Wer sich mit Küchen beschäftigt, entdeckt schnell seine Liebe zum Detail: moderne Küchen lassen sich nämlich nicht nur in Farbe und Stil ganz individuell gestalten, sondern können auch mit wundervollen praktischen Küchenhelfern für den Alltag ausgestattet werden. Damit haben Sie Kochlöffel und Abtropfbrett schnell zur Hand – und die Küche sieht dennoch stets aufgeräumt aus. Wir geben Ihnen einen Vorgeschmack auf die funktionale Küche, die am Ende aufgrund ihrer Praktikabilität ja dann doch wieder vor allem eines ist: schön.
Nur ein Genie beherrscht das Chaos? Falsch: auch eine Vielzahl an unauffälligen Küchenutensilien, die sich in den Alltag integrieren und Ihnen denselbigen erleichtern, können helfen, das übliche Küchenchaos in Schach zu halten. Befreien Sie sich von Kleinstgeräten, die wertvollen Platz auf der Arbeitsfläche einnehmen, nutzen Sie freie Flächen an der Küchenrückwand und entdecken Sie, wie funktional man den Platz an der Spüle mit Gittern, Körben und Sieben gestalten kann.
Die funktionale Küche: schön dank Ordnung und smarter Elektrogeräte
Auch Einbaugeräte können oft mehr als ihre nach außen hin offensichtliche Funktion: so lässt es sich leichter kochen mit einem Backofen mit Vollauszug – noch besser sogar, wenn sich dieser auf Kommando öffnet. Wenn dieser Backofen Ihnen dann noch das frisch gekochte Essen als Vorrat für den Gefrierschrank herunterkühlt, ist maximale Funktionalität auf kleinstem Raum von durchschnittlich 60 Zentimetern garantiert.
Wir stellen Ihnen Küchenhelfer für die funktionale Küche vor, die sich ganz simpel einhängen, aufhängen, integrieren und programmieren lassen und so das vermeintliche Chaos in Schach halten. Denn „in Schönheit sterben“ müssen zum Glück nur große Messeküchen. Für den Hausgebrauch gilt: eine Küche muss nicht nur schön, sondern vor allem praktisch sein – als Werkstatt, Aufenthaltsort, Büro und Wohnraum gleichermaßen.
Die funktionale Küche: an der Spüle
Seit die Spüle gewissermaßen ein Trendobjekt in der Küchenplanung geworden ist, das es mit möglichst vielen Funktionen auszustatten gilt, liefern sich namhafte Hersteller von Franke bis BLANCO ein Wettrennen um die originellsten Nutzungsideen von Becken und Armatur. Meister der funktionalen Spüle bleibt allerdings die kleine Firma SCHOCK aus dem niederbayerischen Regen: mit seiner „Prepstation“ hat das Unternehmen bereits vor einigen Jahren einen Hype um passgenaue Schneidbretter, Siebkörbe und Dampfgar-Zubehör ausgelöst, das direkt an der Spüle zum Einsatz kommt.
Für das aktuelle Modell D-150 legt SCHOCK ein multifunktionales Haltegitter mit Behältern nach Gastronorm obendrauf, in denen Zutaten gewaschen oder nach dem Schneiden gesammelt werden können. Faltbare Abtropfgitter im Brushed Stainless Steel Look oder als Silikonmatte erweisen sich nicht nur als funktional, sondern sehen auch äußerst gut aus. Die derzeit beste Wahl für eine funktionale Küche ist allerdings das Modell Tia D-100L, das mit einem 7-teiligen Multifunktions-Schalenset und einem Träger zum Einhängen am Beckenrand erworben werden kann.
Vergleichbare Multifunktionskörbe für die Spüle bietet BLANCO mit robusten Eck-Schalen, manuell einsetzbaren Abtropfgittern oder den schmalen Top-Schienen zum Aufbewahren von Schwamm und Spüllappen. Franke wiederum hat das clevere Box Center entwickelt, das Schneidbretter und Küchenmesser unauffällig in einer Einheit aus Edelstahl direkt an der Spüle verschwinden lässt bzw. bereithält.
Die Schweizer Firma Kuhn Rikon liefert mit seiner „Wave“-Linie übrigens Ordnungshelfer rund ums Spülbecken für alle, die sich nicht auf eine bestimmte Einbauart oder Marke festlegen wollen: die praktischen Boxen zur Aufbewahrung von Spülutensilien werden ganz einfach mit Saugnäpfen am Beckenrand angebracht. Hierin lassen sich Schwamm, Spülbürste und Spülmittel verstauen. Ein weiterer Universalhalter kann zum sicheren Stand für Kochbücher und als Ablage für Kochlöffel dienen.
