Ungewöhnliche Küchen: Das Spiel mit Materialien im Küchenbau

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Lebe lieber ungewöhnlich – mit dieser Weisheit hat sich schon mancher sein Leben angenehmer und aufregender gestaltet. Auch in puncto Küche muss es nicht immer das klassische weiße Modell sein: Die Natur wartet mit vielerlei ungewöhnlichen Farben und Materialien auf, die sich zu beeindruckenden Küchenräumen verbauen lassen.

Das Besondere im Küchenraum wagen

Warum für eine neue Küche nicht auch einmal mit den Werkstoffen der Natur spielen? Wer sich in der Küchenplanung etwas getrauen möchte und nicht auf den Preis achten muss, kann sich wie in unserem Beispiel einen Marmor-Küchenblock aus einem einzigen Stück Felsen heraussprengen und veredeln lassen. Die Küchenhersteller gingen sogar noch weiter und sägten mit einer diamantbesetzten Seilsäge Öffnungen für Vitrine, Schubladen und Kochfeld heraus. Die Gefahr, dass der Stein brüchig oder instabil werden könnte, schwang jederzeit mit – aber das Experiment gelang.

In die Öffnungen wurden anschließend grifflose Schubladen aus warmem Nussholz eingesetzt; sie sind, zusammen mit der geschliffenen und polierten Arbeitsoberfläche des Marmorblocks, die einzigen handwerklichen Tätigkeiten, die an dieser Küche vorgenommen wurden. Alles andere wurde rau und unverarbeitet aus der Natur direkt in den heimischen Küchenraum transportiert – und mit dem Block als Küche manifestiert.

Eine Marmorküche, die aus einem einzigen Felsstück herausgesprengt wurde. Als Kontrast dazu: Warme Schubladen aus Nussholz. (Foto: werkhaus)
Eine Marmorküche, die aus einem einzigen Felsstück herausgesprengt wurde. Als Kontrast dazu: Warme Schubladen aus Nussholz. (Foto: werkhaus)

Marmor, Holz, Edelstahl: Ungewöhnliche Küchen-Kombinationen

Ungewöhnliche Küchen müssen nicht immer künstlich auf Hochglanz poliert werden – im Gegenteil: Die Natur ist immer noch der beste Designer. Besonders interessant werden Küchen, wenn man mit scheinbar gegensätzlichen Materialien spielt, die aber auf den zweiten Blick mit enorm hoher Qualität und fesselnder Einzigartigkeit aus dem Markt der weißen Küchen hervorstechen. In unserem zweiten Beispiel zeigt das eine Kücheninsel aus Edelstahl, die in einen groben, großen Holzstamm übergeht.

Die ungewöhnliche Küchen-Kombination hat vor allem etwas mit der gegensätzlichen Haptik zu tun: Glatt und kühl trifft auf warm und rau. Menschen fassen gerne Dinge an, um ihre Architektur im Ganzen zu erspüren. Wenn dazu noch ein Wohlfühlcharakter eintritt, weil der verwendete Werkstoff der Natur entspringt, kann auch eine sehr hochwertige, teure Küche heimelig wirken – ohne künstlichen Glanz. Küchenplaner verwenden hierzu mit Vorliebe unbearbeitete Rohstoffe, die teils unter kuriosen Umständen abgebaut oder angefertigt werden. Unsere Bilder zeigen, was alles möglich ist im Küchenbereich – sprechen Sie mit einem Küchenplaner Ihres Vertrauens, wenn Sie mal wieder in der Nähe sind: hier geht es zur Studiosuche, nach Postleitzahl und Markennamen sortiert.

