Berührungslose Armaturen für die Küche: hygienisch und wassersparend

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Nicht nur in Zeiten von Corona macht es Sinn, viel frequentierte Touch Points in der Küche besonders sauber und hygienisch zu halten. Der Gang zur Wasserstelle ist eine der am häufigsten ausgeführten Tätigkeiten im Küchenalltag. Nicht nur Corona- und andere Viren möchte man dort ungern willkommen heißen: Auch mit teigverschmierten Händen bedient sich eine Küchenarmatur schwer. Einige Hersteller haben mittlerweile berührungslose Armaturen im Programm, die mit dem Handrücken, komplett kontaktlos oder mit dem Fuß gesteuert werden.

Internationale Studie zeigt: Küche birgt die meisten Keime

Eine internationale Studie des „Hygiene Council“, einem Zusammenschluss von Wirtschaftsunternehmen und internationalen Keimexperten, zeigt: Die meisten Keime tummeln sich in den eigenen vier Wänden keineswegs im Bereich der Toilette, wie man annehmen möchte – sondern in der Küche. Genauer gesagt: im Küchenlappen, dicht gefolgt von der Armatur.

Berührungslose Armaturen sind daher nicht nur hygienisch und praktisch, sondern sparen auch noch Wasser und unterstützen damit den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Viele Armaturen verfügen über einen integrierten Timer, der die Wasserzufuhr nach einer bestimmten Zeit automatisch abstellt. In Zeiten von Corona und einem sich wandelnden Hygienebewusstsein werden berührungslose Armaturen auch für Privathaushalte immer interessanter.

Berührungslose Armaturen von Grohe: Bedienung mit Handrücken oder Unterarm

Das Modell „Minta Touch“ von Grohe ist aktuell der Platzhirsch unter den kontaktfreien Küchenarmaturen. Die Armatur lässt sich durch eine leichte Berührung mit dem Handrücken oder Unterarm bedienen und hinterlässt somit keine Keime oder Verschmutzungen, wenn man beispielsweise gerade Fleisch geschnitten oder Pizzateig geknetet hat.

L-förmiger Auslauf mit herausnehmbarer Brause, die das ganze Spülbecken erreicht: „Minta Touch“ von Grohe wird lediglich mit dem Handrücken oder Unterarm angetippt. Die Armatur gibt es auch in der geschwungenen C-Form. (Foto: Grohe)
Ein L-förmiger Auslauf mit herausnehmbarer Brause, die das ganze Spülbecken erreicht: „Minta Touch“ von Grohe wird lediglich mit dem Handrücken oder Unterarm angetippt. Die Armatur gibt es auch in der geschwungenen C-Form. (Foto: Grohe)

Die sogenannte EasyTouch-Technologie ist unsichtbar in der Armatur verbaut, die cleane Optik wird also nicht durch markante Sensoren oder Touchpads gestört. „Minta Toch“ bietet dem Nutzer zwei verschiedene Bedienarten: Mit einem zusätzlichen Hebel kann die Armatur auch mechanisch betätigt werden. Die so voreingestellte Strahlstärke und Wassertemperatur wird dann für die Bedienung über EasyTouch übernommen.

Bei Berührung läuft initial erstmal kaltes Wasser, was die Technologie auch für Kinder ungefährlich macht. Nach 60 Sekunden schaltet sich das Wasser automatisch ab. Die Armatur ist batteriebetrieben – ein Wechsel alle 2-4 Jahre genügt laut Hersteller.

Elektronische Armaturen mit Fußsensor von Dornbracht: funktional und hochästhetisch

Der Luxusarmaturenhersteller Dornbracht hat mit seiner „eUnit“-Technologie bereits 2013 eine kontaktlose Armaturenlösung auf den Markt gebracht, die in Zeiten von Corona aber umso mehr von Interesse sein dürfte: „eUnit“ ermöglicht die Steuerung der Armatur mit dem Fuß. Anwendbar ist die Technik auf die ikonischen Designserien „Lot“, „Elio“ und „Tara Ultra“. Ein elektronischer Fußsensor signalisiert am Boden unterhalb der Spüle mit einem roten Punkt seine Bereitschaft und hilft dem Anwender, den Wasserstrahl berührungslos in Gang zu setzen.

Die skulpturale Armatur „Lot“ von Dornbracht ist zum Sinnbild für puristisches Design im Küchenbereich geworden und lässt sich um eine kontaktlose Bedienmöglichkeit erweitern. (Foto: Dornbracht)

Die skulpturale Armatur „Lot“ von Dornbracht ist zum Sinnbild für puristisches Design im Küchenbereich geworden und lässt sich um eine kontaktlose Bedienmöglichkeit erweitern. (Foto: Dornbracht)

Die eUnit-Technologie wurde mittlerweile ergänzt um das Konzept Connected Kitchen, das als Vision des Premium-Herstellers für die intelligente Küche von morgen zu verstehen ist. Per offener IP-Schnittstelle kann beispielsweise jeder beliebige Sprachassistent mit der Armatur verknüpft werden und diese über Sprachbefehle ansteuern. Auch der Nachhaltigkeitsgedanke findet sich in der Connected Kitchen wieder: Durch eine individuelle Programmierung werden Wasserverschwendung oder Störungen im Wasserfluss vorgebeugt.

