PerfectSense vs. Fenix: die richtige Wahl für matte Flächen in der Küche?

HomeDesignPerfectSense vs. Fenix: die richtige Wahl für matte Flächen in der Küche?

Zu den beliebtesten Materialien im Küchenraum zählt neben Holz und Stahl seit mehreren Jahren die matte Oberfläche in Form von Schichtstoff oder Mattlack. Viele Hersteller haben mittlerweile aus anfänglichen Fehlern gelernt und bieten Oberflächen an, die mit starkem Anti-Finger-Print-Schutz versehen sind. Während das aufwändig produzierte Fenix in aller Munde ist, versuchen einige Produzenten, mit PerfectSense zu punkten. Gleiches Aussehen, aber unterschiedliche Verarbeitung und Preispunkte: wer schneidet besser ab im Vergleich von PerfectSense vs. Fenix?

Matte Fronten in der Küche: ein unaufhaltbarer Trend

Was die Hochglanzfront in den 2000er Jahren war, sind matte Oberflächen heutzutage: die wunderbar soften und minimalistischen Materialien zählen zu den beliebtesten Werkstoffen im modernen Küchenraum. Ein großer Anteil aller verkauften Neuküchen dürfte Schätzungen zufolge mit matten Fronten bestellt werden, die sich wahlweise aus mattem Lack, Schichtstoff oder Spezialoberflächen wie Fenix zusammensetzen.

Weil viele Käufer zunehmend in hohe Qualität investieren, werden die günstigere Kunststoffe vermehrt von matten Lackoberflächen oder matten HPL-Schichtstoffen verdrängt, die mehr kosten, aber auch wertiger und belastbarer sind. Speziell im mittleren bis höheren Preissegment von Küchen findet sich Lack neben Glas, Echtholz und Naturstein in nahezu jedem Küchenraum wieder. Im Gegensatz zu Kunststoff-Oberflächen sind Lackplatten von durchdringender Farbbrillanz sowie langlebig und hitzebeständig. Mit ihren guten Eigenschaften sind sie aber auch deutlich teurer.

PerfectSense vs. Fenix: wenn es um matte Oberflächen in der Küche geht, hatte das hochwertige italienische Produkt Fenix bislang die Nase vorn. (Foto: Arpa Industriale)
PerfectSense vs. Fenix: wenn es um matte Oberflächen in der Küche geht, hatte das hochwertige italienische Produkt Fenix bislang die Nase vorn. (Foto: Arpa Industriale)

Der Markt für matte Oberflächen in der Küche: PerfectSense vs. Fenix

Der Trendwechsel von Hochglanz- zu Mattlackfronten wurde in den letzten Jahren begrüßt: nicht nur aus Gründen der minimalistischen Optik, sondern auch aufgrund der vermeintlichen Pflegeleichtigkeit. Tatsächlich taten sich aber bislang vor allem Käufer von Mattlackfronten schwer, ihre Oberflächen frei von Fettspritzern und Fingerabdrücken zu halten. Der Grund hierfür?

Fingerabdrücke mögen zunächst auf Hochglanzfronten schneller sichtbar sein, lassen sich von dort aber auch leichter wieder wegputzen – ganz im Gegensatz zur aufgerauten Oberfläche des Mattlacks, in der sich Schmutz und Staub besser festsetzen können.

Mit Fenix NTM trat 2017 im deutschsprachigen Markt – und seit 2013 bereits international – erstmalig ein matter Oberflächenstoff auf, der auf die Eigenschaft „Anti-Finger-Print“ abzielte. Seither haben viele Unternehmen versucht, einen eigene matte Oberfläche zu schaffen, die den sehr hohen Anforderungen von Fenix genügt und ebenso widerstandsfähig ist. Oberflächenspezialist egger entwickelte hierfür das Material „PerfectSense“, das mittlerweile von mehreren großen Küchenherstellern genutzt wird – so wie Fenix allerdings auch.

PerfectSense vs. Fenix: welches ist die bessere matte Oberfläche für die Küche?

