Pronorm-Küche in eklektischem Interior: zu Gast bei Bloggerin Anette Laurim

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Eine schwarz-weiße Pronorm-Küche im eklektischen Ambiente eines hochwertig sanierten Altbaus: Wir durften einen Blick in das Münchner Zuhause von Interior-Bloggerin Anette Laurim werfen. Eine (Home-)Story über eine Küchenplanung mit ungewöhnlichen Visionen und der Erkenntnis, dass Gutes seine Zeit braucht.

Anette Laurim ist in einem kernsanierten Siedlerhaus aus den 1950er-Jahren im Münchner Osten zu Hause. Auffällig ist der eklektische Stilmix: große Schwarzweiß-Fotografien von Mode- und Schauspielikonen wie Brigitte Bardot, Jane Birkin oder Serge Gainsbourg, monochrome Kontraste, gezielte Farbakzente mit Pop-Art-Anklang und der unbeschwerte Chic der Bohème. „Mein Haus ist ein lebender Organismus“, sagt die Interior-Bloggerin.

Aufregender Stilmix aus Pop-Art, Bauhaus, Boho und Scandi: Zu Gast bei Interior-Bloggerin Anette Laurim in München. (Foto: Anette Laurim / Look! Pimp Your Room)
Boho, Bauhaus, Scandi-Chic: Interior-Bloggerin Anette Laurim liebt und lebt den Stilmix. (Foto: Anette Laurim)

Auf ihrem Blog Look! Pimp Your Room inspiriert Anette Leser:innen zu Themen rund um Interior, Lifestyle und Küche und eröffnet ihren rund 43.000 Followern auf Instagram unter @lookpimpyouroom täglich neue Perspektiven ihres außergewöhnlichen Zuhauses. Wir durften uns umsehen – und hatten Mühe, aus dem Staunen wieder raus zu kommen. Der erste Gang führt uns zunächst in die Küche. Klar.

Küchenrenovierung: Makeover oder Neuplanung?

Dort, wo uns jetzt eine freistehende Kochinsel mit Stimmungslicht empfängt, dominierte bis vor kurzem noch eine U-förmige Küche mit dunklen Nussbaum-Einsätzen. Die Schreinerküche nahm zu viel Platz im ohnehin schon schmalen Küchenbereich ein und wollte auch optisch nicht mehr so recht zum Stil des Hauses passen.

Zunächst dachte Anette Laurim an ein Makeover der bestehenden Küche – mit neuen Fronten und neuen Geräten. Nach Abwägung von Kosten und Nutzen entschied die Wohnexpertin: „Es muss etwas komplett Neues her.“ Fündig wurde sie beim ostwestfälischen Küchenhersteller Pronorm, Planung und Montage übernahm das Studio Dross&Schaffer Fürstenfeldbruck.

Pronorm-Küche in Schwarz und Weiß mit kommunikativer Kochinsel im Zentrum.  Zu Gast bei Interior-Bloggerin Anette Laurim in München. (Foto: Anette Laurim / Look! Pimp Your Room)
Die Kochinsel aus der Y-Line von Pronorm bildet das Zentrum des monochromen Küchenraums – und der Aufmerksamkeit. (Foto: Anette Laurim)

Kochinsel mit Bar-Charakter als kommunikatives Zentrum

Wie erfüllt sich ein bekennender Schöngeist den Traum einer individuellen Küche höchsten Anspruchs? „Ich habe tatsächlich sehr lange am Konzept getüftelt“, gesteht Anette Laurim. Etwa ein Jahr dauerte die Planungsphase vom Erstgespräch im Studio bis zur Montage. Die Vision: eine Küche mit Bar-Charakter, einer kommunikativen Kochinsel im Zentrum – und einem Raumgefüge, in dem Kochen und Wohnen unauffällig miteinander verschmelzen.

Dafür sorgt mitunter die freie Wand neben der Kochinsel. Anette Laurim entschied sich hier bewusst gegen Regale und platzierte stattdessen einen großen Spiegel parallel zur Kücheninsel. „So kann ich die Küche – und damit die Ausstrahlung des Raumes – immer wieder verändern“, so die Wohnexpertin.

„Sammelt so viele Inspirationen wie möglich. Erstellt ein Moodboard mit Farben, Stilen und auch groben Grundrissen und bringt es zum ersten Gespräch mit.“

Tipp zur Küchenplanung von Interior-Bloggerin Anette Laurim

Den Mittelpunkt der Pronorm-Küche bildet die extravagante Kücheninsel in Schwarz. Diese ist mit der vertikal geriffelten Stäbchenfront der neuen Y-Linie verkleidet. Die schwarze Eichenfront verleiht der Insel eine subtile, aufregende Haptik, ohne das stringente Designkonzept des Raumes zu stören. Dazu tragen auch unsichtbare Griffleisten bei: So entsteht ein komfortabler Workflow bei einer grifflosen Optik. Praktisch: Kanten aus eloxiertem Aluminium schützen vor Kratzern beim Herausnehmen schwerer Töpfe und Pfannen.

