Dänemark ist bekannt als Vorreiter für handgefertigte Möbel und einen puristischen Einrichtungsstil. Jetzt machen die Dänen sogar Lust auf Tapeten und Kacheln: Das Unternehmen File Under Pop inspiriert mit wunderschönen Entwürfen, bei denen Wände und Böden im Mittelpunkt stehen – nicht die Küche selbst.
Wer das Glück im Großen sucht, übersieht oft das kleine Glück auf dem Weg dorthin. So ähnlich verhält es sich mit dem Einrichten eines Raumes: Menschen achten vor allem auf Möbel, die zueinander gruppiert werden wollen – und bedenken dabei nicht, welche Wirkung Licht, Wände und Böden auf den Stil und die Ausstrahlung eines Raums haben können. Wieviel Glück aber tatsächlich in einer einzelnen Fliese oder Wandfarbe stecken kann, beweist das junge, dänische Unternehmen „File Under Pop“. Das Wortspiel aus „F-loor t-ile“ (Fliese, Kachel) und „under pop“ (unter sanftem Beschuss) offenbart, das Kacheln hier nicht auf herkömmliche Weise hergestellt werden. Wer sich die wunderschönen Entwürfe des Labels anschaut, ist sofort ergriffen von der Wucht ihrer Wandgestaltung.
File Under Pop: Hochwertige Keramikfliesen aus Lavagestein
Avantgardistische Muster wechseln sich mit fröhlich ungestümen Farben ab, Fischgrätenmuster im Kachelformat mit rautenförmigen Wandtapeten. File Under Pop schafft es, Menschen zum Sprechen über Wände und Böden zu bringen – und einem ganzen Raum damit eine eigene Aura zu verschaffen. Firmengründerin Josephine Akvama Hoffmeyer arbeitete 14 Jahre lang als Creative Director bei „Made a Mano“, einem italienisch-dänischen Label für High End-Keramikprodukte.
Beiden Unternehmen liegt zugrunde, dass die hochwertigen Produkte in Handarbeit gefertigt werden – und für die Fliesen spezielles Lavagestein importiert wird, das vom Vulkan Ätna auf Sizilien in 20 bis 30 Metern Tiefe abgespalten wird. Das verdichtete Gestein ist zwei- bis dreitausend Jahre alt und entsprechend wertvoll. Es wird anschließend glasiert, von Hand geformt und im Ofen bei hohen Temperaturen und vielen Stunden zu Keramik gebrannt.
Alles Handarbeit: Auch handbemalte Tapeten
Das wertvolle Wissen um die Kunst der Kachelfertigung ist aber nicht das Einzige, das Josephine Hoffmeyer mit zu File Under Pop genommen hat. Der Clou liegt in der manuellen Bearbeitung jeder einzelnen Fliese, jeder einzelnen Tapete, jeder einzelnen Kachel: Im Siebdruckverfahren oder per Hand werden Muster und Motive gemalt, die einzigartige Endprodukte entstehen lassen.
Um ausgiebig experimentieren zu können, hat sich die Dänin eine eigene Werkstatt im Herzen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen geschaffen. Hier produziert das Label seine eigenen Tapeten, die in unterschiedlichen Größen auf Silber-, Gold- und Weißgoldblättern aufgetragen werden. Das Unternehmen betont auf seiner Website, eine Tapete müsse nicht zwangsläufig die ganze Breite einer Wand bedecken: als einzelnes Blatt von 100 x 180 cm-Größe könne es einem Raum bereits Charakter und Persönlichkeit verleihen.
Damit reiht sich File Under Pop in die führende dänische Interior-Welt ein, deren Credo zu sein scheint: So außergewöhnlich wie nötig, so minimalistisch wie möglich. Erst kürzlich konnte sich auch die Möbelwelt wieder davon überzeugen bei der Messe 3daysofdesign in Kopenhagen. Der dänische Stil ist schlicht und pur, aber darin hochgradig individuell, wertstiftend und mitreißend in seinen Farben.
File Under Pop: Wandfarben für eine intensive Raumwirkung
Apropos Farbe: Seine inspirierend leuchtenden Wandfarben rührt File Under Pop ebenfalls selbst an, in einer Kooperation mit den Farbexperten von „Jotun“. Das ursprünglich norwegische Unternehmen ist in Dänemark seit mehr als 85 Jahren für äußerst hochwertigen Wandfarben bekannt. File Under Pop nennt seine Farben „Moss Garden“, „Tangled Up In Blue“, „Black Orchid” oder “Pink Moon” und entfacht damit nicht nur klangmalerische Träume.
Das Unternehmen zeigt damit vor allem, wie nachhaltig und individuell eine bedruckte oder bemalte Wand und ein außergewöhnlicher Kachelboden die Raumgestaltung beeinflussen kann. Dänische Möbel bekommen ab sofort Konkurrenz: von schöner Keramik aus dem eigenen Land.