Die funktionale Küche: an der Wand
Es gibt Küchen, die ganz bewusst mit Wandhalterungen kokettieren, an denen sich Topflappen, Pfannenstiele, Messerblock oder eingehängte Kräutertöpfe wiederfinden. Das sieht gemütlich aus und erweckt den Eindruck eines lebendigen, gern genutzten Küchenraums, in dem alles schnell zur Hand ist. Andere Küchenräume verstecken den Stauraum an der Wand in funktionalen Nischenwänden, die sich mit Glaspaneelen, Rollos oder Schiebetüren verschließen lassen.
So oder so empfehlen wir Ihnen dringend, diesen wunderbaren Stauraum für eine funktionale Küche zu nutzen: er befindet sich in unmittelbarer Greifnähe, für die Sie sich weder bücken noch strecken müssen und bietet auch Gästen, mit denen Sie gemeinsam kochen, einen übersichtlichen Blick auf vorhandene Utensilien und Gewürze.
Beispiele von bewusst genutztem Stauraum an der Rückwand finden sich beispielsweise bei der italienischen Küchenmarke Valcucine mit dem funktionalen Zubehörsystem New Logica, beim Luxusküchenhersteller bulthaup mit an der Rückwand integrierten Multifunktionspaneelen oder beim italienischen Designlabel Scavolini in der Küche MIA mit einem „Line-System“, in das Weinflaschen ebenso eingehängt werden können wie Kräutertöpfe.
Das neue Rückwandsystem THE WALL macht überdies gerade Furore, obwohl es noch mitten in seinen Anfängen steckt: Besonderheit hierbei sind die stromfähigen Tablare, die kurzerhand in die Rückwand eingesteckt oder entnommen werden können und für verschiebbare Lichtquellen, Induktionsladequellen für das Handy, magnetische Gewürzhalterungen und USB-Anschlüsse dienen.
Natürlich können Sie sich eine Küchenrückwand mit Utensilien für die funktionale Küche auch ganz individuell zusammenstellen lassen – beispielsweise in Küchenmanufakturen wie der von Jan Cray aus Hamburg, der Eichenholz und Stahlpaneele zu einem wohnlichen (und praktischen!) Stück Küche veredelt.
Die funktionale Küche: im Schrank
Das Zauberwort für eine funktionale Küche lautet: Pocket-Schrank. Oder Taschenschrank, wenn man es mal beim deutschen Wort belassen will. Diese Nische ist im Zweifelsfall nichts anderes als ein Regalelement mit viel Platz zum nächsten Regalabschnitt. Besser jedoch ist es, wenn der Pocketschrank ganz konkret für seinen Einsatz vorbereitet wird: beispielsweise mit integrierten Steckdosen für Kaffeemaschine und Mixer, Toaster und Küchenmaschine. Oder aber mit ausziehbarem Stauraum für Kaffeekapseln und Gläsern, während in der großen Nische die Kaffeebar thront.
Pocketschränke werden häufig nicht mit herkömmlichen Schranktüren ausgestattet, die bei einer längeren Nutzung zweifelsohne stören würden, sondern mit seitlich einklappbaren Schranktüren, die sich zurückschieben lassen. Warum nun dieses Versteckspiel? Schauen Sie sich noch einmal in Ihrer Küche um: Pfeffermühlen, Kaffeekannen, Schneidbretter, Smoothiemaker, Küchenrollenhalter und Brotschneidemaschine, sie alle nehmen Platz auf der Arbeitsplatte weg – und blockieren damit wertvollen Raum zum Arbeiten oder Dekorieren. Im Schrank hingegen sind diese Geräte jeden Tag voll einsatzfähig und dennoch aus dem Blickfeld verschwunden für einen aufgeräumten Küchenanblick.
Die funktionale Küche: in der Schublade
Apropos Brotschneidemaschine: wussten Sie, dass Sie dieses für den Alltag mit Kindern doch recht gefährliche Ungetüm auch ganz funktional in der Küchenschublade verstauen können? Clevere Einbaugeräte der deutschen Firma ritterwerk machen es möglich. Die aus hochwertigem Edelstahl gefertigten Allesschneider, Brotschneidemaschinen und Toaster werden unter hohen Sicherheitsstandards in der obersten Küchenschublade montiert und lassen sich beim Aufziehen der Schublade ausklappen. Dank hitzebeständiger Umgebung, Lüftungsschlitzen und wärmeisolierten Gehäusen wird eine Gefahrensituation mit den verkabelten Geräten ausgeschlossen.
