Rahmen, die die Fronten zieren und zugleich als Griffleisten dienen. In die Arbeitsplatte eingelassen ist ein BORA-Kochfeld mit integriertem Muldenlüfter und zusätzlichem Plasmafilter. „Durch die schlanken Füße war es etwas knifflig, durch diese den Strom unsichtbar vom Boden in die Insel zu führen. Hier ist millimetergenaues Messen und Arbeiten gefragt – im Nachhinein lässt sich hier nichts mehr verrücken“, erzählt Georg Frank.
Luftig, einladend – und trotzdem ganz viel Stauraum
„Da die Villa als Familientreffpunkt genutzt wird, war es den Kunden sehr wichtig, genügend Stauraum für Lebensmittel und Vorräte zu haben“, schildert der Küchenprofi, der dem Wunsch entsprechend einen großen, 76 Zentimeter breiten Kühlschrank sowie einen Dampfgarer mit Wärmeschublade, beides von Gaggenau, integrierte. „Aufgrund der langen Küchenzeile und der zusätzlichen Insel haben wir bewusst auf weitere Hängeschränke verzichtet. Stattdessen bieten dezente Regale zwischen den Fenstern, ebenfalls in Salbeigrün, ausreichend Platz für kleine Deko-Objekte, Tassen oder Weingläser. So kann das Licht ungehindert in den Raum fallen und die Küche wirkt luftig und hell“, sagt Georg Frank.
Für eine aufgeräumte Optik in der Küche aus Holz sorgt auch die „Geräte-Garage“, wie der Experte die Nische neben dem Gerätehochschrank nennt: „Solch eine Nische ist eine optimale Lösung, wenn die Planung ‚über Eck‘ geht. Dank drei Steckdosen können hier Küchengeräte, wie ein Toaster oder Thermomix, untergebracht werden – griffbereit und zugleich aufgeräumt.“
Platz für Haushaltsgeräte, Putz-Utensilien und Co. bietet außerdem der große Hochschrank am Treppenaufgang. Dieser schließt bündig mit der Küchendecke ab und wird dadurch zum Bindeglied von erster und zweiter Etage. Doch beinahe interessanter ist, was sich zu seinen Füßen verbirgt: „Bei der Treppe haben wir uns sehr eng mit den Architekten und anderen Schreinern abgestimmt. Denn damit die Optik nicht zu abrupt endet, sondern fließend ausläuft, haben wir die Küchenschränke an die einzelnen Treppenstufen angepasst. Und zwar nicht nur äußerlich: Hinter jeder Front, auch beim Aufgang, verbirgt sich eine Schublade. So wird kein Platz verschenkt“, verrät der Experte.
Küche aus Holz: Plain English, Japandi oder doch Industrial Style?
Nicht nur die funktionalen Besonderheiten faszinieren bei dieser Küche aus Holz. Beeindruckend ist ebenso der Stilmix, der trotz der unterschiedlichen Einflüsse überaus harmonisch wirkt. So sorgt das hochwertige Holz für rustikale Gemütlichkeit. Das Salbeigrün wiederum holt die Modernität ins Haus. Schwarze Metall-Highlights, wie Treppe, Türen oder auch Hängeleuchten, stehen für den coolen Industrial-Style. Und die schmalen Rahmen und die hohen Inselbeine lassen den angesagten, minimalistischen Japandi-Stil einziehen – oder doch eher die zurückhaltende „Plain English“-Optik?
So oder so: Dieser besonderen Küche aus Holz lässt sich kein Stempel aufdrücken. Und das ist auch gut so. Ist die außergewöhnliche Kombination doch Ausdruck des originellen Geschmacks der Eigentümer, sowie der Kreativität der Architekten und Schreiner. Aus einem alten Bauernhaus wurde so eine perfekte Melange – und ein gemütlicher Treffpunkt für die ganze Familie.
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