Nicht alle Fingerabdrücke in der Küche verschwinden wieder von selbst. Speziell auf matten Oberflächen galt es lange Zeit als erwiesenermaßen sehr schwierig, fettige Fingerabdrücke rund um die Griffe wieder zu entfernen. Dann kam Antifingerprint. (Foto: stock/ sun house ann)
Nicht alle Fingerabdrücke in der Küche verschwinden wieder von selbst. Speziell auf matten Oberflächen galt es lange Zeit als erwiesenermaßen sehr schwierig, fettige Fingerabdrücke rund um die Griffe wieder zu entfernen. Dann kam Antifingerprint. (Foto: stock/ sun house ann)

Struktureller Aufbau von PerfectSense vs. Fenix: MDF-Platte mit speziellem Finish

Grundsätzlich erfüllen die Oberflächen PerfectSense von egger und Fenix NTM die gleiche Funktion: sie bilden eine farbintensive, pflegeleichte Ausführung in durchdringend matter Optik. Beide Oberflächenbeschichtungen sind zudem auf einer MDF-Trägerplatte aufgebracht. Dennoch unterscheidet sich ihre Herstellung im letzten Schritt erheblich voneinander.

In seiner Kernstruktur besteht Fenix NTM zunächst aus 60% Papier, das mit wärmehärtenden Harzen imprägniert ist. Dieses wird in einem Pressverfahren zusammengefügt, bei dem gleichzeitig Druck und Wärme aufgebracht werden, um ein möglichst porenfreies Produkt und eine homogene Oberfläche zu erhalten. Um die Widerstandsfähigkeit zusätzlich zu erhöhen, wird die Außenfläche mit Acrylharzen behandelt, die durch eine Elektronenstrahlverhärtung fixiert werden. Diese Vorgehensweise stammt aus der Nanotechnologie und sorgt dafür, dass Fenix-Oberflächen besonders dicht, porenfrei und damit ausgehärtet sind, und zugleich ihre sehr softe Haptik beibehalten.

Die PerfectSense-Oberfläche setzt zwar ebenfalls als Trägermaterial auf eine melaminharzbeschichtete MDF-Platte, doch diese wird anschließend nach einem firmeneigenen Lackierverfahren mit UV-Lack veredelt. Hierbei entsteht eine sehr wertige und widerstandsfähige Oberfläche, die allerdings nicht an die technisch perfekten Eigenschaften der homogen geschlossenen Oberfläche von Fenix heranreicht. Lack ist von Natur aus empfindlicher. PerfectSense vs. Fenix mag optisch für einen Laien kaum unterscheidbar sein, schlägt sich aber in der Funktionalität im Küchenalltag nieder.

Optisch sind die Oberflächenmaterialien PerfectSense vs. Fenix kaum zu unterscheiden. Hier ein Mattlack Schwarz-Beispiel von egger. (Foto: egger)
Optisch sind die Oberflächenmaterialien PerfectSense vs. Fenix kaum zu unterscheiden. Hier ein Mattlack Schwarz-Beispiel von egger. (Foto: egger)
Die satte Farbbrillanz und undurchdringliche Mattheit erhält Fenix durch eine spezielle Elektronenstrahlverhärtung, mit der die Oberfläche nahezu opak wird. Dieses Verfahren trägt auch zur Widerstandskraft bei. (Foto: LEICHT)
Die satte Farbbrillanz und undurchdringliche Mattheit erhält Fenix durch eine spezielle Elektronenstrahlverhärtung, mit der die Oberfläche nahezu opak wird. Dieses Verfahren trägt auch zur Widerstandskraft bei. (Foto: LEICHT)

Funktionalität von PerfectSense vs. Fenix: kratzfest, hitzebeständig – und mit Antifingerprint

Hitzebeständigkeit, Schnitt- und Kratzfestigkeit, Anti-Finger-Print, Farbechtheit, UV-Beständigkeit, antibakterielle und hygienische Oberfläche: die Liste an positiven Eigenschaften für Fenix und PerfectSense ließe sich beliebig lang fortsetzen. Beide Oberflächen sind ausgezeichnet geeignet für die harten Anforderungen im Küchenraum, in dem sie beständig Dampf, Wärme und scharfen Messern ausgesetzt sind.

Fenix hat gegenüber PerfectSense jedoch einen unschlagbaren Vorteil: Mikrokratzer sind durch die thermischen Eigenschaften des Materials nachträglich reparabel und können aus der Oberfläche herausgebügelt werden. Andere oberflächliche Schäden lassen sich durch einen Schmutzradierer entfernen. Eine lackierte Schichtstoffoberfläche, wie PerfectSense von egger es ist, müsste hierfür noch einmal nachlackiert werden. Das ist aufwändig und kostenintensiv.