Naturstein trifft Altholz trifft Beton: Beim werkhaus in Raubling spielt man mit der Materialität und vor allem der Gegensätzlichkeit der verwendeten Werkstoffe. (Foto: werkhaus)
Naturstein trifft Altholz trifft Beton: Beim werkhaus in Raubling spielt man mit der Materialität und vor allem der Gegensätzlichkeit der verwendeten Werkstoffe. (Foto: werkhaus)
Das Motiv des Baumstamms wird in dieser Visualisierung nochmal aufgegriffen: Der Stamm dient als Tisch, Arbeitsfläche und kontrastierendes Material zur Edelstahl-Theke gleichermaßen. Geeignet fürs Büro, große Hallen oder großzügige Küchenräume. (Visualisierung: werkhaus)
Das Motiv des Baumstamms wird in dieser Visualisierung nochmal aufgegriffen: Der Stamm dient als Tisch, Arbeitsfläche und kontrastierendes Material zur Edelstahl-Theke gleichermaßen. Geeignet fürs Büro, große Hallen oder großzügige Küchenräume. (Visualisierung: werkhaus)
Ein Holztisch, aus dessen Mitte man sich an frischen Kräutern bedienen kann. Und eine rund gehauene, echte Steinplatte, die als Arbeitsfläche dient und zum Schutz vor Schmutz und Kratzern veredelt wurde. (Foto: werkhaus)
Ein Holztisch, aus dessen Mitte man sich an frischen Kräutern bedienen kann. Und eine rund gehauene, echte Steinplatte, die als Arbeitsfläche dient und zum Schutz vor Schmutz und Kratzern veredelt wurde. (Foto: werkhaus)
Ein massiver Holztisch grenzt an einen kühlen, ebenso massiven Edelstahl-Küchenblock an. Das wirklich Aufregende passiert dahinter: Die Küchenzeile wird mit einem echten Baumsamm abgerundet. Gar nicht mal so einfach: Einen Stamm finden, der vom Durchmesser her passt, gesund ist und nicht durch Risse oder Baumkrankheiten geprägt ist. Dafür gibt's Natur pur! (Foto: werkhaus)
Ein massiver Holztisch grenzt an einen kühlen, ebenso massiven Edelstahl-Küchenblock an. Das wirklich Aufregende passiert dahinter: Die Küchenzeile wird mit einem echten Baumsamm abgerundet. Gar nicht mal so einfach: Einen Stamm finden, der vom Durchmesser her passt, gesund ist und nicht durch Risse oder Baumkrankheiten geprägt ist. Dafür gibt’s Natur pur! (Foto: werkhaus)
Rauer, kaum bearbeiteter Naturstein trifft makellose Edelstahlarbeitsplatte inkl. Edelstahlfronten: Wer einen großzügigen Raum zur Verfügung hat, sollte diese unglaubliche Küchenzeile in Betracht ziehen. Materialität in seiner höchsten Ausarbeitung. (Foto: werkhaus)
Rauer, kaum bearbeiteter Naturstein trifft makellose Edelstahlarbeitsplatte inkl. Edelstahlfronten: Wer einen großzügigen Raum zur Verfügung hat, sollte diese unglaubliche Küchenzeile in Betracht ziehen. Materialität in seiner höchsten Ausarbeitung. (Foto: werkhaus)
Auch Stein und Stahl ergänzen sich in Robustheit, Dicke und Materialität perfekt: Kühl und warm, glatt und rau - und dank der Ausarbeitung ein luxuriöser Hingucker in der eigenen Küche! (Foto: werkhaus)
Stein und Stahl, Teil 2: Sie ergänzen sich in Robustheit, Dicke und Materialität perfekt. Kühl und warm, glatt und rau – und dank der Ausarbeitung ein luxuriöser Hingucker in der eigenen Küche! (Foto: werkhaus)

Die Gestalter ungewöhnlicher Küchen finden Sie hier.

Frederik Dix
Frederik Dix
Mit Sägespäne im Haar und Holzleim an den Händen wuchs der Sohn eines Möbelschreiners praktisch in der Werkstatt seines Vaters auf, lernte früh, mit Hammer und Säge umzugehen und probierte sich an selbstgezimmerten Kunststücken, die an die arme Verwandtschaft verschenkt wurden. Dennoch sollten sich die handwerklichen Fähigkeiten in seinem Architekturstudium bemerkbar machen. Heute sieht Frederik in Küchenräumen sofort den Raum zur Verbesserung, das Zusammenspiel von Materialien – und wer das ein oder andere Stück selbst gezimmert hat.

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