Schüller Küchen: neues Colour Concept 2021 mit dunkleren Tönen

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Bereits wenige Wochen vor der mit Spannung erwarteten, größtenteils digitalen Herbstmesse der Küchenbranche veröffentlicht Schüller Küchen ein Video zum neuen „Colour Concept 2021“. Das Unternehmen rückt damit scheinbar von seiner intensiven Farbwelt ab und nähert sich der Unternehmenstochter next125 mit farblich gedämpften Mattlacktönen an.

Schüller bekennt Farbe – mal wieder. Für den Herbst kündigt der drittgrößte Küchenhersteller Deutschlands die Vorstellung eines neuen „Colour Concept 2021“ an. Mit diesem Begriff arbeitet das Unternehmen bereits seit mehreren Jahren und bezieht sich dabei exklusiv auf seine Mattlackfronten in strahlenden Farbtönen.  Wer ins Farbkonzept einsteigen will, muss sich zunächst für eine Lackfront entscheiden – denn Lack ist nicht gleich Lack. Schüller wirbt mit gleich vier verschiedenen Nuancen als „sinnlichem Satinlack“, „elegantem Samtmatt-Lack“, „haptisch interessantem Seidenglanzlack“ und „brillantem Hochglanzlack“.

Laut, bunt, fröhlich: Schüller Küchen stand mit seinem bisherigen "Colour Concept" immer für farbenfrohe Familienküchen. Für Lackküchen standen rund 30 Farben zur Auswahl. (Foto: Schüller)
Laut, bunt, fröhlich: Schüller Küchen stand mit seinem bisherigen „Colour Concept“ immer für farbenfrohe Familienküchen. Für Lackküchen standen rund 30 Farben zur Auswahl. (Foto: Schüller)

Die Lackarten von Schüller: Satinlack- vs. Samtlack-Fronten

Alle Lackarten vereint die Verarbeitung im umweltfreundlichen „Dual-Cure-Verfahren“, das wasserbasiert ist und mit UV-Trocknung verarbeitet wird. Neben der ökologischen Fertigung wirbt Schüller mit einer hohen Beständigkeit und Belastbarkeit dieser Fronten. Noch eins drauf setzt allerdings die „Samtmatt“-Lackfront, die aufgrund ihrer seidig weichen Haptik in mehreren Arbeitsgängigen aufwändig produziert und mit transparentem Mattlack versiegelt wird. Im Gegensatz zu den wasserbasierten Satinlack-Fronten stehen daher für die Samtmatt-Lackfronten auch „nur“ sieben Farbtöne zur Auswahl, für die Satinlack-Fronten hingegen rund 23 Farben im Schüller’schen „Colour Concept“.

Intensive Farbgebungen - wie dieses kräftige Terrakotta - standen bislang im Fokus des Colour Concepts - wahlweise als geschlossene Front oder einzelnes Regal oder Wange. Nun wendet man sich ruhigeren Tönen im Lacksortiment zu. (Foto: Schüller)
Intensive Farbgebungen – wie dieses kräftige Terrakotta – standen bislang im Fokus des Colour Concepts – wahlweise als geschlossene Front oder einzelnes Regal oder Wange. Nun wendet man sich ruhigeren Tönen im Lacksortiment zu. (Foto: Schüller)

Bisheriges „Colour Concept“ von Schüller: kunterbunte Familienküchen in leuchtenden Farben

In der Vergangenheit hat sich Schüller enorm farbfreudig gezeigt, sowohl in seinem Farbangebot für Fronten als auch in seinem Auftreten mit kunterbunten Familienküchen als Referenz. Erfrischende Bezeichnungen wie Sonnengelb-, Gletscherblau- und Moosgrün-Satin knüpfen hierbei nicht nur an das Selbstverständnis der gut gelaunten Jedermann-Marke an, sondern auch an die satten, intensiv leuchtenden Farben der bisherigen Lackoberflächen. Selbst zurückhaltende Pastelltöne wurden in bonbonfarbige Lackierungen wie Rosé, Salbeigrün und Pastellgelb getaucht.

Das nun präsentierte, neue „Colour Concept 2021“ hingegen wirkt – nach allem, was das vorabgeschaltete YouTube-Video verrät – deutlich ruhiger, gedämpfter, erwachsener. Möglicherweise orientiert sich der Konzern am Erfolg seines Tochterunternehmens, der Designmarke next125, die vor allem mit dunklen Farbtönen in „Onyxschwarz“, „Rubinrot“ und „Jaguargrün-Satin“ punktet oder aber auf dezente Töne in harmonischem Farbklang („Bronze“, „Sandgrau“, „Achatgrau“) setzt.

Entwicklung des neuen „Colour Concept 2021“ von Schüller: Einfluss aus Mode, Kunst und Film

Mai Mergili, Produktdesignerin der Schüller Möbelwerk KG, erklärt: „Farben (…) haben einen extremen Einfluss auf unsere Stimmung und unser Wohlbefinden.“ Speziell in der Küche müsse man daher auch auf eine kluge Farbauswahl und -zusammenstellung achten. Bei Schüller werde das seit jeher großgeschrieben. Warum nun ein neues „Colour Concept 2021“ im Messeherbst vorgestellt wird?

