Beim Spritzschutz in der Küche ist der Name tatsächlich Programm: Ob die Tomatensoße auf dem Herd kocht, das Filet in der Pfanne brutzelt oder die Kürbissuppe püriert werden muss – dank des Fliesenspiegels bleibt die Wand dahinter stets unversehrt.
Lange Zeit war die klassische Fliese die gängigste Form des Spritzschutzes in der Küche. Und natürlich ist diese Variante nicht völlig passé. Doch gibt es immer mehr vielversprechende Alternativen, die Schutz- und Designelement zugleich sind. Die 10 interessantesten Möglichkeiten im Überblick.
- Abwischbare Latexfarbe
- Wasserabweisende Tapete
- Edelstahl und Metall
- Glas und Acrylglas
- Beton und Mikrozement
- Holz und Holzpaneele
- Naturstein und Kunststein
- Keramik und Porzellan
- Spiegel und Spiegelglas
- Klickbare Fliesen
Spritzschutz in der Küche: Die 10 schönsten Fliesenspiegel-Alternativen im Überblick
1. Abwischbare Latexfarbe
Eine kostengünstige Alternative zum klassischen Spritzschutz in der Küche ist eine spezielle Latexfarbe. Diese ist elastisch, strapazierfähig, abriebfest und wasserabweisend. Allerdings ist sie nicht hitzebeständig, sie eignet sich daher weniger für die Wand hinter dem Herd, sondern eher für den Bereich hinter der Arbeitsplatte und der Spüle. Wichtig ist, dass die Farbe diffusionsfähig ist. Das heißt, die Farbpigmente versiegeln die Wand nicht vollständig, sondern lassen sie „atmen“, sodass Schimmelbildung vermieden wird.
Ein großer Vorteil der Latexfarbe ist ihre beeindruckende Farbpalette. Von dunkel bis hell, von matt bis glänzend: Die Spezialfarbe ist in nahezu jeder Nuance und jedem Finish erhältlich. Zudem lässt sie sich leicht auf die unterschiedlichsten Untergründe auftragen. Doch so einfach das Anbringen ist, so schwierig gestaltet sich mitunter das Entfernen: Latexfarbe lässt sich nämlich nur schwer überstreichen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte deshalb vorher eine Tapete als Bindeglied zwischen Wand und Farbe anbringen.
2. Wasserabweisende Tapete
Auch Tapeten können eine gute Alternative zum klassischen Fliesenspiegel sein – vorausgesetzt, sie sind für die Küche geeignet. Zu empfehlen sind beispielsweise abwaschbare Kunststofftapeten, etwa aus Vinyl oder PVC. Auch beim italienischen Hersteller Wall&Decò wird man fündig: Die sogenannte „Wet System“-Tapete besteht aus wasserfestem und bedrucktem Glasfaservlies, das speziell für feuchte Innenräume mit einer reinigungsbeständigen Spezialbeschichtung versehen ist. Von floralen Drucken über geometrische Muster bis hin zu eleganten Ornamenten – die Designauswahl dabei ist riesig.
Auch bei der Montage punktet die abwischbare Tapete: Sie lässt sich vergleichsweise einfach anbringen und bei Bedarf auch wieder entfernen oder austauschen. Das macht sie zu einer attraktiven Option für alle, die ihrer Küche regelmäßig einen frischen Anstrich verpassen wollen, ohne dafür allzu tief in die Tasche greifen zu müssen.
3. Edelstahl und Metall
Aufgrund seiner Langlebigkeit, Hygiene und Hitzebeständigkeit ist Edelstahl ein beliebtes Material in der Küche. Das kühle Material ist robust und bringt gleichzeitig Glanz in die Küche. Die silbernen Oberflächen lassen sich hervorragend mit jeder Farbe kombinieren und schaffen eine elegante Atmosphäre.