„Die Insel hat den Raum komplett verändert – er wirkt viel größer und freier“, so Anette Laurim. Beim Kochen wird der Blick nun direkt in den Garten gelenkt. Auch das Wohngefühl profitiert von der veränderten Raumaufteilung: „Wenn man von außen auf den Tresen schaut, entsteht richtiges Strandbar-Feeling“. Apropos Bar: Am Abend lässt sich die Kücheninsel spektakulär beleuchten. Dafür sorgt das von Pronorm entwickelte Beleuchtungskonzept „i-luminate“. Die Griffleisten der Insel werden dabei von unsichtbar verbauten LED-Bändern sanft illuminiert und atmosphärisch in Szene gesetzt.

Das von Pronorm entwickelte Lichtkonzept "i-luminate" setzt die Küche am Abend mit sanften LED-Leisten atmosphärisch in Szene. (Foto: Anette Laurim / Look! Pimp Your Room)
Dass die besten Partys für gewöhnlich in der Küche steigen, möchte man hier sofort glauben: Die Kochinsel wird am Abend durch versteckte LED-Leisten stimmungsvoll in Szene gesetzt. (Foto: Anette Laurim)

Ungewöhnlich: Küchenrückwand mit Blick nach draußen

Eine weitere Vision, die zunächst ungewöhnlich anmuten dürfte: Anette Laurim wünschte sich einen verglasten Durchbruch in der Küchenrückwand, um die Morgensonne einzufangen und dem Küchenraum mehr Licht zu schenken. So entschied sie sich gegen einen herkömmlichen Spritzschutz und setzte ihre Vision von der Rückwand mit Fenster um. Besonders clever: Mit verschiedenen Pflanzen vor dem Fenster verändert sich der Look der cleanen Küche jedes Mal aufs Neue. „Im Sommer erzeuge ich tropisches Feeling mit einer Strelizie, im Winter kommt Weihnachtsstimmung mit einer Tanne auf“.

Der Weg zu dieser ungewöhnlichen Idee war allerdings kein ganz leichter: die gläserne Rückwand hing an den Details. Zunächst musste die Statik abgeklärt werden. Um die klare Designlinie des Küchenraums zu wahren, sollten die umgebenden Schränke exakt mit dem Glas abschließen. „Ich wollte keinen sichtbaren Rahmen haben“, erzählt Anette Laurim. So ließ sie auch die Wangen der Pronorm-Küche vom Planungsbüro Dross&Schaffer Fürstenfeldbruck bis ins Fenster hinein verlängern.

Der Tag der Montage glich einer Zitterpartie. Den Rahmen für den Durchbruch zeichnete die erfahrene Heimwerkerin dann selbst ein: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. „Nur wenige Zentimeter Abweichung vom Plan hätten für mich die Welt bedeutet“, so Anette Laurim. Mit Erfolg: „Die Küche wirkt jetzt viel heller – es ist fast wie ein neues Haus“.

Pronorm-Küche: „so individuell wie eine Schreinerküche“

Nicht nur bei der Verlängerung der Wangen in die verglaste Rückwand hinein erwiesen sich die Möglichkeiten der Pronorm-Küche als überraschend flexibel: So ließ Anette Laurim etwa die Türen der Oberschränke aus der Proline so nach oben verlängern, dass der Eindruck eines maßeingepassten Einbauschranks entsteht. Von einer Schreinerküche kam sie im Zuge der Recherche schnell wieder ab: „Mit Elementen vom Hersteller kann man sich im Studio alles genau so gestalten lassen, wie man es haben möchte“, stellte Anette Laurim fest.

„Achtet unbedingt darauf, dass eure Küche aus allen Blickwinkeln gut aussieht. Gerne wird auch der Unterboden unter den Oberschränken vergessen, ohne den man freien Blick auf den Küchenkorpus hat.“

Tipp zur Küchenplanung von Interior-Bloggerin Anette Laurim

Spätestens nach einem Besuch im Pronorm-Showroom in Ostwestfalen war klar, dass bei der Planung mit Möbeln „von der Stange“ keine Wünsche offen bleiben. Ganz im Gegenteil: Sonderanfertigungen gehören bei Pronorm sozusagen zum Standardprogramm. Ein weiteres kluges Detail: Die Oberschränke sind nicht nur nach oben, sondern auch nach unten verlängert. „Wenn man im Essbereich sitzt, sollte man die Lichtleisten nicht sehen“, so Anette Laurim. „Wenn man das Licht jetzt dimmt, wirkt es aus jeder Perspektive wie eine indirekte Beleuchtung“.

