Steckdosen und Anschlüsse in der Küche: Was muss ich beachten?

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Backofen, Kühlschrank, Kochfeld – Geschirrspüler, Frischwasser, Abwasser: Nirgends braucht es so viele Steckdosen und Wasseranschlüsse wie in der Küche. Mit einem guten Küchenplaner oder einer Innenarchitektin an der Hand können sich Kundinnen und Kunden zurücklehnen: Oftmals übernimmt das Küchenstudio die geschickte Koordination aller Gewerke, vom Trockenbau bis hin zur Elektrik und Installation. Die Profis vom Fach wissen, welche Steckdosen und Anschlüsse in der Küche Sie für welche Küchengeräte brauchen.

Wer sich dennoch vorab informieren möchte, in welcher Anschlusshöhe sich die Steckdosen in der Küche befinden sollten, wie viele Steckdosen man überhaupt braucht und was man beim Wasseranschluss beachten muss, kann sich hier einen Überblick über die Schaltzentrale der Küche verschaffen.

Anschlüsse und Steckdosen: Was brauche ich alles?

Generell gibt es keine festgelegten „Plätze“ für Steckdosen und Schalter, sondern vielmehr Empfehlungen und Erfahrungen, wo man Anschlüsse in der Küche platzieren sollte.

Als sogenannte Vorfenster-Armatur lässt sich das Modell „Atlas Neo“ beim Öffnen des Fensters einfach umlegen. (Foto: Franke GmbH)
Als sogenannte Vorfenster-Armatur lässt sich das Modell „Atlas Neo“ beim Öffnen des Fensters einfach umlegen. (Foto: Franke GmbH)

Bei großen Geräten wie dem Geschirrspüler oder dem Kühlschrank empfiehlt es sich zum Beispiel aufgrund der Tiefe der Geräte nicht, die Steckdosen direkt dahinter zu platzieren. Wiederum reichen Kabel von Elektrogeräten oftmals nicht weit. Von einem Hintereinanderschalten von Mehrfachsteckdosen ist wiederum abzuraten, um Kabelbrand zu vermeiden.

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Und: Für die meisten Anschlüsse müssen Aussparungen in Ihre Küchenrückwand gesägt werden. Wir sagen Ihnen, was Sie bei den einzelnen Anschlüssen beachten müssen:

Anschlüsse in der Küche, Teil 1: Wasser

In der Küche werden grundsätzlich zwei Wasseranschlüsse benötigt: Einer für Frischwasser, einer für das Abwasser. Beide Wasseranschlüsse befinden sich grundsätzlich im Bereich des Spülen-Unterschranks, wobei für das Frischwasser noch zusätzlich Warmwasser (links) und Kaltwasser (rechts) angeschlossen werden.

Für den Geschirrspüler sollte ein zusätzlicher Anschluss am Kaltwasserventil angebracht werden (Kombinations-Eckventil). Es gilt die Faustregel:

  • Anschlusshöhe für Frischwasser: Arbeitshöhe minus 30 cm, d.h. 91 cm Arbeitshöhe (im Schnitt) minus 30 cm = 61 cm. In dieser Höhe sollte der Anschluss vom Fußboden aus gesehen angebracht werden.
  • Anschlusshöhe für Abwasser: Arbeitshöhe minus 55 cm, also z.B. 91 cm – 55 cm = 36 cm.
Frischwasser- und Abwasseranschluss befinden sich auf unterschiedlichen Höhen hinter der Küchenrückwand. (Foto: kuechen-forum.de)

Anschlüsse in der Küche, Teil 2: Geschirrspüler

Der Geschirrspüler wird ebenfalls im Spülschrank angeschlossen an eine Schuko-Steckdose (Schutz-Kontakt). Daran sollten auch keine zusätzlichen Geräte angeschlossen werden. Die Steckdose muss sich zwar in unmittelbarer Nähe des Geschirrspülers befinden, aber nicht direkt dahinter, um das Gerät vollständig in die Küchenzeile einzulassen.

