Ernährungsberater und Küchenchef: Mieles Vision der Küchenzukunft

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Ein persönlicher Küchenchef, dazu eine Assistenz, die die eigenen Vorlieben und Unverträglichkeiten ganz genau kennt. Und bei der Umsetzung im Alltag hilft. Oder vielleicht doch einen Service-Roboter als Haushalts-Unterstützung? Zugegeben: Diese Innovationen sind Zukunftsmusik. Noch. Denn der Schritt zum Hier und Jetzt ist näher, als Sie denken. Miele beweist das in seinem neuen „Food Lab“ im Innovationszentrum „Living Tomorrow“ in Brüssel – und zeigt, was in der Küche der Zukunft bald Realität werden kann.

Living Tomorrow in Brüssel: Ein Blick in die Glaskugel

Living Tomorrow versteht sich als Schaufenster zur Zukunft, als innovative und kreative Schnittstelle zwischen Marken und Nutzerinnen sowie Nutzern. Kurzum: ein Umschlagplatz visionärer Ideen. Mit rund 150.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr zählt die Brüsseler Innovationsplattform zu den meistbesuchten Forschungshubs weltweit.

Gestartet wurde das Projekt bereits 1990 unter dem Namen „House of the Future“. Die Mission lautete schon damals, technische Neuerungen unter die Lupe zu nehmen und die Menschen bei der Umsetzung im Alltag zu unterstützen. Neben Living Tomorrow wurde mit „TomorrowLab“ eine eigene Abteilung – bestehend aus rund 50 Innovationsdesignern und -designerinnen – aufgebaut, die Unternehmen, aber auch Städte bei innovativen Zukunftsprojekten berät.

Erst letztes Jahr wurde ein neuer Living Tomorrow-Campus fertiggestellt. Hier sollen hauptsächlich innovative Lösungsansätze zu den Themen Smart Homes & Health, Klimawandel und Ressourcenknappheit, sowie die wachsende Rolle von KI diskutiert werden.

Insgesamt zeigen über 80 Hersteller und Unternehmen, darunter Mercedes Benz und Hansgrohe, ihre Visionen vom Leben in der Zukunft. Der Hausgerätehersteller Miele präsentiert seine Ideen sogar in einem eigenen Food Lab. Und das macht Lust auf das Leben und Kochen von morgen.

Miele Food Lab: Die Küche der Zukunft

In der obersten Etage des neuen zwölfstöckigen Living Tomorrow-Gebäudes hat Miele sein Food Lab installiert – es ist Teil des Restaurants „Vapor“ des belgischen Spitzenkochs Marc Clement. Der Blick aus der zwölften Etage über Brüssel ist einzigartig. Aber auch der Blick hinter die Innovations-Kulissen ist beeindruckend. Denn hier verbindet Miele digitale Hightech und Künstliche Intelligenz mit aktuellen, bereits vorhandenen Küchengeräten des deutschen Unternehmens.

Das Miele Food Lab bei Living Tomorrow: Assistenzsysteme helfen beim Kochen, unterstützt durch Anleitung und Steuerung auf Bildschirmen und Bedienung auf der Arbeitsplatte. (Foto: Miele)
Das Miele Food Lab bei Living Tomorrow: Assistenzsysteme helfen beim Kochen, unterstützt durch Anleitung und Steuerung auf Bildschirmen und Bedienung auf der Arbeitsplatte. (Foto: Miele)

Und obwohl es sich bei den „Geräten von morgen“ um Prototypen handelt, merkt man: Die Zukunft ist zum Greifen nah – einige Funktionen könnten laut Miele sogar schon in wenigen Jahren serienreif sein. Doch wie stellt sich Miele die Küche und Leben im Jahr 2030 vor? Die Ideen im Detail:

Miele „Nutrition Assistant“ als Ernährungsberater für die ganze Familie

Leidet man an Allergien oder Unverträglichkeiten, oder möchte sich einfach auf eine bestimmte Weise ernähren, ist das tägliche Kochen selten spontan. Es bedarf einer guten Organisation und Planung, welche Lebensmittel wann auf den Tisch kommen dürfen. Der „Nutrition Assistant“ von Miele könnte diese Vorbereitung künftig deutlich erleichtern: Er kennt alle Haushaltsmitglieder, ihre Lieblingsrezepte und Empfindlichkeiten. Auf Basis dieses Wissens erstellt er Wochenspeisepläne und berücksichtigt sogar, welche Familienmitglieder mit am Tisch sitzen werden.

Darüber hinaus kann er die Vital- und Aktivitätsdaten eines bestimmten Nutzers, die dieser über ein Wearable wie eine Smartwatch oder einen Fitnesstracker bereitstellt, auswerten – und auch auf dieser Grundlage einen individuellen Speiseplan erstellen. Praktisch könnte das vor allem für Menschen sein, die erst noch herausfinden wollen, wie sie ihren Lebensstil und ihre Essgewohnheiten gestalten wollen. Oder ob sie auf bestimmte Lebensmittel reagieren.

„Cooking Companion“: Der digitale Küchen-Chef von Miele

Wenn der Speiseplan dank des „Nutrition Assistent“ steht, geht es natürlich an die Umsetzung. Doch was tun, wenn die Zubereitung in der Theorie viel einfacher klingt, als sie in der Praxis ist? Hier kommt Mieles „Cooking Companion“ ins Spiel, wobei „Cooking Chef“ wohl der treffendere Name wäre.