Egger wiederum punktet mit PerfectSense unter dem Stichwort „made in Germany“. Das garantiert nicht nur die hohe Qualität der Ausführung, sondern zahlt zusätzlich auf eine positive CO2-Bilanz ein. Für das Stichwort „Nachhaltigkeit“ im Küchenraum ist dies heutzutage ein wichtiger Faktor. Fenix-Oberflächen werden von der italienischen Firma Arpa Industriale produziert und in die ganze Welt hinaus verschickt.

Jedes Material hat seine ganz eigenen Vorteile: PerfectSense (Bild) wird CO2-positiv produziert. Fenix hingegen lässt sich bei kleineren Kratzern problemlos reparieren. (Foto: Häcker)
Jedes Material hat seine ganz eigenen Vorteile: PerfectSense (Bild) wird CO2-positiv produziert. Fenix hingegen lässt sich bei kleineren Kratzern problemlos reparieren. (Foto: Häcker)

Aussehen von PerfectSense vs. Fenix: Farbe vs. Marmor-Optik

Beiden Oberflächen ist die unschlagbar softe, angenehme Haptik gemein, die moderne Matt(lack)-Oberflächen so beliebt in der Küche machen. Sie hinterlassen ein wohliges Gefühl, leuchten in satten, zurückhaltend opaken Farben und wirken durch die Antifinger-Print-Eigenschaft stets gepflegt.

Sowohl Fenix als auch PerfectSense sind in rund 20 unterschiedlichen Farben anwendbar für Fronten und Arbeitsplatten sowie für die Raumumgebung rund um die Küche. Während Fenix sich an mehr Farben herantraut und neben verschiedenen Weiß-, Grau- und Schwarztönen auch Rot („Rosso Jaipur“), Grün („Verde Comodoro“) und Blau („Blu Fes“) anbietet, hat sich egger auf außergewöhnliche Dekore spezialisiert. Neben herkömmlichen hellen Tönen finden sich attraktive Repliken in Marmor-Optik („Pietra Grigia schwarz“ oder „Levanto Marmor weiß“), Stein-Optik („Metal Rock hellgrau“) oder Stahl-Optik wieder.

Das unglaublich softe, matte Fenix wird immer beliebter und dadurch neben den Klassikern Schwarz, Weiß und Grau zusätzlich in satten, bunten Farbtönen angeboten. Hier: Nachtblau. (Foto: Küchen&Design Magazin/ LEICHT)
Das unglaublich softe, matte Fenix wird immer beliebter und dadurch neben den Klassikern Schwarz, Weiß und Grau zusätzlich in satten, bunten Farbtönen angeboten. Hier: Nachtblau. (Foto: Küchen&Design Magazin/ LEICHT)

Weiterentwicklung: egger bietet PerfectSense Topmatt an

In der Küchenbranche läuft es wie in jedem anderen Industriezweig auch: man beäugt bisweilen misstrauisch die Konkurrenz und versucht, innovative Konzepte erfolgsbringend nachzuahmen.

So bietet egger nunmehr die Schichtstoffoberfläche PerfectSense Topmatt an, die zusätzlich zur seidigen Haptik eine elektronenstrahlgehärtete Lackoberfläche verpasst bekommt. Na, schon mal gehört? Genau. Auch egger wirbt nun mit einer „supermatten“ Oberfläche à la Fenix und „extrem niedrigem Glanzgrad“. Abrieb-, stoß- und kratzfest sowie wirksam gegen Fingerabdrücke war die Oberfläche in der Ausführung PerfectSense ohnehin schon.

Doch auch Fenix hat noch einmal Hand angelegt und bietet neben der herkömmlichen Variante auf einer Trägerplatte zusätzlich Fenix Vollkernmaterial an, dass enorm stark, feuchtigkeitsresistent und hitzebeständiger als das Trägermaterial ist, dafür allerdings auch nur in dickerer Ausführung erhältlich ist.

egger holt auf und bietet die Oberfläche PerfectSense nun auch in elektronenstrahlgehärteter Oberfläche an. Fenix wiederum bietet bei Herstellern wie next125 noch eine Premiumoberfläche in Vollkern-Fenix an. (Foto: next125)
egger holt auf und bietet die Oberfläche PerfectSense nun auch in elektronenstrahlgehärteter Oberfläche an. Fenix wiederum bietet bei Herstellern wie next125 noch eine Premiumoberfläche in Vollkern-Fenix an. (Foto: next125)

PerfectSense vs. Fenix: wo kann ich diese matten Oberflächen-Produkte kaufen?

