Eine hochwertige Küche bedarf einer sorgfältigen und schonenden Reinigung. Allerdings genügt oftmals lauwarmes Wasser und ein feuchtes Tuch – denn industrielles Putzzeug kann bei teuren Oberflächen auch viel Schaden anrichten. Doch welches Reinigungsmittel ist das richtige für meine Küche?

Gebrauchspatina oder unnötige Flecken?
Vor dem Kauf einer Küche informiert man sich nicht nur, welches Material besonders gut aussieht und zur bisherigen Inneneinrichtung passt. Man analysiert auch, gemeinsam mit dem Küchenplaner, die verschiedenen Eigenschaften der Materialien (hitzefest, kratzfest, fleckenbeständig) und wägt ab, ob man auf eine feuerfeste Kücheninsel Wert legt oder mit einer Gebrauchspatina leben kann.
Soweit, so vorbereitet. Spätestens nach dem Einbau dämmert dann jedoch die Frage: Wie reinige ich die Küchenoberflächen überhaupt, welche Pflegemittel für Küchenfronten und Arbeitsplatten darf ich verwenden – und welche nicht? Nicht jeder herkömmliche Haushaltsreiniger eignet sich für hochwertige Küchenmöbel. Einige sind sogar hochgiftig in ihrer Zusammensetzung und können Arbeitsplatten und Küchenfronten ernsthaften Schaden zufügen, der sich nicht mehr rückgängig machen lässt.
Allgemeine Pflegehinweise für Küchenmöbel
Allgemein gilt: Benutzen Sie für keine Küchenfront jedweder Art scharfe chemische Substanzen, scheuernde Putzmittel, Reiniger mit Nitro- oder Kunstharzverdünnung oder Stahlwolle und Topfkratzer. Tatsächlich helfen oftmals bereits ein leicht feuchtes Tuch und ein substanzfreies Spülmittel, um Schränke und Oberflächen von Schmutz und Staub zu befreien. Wischen Sie alle Oberflächen hinterher trocken, um verzogenes Material oder Stockflecken zu vermeiden.
Dampfreiniger sind ebenso für alle Küchenmöbel ungeeignet, da sie das Material aufquellen und undicht werden lassen. Selbst Polituren, Wachse und Lösungsmittel, die oft als besonders anwendungsstarke Reinigungsmittel für Küchen in Drogerien und Baumärkten angeboten werden, sind nicht für jede Arbeitsplatte geeignet.
Welche Reinigungsmittel brauche ich für die Küche?
Erfahren Sie hier, welche Reinigungsmittel sich für Ihre Küche und deren Arbeitsplatten, Fronten und Schrankinnenräume eignen.
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Holz-Oberflächen reinigen(Massivholz, Furnier)
Holz als Küchenarbeitsplatte oder Küchenfront ist an sich leicht zu reinigen mit einem feuchten Tuch. Zu beachten gilt hier stets, die Arbeitsplatte hinterher trocken zu reiben, um ein etwaiges Quellen und Verziehen des Holzes zu verhindern. Auf einer Holzoberfläche darf niemals Wasser für längere Zeit stehen!
- Oberflächen sollten mehrfach mit hochwertigem Lack versiegelt sein.
- Immer in Holzfaserrichtung wischen, um Verschmutzungen aus den Poren zu entfernen.
- Nie extrem feuchter oder extrem trockener Luft aussetzen. Auf ausreichende Belüftung beim Kochen achten.
- Echtholz: Lässt sich mit wachshaltigem Mittel gegen Wasser und Flecken schützen.
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Glas-Oberflächen reinigen
Glas ist als Oberfläche in der Küche genauso leicht zu reinigen wie ein Badezimmerspiegel: Hierfür lassen sich haushaltsübliche Reinigungsmittel sowie Glasreiniger zusammen mit einem weichen Tuch verwenden. Lediglich auf die Griffbohrung einer Küchenfront sollte man achten, um dort keine aggressiven Flüssigkeiten hineingelangen zu lassen.
- Glasreiniger, Spülmittel, Oberflächenreiniger.
- Keine polierenden o. silikon- und lösungsmittelhaltigen Reinigungsmittel verwenden.
- Keine Topfkratzer, Scheuerlappen o.Ä.
- Harte Stoßbelastungen vermeiden, damit es nicht splittert.
