Smart Home: Die Zukunft der Küchengeräte

HomeTechnikSmart Home: Die Zukunft der Küchengeräte

„Guten Morgen, Alexa!“ Ein Satz, an den Sie sich in Zukunft gewöhnen können. Denn dank Smart Home erwachen Küchengeräte mitunter zum Leben. Doch was können und dürfen wir uns von unseren Küchengeräten also in Zukunft erhoffen?

Smart Home bei Küchengeräten: Per App, Knopfdruck oder Sprachsteuerung

Ziel des Smart Home bei Küchengeräten ist es, das Leben zuhause und das Agieren im Haushalt einfacher und sicherer zu machen. Das bedeutet, dass Haushaltsgeräte wie Backofen, Herd und Dunstabzugshaube bequem über dreierlei Wege gesteuert werden können. Zentral über eine herstellerbasierte App für Handy und Tablet, die alle zeitgleich benutzten Geräte und deren Einstellungen anzeigt. Über einen Universalschalter (Bsp. Bosch), der bestimmte Szenarien miteinander verknüpft. Oder bequem per Sprachsteuerung über Amazons intelligenter Sprachassistentin Alexa.

Deutsche Küchenhersteller kooperieren mit Amazons Sprachassistentin Alexa. Zeit, sich das kluge Gerät einmal näher anzusehen. (Foto: Amazon)
Deutsche Küchenhersteller kooperieren mit Amazons Sprachassistentin Alexa. Zeit, sich das kluge Gerät einmal näher anzusehen. (Foto: Amazon)

Smart Home bei Küchengeräten: Amazons Alexa überall integriert

Alexa ist bei so gut wie allen Marken in die Handlungsabläufe in der Küche integriert und soll zukünftig für eine spielend leichte Handhabung sorgen. Auch, während man mit dem Zubereiten von Lebensmitteln beschäftigt ist – oder auf der Couch liegt.

Alexa kann dann hilfsbereit durchgeben, wie lang der Geschirrspüler noch braucht, wann der Braten aus dem Backofen geholt werden muss oder welche Musik sie zum Essen abspielen soll. Außerdem ermöglicht es die Sprachsteuerung, dass Geräte wie der Ofen oder die Waschmaschine über Alexa antworten. Wer will, kann dann fehlende Lebensmittel, Spülmittel oder andere Haushaltsgegenstände unverzüglich per Amazon Fresh oder Prime nachbestellen.

Eigene Ansätze zum Smart Home bei Küchengeräten: Miele, Bosch, Siemens, Liebherr

Doch nicht nur mit Alexa sondern auch mit eigenen Anwendungen, sogenannten SmartDevices, rüsten die Hersteller von Küchengeräten auf. Wir haben uns die Zukunftspläne für die Küche von Miele, Siemens, Bosch und Liebherr genauer angesehen.

Siemens Hausgeräte: MYKIE macht‘s

MYKIE, der kleine Küchenroboter von Siemens, soll zum neuen Gefährten und Helfer in der Küche werden. (Foto: Siemens Hausgeräte)
MYKIE, der kleine Küchenroboter von Siemens, soll zum neuen Gefährten und Helfer in der Küche werden. (Foto: Siemens Hausgeräte)

Siemens hat dafür MYKIE (My Kitchen Elf) entwickelt, der Anweisungen zu Kochrezepten, Kühlschrankinhalt und Temperatursteuerung des Ofens geben soll. Der kleine Roboter reagiert mit Mimik, Gestik und Sprache auf seine Nutzer. Damit soll er nicht nur einen Kochassistenten, sondern auch einen echten Gesprächspartner in der Küche imitieren. Auch auf Musik, Videos und andere Entertainment-Programme soll man über MYKIE zugreifen können. Bisher ist der Küchenroboter jedoch noch immer ein Prototyp.

Gemeinsam mit Bosch arbeitet das renommierte Unternehmen an einem weiteren multifunktionalen Küchenhelfer: Der Scanner X-Spect informiert über Reifegrad und Zusammensetzung von Lebensmitteln sowie über die Beschaffenheit von textilen Strukturen und deren Flecken. Während ersteres eine kluge Entscheidungshilfe beim Einkaufen und Hantieren in der Küche darstellt, kann der zweite Anwendungsfall helfen, die Waschmaschine energiesparend und erfolgreich einzusetzen.

Bosch: Automatisierte Tagesabläufe im Haushalt

Klein und unscheinbar ist der Bosch Flex-Universalschalter - doch es lässt sich eine Menge steuern damit im Haushalt. (Foto: Bosch)
Klein und unscheinbar ist der Bosch Flex-Universalschalter – doch es lässt sich eine Menge steuern damit im Haushalt. (Foto: Bosch)

Bosch arbeitet an einer 360° Innenkamera und einem Universalschalter. Letzter soll sich kabellos an jeder beliebigen Stelle im Haus anbringen lassen. Oder aber als „Flex“-Version tragbar überall mit hingenommen werden können. Für diesen Flex-Universalschalter kann man verschiedene Szenarien programmieren. Sie sind entweder auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt oder halten sich automatisiert an bestimmte Tagesabläufe.

Beispiel: Rollläden werden automatisch tagesgenau zum Sonnenaufgang hochgefahren. Situativ kann der Schalter aber auch jedes Mal ausgelöst werden, wenn ein Kind an den Süßigkeitenschrank geht – alle Lichter leuchten dann in der Wohnung auf. Wenn der Briefträger wiederum Post bringt, wird automatisch eine Push-Nachricht ans Smartphone versandt.

