Als Menschen streben wir, ähnlich der Pflanzen- und Tierwelt, nach dem Licht. Lässt man Schattengewächse und Nachtschwärmer mal augenzwinkernd außen vor, wissen wir:
Licht tut dem menschlichen Körper gut und kann unsere Psyche je nach Farbwahl und Intensität stark beeinflussen.
Besonders in der Küche muss das Lichtkonzept wohldurchdacht und geplant sein. Ein stimmungsvoller Abend mit Freunden bei gedämpftem Licht sollte sich ebenso realisieren lassen wie das benötigte helle (Tages-)Licht für Schulaufgaben am Küchentisch oder konzentrierte Schneidearbeiten beim Kochen und Backen.
Licht: Modern & kühl oder warm & weich
Form und Farbe betreffen Lampen und Leuchten gleichermaßen – ein Strahler mit kühlem Neonlicht setzt Akzente, eine Industrielampe simuliert schummriges Wohlfühllicht, eine Tischleuchte mit warmweißem Licht sorgt für Herzlichkeit und weiche Formen. Und selbstverständlich sollten ausreichend große, bestenfalls bodenlange Fenster ein angenehmes Tageslicht nach innen dringen lassen. Hinzu kommen Decken- und Bodenstrahler, Oberleuchten, Schrankleuchten, automatisches Licht in Schubkästen oder sanft illuminierende Lichterketten und Diffusor.
Moderne Lichtkonzepte: Pendelleuchte und Deckenstrahler
Die klassische Pendelleuchte ist auch heute noch nicht verbannt aus deutschen Küchen, aber sie kommt in moderneren Formen zum Einsatz – und bedarfsgerecht nur da, wo auf kleinem Raum ausreichend Licht benötigt wird. Durch den Lampenschirm wird das Licht in einem engen Kegel zum Boden oder Tisch gelenkt und bietet sich daher zum Beisammensein oder punktuellem Arbeiten am Küchentisch an. Hier sind 200 bis 300 Lux völlig ausreichend, um Essen und Hausarbeit zu beleuchten und gleichzeitig den wohnlichen Charakter zu unterstreichen. Die Leuchten sollten mindestens 60 Zentimeter über der Tischplatte hängen und dennoch nicht blenden. Bei unterschiedlich großen Personen oder verschiedenen Anlässen kann man mit einer höhenverstellbaren Küchenleuchte spielerisch angenehme Akzente setzen.
Es werde Licht: Viele unabhängige Lichtquellen
Moderne Lichtkonzepte sehen mehrere separate, unabhängig voneinander steuerbare Lichtquellen vor. Dabei setzen Planer vor allem auf Spotlights oder Downlights als Deckenleuchten, die den Raum in einzelne Zonen unterteilen und selbst dunkle Ecken genauestens auszuleuchten vermögen. Mit einem satinierten Diffusor kann das Deckenlicht zusätzlich gleichmäßig im Raum verteilt werden; als optimal gilt eine Farbtemperatur von etwa 3000 Kelvin und eine Beleuchtungsstärke von etwa 150 Lux.
Soll der Küchenraum aber als Mittelpunkt des gemeinsamen Zusammenlebens dienen – und dafür ist er immer öfter angedacht – ist es sinnvoll, soviel Tageslicht wie möglich in den Raum zu integrieren. Das natürliche Licht stimuliert unser Wohlbefinden am besten und lässt ein kleines Zimmer stets geräumiger wirken. Das Tageslicht kann, sofern in der zukünftigen Küche nur wenige Fenster geplant sind, auch mechanisch durch Lampen ersetzen. Das sogenannte „farbechte Licht“ lässt sich zum Beispiel gut in unsichtbaren Lichtquellen (z.B. im Oberschrank montiert) oder mittels indirekter Beleuchtung (z.B. durch LED-Stripes) erzeugen. Besondere Strahlkraft entwickeln diese versteckten Lichtquellen natürlich bei weißen oder zumindest hellen Küchen und Decken, die wiederum das Licht ideal reflektieren, um es im gesamten Raum zu verteilen.
Energie sparen mit LED, Halogen und Leuchtstoffröhren
Abschließend lassen sich, zur diffusen indirekten Beleuchtung oder aber punktuellen Showroom-Inszenierung, noch Vitrinen oder Schränke ausleuchten. Hierzu werden oft gängige Modelle von Leuchtstoffröhren, Halogen-Lampen und LED-Modulen verwendet, die heutzutage eine enorme Menge an Energie einsparen und dennoch warmweißes Licht erzeugen können. Die Energieeffizienz der Küche kann also auch beim Thema Licht nachhaltig gesteuert werden – so ist die Wirkung auf die Psyche gleich doppelt so gut.