Küche in puristischem Industrie-Stil mit individueller Botschaft

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In unserem ‚Küchenprojekt des Monats‘ stellen wir Ihnen alle vier Wochen einen Küchenraum vor, der Akzente in Küchendesign und Funktionalität oder auch außergewöhnlichen Kundenwünschen setzt. Heute: das Studio küchenART aus München unter der Leitung von Katharina Böll und Sarah Schieck verwirklichten bereits 2014 eine Küche im Industrie-Stil für ein designaffines Paar – lange, bevor dieser Küchenstil auch hierzulande Trend wurde.

Man sagt oft, es habe gedauert, bis die Deutschen ihre Affinität zu Designerküchen entdeckt haben. Das Land, aus dem die konsequent durchstrukturierte Frankfurter Küche stammt und das bekannt ist für den reibungslosen Ablauf aller Mechanismen, war über viele Jahre kein Synonym für Sinnlichkeit im Design. Mit der Öffnung des Küchenraums hin zum Wohnbereich in den 2000ern hat sich aber das Bewusstsein der hier ansässigen Klientel – ebenso wie das der deutschen Küchenhersteller –geschärft hinsichtlich einer attraktiven Küchenoptik. Nach wie vor lautet die Devise „form follows function“, aber eben nicht um jeden Preis. Küchen verkörpern heutzutage nicht nur einen Wohnstil, sondern ebenso ein ganz bestimmtes Lebensgefühl.

Ein Münchner Paar, das großen Wert auf Design und Ästhetik legt, hat sich vor mehreren Jahren bereits zu einem Küchenraum im puristischen Industrie-Stil entschieden. (Foto: küchenART München)
Ein Münchner Paar, das großen Wert auf Design und Ästhetik legt, hat sich vor mehreren Jahren bereits zu einem Küchenraum im puristischen Industrie-Stil entschieden. (Foto: küchenART München)

Der Industrie-Stil bei Küchen: in Italien schon lange angesagt

Einem ästhetischen Design verschrieben hat sich auch ein Ehepaar aus dem Münchner Süden, das bereits 2014 den Industrie-Stil zur zentralen Einrichtungsnote für seine Küchenplanung bestimmte – lange, bevor der Trend allgegenwärtig und bisweilen über alle Maßen bekannt wurde. Mit ihren Wünschen stieß das Paar auf offene Ohren beim Münchner Studio küchenART im Stadtteil Lehel, dessen Planerinnen Katharina Böll und Sarah Schieck soeben erst frische italienische Trends auf der damaligen EuroCucina 2014 in Mailand gesichtet hatten.

Während im deutschsprachigen Raum noch ganz klar der Hang zu hellen und unkomplizierten Küchenlösungen vorherrschte, hatten sich die Italiener längst schweren, majestätischen Stoffen und Materialien sowie dunklen Farben zugewandt. Beton, Kupfer und Stein beherrschten das italienische Küchendesign – und sollten bald einen Hype in ganz Europa auslösen.

Die beiden Küchenplanerinnen Katharina Böll und Sarah Schieck vom Studio küchenART in München haben bereits vor mehreren Jahren den Trend des Industrie-Stils als Inspiration aus Italien mitgenommen - und beim Kunden direkt umgesetzt. (Foto: küchenART München)
Die beiden Küchenplanerinnen Katharina Böll und Sarah Schieck vom Studio küchenART in München haben bereits vor mehreren Jahren den Trend des Industrie-Stils als Inspiration aus Italien mitgenommen – und beim Kunden direkt umgesetzt. (Foto: küchenART München)

Mut zu Küchen im Industrie-Stil: Materialien erhalten Patina im Laufe der Zeit

Mit dem Wunsch nach einem puristischen Küchenraum im Industrie-Stil zählte das Ehepaar 2014 also durchaus zum Kreis der mutigen Käufer. Mutig, da die bei diesem Trend vorherrschenden Materialien alles andere als makellos sind: handgespachtelter Beton beispielsweise bekommt individuelle, feine Äderchen und legt sich über die Zeit auch eine höchst einzigartige Patina zu. Altholz wiederum, ebenfalls gern als wohnlicher Kontrast in Kombination mit Stein und Stahl verwendet, zeigt Astlöcher, Risse und unregelmäßige Furnierverläufe. Gerade durch die Unvollkommenheit kann mit der Verwendung beider Materialien ein wirklich außergewöhnlicher Küchenraum gelingen, wenn Kunden wie Planer Entschlossenheit beweisen, sich auf aktiv arbeitende Materialien einzulassen.