Anette Laurim: „Findet euren eigenen Stil“

Der Erfolgsfaktor für eine gelungene Wohnungseinrichtung ist laut Anette Laurim schlichtweg Zeit: Man müsse ein Gefühl fürs eigene Wohnen entwickeln, so die Expertin. Interiors von Fotos eins zu eins zu kopieren, sieht sie dagegen kritisch: „Eine Wohnung im einheitlichen Stil gibt zwar tolle Bilder, nimmt einem aber jegliche Flexibilität. Mit einem behutsamen Stilmix lässt sich viel mehr ausprobieren.“

Aufregender Stilmix aus Pop-Art, Bauhaus, Boho und Scandi: Zu Gast bei Interior-Bloggerin Anette Laurim in München. (Foto: Anette Laurim / Look! Pimp Your Room)

„Lasst euch auf Pinterest oder Instagram inspirieren, aber findet euren eigenen Stil. Entwickelt ein Gefühl dafür, was zu euch passt. Lasst euch dabei Zeit – ihr werdet euch etliche Male umentscheiden.“

Tipp von Wohnexpertin Anette Laurim

Den Look ihres Hauses verändert sie dabei permanent: Korbmöbel im fröhlichen Boho-Stil wechseln sich ab mit skandinavisch-gemütlichen Accessoires und wenigen, aber kräftigen Farben. Als Basis nutzt Anette Laurim einen Mix aus Schwarz und Weiß. „Ich empfehle, die Möbel in klassischen Farben zu wählen, am besten in Weiß. Wichtig ist dabei, auf die Lichtverhältnisse daheim zu achten. Selbst Schwarz kann mit der Zeit sehr aufdringlich werden. Was im Geschäft toll aussieht, kann zuhause viel Licht schlucken. Deshalb sollte man mit Schwarz sparsam umgehen.“

Aufregender Stilmix aus Pop-Art, Bauhaus, Boho und Scandi: Zu Gast bei Interior-Bloggerin Anette Laurim in München. (Foto: Anette Laurim / Look! Pimp Your Room)
Was Jane Birkin und Serge Gainsbourg wohl zu diesem fröhlichen Stilmix sagen würden? Nun ja: ihr Blick spricht Bände. (Foto: Anette Laurim)

Das gilt auch für die Küchenplanung: Wer mit einer schwarzen Küche liebäugelt, muss diese Idee keinesfalls verwerfen. Stattdessen gilt es, die individuellen Lichtverhältnisse zu berücksichtigen und den Einsatz behutsam zu dosieren – wie in der Pronorm-Küche von Anette Laurim. Hier harmonieren alle Gestaltungselemente, um die schwarze Kücheninsel behutsam ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken. Bis zu dieser schlichten, aber sehr präsenten Lösung wurden jedoch viele Kombinationen verworfen. Wir erinnern uns: Gutes braucht nun mal einfach Zeit.

ABOUT

Anette Laurim gehört zu den bekanntesten Interior-Blogger:innen Deutschlands. Sie liebt nicht nur schönes Wohnen, sondern auch die Herausforderung: So kreierte die studierte Informatikerin zunächst Code statt Content. Nach einigen Umbau-Aktionen ihres Münchner Altbaus in Eigenregie wuchs nicht nur der Erfahrungsschatz, sondern auch die Empfehlung guter Freunde, ihre Leidenschaft endlich zum Beruf zu machen. Also hängte sie den IT-Job an den Nagel, machte sich als Interior Consultant selbstständig und gründete schließlich ihren Blog Look! Pimp Your Room.

Julia Dau
Julia Dau
Das Gefühl grenzenloser Freiheit beim Entdecken einer dampfenden Köstlichkeit in den Garküchen Asiens, wohlige Aufregung beim Anschneiden eines perfekt gegarten Steaks, und manchmal auch Pioniergeist, wenn der Kern des Lava Cake zum ersten Mal weich und unverschämt herrlich duftend über den Teller fließt: Kochen und Essen ist für unsere Redakteurin Abenteuer, Experiment und pure Harmonie. Als studierte Informationsdesignerin mit Leidenschaft für Ästhetik, Innenarchitektur und gutes Essen fasziniert sie besonders, wie alle Sinne in der Küche – und auch ein bisschen in unserem Magazin – verschmelzen.

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