Anschlüsse in der Küche, Teil 3: Einbauherd

Die Herdanschlussdose sollte nicht mit Stark- oder Kraftstrom betrieben werden, sondern über drei Phasen à 220 Volt mit dem Herd verbunden sein. Die Anschlussdose kann mittig auf etwa folgender Höhe angebracht werden:

  • Unterkante der Arbeitsplatte minus 53 cm, also z.B. 85 cm – 53 cm = 32 cm vom Fußboden aus.
(Quelle: kuechen-forum.de)

Anschlüsse in der Küche, Teil 4: autarkes Kochfeld

Das autarke Kochfeld finden wir heute in offen konzipierten Küchen mit Kücheninsel vor, auf der man mit Blick in den Wohnraum kochen kann. Hier befindet sich die Steckdose entweder mittig hinter dem Kochstellenschrank oder sogar im Unterschrank versteckt. Für Induktionskochfelder wird eine Starkstromsteckdose benötigt – wie beim Einbauherd aufgeteilt in 3 x 230 V.

Die Höhe der Anschlussdose berechnet sich wie folgt:

  • Unterkante der Arbeitsplatte minus 8 cm, also z.B. 87 cm – 8 cm = 79 cm vom Fußboden aus.
Die Installation von Herd und Kochfeld sollte ein Profi übernehmen: Im Schadensfall springt die Versicherung in der Regel nur dann ein, wenn die Geräte fachgerecht angeschlossen wurden. (Foto: Adobe Stock – Angelov)

Anschlüsse in der Küche, Teil 5: Einbaubackofen

Beim Einbaubackofen kann die Steckdose mittig dahinter platziert werden. Dabei reicht eine mit 16 Ampere abgesicherte Schuko-Steckdose. Wichtig: Keine weiteren Geräte dürfen über diese Sicherung abgesichert werden. Hochleistungsbacköfen mit Pyrolyse (= Selbstreinigung) können in der Regel ebenfalls mit normaler Schuko-Steckdose betrieben werden. Informieren Sie sich hierzu dennoch gezielt beim Hersteller Ihres Elektrogeräts oder beim Verkäufer im Küchenstudio.

Die Platzierung errechnet sich wie folgt:

  • Sockelhöhe + Maße der Auszüge + 8 cm, also z.B. 15 cm Sockel + Auszug 1 à 30 cm + Auszug 2 à 30 cm + 8 cm = 83 cm.
Anschlüsse in der Küche: Für Pyrolyse-Backöfen gelten eigene Voraussetzungen.
Bitte beachten: Ein Backofen mit Pyrolyse-Funktion muss anders angeschlossen werden als ein Backofen ohne. (Foto: Hammer Margrander Interior)

Anschlüsse in der Küche, Teil 6: Kühlschrank & Gefrierschrank

In der Regel wird die Steckdose für einen Einbaukühlschrank über dem Umbauschrank geplant, die Höhe errechnet sich wie folgt:

  • Gesamthöhe des Schranks + 5 cm, also z.B. 217 cm + 5 cm = 222 cm vom höchsten Punkt des Fußbodens aus.
Stromanschluss Kühlschrank

Aber: Wer eine Gerätekombination aus Kühlschrank und Gefrierschrank wählt, muss zumindest noch eine Steckdose für das Gefriergerät mittig im Sockelbereich planen. Kein Anschlusskabel eines Elektrogerätes ist in der Regel so lang, um in einer Höhe über 2 Metern eingesteckt zu werden.

Viele Küchenkleingeräte wollen elektrisch betrieben werden – hier sollten Sie, wenn möglich, separate Stromkreisläufe wählen. (Foto: Adobe Stock / New Africa)

Anschlüsse in der Küche, Teil 7: Dunstabzug

Zunächst müssen Sie sich für einen Dunstabzug entscheiden. Fällt die Wahl auf ein Modell mit Ablufttechnik, benötigen Sie neben einem Stromanschluss für das Gerät auch eine Wandöffnung nach außen.

