Viele Menschen stecken enorm viel Zeit und Geld in den Umbau ihrer Küche oder in die Neugestaltung von Fußboden und Küchenwand. Warum? Nun, zum einen wird die Küche wieder als das wahrgenommen, was sie schon zu Zeiten der Jäger und Sammler und langer Abende am Lagerfeuer war: Die zentrale Anlaufstelle für sämtliche Familienmitglieder. Und als Ort zum Lesen, Lachen, Lieben, Kochen, Hausaufgaben machen und Kaffeetrinken der lebenswerte Mittelpunkt des Hauses.
Zum anderen werden Küchen immer mehr in übergreifende Raumkonzepte integriert, ihre Fronten zur Wohnansicht hin geöffnet, ja, ganze Küchenräume konzipiert und zum Wohnzimmer hin geöffnet, um zu zeigen: Wo der Mensch isst und sich niederlässt, da fühlt er sich wohl.
Es ist schier unvorstellbar, wieviel Ausdruck und Kontur ein Küchenboden oder eine Küchenwand verschaffen können. Sie lassen sich als Akzente mithilfe von Paneelen aus Holz, Metall, Keramik oder Beton einsetzen und können harmonisch mit der Farbgebung der Küche einhergehen. Oder aber scharf kontrastieren, um die Küche als Designelement hervorzuheben. Lange Zeit unbeachtet, kann ein Raum und dessen Höhe, Größe und Wirkung nun stark über die Elemente Wand und Boden gesteuert und vollendet werden. Aber: Wie gestalte ich denn nun die Küchenwand?
Küchenwand: gemalt, tapeziert, gemauert
Kacheln schaffen schöne bunte Muster, Beton den idealen Industrial Look, Holz eine gemütliche Kajüten-Optik. Wer beim Küchenkauf nicht nur auf die Schränke und Fronten selbst achtet, sondern sie im Geiste auch mit der haltgebenden Wand in der Küche abgleicht, kann oftmals beeindruckende Effekte erzielen und harmonische Küchenräume erschaffen.
Immer beliebter werden anstelle der üblichen Raufasertapete oder einem empfindlichen Mauerstück unkomplizierte und leicht zu reinigende Wände. Zum Beispiel lackierte Holzpaneelen, Edelstahl oder gehärtetes Glas. Auch Küchenfliesen in Form von kleinen Mosaiksteinchen oder mit orientalischen Mustern versehen, dienen als pflegeleichter Spritzschutz und spiegeln Ihre Individualität wider.
Bevor Sie also das nächste Mal die Wände hochgehen, nutzen Sie die freie Fläche lieber für etwas Sinnvolles. Wir stellen Ihnen ein paar Exemplare vor für eine schöne Küchenwand:
Fliesen: Ton, Steine, Scherben
Beim Stichwort Fliesen wird Ihnen ungemütlich und Kacheln erinnern Sie an Omas alten Holzofen mit dem altmodischen dunkelgrünen Design? Dann schauen Sie sich doch mal in unserer Fotogalerie oder auf Pinterest um und lassen sich inspirieren oder gar eines Besseren belehren. Fliesen lassen sich nämlich nicht nur innerhalb des gesamten Farbspektrums kombinieren, sondern kommen auch matt oder glänzend, groß oder klein oder mit unaufdringlichen Mustern und Materialien daher. Wieder haben Sie die Qual der Wahl zwischen Stein- und Tonfliese, Keramik oder Glas, Hartplastik oder Naturstein. Zudem bieten Fliesen den großen Vorteil, wasserfest und hitzebeständig zu sein und sich leicht reinigen zu lassen. Besonders im Arbeitsbereich von Spüle und Herd ist diese Wand in der Küche also zu empfehlen.
Naturstein: mit Schiefer malen, mit Sandstein träumen
Um auch im Inneren des Küchen- und Wohnraums eine naturnahe Atmosphäre zu schaffen, kann man große verglaste Fenster in Wände einlassen. Oder die Wand selbst in originalgetreuer Außenoptik hochziehen, zum Beispiel den unzähligen Varianten der immer beliebter werdenden Natursteinplatten. Neben Granit und Marmor können auch Quarzite oder Sandstein zum Einsatz kommen, die verträumt an die letzte Ferienhaus-Finca auf den Balearen erinnert. Und zwar ganzjährig! Mit Schiefer gelingt eine tolle matte Optik und nebenbei ein natürliches Memoboard für den nächsten Kücheneinkauf oder als Malplatte für Kinder.
Holz als Küchenwand: robust und warm
Eine Wand in der Küche aus Holz ist eher ungewöhnlich, da dieses Material oftmals bereits in Küchenfronten und -schränken selbst verbaut ist. Doch nicht erst seit dem aufwallenden Skandinavien-Trend werden immer mehr Holzhäuschen gebaut. Mit dem richtigen Anstrich können Holzpaneelen schnell zum Hingucker der modernen Küche werden und einem Raum Gemütlichkeit und Wärme verleihen. Zudem speichert es Wärme und ist extrem robust, was Zersplitterungen oder Zerstörungen angeht. Aber Achtung: Holz sollte mittels einer Speziallasur hitzebeständig gemacht werden. Spritzgeschützt ist es leider oftmals dennoch nicht.
Glas: hitze- und wasserbeständig
Verspiegeltes Glas als Rückwand in der Küche sieht nicht nur sehr hochwertig aus, sondern kann einem kleinen Raum auch optisch mehr Platz verschaffen. Oder eine robuste Arbeitsfläche aus Holz oder Beton veredeln. Im Gegensatz zur geläufigen Charakterisierung des zerbrechlichen Materials ist eine Rückwand aus Glas extrem hart und entsprechend robust. Jedoch ist man vor Kratz- oder Gebrauchsspuren aufgrund der feinen Oberfläche in einer viel genutzten Küche nicht gefeit.
Gern als leichte Alternative zu Glas genutzt, jedoch auch empfindlicher bei Druck oder Zusammenstößen, ist der Kunststoff Acryl, auch Acrylglas oder Plexiglas genannt. Es ist licht- und wetterbeständiger und lässt sich unter Wärme biegen; somit kann man es auch einfacher vor Ort zurechtschneiden. Es ist sehr bruchfest und noch dazu in unterschiedlichen Farben erhältlich. Allerdings weist Acryl im Gegensatz zu Glas eine viel höhere Kratzempfindlichkeit auf und nimmt bei zu großer Hitze oder Lösungsmittel nachhaltig Schaden.
Das in Küchenräumen eingebaute Glas hingegen ist hitze- und wasserbeständig und lässt sich recht leicht mit gängigen Haushaltsmitteln von Schmutz und Fett befreien. Denken Sie also daran: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Aber am Ende mit Sicherheit die schönste Küchenwand.