Trotz des minimalen Stauraums sind die Produkte von ritterwerk mit funktionalen Eigenheiten bestückt. So kann ein abnehmbarer Schneide-Schlitten für größere Lebensmittel (Brot- und Käselaibe) auf den Allesschneider aufgesetzt werden; überdies existiert eine Variante für Linkshänder. Die ebenfalls in der Schublade verstaubaren Einbau-Stabmixer lassen sich direkt an der festgeschraubten Akkustation aufladen und beim Entnehmen kabelfrei benutzen. Ein weiterer Vorteil ist natürlich erneut das aufgeräumte Design einer funktionalen Küche.
Die funktionale Küche: im Backofen
Küchengeräte sind immer funktional – aber manche können eben ein bisschen mehr als andere. Ein Backofen kann heutzutage selbstverständlich auftauen, aufwärmen, schmoren, grillen, backen und überbacken; er kann sich selbst reinigen und die Temperatur von Zutaten messen, um die perfekte Wärmezufuhr zu garantieren. Aber kein Backofen kann bislang das Gegenteil: einfrieren. SMEG, das italienische Retro-Kultlabel, präsentiert daher mit dem Blast-Chiller eine echte Neuheit.
Zugegeben, der Blast-Chiller ist kein „echter Backofen“ mit Temperaturen bis zu 250°C. Hier ist bereits bei +75°C Schluss, was immerhin den Hype ums Sous-Vide-Garen bei konstanter, langsamer Wärmezufuhr erfüllt. Fleisch und Fisch können im Blast-Chiller von SMEG besonders zart und saftig zubereitet werden. Die Temperaturskala des Geräts reicht aber auch bis hin zu -35°C. Damit können frisch gekochte Speisen in weniger als 1,5 Stunden von 90 Grad auf 3 Grad heruntergekühlt werden, ohne an Vitaminen oder Aromen zu verlieren. Gefrorene Gerichte können umgekehrt genauso schonend aufgetaut werden – ein echtes Multitalent in einer funktionalen Küche.
Eine weitere, durchaus nützliche Funktion des Backofens, auf die Sie vor einem Kauf achten sollten, ist die Vollauszugsfunktion, die Backöfen hochwertiger Hersteller bereits ganz selbstverständlich integrieren. So können Sie bedenkenlos einen Auflauf oder sonstiges Gargut gänzlich herausziehen, ohne, dass das Gitter gefährlich kippen kann. Das schmälert nicht nur das Unfallrisiko in der Küche, sondern lässt Sie auch bequem im Arbeitsprozess werkeln, beispielsweise, wenn das Gargut immer mal wieder bepinselt oder übergossen werden muss.
Besonders umtriebig hinsichtlich funktionaler Backöfen ist übrigens die BSH-Gruppe: während Neff seit Jahren erfolgreich den „Slide & Hide“-Backofen auf Messen anpreist, dessen Tür komplett im Unterboden des Backofens verschwindet und so einen unkomplizierten Zugriff auf den Innenraum ermöglicht, hat Siemens in diesem Herbst den ersten Backofen präsentiert, der auf Zuruf seine Tür öffnet. Dieses Feature könnte in der Liste der notwendigen Küchenhelfer künftig ganz oben stehen.
Die funktionale Küche: unter der Spüle
Im Bereich unter der Spüle muss nichts mehr schön, dafür umso funktionaler sein: hier ist in den allermeisten Fällen das Abfallsystem verbaut, und auch das bietet heutzutage mehr als leere Plastikbehälter zum Sammeln und Sortieren. So kann die Utensilienbox „Cox Work“ von naber wunschgenau konfiguriert werden und lässt sich beispielsweise mit Trennstegen ausstatten für ein noch diffizileres Recylingsystem. Der integrierte Tragegriff erleichtert das Leeren des Mülls. Zubehör wie Müllsäcke und Putzmittel können darin ebenso verstaut und an den integrierten Gummibändern fixiert werden.
Außerdem sollte, wer sich ernsthaft mit Mülltrennung auseinandersetzt, die smarten Produkte des Schweizer Start-Ups FreezyBoy unter die Lupe nehmen: die gleichnamigen Bio-Komposteimer werden vom Boden aus gekühlt und verhindern so eine Zersetzung des Biomülls, das gleichzeitig das Bilden von Schimmel und Schädlingen verhindert. Für eine Küche, die nicht nur funktional und schön, sondern auch reinlich ist.
Lassen Sie sich im Küchenstudio vor Ort zu den Möglichkeiten der funktionalen Küche inklusive Stauraum-Optionen, Steckdosen und Schubladenwerkzeug beraten. Geeignete Küchenstudios in Ihrer Umgebung finden Sie hier.