In der Regel beziehen Küchenplaner ihre Oberflächenmaterialien nicht nur von Küchenherstellern, sondern auch durch direkten Kontakt mit Oberflächen- und Arbeitsplattenspezialisten. Daher können Sie sowohl Fenix als auch PerfectSense in nahezu jedem Küchenfachstudio Ihrer Wahl anfordern.

Küchenhersteller, die die beiden Materialien in ihr festes Sortiment aufgenommen haben, finden sich aber ebenfalls. Häcker kündigte als Teil seiner Neuheiten bereits vergangenes Jahr die Aufnahme der PerfectSense-Mattlack-Oberfläche in seine Kollektion systemat an und liefert zugleich eine Kampfansage an Fenix ab: genauso gut und doch „günstiger als Fenix“ seien die matten Oberflächen.

Fenix NTM hingegen wird bereits im Premiumküchenbereich sowie für wertige Designküchen im mittelpreisigen Segment eingesetzt. Hierbei werben LEICHT Küchen und rational Küchen offen mit dem eleganten und perfekt matten Oberflächenstoff.

Häcker bietet die Oberfläche PerfectSense in verschiedenen Ausführungen und mit neuer, verbesserter Antifingerprint-Beschichtung v.a. für seine Kollektionen in der Premiumlinie systemat an. (Foto: Häcker)
Häcker bietet die Oberfläche PerfectSense in verschiedenen Ausführungen und mit neuer, verbesserter Antifingerprint-Beschichtung v.a. für seine Kollektionen in der Premiumlinie systemat an. (Foto: Häcker)

Fazit zu PerfectSense vs. Fenix-Oberflächen: eine Frage des Geldbeutels

Sowohl Fenix als auch PerfectSense befriedigen die gestiegene Nachfrage nach hochwertigen, matten (Lack-)Oberflächen im Küchenraum. Beide erfüllen hohe Ansprüche an Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit sowie auch Mattheit und Farbechtheit.

Für Fenix spricht die thermoplastische Reparaturfähigkeit des Materials und die enorm zuverlässigen Antifinger-Print-Eigenschaften in einem Küchenalltag, der mit Flüssigkeiten, Dampf und Hitze konfrontiert ist. Zudem ist das Material inzwischen enorm beliebt und fest integriert im Sortiment namhafter deutscher Küchenhersteller.

Für PerfectSense spricht die Erschwinglichkeit und der durchgehende Einsatz des Materials als Front, Arbeitsplatte und Wandverkleidung bei Oberflächenspezialist egger. Wer sich nach einem matten Werkstoff umsieht und etwas Geld sparen möchte, lässt sich im Studio zu PerfectSense beraten.

Makellose matte Perfektion: wer auf höchste Ästhetik und besten Antifingerprint-Schutz setzt, ist mit Fenix und dessen Ausführungen bei verschiedenen Herstellern bestens beraten. Aber auch PerfectSense macht eine gute Figur - und ist etwas erschwinglicher. (Foto: rational)
Makellose matte Perfektion: wer auf höchste Ästhetik und besten Antifingerprint-Schutz setzt, ist mit Fenix und dessen Ausführungen bei verschiedenen Herstellern bestens beraten. Aber auch PerfectSense macht eine gute Figur – und ist etwas erschwinglicher. (Foto: rational)

>>> Sie planen mit matten Oberflächen für Ihre zukünftige Küche und möchten sich im Studio vor Ort von den Antifingerprint-Eigenschaften der Materialien PerfectSense vs. Fenix überzeugen? Unter diesem Link finden Sie Küchenstudios in Ihrer Umgebung, die Sie hierzu ausführlich beraten können.

>>> Dieser Artikel wurde am 08.10.2020 verfasst und am 18.02.2022 nach neuesten Erkenntnissen aktualisiert.

Frederik Dix
Frederik Dix
Mit Sägespäne im Haar und Holzleim an den Händen wuchs der Sohn eines Möbelschreiners praktisch in der Werkstatt seines Vaters auf, lernte früh, mit Hammer und Säge umzugehen und probierte sich an selbstgezimmerten Kunststücken, die an die arme Verwandtschaft verschenkt wurden. Dennoch sollten sich die handwerklichen Fähigkeiten in seinem Architekturstudium bemerkbar machen. Heute sieht Frederik in Küchenräumen sofort den Raum zur Verbesserung, das Zusammenspiel von Materialien – und wer das ein oder andere Stück selbst gezimmert hat.

Weiterführende Artikel

None found