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Hochglanz-/Lack-Oberflächen reinigen
Polyurethanlack, der für lackierte Fronten verwendet wird, ist zwar relativ unempfindlich gegenüber Reinigungsmitteln im Vergleich zu polymerer Folie (für hochglänzende Fronten) oder Acrylfolie (für ultraglänzende Fronten). Dennoch bedürfen Hochglanz- oder Lackfronten gleichermaßen Beachtung bei der Reinigung:
- Oberflächen/Fronten dürfen NICHT trocken gereinigt werden. Stattdessen hilft ein feuchtes Tuch und etwas Spülmittel o. spezielle Reiniger.
- Keine schleifenden Reinigungsgegenstände verwenden (Mikrofasertücher, Scheuerschwämme)!
- Keine Politur, Sprays, Trichlorethylen: Diese hinterlassen einen dünnen Film und mindern den Glanz der Oberflächen.
- Bei Filzstift-Flecken: Im äußersten Notfall Waschbenzin oder Spiritus verwenden.
- Bei Kalkflecken: Mit einem Spritzer Essigessenz abwischen und sofort nachreiben.
Übrigens: Lackfronten sollten Sie erst 2-3 Wochen nach der Auslieferung reinigen, um den Lack aushärten zu lassen. Andernfalls entstehen unschöne Kratzer und Spuren. Denken Sie auch daran, beim Putzen den Schmuck abzunehmen.
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Kunststoff-Oberflächen reinigen
Auch Kunststoff schließt sich der Spülmittel + lauwarmes Wasser + weiches Tuch-Fraktion an. Hier gilt insbesondere zu beachten, dass keine lösungshaltigen Reiniger und Dampfreiniger verwendet werden dürfen, da diese sowohl den Schichtstoff als auch Laminat nachhaltig zerstören können.
- KEINE polierenden o. lösungshaltigen Reinigungsmittel.
- Keine harten Schwämme.
- Spülmittel o. handelsüblicher Kunststoffreiniger genügt.
- Bei hartnäckigen Verschmutzungen: Kernseife verwenden.
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Naturstein-Oberflächen reinigen (z.B. Granit)
Arbeitsplatten oder Küchenfronten aus Naturstein sind aufgrund ihrer naturgegebenen offenen Poren sehr saugfähig und damit anfällig für Schmutz und Flecken. Diese dringen unter die Oberschicht ein und setzen sich fest. Was dem einen eine natürliche Patina aus Fett, Wasser und Lichteinfall ist, sieht der andere gar nicht gern. Hier hilft eine Spezialimprägnierung.
- Ohne Pflege dringt Schmutz ein – dies führt zu Flecken.
- Lauwarmes Wasser und ggf. spezielle Steinreiniger.
- KEINE sauren oder basischen Reiniger verwenden. Auch Spülmittel nicht geeignet, da diese rückfetten und Streifen hinterlassen.
- Alle 2 Jahre: Spezialimprägnierung mit wasser- und ölabweisendem Reinigungsmittel vornehmen.
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Spülen und Kochfelder reinigen
Bei Einbauspülen und Herdmulden aus rostfreiem Stahl empfehlen sich herkömmliche Edelstahlreiniger, Schwämme und Vliestücher. Schrank- und Türgriffe dürfen auf keinen Fall mit lösungsmittel- oder stahlhaltigen Substanzen oder Essigreiniger gesäubert werden, dies führt unweigerlich zur Fleckenbildung.
Ceranfelder lassen sich bei eingebrannten Resten leicht mit einem Ceranfeldschaber beseitigen. Achten Sie darauf, dass die Kochplatte hierfür bereits abgekühlt ist. Um ein Induktionsfeld zu reinigen, können Sie ohne Bedenken zu handelsüblichen Glasreinigern oder einem Spritzer Zitronensaft, aufgelöst in warmem Wasser, greifen.
Der sogenannte „Flugrost“ auf Besteck oder Oberflächen, also Eisenspäne, die an der Luft rosten und sich auf Gegenständen niederschlagen, lässt sich ebenfalls durch Edelstahlreiniger oder kleine, zusammengeknüllte Aluminiumbällchen entfernen.
Übrigens: Sollten Sie Reiniger verwenden, deren Inhaltsstoffe nicht klar deklariert werden oder deren Wirkung Sie nicht abschätzen können, probieren Sie diesen zunächst auf einer kleinen, nicht einsehbaren Stelle aus.