Mergili sagt: „Irgendwann verändern Farben auch ihre Bedeutung im Kontext und deshalb wurde das „Colour Concept“ von uns überprüft und überarbeitet.“ Das Team rund um Produktdesignerin Mergili ging bei der Entwicklung des neuen Farbkreises ähnlich wie die Experten des Pantone Colour Instituts vor, die alljährlich die mit Spannung erwartete „Farbe des Jahres“ küren. Einflüsse aus der aktuellen Popkultur, Kunst, Filme und Mode werden gebündelt, untersucht und in ihrer Farbwelt abgeglichen. In einem Austauschprozess mit anderen Kreativen habe man sich schließlich für das neue „Colour Concept 2021“ entschieden.

Gemeinsam mit anderen Experten hat Schüllers Produktdesignerin Mai Mergili das neue Farbkonzept für 2021 erarbeitet. (Foto: Schüller)
Gemeinsam mit anderen Experten hat Schüllers Produktdesignerin Mai Mergili das neue Farbkonzept für 2021 erarbeitet. (Foto: Schüller)

Das ist das neue „Colour Concept 2021“ von Schüller: dunklere Töne dominieren

Und wie sieht es nun aus, das neue „Colour Concept 2021“ von Schüller? „Es ist ein harmonischer Farbkreis“, erklärt Mai Mergili, „der sich aufbaut aus fein abgestimmten Nuancen und unterschiedlichen Farbfamilien.“ Konkret erblickt der Kunde eine im Vergleich zu vorher stark gedämpfte Farbwelt, die von dunklen Tönen dominiert – Grau, Braun, Schwarz, Beige, Greige – und von eingedunkelten Grundfarben – Rot, Gelb, Grün, Blau – begleitet wird. Letztere sollen aufgrund ihrer eingedunkelten Farbgebung leichter zu kombinieren und einzusetzen sein.

Das neue "Colour Concept 2021" von Schüller wird von dunklen und gediegenen Farben dominiert. Die vier Grundfarben in Rot, Gelb, Grün und Blau werden in gediegenen Schattierungen angeboten. (Foto: Schüller)
Das neue „Colour Concept 2021“ von Schüller wird von dunklen und gediegenen Farben dominiert. Die vier Grundfarben in Rot, Gelb, Grün und Blau werden in gediegenen Schattierungen angeboten. (Foto: Schüller)

Mehr Individualität und Farbe wagen dank des neuen „Colour Concept 2021“

Schüllers neues „Colour Concept 2021“ folgt dem Trend hin zum dunkleren Küchenraum, ohne das bisherige, bunte Familienkonzept gänzlich zu verabschieden. Mit der gedämpften Version einer strahlend bunten Farbe sollen sich mutmaßlich noch mehr Kunden als bisher trauen, Farbe in der Küche „zu bekennen“. Mai Mergili sagt, Farben können so individuell eingesetzt werden – egal, ob man kräftigere oder ruhigere Farbtöne möge.

Durch die einheitlichere, dunklere Schattierung können die Farben nun auch untereinander besser kombiniert und für einen zeitlosen Küchenraum eingesetzt werden. So können beispielsweise Regale, Wangen oder Sockel farblich modifiziert werden. Für die homogene Optik sorgen die einheitlich lackierten Oberflächen und die nun angenäherten Farbwelten.

Allein die Wahl zwischen dem richtigen Lack und der wohl dosierten Farbgebung in der Küche bleibt dem Kunden überlassen. Und wo eine Wahl ist, ist bekanntermaßen auch immer etwas Qual…

Der Trend zu dunkleren Küchentönen bleibt bestehen. Schüller passt sich dem mit einer überarbeiteten Farbpalette an. (Foto: Schüller)
Der Trend zu dunkleren Küchentönen bleibt bestehen. Schüller passt sich dem mit einer überarbeiteten Farbpalette an. (Foto: Schüller)
Auch dem vorherrschenden Konzept der modernen Küche - puristische Oberflächen in wohnlicher Ausführung - trägt das neue Colour Concept 2021 Rechnung. Die Farbtöne können besser kombiniert werden. (Foto: Schüller)
Auch dem vorherrschenden Konzept der modernen Küche – puristische Oberflächen in wohnlicher Ausführung – trägt das neue Colour Concept 2021 Rechnung. Die Farbtöne können besser kombiniert werden. (Foto: Schüller)
Dilara Suzuka
Dilara Suzuka
Die Küche war für Dilara schon immer ein magischer Anziehungspunkt; als Nesthäkchen mit vier Geschwistern drehte sich schon im Familienhaushalt immer alles um den heiligen Ort des Zusammenseins beim Essen, Kochen, Hausaufgaben machen, Malen, Diskutieren, Entscheidungen verkünden. Auch in ihrer WG während des Studiums kreuzten sich in der Küche sämtliche Lebenswege. Die Webdesignerin entschied deshalb, dass es an der Zeit wäre, diesem Altar des Essens und der Entscheidungen auch im Internet ein bisschen mehr Leben einzuhauchen. Los geht’s.