Naturstein richtig pflegen: So bleiben Ihre Oberflächen jahrelang makellos

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Naturstein ist nicht gleich Naturstein: Einige sind anfälliger für Kratzer und Verschmutzungen als andere. Auch polierte oder satinierte Oberflächen müssen unterschiedlich behandelt werden. Ein Überblick über die wichtigsten Tipps, wie Sie Ihren Naturstein richtig pflegen – damit der Glanz der Oberflächen über Jahre erhalten bleibt.

Naturstein richtig pflegen: 6 wichtige Tipps

1. Das passende Material wählen

Bei der Pflege von Oberflächen aus Naturstein ist zu beachten, dass das Material von Natur aus offenporig ist und daher Schmutz und Feuchtigkeit aufnimmt. Besonders Marmor und Schiefer sind „weichere“ Natursteine als Granit oder Keramik und daher anfälliger für Verfärbungen. Wer in einem viel gelebten Haushalt lebt, sollte daher auf einen robusten Naturstein setzen, der Flüssigkeiten nicht sofort aufsaugt oder sich dadurch verfärbt.

Für alle Natursteine gilt jedoch: Nur eine Imprägnierung (siehe Punkt 3) schützt langfristig vor alle Arten von Flecken.

Küche in dunklem Holz mit einer Arbeitsplatte aus Keramik in heller Optik
Keramik zählt zu den Arten von Naturstein, die weniger aufwändig gepflegt werden müssen. (Foto: Rapsch Einbauküchen)

2. Die Oberflächenstruktur verstehen, um Naturstein richtig zu pflegen

Die Pflege Ihres Natursteins hängt auch von der Oberflächen-Struktur ab. Viele Hersteller bieten polierte oder leicht aufgeraute („satinierte“) Natursteinoberflächen an. Beide Varianten werden geschliffen, um sie widerstandsfähiger zu machen.

  • Aufgeraute Natursteinoberflächen verleihen der Küche eine authentische Optik und sind besonders in Industrial-Style-Küchen beliebt. Allerdings können sich in den mikroskopisch kleinen Poren leichter Bakterien und Schmutz festsetzen.
  • Polierte Natursteinplatten hingegen sind glatter und leichter zu reinigen. Zudem wirkt die Maserung des Natursteins bei richtiger Pflege noch intensiver und ausdrucksstärker.
Dunkle Holzküche mit einer Naturstein-Arbeitsplatte "Black Canyon".
Polierte Oberflächen sind in der Regel leichter zu reinigen als ein aufgerauter, „satinierter“ Naturstein. (Foto: Strasser Steine)

3. Naturstein mit Imprägnierung schützen

Auch wenn viele Natursteine von Natur aus widerstandsfähig sind, profitieren sie von einer regelmäßigen Imprägnierung mit speziellen Lacken. Diese verdichten die Poren des Steins und verhindern, dass Flüssigkeiten oder Fett tief eindringen.

Die Schutzwirkung einer Imprägnierung hält jedoch nur einige Jahre an und kann durch aggressive Reinigungsmittel oder saure Lösungen beeinträchtigt werden. Experten empfehlen daher, sie je nach Beanspruchung alle ein bis zwei Jahre zu erneuern. Wichtig: Das verwendete Imprägniermittel sollte speziell auf die jeweilige Natursteinart abgestimmt sein.

4. Naturstein täglich sanft reinigen

Für die tägliche Reinigung der Natursteinoberflächen genügt ein weiches Mikrofasertuch und warmes Wasser. Bei sehr starken oder fetthaltigen Verschmutzungen kann warmes Wasser mit einem pH-neutralen Reinigungsmittel (pH-Wert zwischen 7 und 10,5) verwendet werden.

Unbedingt zu vermeiden sind aggressive oder säurehaltige Reiniger, da sie die Oberfläche angreifen können. Auch Spülmittel ist in den meisten Fällen von Naturstein nicht geeignet, da diese rückfetten können und somit Streifen hinterlassen.

5. Flecken sofort entfernen

Ein Missgeschick in der Küche ist schnell passiert. Wichtig ist nur, Verschmutzungen sofort zu entfernen, bevor die Flüssigkeiten tief in den Stein eindringen.

Hat sich die Feuchtigkeit bereits festgesetzt, können spezielle Tiefenreiniger helfen. Diese gibt es – ähnlich wie bei Kleidung – für verschiedene Fleckenarten, von Öl- und Fettflecken über Essig- und Weinflecken bis hin zu Kalkablagerungen.

Moderne Steinküche: Helle, grifflose Küche mit einer Kücheninsel bzw. einem Küchenblock aus Stein
Wichtig: Naturstein nicht mit sauren Reinigungsmitteln (Citrus, Essig) putzen, denn diese können den Stein schädigen. (Foto: Dross&Schaffer Warngau)

6. Naturstein regelmäßig pflegen für langanhaltenden Glanz

Neben der Imprägnierung sorgt auch eine regelmäßige Pflege für die Erhaltung des Natursteins. Durch den Einsatz geeigneter Reinigungsmittel und Pflegesprays bleibt die natürliche Schönheit erhalten und die Lebensdauer der Arbeitsplatte wird verlängert.

Viele Hersteller bieten komplette Pflegesets an, die ein Reinigungsspray, einen sanften Schwamm und ein passendes Imprägniermittel enthalten. Alternativ gibt es Kombiprodukte, die den Naturstein in einem Schritt reinigen, pflegen und schützen.

Noch pflegeleichter: Verbundwerkstoffe

Wer eine besonders pflegeleichte Alternative sucht, kann auf Verbundwerkstoffe wie Silestone, Dekton oder Neolith zurückgreifen. Diese bestehen zu 80 bis 90 Prozent aus hochwertigem Naturstein und sind durch spezielle Herstellungsverfahren extrem widerstandsfähig gegen Flecken und Feuchtigkeit.

Flüssigkeiten perlen meist einfach ab und selbst hartnäckige Verschmutzungen lassen sich auch nach Tagen noch entfernen. Diese Materialien sind daher besonders für Haushalte geeignet, in denen eine einfache Reinigung und hohe Widerstandsfähigkeit gefragt sind.

Schwarze Holzküche mit einer hellen Kücheninsel aus Dekton in Marmor-Optik
Dekton gilt als schlag-, stoß-, kratzfest, hitze- und kältebeständig und unempfindlich gegenüber Säure oder Feuchtigkeit. (Foto: Dross&Schaffer Küchen)

Fazit: Die richtige Pflege erhält den Naturstein jahrelang

Naturstein ist ein hochwertiges, langlebiges Material – aber nur, wenn er richtig gepflegt wird. Mit der passenden Imprägnierung, einer sanften Reinigung und der regelmäßigen Pflege bleibt die Küchenarbeitsplatte viele Jahre lang makellos.

>>> Informieren Sie sich bei einem professionellen Küchenstudio nach der für Sie besten Wahl – und lassen Sie sich auch dort noch einmal vor Ort zeigen, wie Sie Ihren Naturstein richtig pflegen können.

Jesper Thiersemann
Jesper Thiersemann
Unser Analytiker Jesper nutzt seine geräumige Küche mit Südbalkon gern, um abends von der Welt der Zahlen und Fakten Abstand zu nehmen und den Tag mit einem guten Essen oder einem kühlen Bier in der untergehenden Abendsonne ausklingen zu lassen. Wenn seine Jungs mit Kugelgrill und Zubehör anrücken, ist die Ruhe zwar vorbei. Aber wo ließe sich schöner Trubel und Entspannung gleichzeitig genießen als in der eigenen Küche? Eben.