Küchenfarben für den Winter

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Unsere Kolumnistin fragt sich, wie sie ihre Wohnküche nach Weihnachten noch winterlich, aber ohne Kitsch dekorieren oder streichen kann. Und stößt dabei auf die Pantone-Farbe des Jahres, die alles andere als gemütlich wirkt. Zum Glück ruft jede Farbfirma eine eigene Farbkombi aus. Sie wurde fündig: Mit den „Seven Shades of Pink“.

Was demnächst „in“ ist, erfährt man eigentlich viel zu früh

In der Mode wird der Ton richtungsweisend bereits ein halbes Jahr vorher angegeben. Im Februar erfährt man auf den Fashionshows, was im kommenden Herbst modern wird, im September dann, welche Farben die neue Frühjahrs- und Sommerkollektionen dominieren. Ähnlich ist das auch bei den Farbexperten von Pantone, Farrow & Ball oder Little Greene. Die „Farbe des Jahres“ wird bereits im Vorjahr bestimmt, wobei jeder Farbenhändler seine eigene Wahl ausruft. Oft ähneln sich die Geschmäcker allerdings.

Die Farbe des Jahres 2017: Greenery? – Bitte (noch) nicht!

Greenery als frische, aufmunternde Frühlingsfarbe. Aber zum Streichen der Küche mitten im Dezember? Eher nicht. (Foto: Pantone)
Greenery als frische, aufmunternde Frühlingsfarbe. Aber zum Streichen der Küche mitten im Dezember? Eher nicht. (Foto: Pantone)

Ob diese Farbe des Jahres dann den Geschmack der Bevölkerung trifft oder gar realistisch an Küchenwänden und Wohnräumen umzusetzen ist, bleibt eine andere Frage. Unlängst hat Pantone die Farbe des Jahres 2017 gekürt: Greenery. Das ist ein fröhliches, fast schon grelles Hellgrün, wie man es an den jungen sprießenden Blättern der Birke im Frühjahr sehen könnte. Wie man die Eier im Frühling erwartungsvoll bunt färben würde: Babyrosa, sonnengelb, hellgrün. Aber anziehen würde man „Greenery“ wohl nicht – und selbst für eine Küchenwand sollte man es sparsam dosieren.

Das Problem, das ich dabei sehe, derart zeitig die Mode oder Farbe für das kommende halbe Jahr auszurufen, ist nicht nur die Geschmacksfrage, die damit weitestgehend von der Industrie bestimmt wird. Sondern vor allem, dass der Ottonormalverbraucher einen Artikel dazu liest oder einen Beitrag sieht und das dann gerne sofort umsetzen würde. Wer will denn schon ein halbes Jahr warten, bis wieder Frühling ist?

Wir wollen Winter. Und zwar einen gemütlichen.

Und das, liebe Leser, ist genau hier der Fall. Die Farbe Greenery mag gefallen oder nicht, aber sie ist schlichtweg eine Frühlingsfarbe. Eine helle, Neubeginn, Naturerwachen, Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher ankündigende Frühlingsfarbe. Sehen wir jedoch der Realität ins Auge, hat der Winter gerade erst begonnen. Die nächsten drei Monate brauchen wir eine stimmungsvolle, warme, wohlwollende Farbe an den Wänden, die uns willkommen heißt, sobald wir den gemütlichen Rückzugsort namens Zuhause nach einem Tag voller Kälte und gefrorener Zehen wieder erreichen.

Flamant hat seine Winterfarben nicht nur warmherzig kombiniert, sondern auch benannt: Ballerina, Diva und "Plaster", also (Trost-)Pflaster, werden mit Olive kombiniert für ein warmes Zuhause. (Foto: Flamant)
Flamant hat seine Winterfarben nicht nur warmherzig kombiniert, sondern auch benannt: Ballerina, Diva und „Plaster“, also (Trost-)Pflaster, werden mit Olive kombiniert für ein warmes Zuhause. (Foto: Flamant)

Das sind die richtigen Küchenfarben für den Winter

Toll umgesetzt hat das zum Beispiel das Designmagazin AD, Architectural Digest. Die Redakteurin Valerie Präkelt fragte bei Little Grene, Flamant, Farrow & Ball und Via nach, was die Farben des Herbstes und Winters 2016/17 seien. Heraus kam: Seven Shades of Pink. Und ein englisches Grüngrau, ähnlich der Olive. Die Farben tragen jubilierende Namen wie Hortensie, Konfetti und Dorchester Pink oder auch Diva, Ballerina oder Setting Plaster. Ein Trostpflaster. Gegen graue Wintertage und kalte Winternächte.