Miele: Alle Elektrogeräte auf einen Blick

Die Miele@mobile-App wählt per Klick den optimalen Koch-, Spül- und Waschvorgang aus. (Foto: Miele)
Die Miele@mobile-App wählt per Klick den optimalen Koch-, Spül- und Waschvorgang aus. (Foto: Miele)

Miele lässt seine das Smart Home bei Küchengeräten über die Miele@mobile-App steuern. Mit ihr kann man den neuen Dialoggarer der Firma nicht nur an- und ausstellen, sondern man kann sich auch über Rezepte und deren Backeinstellungen informieren. Die übernimmt der Dialoggarer dann selbstständig. Ebenso kann über die Programme MobileControl und SuperVision der Status aller Hausgeräte mit einem unauffälligen Blick aufs Tablet kontrolliert oder bewusst bedient werden.

Somit kann der Kühlschrank bereits beim Einkaufen im Supermarkt heruntergekühlt werden, um den Energieverlust beim Einräumen der Lebensmittel auszugleichen. Die Waschmaschine empfiehlt das passende Waschmittel zum Kleidungsstück und per ShopConn@ct lassen sich Spülmaschinentabs oder Reinigungsmittel nachbestellen. Außerdem können sich die Haushaltsgeräte mit dem Programm „SmartStart“ dann von allein anstellen, wenn die Sonneneinstrahlung auf die Solarzellen des Hauses besonders hoch ist und dieser Strom genutzt werden kann. Oder, wenn die Stromtarife im Netz besonders niedrig sind.

Liebherr: SmartDevice-Box kennt den Benutzer

Das "SmartDevice" wird am Kühlschrank befestigt und zeichnet dort die Gewohnheiten der Nutzer auf - also auch, wer nachts desöfteren mal zum Kühlschrank tappt... (Foto: Liebherr)
Das „SmartDevice“ wird am Kühlschrank befestigt und zeichnet dort die Gewohnheiten der Nutzer auf. (Foto: Liebherr)

Andere Küchengeräte-Hersteller wie Liebherr wagen sich zunächst punktuell ans Smart Home heran. Mit der Liebherr SmartDevice-Box, die am Kühlschrank befestigt wird und an das gekoppelte Smartphone oder Tablet sendet. Damit lässt sich der Kühlschrank per FridgeCam überwachen, eine Einkaufsliste mit Lebensmitteln erstellen oder das Kühlgerät herunterkühlen.

Kocht man jeden Abend gegen 19 Uhr und öffnet dazu mehrere Male die Kühlschranktür, merkt das Gerät sich das und kühlt die Lebensmittel bereits ein bis zwei Stunden vorher herunter, um der warmen Luft entgegenzusteuern. Bereits bekannt wiederum ist der SafetyMode, der ein Alarmgeräusch oder optisches Warnsignal an Smartphone oder Tablet sendet, wenn die Kühlschranktür zu lange offensteht.

Fazit zum Smart Home bei Küchengeräten: Große Chance für die Küche

Das Smartphone spielt eine große Rolle im Smart Home. Trotz aller Vorteile sollte man Vorsicht walten lassen mit seinen Daten. Dennoch: Das Smart Home wird zukünftig eine immer größere Rolle in unserem Leben spielen - zurecht. (Foto: Bosch)
Das Smart Home wird zukünftig eine immer größere Rolle in unserem Leben spielen – zurecht. (Foto: Bosch)

Das Smart Home ist nicht mehr (nur) die Küche der Zukunft, sondern bereits der Gegenwart. Namhafte Küchengeräte-Hersteller wie Miele, Bosch, Siemens sowie Kühlschrankspezialist Liebherr präsentieren uns nun das Zuhause der Zukunft, das immer reibungsloser und automatischer funktionieren soll.

Die Chancen für die Küche, die jetzt schon in einigen Kreisen das Auto als Statussymbol abgelöst hat, sind enorm. Sie bildet oftmals den zentralen Mittelpunkt des Zusammenlebens und wird daher in ihren Smart Home-Anwendungen stärker genutzt als Schlafzimmer oder Bad. Zukünftig Gastgeber profitieren von automatischen Anwendungen und einer kabellosen Verknüpfung der Geräte mit dem Handy. Wer von Urlaub oder Arbeit aus Vorgänge im Haushalt steuern möchte, kann dies nun einfach per Klick erledigen.

Smart Home bei Küchengeräten darf keine Angriffsfläche für Hacker sein

Doch die Hersteller können sich noch nicht zurücklehnen. Sie müssen für den Fall vorsorgen, dass die empfindlichen elektronischen Geräte Angriff einer Hacker-Attacke werden und Nutzerdaten schützen. Die Daten selbst sollten ebenfalls den Datenschutzbestimmungsgesetzen unterliegen.

Susanne Maerzke
Susanne Maerzke
Kochen ist Lebensfreude, Zeit mit Freunden, Belohnung, Versöhnung, Hobby und Genuss. Auch unsere Redakteurin sieht die Küche als das Herzstück der Wohnung – schließlich endet jede gute Party zurecht in der Küche neben den letzten Käsehäppchen und einem Glas Wein. Es lohnt sich also definitiv, sein Augenmerk auf die Ausstattung der Küche zu richten und mal bei den neuesten Trends, Geräten und Designern nachzuhaken: auch als Gesprächsgrundlage für die nächste Feier.