Sideboards für die Küche hießen früher noch Servierwagen, Anrichtetisch, Buffets. Genau wie der altmodische Begriff wurden sie nach den 70er Jahren aus deutschen Küchen und Wohnzimmern verdrängt und durch große, schwere Schrankwände und Küchenanrichten ersetzt. Dank modularer Planungen ist das Sideboard für die Küche nun zurück und lebt die Leichtigkeit des Seins. In frechen Formen, bunten Farben, hochwertigen Möbelanfertigungen in Holz und Stahl. Ein Plädoyer für alte Servierwagen und neue Helferlein in der Küche.
Sideboard für die Küche: Früher war alles besser?
In den 60er und 70er Jahren hatte man einen guten Geschmack, was die stilvolle Repräsentation alkoholischer Kaltgetränke angeht. Ein holzgeschnitzter Servierwagen, schwere Kristallausgießer mit honigfarbenen Spirituosen gefüllt, elegante Stoffservietten über goldglänzenden Messinggriffen. Auch das gute Sonntagsgeschirr wurde so ausgestellt, oder besonders hübsche Orchideen, oder schön geformte Zuckerdosen und Milchkännchen. Hochwertig und repräsentabel ging es zu. Bis die große, dunkle, alles vereinnahmende Schrankwand der 80er und 90er Jahre kam und Zuckerdose oder Wein-Dekanter eben auch dort untergebracht werden konnten.
Das Comeback der Sideboards
Wir spulen vor: Denn Servierwagen und Sideboards feiern heute endlich ein Comeback, und das in ziemlich elegantem Stil! Während Sideboards sich speziell im Wohnzimmer bereits in den 2000er Jahren in schwerfälliger Form als TV-Unterlage zurückgearbeitet haben, tauchen sie nun endlich in den Kollektionen hochwertiger Luxusküchenhersteller wie eggersmann, SieMatic, Poggenpohl oder bulthaup wieder auf und bereichern die Küche. Der Unterschied: Sie sind kleinformatig und leicht. Sie „schweben“ in elegantem Nussholz oder weißem Hochglanzlack an der Wand (wie bei eggersmann) oder sind ungewöhnlich gebaut (z.B. als für sich allein stehendes Küchenbord mit Anrichte zum Schneiden und Schubladen zum Verstauen, wie bei der URBAN Linie von SieMatic).
Wozu dienen Sideboards für die Küche?
Sideboards bieten Stauraum in Küche und Esszimmer, um Töpfe und Kochgeschirr, vor allem aber auch feines Porzellan, Gläser, Servietten und Tischdecken unterzubringen. Oft wird in Sideboards verstaut, was in eine normale Küche nicht mehr hineinpasst, selten benutzt wird oder in einem Esszimmer schnell zur Hand sein soll. In einer Modulküche dienen sie allerdings als herkömmliches Küchenregal, das auf dem Boden feststehend oder an der Wand schwebend befestigt sein kann.
Sideboards sind jedoch nicht nur klein und mit Schubladen oder Klappdeckeln versehen. Sie können auch als schlanke Hochregale („high board“) konzipiert und, als eine Art Vitrine, mit Glasfenstern versehen sein. Andere Sideboards wie das SieMatic URBAN Sideboard oder die „Riff Raff“-Arbeitsinsel der Designagentur Walk the Tree Furniture ersetzen ganze Küchenschrankwände. Sie können dank Haken und Schubladen mit allen nötigen Kochutensilien ausgestattet werden.
Wozu dienen Servierwagen?
Auch Servierwagen erleben ein Comeback. Die kleinen rollenden Tischchen dienten früher für Teegebäck, Nachmittagskaffee oder stiller Butler. Heute werden viereckige Formen in kreisrunde Tische umgewandelt, mit abnehmbaren Oberflächen designt und als mobile Hausbar, Frühstückstablett oder zum Transport des Grillguts genutzt.
Fahrbare Servierwagen sind heute wie damals in besonders kleinen Wohnungen nützlich, um einen feststehenden Couchtisch oder ein Küchenregal zu ersetzen. Neue Designstücke kommen mehrstöckig daher,. Sie bieten spezielle Halterungen für Wein- oder Likörflaschen oder lassen sich nach dem Vorbild des Klassikers „Dinett“ von Bremshey aus dem Jahr 1955 zusammenklappen.
Servierwagen und Sideboards können aber gleichermaßen mehr als einfach nur gut auszusehen. Heute werden sie ebenso gern für Zimmerpflanzen, Magazine und Bücher, besondere Tischleuchten oder Designobjekte verwendet.