Die Armaturen „Lot“, „Elio“ und „Tara Ultra“ von Dornbracht sind mit den smarten Funktionen der „eUnit“-Technologie kombinierbar und lassen sich unter anderem mit dem Fuß steuern. (Foto: Dornbracht)

Die Armaturen „Lot“, „Elio“ und „Tara Ultra“ von Dornbracht sind mit den smarten Funktionen der „eUnit“-Technologie kombinierbar und lassen sich unter anderem mit dem Fuß steuern. (Foto: Dornbracht)

Über die Displaysteuerung sind andere smarte Funktionen zugänglich. So können zum Beispiel Wassermenge und -temperatur exakt eingestellt werden. Die passgenaue Abmessung der Armatur macht Messgerät und Thermometer überflüssig.

Berührungslose Armaturen von BLANCO: Bewegungssensor setzt Wasserfluss in Gang

„SOLENTA-S Senso“ von BLANCO ist eine komplett berührungslose Küchenarmatur. Ein Bewegungssensor aktiviert und stoppt den Wasserfluss. Fehlauslösungen sollen laut Hersteller durch eine präzise Naherkennung verhindert werden: Der Sensor reagiert nur auf Bewegungen bis zu 6 cm Abstand.

Der Sensor der Armatur „SOLENTA-S Senso“ befindet sich an der Unterseite der Querverbindung des geschwungenen Auslaufs. Das macht ihn optisch unauffällig – zudem dreht er sich beim Bewegen der Armatur mit. (Foto: BLANCO)

Der Sensor der Armatur „SOLENTA-S Senso“ befindet sich an der Unterseite der Querverbindung des geschwungenen Auslaufs. Das macht ihn optisch unauffällig – zudem dreht er sich beim Bewegen der Armatur mit. (Foto: BLANCO)

Die Armatur gibt es wahlweise mit einer glänzenden, verchromten Oberfläche oder aus mattem Edelstahl. Auch die Position des Hebels rechts oder links ist wählbar. Zwei Strahlarten sprechen verschiedene Nutzungsszenarien in der Küche an: der Brausestrahl entfernt Reste vom Geschirr, während der Perlstrahl Töpfe effizient mit Wasser füllt. Mit seinem geschwungenen Auslauf und dem markanten Profil setzt die berührungslose Armatur von BLANCO auch optisch ein Statement und fügt sich harmonisch in moderne und klassische Küchenstile ein.

Italienisches Design: berührungslose Armaturen von DMP Electronics

Die Manufaktur aus Italien brachte bereits 1978 die erste berührungslose Armatur auf den Markt und gilt laut eigener Aussage als Erfinder der elektronischen Armatur. Seitdem hat das Unternehmen mit Sitz in der Provinz Teramo sich komplett den kontaktlosen Produktlösungen für Bad und Küche verschrieben. Erklärte Vision ist dabei vor allem der nachhaltige Umgang mit Ressourcen: bis zu 80% Wasser soll eine berührungslose Küchenarmatur laut Hersteller einsparen.

Drei Modelle fasst das Portfolio der elektronischen Küchenarmaturen aus Italien. Für den Rohrauslauf der „Hello 200“ hat der Nutzer beispielsweise die Wahl zwischen 15 verschiedenen Farben – von Schwarz über Weiß bis hin zu Bronze, Sonnengelb und Limettengrün. Das Grundgestell ist dabei immer verchromt.

Drei berührungslose Armaturen fasst das Portfolio der italienischen Manufaktur DMP. Das Modell „Hello 200“ hat eine kubische, geradlinige Form und ist in 15 Farben erhältlich. (Foto: DMP Electronics)
Drei berührungslose Armaturen fasst das Portfolio der italienischen Manufaktur DMP. Das Modell „Hello 200“ hat eine kubische, geradlinige Form und ist in 15 Farben erhältlich. (Foto: DMP Electronics)

Die Sensorreichweite lässt sich individuell von 5-20 cm einstellen. Auch die „Hello 200“ ist schwenkbar und erreicht mit ihrem flexiblen Auslauf alle Bereiche des Beckens. Wie die meisten berührungslosen Armaturen ist das Modell batteriebetrieben, lässt sich alternativ aber ebenso manuell bedienen.

Zwei verschiedene Sensoren ermöglichen unterschiedliche Nutzungsvarianten: Der frontal angebrachte Sensor an der Stirnseite löst einen Dauerstrahl aus, der für das Befüllen von Töpfen hilfreich ist und sich nach 3 Minuten automatisch abstellt. Ein weiterer Sensor an der Unterseite gibt eine vordosierte Menge Wasser aus, die mitunter zum Händewaschen ausreicht.

Berührungslose Armaturen sind also nicht nur in Zeiten von Corona eine sinnvolle und hygienische Lösung für die eigene Küche – sie sparen auch noch wertvolles Trinkwasser und leisten einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit der begrenzten und wertvollen Ressource.

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Julia Dau
Julia Dau
Das Gefühl grenzenloser Freiheit beim Entdecken einer dampfenden Köstlichkeit in den Garküchen Asiens, wohlige Aufregung beim Anschneiden eines perfekt gegarten Steaks, und manchmal auch Pioniergeist, wenn der Kern des Lava Cake zum ersten Mal weich und unverschämt herrlich duftend über den Teller fließt: Kochen und Essen ist für unsere Redakteurin Abenteuer, Experiment und pure Harmonie. Als studierte Informationsdesignerin mit Leidenschaft für Ästhetik, Innenarchitektur und gutes Essen fasziniert sie besonders, wie alle Sinne in der Küche – und auch ein bisschen in unserem Magazin – verschmelzen.

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