Für den Spritzschutz in der Küche kommt überwiegend Edelstahl mit blanker oder matt gebürsteter Oberfläche zum Einsatz. Obwohl man bei beiden Ausführungen Wasserflecken und Fettspritzer einfach wegwischen kann, ist die matte Oberfläche doch noch etwas pflegeleichter. Denn bei ihr sind auch Fingerabdrücke, die häufig ein Kritikpunkt an metallenen Elementen in der Küche sind, kaum noch sichtbar. Wer es opulenter mag, kann auch zu brüniertem Messing greifen.
Ob silber-, gold- oder bronzefarben: Edelstahl und Metall lassen sich als dünne Platte einfach an die Wand kleben – als Highlight hinter dem Herd oder großzügig über die gesamte Arbeitsfläche.
4. Glas und Acrylglas
Glas ist eine besonders beliebte Alternative zum klassischen Spritzschutz in der Küche. Durch seine Transparenz wirkt es sehr modern, zudem reflektiert es das natürliche Licht und schafft dadurch eine luftige und offene Atmosphäre.
Da herkömmliches Glas in der Küche schnell zu Bruch gehen kann, wird hier häufig auf Acrylglas oder Einscheibensicherheitsglas (ESG) gesetzt. Vor allem letzteres ist besonders kratzfest, schlagfest und hitzebeständig. Es eignet sich daher auch optimal für den Bereich hinter dem Herd. Auch die Reinigung ist denkbar einfach: Mit etwas Glasreiniger und einem Schwamm glänzt die Rückwand wieder wie neu.
Glas gibt es meist in „satiniert“ oder „klar“ – aber auch bedruckte Glaswände erfreuen sich großer Beliebtheit. Tipp: Glasspiegel immer mit einer Silikonfuge montieren, da sich sonst schnell Schmutz dahinter ansammeln kann.
5. Beton und Mikrozement
Für einen modernen Industrial Style eignet sich Beton oder Mikrozement als Spitzschutz in der Küche. Der Werkstoff ist stabil und kratzfest. Allerdings ist Beton sehr säureempfindlich und sollte vor allem im Bereich hinter der Kochstelle durch eine Versiegelung geschützt werden. Dazu kann man – je nach Geschmack – beispielsweise glänzenden oder matten Lack auftragen. Beton kann auch mit Öle oder Wachse behandelt werden. Dieser Vorgang muss allerdings regelmäßig wiederholt werden, da die Schicht nur wenige Wochen hält.
Optisch sehr ähnlich, aber etwas pflegeleichter, ist ein Spritzschutz aus Mikrozement. Die moderne Zementspachteltechnik eignet sich mit ihren vielen Schattierungen, Farben und natürlichen Effekten besonders für zusammenhängende Flächen und bietet eine gute Alternative zum herkömmlichen Fliesenspiegel. Ein weiterer Vorteil: Er ist atmungsaktiv, wasserabweisend und hitzebeständig – und damit auch als Spritzschutz hinter Herd und Spüle bestens geeignet.
6. Holz und Holzpaneele
Ein Spritzschutz aus Holz wirkt natürlich und wohnlich. Er wird wahlweise auf Maß gefertigt – zum Beispiel aus Leimholzplatten – oder als Paneel montiert. Besonders harmonisch wirkt es, wenn für Spritzschutz und Arbeitsplatte oder Fußboden das gleiche Holz verwendet wird. Kontrastreich und modern wiederum wird es in Kombination mit einer dunklen Steinarbeitsfläche oder aber auch zusammen mit einem Estrich-Fußboden.
Wichtig: Da das Naturmaterial allerdings dazu neigt, Feuchtigkeit und Fett aufzunehmen, empfiehlt sich hier ein spezieller Holzsiegellack – entweder farbig oder transparent – der das Holz abriebfest und strapazierfähig macht. Der Lack sorgt außerdem für eine lang anhaltende Farbechtheit. Das zahlt sich aus, falls Paneele ausgetauscht werden müssen oder die Küche erweitert wird.