Ein charakteristischer Bestandteil des Industrie-Stils in der Küche ist Holz als warmer Gegensatz zu Beton, Stahl und Stein. Altholz verleiht jedem Küchenraum einen ganz besonderen Charme. (Foto: küchenART München)
Ein charakteristischer Bestandteil des Industrie-Stils in der Küche ist Holz als warmer Gegensatz zu Beton, Stahl und Stein. Altholz verleiht jedem Küchenraum einen ganz besonderen Charme. (Foto: küchenART München)

Urbane und zeitgleich wohnliche Küche im Industrie-Stil dank Beton, Keramik und Altholz

Die Kunden von Katharina Böll und Sarah Schieck haben sich getraut – und einen überwältigend modernen, urbanen und zeitgleich wohnlichen Küchenraum damit erschaffen lassen. Die in L-Form geplante eggersmann-Küche ist offen zum großzügigen Wohnbereich angelegt, vermittelt aber dennoch eine in sich geschlossene, gemütliche Atmosphäre. Die an die Küche angrenzende Terrasse sowie ein extra eingelassenes Fenster fluten den Raum mit Helligkeit. Zugleich kann der Blick beim Arbeiten und Spülen auf der wandgebundenen Küchenzeile nach draußen in einen urig begrünten Garten wandern.

Ebenso wie die zentral positionierte Kücheninsel sind auch die Fronten der Küchenzeile mit grau gewölktem, handgespacheltem Beton überzogen und, passend zum kühlen Material, in minimalistischer Grifflosigkeit gehalten. Begrenzt wird die nicht nur optisch, sondern auch haptisch aufregende Front von einer 12 mm dünnen Keramikarbeitsplatte in Rostoptik, die sich visuell perfekt in den Industrie-Stil des Küchenraums einpasst und obendrein pflegeleicht sowie widerstandsfähig ist.

Sichtbare Küchengeräte in diesem Küchenraum des Industrial Styles – dazu zählen Spüle, Armatur und ein luxuriöser Weinkühler – sind in warm gewalzten Edelstahl gehalten und fügen sich nahtlos in die Küchenoberflächen ein. Ein flächenbündig integriertes Induktionskochfeld in der Mitte des Kochblocks wurde in hochwertiger schwarzer Glaskeramik gewählt und lässt die Kunden mit Blick auf den Wohnraum kochen.

Die lichtdurchflutete Küche wird in ihrem Stil im angrenzenden Wohnbereich fortgeführt: der hochwertige Esstisch aus Holz und Stühle mit Stahlgestell verkörpern den Industrie-Stil in ästhetischer Optik. (Foto: küchenART München)
Die lichtdurchflutete Küche wird in ihrem Stil im angrenzenden Wohnbereich fortgeführt: der hochwertige Esstisch aus Holz und Stühle mit Stahlgestell verkörpern den Industrie-Stil in ästhetischer Optik. (Foto: küchenART München)

Wohnliche Altholz-Wand verbirgt Küchengeräte und bildet Übergang zum Wohnbereich

Einen starken wohnlichen Akzent, der bei diesem wunderschönen Küchenraum im Industrie-Stil sofort ins Auge fällt, setzt die vertikal gegliederte Schrankwand aus rustikalem Altholz, hinter der sich üppiger Stauraum für Küchenutensilien sowie geschickt platzierte Küchengeräte verstecken. Eine senkrecht verlaufende Einschubleiste ermöglicht schnellen Zugriff auf die vollintegrierten Geräte, darunter der Kühlschrank, ein Backofen sowie ein Dampfgarer.

Ein Pocketschrank, der sich ebenfalls hinter der Geräte-Holzfront verbirgt, bietet Raum für Ablagen, die beispielsweise mit Kleingeräten bestückt werden können. Er kann mit seitlich einschiebbaren Flügeltüren gänzlich freigelegt werden. Innerhalb des Schranks verbaute LED-Spots sorgen für eine warme und punktgenaue Beleuchtung der verstauten Gegenstände.