Liegen die Zutaten bereit, hilft er nämlich bei jedem weiteren Schritt. Er sagt an, wann und was geschnitten, gebraten und gerührt werden muss. Das Schöne: Der „Cooking Companion“ lädt ein, Kochen gemeinsam zu erleben. Teilen sich mehrere Personen die Aufgaben – vor allem bei aufwendigen Rezepten – zeigt der digitale Küchenchef an, wie die einzelnen Schritte am besten verteilt werden, etwa nach Hauptgang und Vorspeise. Und: Als lernendes System kennt der „Cooking Companion“ mit der Zeit die Fähigkeiten der Köchinnen und Köche im Haushalt und passt sich kontinuierlich an deren individuelles Arbeitstempo an. Der Helfer gibt Hinweise, wann welche Zutaten in den Backofen müssen oder die Pfanne auf dem Kochfeld vorgeheizt werden soll. Einstellungen wie Betriebsarten, Temperaturen und Zeiten steuert das System unauffällig im Hintergrund.

So könnten künftig Hobbyköche und Kochprofis, Erwachsene und Kinder gleichermaßen am Menü mitwirken – und alle Beteiligten haben dank des Zeitmanagements die gemeinsame Servierzeit aller Komponenten eines Menüs jederzeit im Blick. „Mit so einem intelligenten System kann in Zukunft jeder in seiner Küche gute, gesunde Speisen zubereiten – unabhängig von Alter oder Vorwissen“, bestätigt Andreas Enslin, Design-Chef bei Miele und sagt weiter: „Künstliche Intelligenz balanciert alles aus. Sie passt auf, dass nichts anbrennt oder überkocht und steuert den Kochprozess so, dass ein Menü zur gewünschten Zeit fertig wird.“

Mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung des Miele „Cooking Companion“ ist Kochen keine Frage der Vorkenntnisse oder des Alters mehr. (Foto: Miele)
Mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung des Miele „Cooking Companion“ ist Kochen keine Frage der Vorkenntnisse oder des Alters mehr. (Foto: Miele)

Haushaltshilfe: Der „Service Roboter“ aus der Zukunft

Nicht nur in der Küche zeigt Miele Innovationsgeist: Ein weiteres Projekt startete der Hersteller im Voco Hotel, das sich über mehrere Etagen des Living-Tomorrow-Gebäudes erstreckt. Und um diese geräumige Fläche kümmert sich dort ein Serviceroboter, der für die Gäste an der Rezeption steht und auch auf den Hotelfluren anzutreffen ist.

Die autonom fahrenden Prototypen von Miele „arbeiten“ im Hotel als Kofferträger und sind zusätzlich mit Schubladen für den Zimmerservice ausgestattet. Der Hotelgast ordert per App, der Roboter wird in Back-Office oder Küche des Hotels mit der gewünschten Bestellung beladen, kündigt seine Ankunft auf dem Smartphone des Gastes an – und bringt den Auftrag persönlich vorbei. Leider ist dieser Service bislang dem Hotel vorbehalten, wir prophezeien aber: Der Sprung in die eigenen vier Wände als digitaler Bote ist nicht mehr weit.

Stets zu Ihren Diensten: In der Lobby des Voco Hotels im Living-Tomorrow-Gebäude warten Miele-Serviceroboter auf Arbeit – als Kofferträger und für den Zimmerservice. (Foto: Miele)
Stets zu Ihren Diensten: In der Lobby des Voco Hotels im Living-Tomorrow-Gebäude warten Miele-Serviceroboter auf Arbeit – als Kofferträger und für den Zimmerservice. (Foto: Miele)

Selbst erleben: Das Miele Food Lab im Living Tomorrow-Gebäude

Wer den Innovationscampus in Vilvoorde besucht, kann nicht nur im Hotel der Zukunft übernachten, sondern auch im Food Lab von Miele die Küche von morgen bestaunen. Das Food Lab kann sogar für Showcases und Workshops zum assistierten Kochen für Miele-Veranstaltungen umfunktioniert werden. Interessierte können sich auf der Homepage anmelden, dort auch Führungen buchen und anfragen, ob das Food Lab verfügbar ist. Die Wartezeit bis zum Besuch in Belgien lässt sich ideal nutzen, um die aktuellen Innovationen von Miele zu entdecken. Ausführliche Informationen zu den smarten Features und cleveren Produkten gibt es in diesem Artikel. In einem Küchenstudio vor Ort lassen sich diese dann live erleben. In unserer Studiosuche finden Sie eine Auswahl der besten Miele-Händler aus Deutschland und Österreich.

Lisa Demmel
Lisa Demmel
Party-Mittelpunkt, Home-Office, Frühstücks-Platz: An die perfekte Küche hat unsere Redaktionsleiterin viele Ansprüche. Beim Kochen sind für sie Schnelligkeit und Effizienz wichtig, bei der Ästhetik wiederum Formgefühl und Nachhaltigkeit. Um ihre Küche noch organisierter, funktionaler oder schöner zu machen, durchforstet sie das Internet nach eindrucksvollen Trends, smarten Geräten und cleveren Hacks.