7. Naturstein und Kunststein
Viele Natursteine eignen sich nicht nur wunderbar für die Arbeitsplatte, sondern auch für die Wandfläche darüber. Überaus elegant wirkt es, wenn in der Küche für Arbeitsfläche und Spritzschutz in der Küche der gleiche Stein verwendet wird – und so ein nahtloser Übergang entsteht.
Wie bei der Küchenarbeitsplatte gilt auch beim Spritzschutz: Obwohl Natursteine im Allgemeinen als sehr robust gelten, variiert ihre Strapazierfähigkeit. Granit beispielsweise gilt als besonders stabil und hitzeresistent. Marmor und Schiefer hingegen sind „weichere“ Steine, die empfindlicher auf Kratzer und vor allem Säuren reagieren. Marmor ist zudem fleckenempfindlicher, da er Flüssigkeiten leichter aufsaugt. Eine spezielle Imprägnierung kann dem jedoch etwas entgegenwirken.
Auch Kunststeine, wie Caesartone und Silestone, können als Spritzschutz in der Küche eingesetzt werden. Je nach Beschaffenheit werden hier meist Mineralien wie Gesteine oder Glas beigemischt, was Kunststeine sehr robust und unempfindlich macht.
8. Keramik und Porzellan
Ein klassischer Fliesenspiegel besteht oftmals aus Keramik-Fliesen. Kaum verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Keramik ein sehr robuster, hitzebeständiger und kratzfester Naturwerkstoff ist. Darüber hinaus ist Keramik unempfindlich gegen Wasser sowie Dampf und zudem schmutzabweisend. Auch das etwas höherpreisige Porzellan, eine spezielle Art von Keramik, eignet sich wunderbar als Material für einen Spritzschutz. Bei der Herstellung von Porzellan wird es durch hohe Temperaturen gebrannt, wodurch es die glasartige und ebenmäßige Oberfläche erhält.
Ob matt, glänzend, glasiert oder farbig: Bei Fliesen gibt es unzählige Variationen aus Keramik und Porzellan. Auch Wandpaneele aus Keramik sind sehr modern und bieten einen nahezu fugenfreien Spritzschutz, der kaum noch an den klassischen, kleinformatigen Fliesenspiegel erinnert.
9. Spiegel und Spiegelglas
Ein Küchenspiegel kann auch gerne wortwörtlich verstanden werden: als Spritzschutz mit verspiegelter Rückwand. Das hat den Vorteil, dass durch die Reflexion optisch der Raum vergrößert wird, was vor allem kleinen Küchen sehr entgegenkommt. Außerdem wirkt eine verspiegelte Fläche extrem edel.
Allerdings können sichtbare Wasser- und Fettflecken sowie Fingerabdrücke ein großer Nachteil sein. Zwar lassen sich diese mit einem Glas- oder Fensterreiniger schnell beseitigen – sie tauchen jedoch ebenso schnell wieder auf. Ist man sich dessen jedoch vorab bewusst und kalkuliert ein regelmäßiges Drüberwischen im Alltag mit ein, kann eine Spiegelfläche ein sehr besonderes Highlight sein.
10. Klickbare Fliesen
Noch recht neu, aber stark im Kommen, sind klickbare Fliesen. Vor allem das dänische Label Clic’n Tile bietet eine große Auswahl an Farben und Mustern. Allen Designs gemeinsam ist, dass sie wie große, flache Legosteine auf eine dünne, genoppte Rückwand gesteckt werden. So kann die gesamte Fläche, aber auch einzelne „Kacheln“ im Handumdrehen ausgetauscht werden.
Vor allem in Mietwohnungen kann dies eine clevere Alternative sein, da die Optik immer wieder erneuert werden kann – ohne, dass alte Fliesen abgeschlagen oder Wandfarben überstrichen werden müssen.