USM Haller in der Küche: modular, minimalistisch, langlebig

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1963 entwickelte der Schweizer Architekt Fritz Haller eher durch Zufall eine Ikone des Möbeldesigns. Für die Schweizer Metallwarenfabrik USM (Ulrich Schärer Münsingen) sollte Haller zunächst neue Firmenräume konzipieren. Dann kam er auf die Idee, ein modulares Einrichtungssystem für die Räumlichkeiten zu entwickeln. Fritz Haller und Ulrich Schärer griffen beruflich fortan ineinander wie Zahnräder einer Schweizer Taschenuhr – das legendäre USM Haller Möbelbausystem war geboren. Der Rest ist (Design-)Geschichte. Heute haben sich die minimalistischen Möbelmodule in allen Bereichen des Hauses etabliert. Sogar in der Küche.

USM Haller in der Küche
USM Haller Möbel passen sich flexibel an das Leben ihrer Besitzer an – und belgleiten diese oftmals bis in die nächste Generation. (Foto: USM)

Die legendären Metallmöbel aus der Schweiz: Begleiter fürs Leben

Als Architekt folgte Fritz Haller einem stringenten Designansatz: „Mini“ für Privathäuser und Büros, „Midi“ für größere Gebäude und „Maxi“ für Industriekomplexe. Alle drei Systeme basieren auf dem gleichen Konstruktionsprinzip aus Stahlrahmen. Nur die Größenverhältnisse unterscheiden sich. Mit der Erfindung des USM Haller Systems übersetzte er seine architektonische Philosophie erstmals auf den Möbelbau: Die Module basieren auf einem System aus verchromten Metallstangen, in die Tablare aus Glas oder pulverbeschichtetem Metall eingelassen werden. Verschraubbare Metallkugeln an den Kanten bilden die Verbindungsstücke und sorgen gleichzeitig für die charakteristische Optik.

USM Haller Möbel sind geradlinig, langlebig und beispiellos wandelbar – und haben sich über die Jahre die Rolle des schlichten Lebensbegleiters für Bauhaus-affine Designfans zugelegt. Wer den Küchenraum kreativ denkt, hat mit den legendären Metallmöbeln auch hier unendliche Möglichkeiten: etwa als Vitrine für Lieblingsgeschirr und Glas, als flexible Anrichte, als wandfüllendes Küchenmöbel oder als Kochtisch mit reichlich Arbeitsfläche.

USM Haller in der Küche
Vitrine von USM Haller mit Glaseinsätzen und Beleuchtung: eine stilvolle Planungsidee für die mondäne Küche. (Foto: USM)

Modulküche von USM Haller: maximale Flexibilität

Das Erfolgsrezept der USM Haller Module liegt mitunter in ihrer Wandelbarkeit. Das System hält mindestens so viele Überraschungen bereit wie ein Schweizer Taschenmesser. Übersetzt auf die Küche heißt das: Als flächendeckende Wandregale lassen sich mit den Modulen großzügige Küchenräume mit reichlich Stauraum, Arbeitsfläche und Platz für Geräte kreieren. Ergänzt mit einer separaten Wasser- und Kochstelle entsteht ein vollwertiger Küchenraum.

Kräftige Farben wie Goldgelb, Grün oder Rubinrot schaffen einen extrovertierten Look mit Pop Art-Anklang, gedeckte Grautöne oder elegantes Graphitschwarz schmeicheln einem mondänen Einrichtungsstil.

USM Haller Möbel in der Küche

USM Haller Module können auch eine bestehende Küchenzeile stilvoll ergänzen: in einem kräftigen Farbton gehalten entsteht ein Möbel, das die Küche funktional fortführt und gleichzeitig sanft zum Wohnbereich überleitet. Eine andere Möglichkeit ist ein individuell geplanter Trolley auf Rädern, der die Rolle des Botschafters zwischen Koch-, Wohn- und Essbereich übernimmt. So entsteht eine mobile Getränkebar oder eine fahrbare Aufbewahrung für Kräuter und Gewürze, die bei Bedarf zwischen Kochstelle und Esstisch pendelt.

Das Innenleben der Quader und Kuben, die in verschiedenen Breiten und Tiefen zur Verfügung stehen, kann dabei beliebig ausgestaltet werden: etwa mit zusätzlichen Einlegeböden oder gar mit Besteckeinsätzen. Zur Auswahl stehen Klapptüren oder Schubladen. Für die kindersichere Küche lassen sich abschließbare Türen planen.

Der Küchenraum ist dabei so flexibel wie das Leben der Besitzer selbst: Verändert sich das Leben, verändern sich die Modulmöbel einfach mit. Nichts davon ist fest im Raum verbaut. Mit einigen Handgriffen lassen sich die Elemente beliebig umbauen, neu zusammensetzen und erweitern. So wird aus einem Lowboard bei Bedarf ein Highboard – oder aus einem Küchenmöbel eine Kommode fürs Schlafzimmer.

Designklassiker im Zeitalter der Nachhaltigkeit

Ihr reduziertes Design in 14 zeitlosen Farben, ihre kompromisslose Stabilität und ihre hohe Flexibilität überführen die 1963 erfundenen Möbelmodule nur allzu selbstverständlich in die heutige Zeit, die nachhaltiges Denken und bewusste Kaufentscheidungen zum Trend erhebt. In einer Generation, die viel Veränderung braucht, häufig umzieht und flexible Lebensentwürfe anstrebt, sind modulare Möbel ideale Lebensbegleiter.

Der Schweizer Luxusuhrenhersteller Patek Philippe schreibt auf seinen Werbeplakaten: „You never actually own a Patek Philippe. You merely look after it for the next generation.“ Auch die Metallmöbel von USM gelten als Anschaffung fürs Leben – und als beständige Wertanlage, die sich nur allzu gut an die nächste Generation weitergeben lässt.

Außerdem sind Möbelstücke, die fließende Übergänge schaffen, gefragter denn je: Grundrisse gestalten sich immer offener. Aus Küchen werden Wohnküchen, aus Esszimmern fließende Wohn-Essbereiche. Auch, wenn die Zeiten sich wandeln: USM Haller Möbel stehen für stoische Beständigkeit. Und das ist gut so.

>>> Dieser Artikel wurde am 04.11.2021 erstmals veröffentlicht und am 12.05.2023 nach eingehender Prüfung aktualisiert.

Julia Dau
Julia Dau
Das Gefühl grenzenloser Freiheit beim Entdecken einer dampfenden Köstlichkeit in den Garküchen Asiens, wohlige Aufregung beim Anschneiden eines perfekt gegarten Steaks, und manchmal auch Pioniergeist, wenn der Kern des Lava Cake zum ersten Mal weich und unverschämt herrlich duftend über den Teller fließt: Kochen und Essen ist für unsere Redakteurin Abenteuer, Experiment und pure Harmonie. Als studierte Informationsdesignerin mit Leidenschaft für Ästhetik, Innenarchitektur und gutes Essen fasziniert sie besonders, wie alle Sinne in der Küche – und auch ein bisschen in unserem Magazin – verschmelzen.

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