Ein seitlich an der Gerätewand angebrachtes Holzregal im gleichen Materialstil wurde bewusst offen zum Wohnraum hin gestaltet, um einen sanften Übergang vom Küchen- zum Wohnabschnitt zu erzeugen. Auch im angrenzenden Ess- und Wohnbereich zeigt sich das Münchner Paar designorientiert und gastfreundlich: ein großer, charakterstarker Esstisch mit hellen, lederbezogenen Stühlen lädt zu gemeinsamen Abenden mit Freunden in der offenen Wohnküche ein.

Nach außen hin puristisch gestaltet, verbirgt sich hinter der charakteristischen Altholzwand viel Stauraum für Einbaugeräte und Küchenutensilien. (Foto: küchenART München)
Nach außen hin puristisch gestaltet, verbirgt sich hinter der charakteristischen Altholzwand viel Stauraum für Einbaugeräte und Küchenutensilien. (Foto: küchenART München)

Küche im Industrie-Stil sollte auch warm und einladend wirken: oft Freunde zu Gast

Tatsächlich war auch Geselligkeit ein wichtiges Stichwort im Prozess der Küchenplanung, erzählen Sarah Schieck und Katharina Böll. Da das Kundenpaar gern Freunde zu Wein und kulinarischen Genüssen einlädt, wurde die Kochinsel mit einem Ausschnitt versehen, an dem Barstühle Platz finden für einen ersten Anlaufpunkt. Der inkludierte Weinklimaschrank hat daher auch seinen perfekten Bestimmungsplatz direkt neben der ausgesparten Bar-Zeile gefunden.

Absolutes Highlight des Küchenraums im Industrie-Stil ist die sehr persönliche Note, die das Paar der Küchenwand nach Abschluss des Küchenplanungsprozesses hinzugefügt hat: die mit magnetischem Tafellack überzogene Wand wurde mit wasserfestem Stift und fröhlichen Botschaften versehen. Jeder, der den Küchenraum betritt, soll sofort wahrnehmen, wie lebensfroh hier gemeinsam „gekocht, gefeiert, gekleckert und gelacht“ wird – und dass Gina, Bernd und Leo ein unschlagbares Familientrio bilden.

Leo, das ist übrigens der schwarzbraun getigerte Kater des Ehepaares – und ein Grund, warum die Küche auch unbedingt haustierfreundlich gestaltet werden sollte. Mit einer puristischen Gesamtgestaltung, versteckten Küchengeräten und einem ungefährlichen Induktionskochfeld ist das dem Münchner Küchenstudio küchenART wunderbar gelungen. Und sollte Fellnase Leo seine Krallen an Beton oder Altholz wetzen, so kann dies nur eins bedeuten: eine Beigabe zur ohnehin höchst individuellen Patina dieser Küche im industriellen Stil.

Auch Haustiger Leo gefällt es sichtlich in der neuen Küchenumgebung. Zum Schutz des Katers (und aus Gründen der Optik) wurden die Elektrogeräte größtenteils verborgen. (Foto: küchenART München)
Auch Haustiger Leo gefällt es sichtlich in der neuen Küchenumgebung. Zum Schutz des Katers (und aus Gründen der Optik) wurden die Elektrogeräte größtenteils verborgen. (Foto: küchenART München)
Mit einer Lacktafel als Küchenwand kann man selbst kreativ werden - und bei Bedarf den Küchenhintergrund auch öfter mal "ändern". Zeitgleich dient der Lack als Spritzschutz beim Spülen und Arbeiten. (Foto: küchenART München)
Mit einer Lacktafel als Küchenwand kann man selbst kreativ werden – und bei Bedarf den Küchenhintergrund auch öfter mal „ändern“. Zeitgleich dient der Lack als Spritzschutz beim Spülen und Arbeiten. (Foto: küchenART München)

>> Hier geht es zur Studiowebsite von küchenART München. Folgen Sie dem Studio bei Interesse auch auf Facebook unter diesem Link.

Susanne Maerzke
Susanne Maerzke
Kochen ist Lebensfreude, Zeit mit Freunden, Belohnung, Versöhnung, Hobby und Genuss. Auch unsere Redakteurin sieht die Küche als das Herzstück der Wohnung – schließlich endet jede gute Party zurecht in der Küche neben den letzten Käsehäppchen und einem Glas Wein. Es lohnt sich also definitiv, sein Augenmerk auf die Ausstattung der Küche zu richten und mal bei den neuesten Trends, Geräten und Designern nachzuhaken: auch als Gesprächsgrundlage für die nächste Feier.

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