Seven Shades of Pink – und wieder ein Grünton

Diese Farben sind warm; sie erhellen den Raum, ohne aufdringlich zu wirken. Sie geben eine angenehme Konstante (in Khakibraun, Edelgrau oder einem senffarbenen Grünton) in der kalten Jahreszeit und pudern diese mit einem sanften Rosa ab. Die Farbkombination beruhigt den Raum und schafft ein behagliches Ambiente – perfekt für die Winterzeit, aber auch das kommende Jahr. Zwischen Rosa- und Khakitönen lässt sich nämlich nach Ende des Winters ebenfalls mit „Greenery“-Tönen spielen, zum Beispiel in Form von Blumenvasen, Küchengeschirr, Obstschalen. Aber bitte erst an Ostern.

Das Farbunternehmen Little Greene setzt auf "Paradise Pink" und die fliederfarbene Hortensie: "Wie die langsam verwelkenden Blätter eines wunderschönen Herbststraußes". (Foto: Little Greene)
Das Farbunternehmen Little Greene setzt auf „Paradise Pink“ und die fliederfarbene Hortensie: „Wie die langsam verwelkenden Blätter eines wunderschönen Herbststraußes“. (Foto: Little Greene)
Warme Farben funktionieren auch nach Weihnachten in der Küche: Ganz ohne Kitsch in Puder- und Beerentönen. (Foto: Peter Fehrentz für Livingathome)
Warme Farben funktionieren auch nach Weihnachten in der Küche: Ganz ohne Kitsch in Puder- und Beerentönen. (Foto: Peter Fehrentz für Livingathome)
VIA stattet eine große, helle Wohnküche mit bodenlangen Fenstern mit einem beeindruckenden Mosaikboden aus. Um eine neutrale Umgebung zu schaffen, greifen die Farbexperten zu "Falbe" (Sandfarben, hier mit zartem Rosé-Einschlag). (Foto: VIA)
VIA stattet eine große, helle Wohnküche mit bodenlangen Fenstern mit einem beeindruckenden Mosaikboden aus. Um eine neutrale Umgebung zu schaffen, greifen die Farbexperten zu „Falbe“ (Sandfarben, hier mit zartem Rosé-Einschlag). (Foto: VIA)
Ebenso zurückhaltend lässt die britische Firma Farrow & Ball seinen "Pinkground" als Küchenwand hinter bunten Stühlen zurücktreten - und schafft doch eine angenehm warme Küchenatmosphäre. (Foto: Farrow & Ball)
Ebenso zurückhaltend lässt die britische Firma Farrow & Ball seinen „Pinkground“ als Küchenwand hinter bunten Stühlen zurücktreten – und schafft doch eine angenehm warme Küchenatmosphäre. (Foto: Farrow & Ball)
Noch einmal etwas Kräftiges zum Schluss: Wer gern Akzente setzt und mit einem einfarbigen Parkett einen neutralen Ausgleich bieten kann, sollte sich an die starken Farben Cordoba und Blush von Little Greene wagen. (Foto: Little Greene)
Noch einmal etwas Kräftiges zum Schluss: Wer gern Akzente setzt und mit einem einfarbigen Parkett einen neutralen Ausgleich bieten kann, sollte sich an die starken Farben Cordoba und Blush von Little Greene wagen. (Foto: Little Greene)
Dilara Suzuka
Dilara Suzuka
Die Küche war für Dilara schon immer ein magischer Anziehungspunkt; als Nesthäkchen mit vier Geschwistern drehte sich schon im Familienhaushalt immer alles um den heiligen Ort des Zusammenseins beim Essen, Kochen, Hausaufgaben machen, Malen, Diskutieren, Entscheidungen verkünden. Auch in ihrer WG während des Studiums kreuzten sich in der Küche sämtliche Lebenswege. Die Webdesignerin entschied deshalb, dass es an der Zeit wäre, diesem Altar des Essens und der Entscheidungen auch im Internet ein bisschen mehr Leben einzuhauchen. Los geht’s.

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