Die Technik bei Abluftgeräten ist meist mittig hinter dem Schrank verbaut. Von dort aus wird die Luft nach außen gefürt. Das lässt sich am besten realisieren, wenn sich Herd und Ablufteinrichtung an einer Außenwand befinden. Bei freistehenden Kochinseln wird die Planung anspruchsvoller, ist für erfahrene Planer:innen jedoch kein Problem.

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Welche Steckdosen benötigen Sie noch?

Die Küche ist Weltmeister der Steckdosen. Schließlich kommen nirgendwo so viele elektrische und elektronische Geräte zusammen. Bedenken Sie also bitte bei der Planung Ihrer Küche auch, dass Sie neben den oben genannten Steckdosen weitere benötigen werden und teilen Sie Ihrer Küchenplanerin oder Ihrem Küchenplaner Küchenplaner Ihre Gerätewünsche mit.

Weitere Steckdosen benötigen Sie unter anderem für folgende Geräte:

  • Kaffeeautomat
  • Mikrowelle
  • Dampfgarer (falls separat vom Backofen)
  • Wärmeschublade
  • Schubkasten-Allesschneider
  • Smoothie-Maker
  • Mixer
  • Arbeitsplatz-Beleuchtung

Denken Sie daran, diese und die oben genannten Geräte immer an einen separaten Stromkreislauf anzuschließen, um Kabelbrand u.Ä. zu vermeiden. Generell gilt: Empfohlen werden mindestens 17 Steckdosen pro Küche. Planen Sie jedoch ruhig mehr Dosen ein, da eine nachträgliche Aufrüstung umständlich und kostenaufwändig werden kann.

Steckdosen in der Küche: Das Wichtigste im Überblick

  • Eine moderne Küche benötigt in der Regel mindestens 17 Steckdosen.
  • Es gibt verschiedene platzsparende Modelle.
  • Die Höhe der Steckdosen ist genormt.
  • Besonders zeitlos sind Steckdosen in Schwarz und Modelle mit Edelstahl-Verkleidung.

Smart Home: für die Zukunft planen

Immer mehr Hersteller wie Bosch bieten mittlerweile die Möglichkeit, Elektrogeräte wie den Kühlschrank oder an das Smart Home anzuschließen. Bald wird also ein Netzwerkanschluss in der Küche hierfür unverzichtbar sein. Außerdem benötigen Sprachassistenten wie Amazons Alexa, Googles Assistant, Apples Siri oder Microsofts Cortana einen Smart Speaker mit Stromanschluss.

Anschlüsse in der Küche: Smart Home
Das Smart Home entwickelt sich immer weiter: Elektrogeräte, Licht, Kleingeräte und sogar Armaturen lassen sich mittlerweile vernetzen und mit Hilfe von Apps bedienen. (Foto: Adobe Stock / zapp2photo)

Unser Tipp: Planen Sie, wenn möglich, leere Installationsrohre mit ein. So lassen sich neue Geräte unkompliziert nachrüsten, ohne gleich die ganze Wand öffnen zu müssen.

Bitte sprechen Sie alle Geräte vorab mit einem Küchen-Profi ab. Geprüfte Studio-Empfehlungen finden Sie in unserer Studiosuche.

Dieser Artikel stammt von April 2017 und wurde am 23.02.2024 aktualisiert nach den neuesten Maßstäben.

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Frederik Dix
Frederik Dix
Mit Sägespäne im Haar und Holzleim an den Händen wuchs der Sohn eines Möbelschreiners praktisch in der Werkstatt seines Vaters auf, lernte früh, mit Hammer und Säge umzugehen und probierte sich an selbstgezimmerten Kunststücken, die an die arme Verwandtschaft verschenkt wurden. Dennoch sollten sich die handwerklichen Fähigkeiten in seinem Architekturstudium bemerkbar machen. Heute sieht Frederik in Küchenräumen sofort den Raum zur Verbesserung, das Zusammenspiel von Materialien – und wer das ein oder andere Stück selbst gezimmert hat.

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