Bereits 2017 läutete Rotpunkt eine neue Ära der nachhaltigen Möbelherstellung in der Küche ein: mit der Spanplatte „BioBoard“, die bis dato aus Mais und anderen einjährigen Pflanzen bestand. Mit „BioBoard Gen2“ erfuhr die Platte 2020 ein ökologisches Update: Mit 90% Recyclingholz werden nachhaltige Küchen von Rotpunkt jetzt noch grüner. Wo steht die nachhaltige Möbelplatte ein Jahr nach der Markteinführung?
Nachhaltigkeit ist Trend – auch in der Küche. Doch können nachhaltige Küchenmöbel auch höchste Anforderungen an Design, Qualität und Stabilität erfüllen? Die Manufaktur Rotpunkt aus Bünde beweist: Ja.
Mit „greenline – made of BioBoard“ gelang Rotpunkt 2017 ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in der Küchenbranche und lenkte den Fokus der Manufaktur hin zum Thema Nachhaltigkeit. Mit der ökologischen Spanplatte stellte der Hersteller seinen Kunden ein Material zur Verfügung, das aus Mais und anderen Einjahrespflanzen gefertigt wird und damit leichter und nachhaltiger ist als eine herkömmliche Spanplatte – bei gleicher Stabilität.
Bis heute ist Rotpunkt der einzige deutsche Küchenhersteller, der seine Küchenmöbel selbst aus derart nachhaltigen Materialien fertigt und für den CO2-Ausgleich seiner Produktion nicht ausschließlich auf Emissionszertifikate zurückgreifen muss.
BioBoard Gen2: Möbelplatte aus 90% Recyclingholz
Vergangenes Jahr ging die nachhaltige Spanplatte in die neue Generation: „BioBoard Gen2“ besteht jetzt zu 90% aus Recyclingholz. Dazu zählen neben Recyclingmöbeln auch Späne aus Sägewerken oder Bruchhölzer aus Stürmen. Die Spanplatte sei damit noch ressourcenschonender und spare eine größere Waldfläche ein als ihre Vorgängerin, so der Hersteller im Gespräch mit dem Küchen&Design Magazin. Um den Materialfluss der begrenzten Ressource „Recyclingholz“ zu gewährleisten, sichert Rotpunkt sich jährlich Kontingente, um den Produktionsbedarf abzudecken.
Die Produktion der nachhaltigen Spanplatte sei zudem eine Kreislaufwirtschaft, betont Rotpunkt Küchen. Das regenerative System der Kreislaufwirtschaft steht im Gegensatz zur industriell vorherrschenden „Wegwerfwirtschaft“ und minimiert Abfallproduktion, Emissionen, Ressourceneinsatz und Energieverschwendung.
Nachhaltige Küchen von Rotpunkt: Bilderbuch-Emissionsklasse „Four Star“
Produziert wird BioBoard Gen2 nach japanischem Standard, der die weltweit strengsten Anforderungen an die Herstellung von Spanplatten stellt: Dabei erreicht die Herstellung die Emissionsklasse F**** (Four Star), die den geringstmöglichen Formaldehyd-Ausstoß belegt. Somit entsteht ein noch besseres Raumklima als bei der Emissionsklasse E1, die hierzulande das Maß aller Dinge abbildet.
Aktuell produziere Rotpunkt laut eigener Aussage bereits über 80% seiner Küchenmöbel mit BioBoard Gen2. Zudem seien bereits alle Spanplatten, die bislang als Werkstoff der ersten BioBoard-Generation geliefert wurden, komplett auf BioBoard Gen2 umgestellt.
Regional, klimaneutral, nachhaltig: in Bünde macht man vieles richtig
Dass Rotpunkt seine Nachhaltigkeits-Offensive noch nicht mit Pauken und Trompeten hinein in alle Marketing-Kanäle unserer Zeit getragen hat, dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Dabei ist der Fokus auf Regionalität und Nachhaltigkeit hier eine greifbare Errungenschaft: Rotpunkt arbeitet, wo immer möglich, mit regionalen Zulieferer:innen. So kommen Holzwerkstoffe beispielsweise von der Firma Pfleiderer aus der Oberpfalz, Beschläge und andere Komponenten aus Metall von Kesseböhmer aus Ostwestfalen. Die kurzen Lieferwege sorgen für eine niedrige CO2-Bilanz, stärken die hiesige Wirtschaft – und sorgen für funktionierende Lieferketten in unsicheren Zeiten der Pandemie.
Nachhaltige Küchen von Rotpunkt aus der Greenline-Serie dürfen sich zudem mit dem PEFC-Siegel schmücken: dieses zertifiziert weltweit Produkte aus nachhaltiger Waldwirtschaft. Jene Produktionsschritte, die Rotpunkt noch nicht vollständig klimaneutral abwickelt, gleicht die Manufaktur – vergleichbar mit anderen Unternehmen – über Kompensationsprojekte aus, wie das „myclimate“-Zertifikat belegt.
Nachhaltiges Designhighlight: Rotpunkt-Küche auf prominentem Hausboot
In den skandinavischen Ländern weiß man die Vorzüge des ostwestfälischen Küchenherstellers im Bereich von Nachhaltigkeit und Design längst zu schätzen: In Dänemark unterhält Rotpunkt eine zweistellige Anzahl an Küchenstudios, die sich über das ganze Land verteilen. Auch in Schweden und Norwegen baut Rotpunkt seine Präsenz aktuell auf; Studios in Oslo sind bereits eröffnet.
Aber auch in Deutschland begibt sich die familiär geführte Manufaktur, die hierzulande bislang noch immer als Geheimtipp gilt, langsam auf die Überholspur. Die grüne Philosophie, die Hand in Hand mit ansprechender Optik einher geht, dürfte vor allem eine designaffine Zielgruppe mit ökologischem Gewissen ansprechen: Erst kürzlich bauten der bekannte YouTuber Fynn Kliemann und Singer-Songwriter Olli Schulz das alte Hausboot von Gunter Gabriel zu einem schwimmenden Kreativquartier um – inklusive einer stylischen, nachhaltigen Schiffsküche von Rotpunkt. Hier haben wir im Detail über das Projekt berichtet.
Nachhaltige Küchen von Rotpunkt: Umstellung auf 100% Ökostrom geplant
Auch 2021 steht das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei Rotpunkt in großen Lettern auf der Agenda: Das Unternehmen möchte in diesem Jahr alle Produktionsschritte auf Ökostrom umstellen. Wir werden berichten.