„Am Anfang war das Licht“ titelt der Münchner Designleuchten-Hersteller Occhio und erklärt damit die Wichtigkeit von Lumen und Lux für die Entwicklung allen Lebens. Tatsächlich gäbe es ohne Licht kein Leben, und wiederum wird das Leben stark von den uns umgebenden Lichtquellen bestimmt: Es beeinflusst die Atmosphäre eines Raums und damit unweigerlich auch Stimmung und Verhalten von uns Menschen. Um Licht in der Küche professionell einzusetzen, bedarf es verschiedener Arten und Intensitäten.
Licht in der Küche ist Teil einer gesamtheitlichen Planung
Das Licht in der Küche sollte daher nicht unterschätzt werden bei der Planung eines ganzheitlichen Küchenraums. Anders als früher – bei geschlossenen Küchenräumen – dominiert nicht mehr nur eine Pendelleuchte mit einseitiger Strahlkraft den Raum. Das Licht wird vielmehr aufgeteilt auf verschiedene Bereiche, die es zu beleuchten gilt sowie in verschiedenen Stärken eingesetzt, um unterschiedliche Funktionen zu erfüllen.
Generell unterscheidet man drei verschiedene Arten von Licht in der Küche: Die Hintergrundbeleuchtung (auch Stimmungslicht genannt), das Akzentlicht und das Arbeitslicht. Sie alle erfüllen einen unterschiedlichen Zweck und sollten daher in einer professionellen Lichtplanung auch in verschiedenen Lichtstärken und -farben gewählt werden.
Licht in der Küche: 1) Das Arbeitslicht
Das Arbeitslicht ist eine der anspruchsvollsten Lichtquellen, da es den gesamten Arbeitsplattenbereich blend- und schattenfrei ausleuchten soll und nicht von Oberschränken oder Objekten geschluckt werden darf. Eine Pendelleuchte mit Lampenschirm ist für die Beleuchtung des Arbeitsbereichs tatsächlich ungeeignet, da das Licht in einem engen Kegel auf den Boden gelenkt wird. Besser sind in der Decke installierte Downlights oder sogenannte Aufbauspots, die in einem Abstand von ca. 80 cm – besser noch 50 cm – für eine gleichmäßige Beleuchtung der Arbeitsplatte sorgen.
Ebenfalls geeignet sind (Pendel-)Leuchten, die höhenverstellbar sind. Die Occhio Sento Sospeso lässt sich beispielsweise von 50 auf 200 cm verlängern, während das Kabel nach Belieben unsichtbar in der Decke verschwindet. Die integrierte Dimm-Sensorik sorgt zudem für sehr helles Licht zum Arbeiten, aber auch für angenehmes Licht, wenn die Arbeitsplatte als Bar genutzt wird.
Das Arbeitslicht in der Küche sollte mit 500 bis 650 Lux deutlich über der Leistung der anderen Leuchten liegen und einen Farbwiedergabe-Index von mindestens CRI 90 besitzen. Dieses farbechte, warm-weiße Licht lässt den Küchennutzer nicht nur sorgfältig arbeiten, sondern auch die Qualität von Lebensmitteln am besten beurteilen.
Licht in der Küche: 2) Das Akzentlicht
Mit einem Akzentlicht können Spots, die besonders betont werden sollen, in Szene gesetzt werden – beispielsweise eine besondere Vitrine mit ausgestellten Objekten oder ein hochwertiger Backofen, der punktuell auf Brusthöhe angestrahlt wird. Hierfür eignen sich Stromschienensysteme, deren Strahler bzw. Leuchten sich stets anders positionieren lassen und somit individuelle Highlights im Küchenraum setzen.
Immer beliebter werden LED-Stripes, die als „unsichtbare Lichtquellen“ unterhalb von Schränken und Kücheninseln angebracht werden und diese somit scheinbar zum Schweben bringen. Sie entfalten ihre Strahlkraft speziell bei weißen Wänden und Decken aufgrund der hohen Lichtreflexion, bieten aber als LED-Lichtbänder auch auf Holz oder dunklen Hintergründen einen mystischen Lichtwurf.
Das Akzentlicht greift, ähnlich der Stimmungsbeleuchtung, auf weniger Lux zurück, um für eine angenehme Atmosphäre zu sorgen. Für Tisch und Theken werden hier in der Regel 200 bis 300 Lux gewählt.
Licht in der Küche: 3) Das Stimmungslicht
Seit die Küche nicht mehr nur als einzelner Raum, sondern vielmehr als Mittelpunkt der Wohnung wahrgenommen wird, in dem sich das Beisammensein mit Freunden und Familie abspielt, zählt das Stimmungslicht am Esstisch bzw. die gesamte Hintergrundbeleuchtung des Küchenraums zu den wichtigsten Lichtquellen der Wohnung.
Ob man Deckenstrahler, Pendelleuchten, Schirmleuchten, Standleuchten oder Spotlights in der Küche wählt, ist dem persönlichen Geschmack und der individuellen Einrichtung überlassen. Oftmals kann ein raffiniert geformter Leuchtenkörper eine nachhaltige Designnote im Raum hinterlassen oder eine Einrichtungsidee vollenden. Wichtiger sind jedoch technische Maße, die als Erfahrungswerte eingehalten werden sollten, um Licht in der Küche fachgerecht zu installieren.
Als Faustregel gilt, dass Leuchten mindestens 60 cm über dem Tisch angebracht werden sollten. Pro Quadratmeter Küche sollten für das Stimmungslicht etwa 300 Lumen gewählt werden – also für eine 10 m²-Küche insgesamt 3.000 Lumen. Eine Einheitlichkeit im Küchenraum trotz unterschiedlicher Arten von Licht in der Küche wird über die Farbtemperatur Kelvin erreicht: Ideal ist die warm-weiße Lichtfarbe von etwa 2.700 bis 3.000 Kelvin.
Zum Vergleich: Eine warme Kerze strahlt etwa 1.500 Kelvin aus, während ein bedeckter Himmel kühlgraue 7.000 Kelvin aussendet.
Allgemeine Informationen zum Licht in der Küche
Das Licht in der Küche muss stets einen Spagat zwischen Funktionalität und Gemütlichkeit meistern. Zum einen soll es für Sicherheit beim Arbeiten in der Küche sorgen, zum anderen eine angenehme Atmosphäre erzeugen. Nachdem die herkömmliche Glühlampe aus Energiespargründen abgeschafft wurde, werden nun Leuchtstoffröhren, Halogen-Lampen und LED-Module als Leuchtmittel eingesetzt.
Speziell LED-Stripes und LED-Leuchten, die früher als kalt und ungemütlich verschrien waren, sind heute auf höchste Leistung getrimmt. Sie erreichen eine hohe Lichtausbeute bei geringer Wärmezufuhr und eignen sich damit als Energiesparlampe besonders da, wo das Licht lange brennt – beispielsweise am Esstisch. Eine herkömmliche LED-Leuchte hält etwa 30.000 bis 50.000 Stunden, das sind bei 250 Arbeitstagen und 11 Stunden täglicher Brenndauer etwa 20 Jahre.
Wer ein Objekt punktuell besonders hervorheben möchte, kann wiederum mit einer Halogenleuchte für klares, weißes Licht sorgen. Der faszinierende Einsatz von Licht in der Küche bestimmt maßgeblich die Raumarchitektur und sollte zukünftige Küchenbesitzer ebenso beschäftigen wie die Auswahl der Küchenmöbel und die Planung von Wänden und Böden.