Dekton als Arbeitsplatte: Vorteile, Nachteile, Vergleich mit Granit

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Die widerstandsfähigste Arbeitsplatte auf dem derzeitigen Küchenmarkt ist: Dekton. Was macht den Verbundwerkstoff so resistent – und besser als andere Materialien auf dem Markt? Und wie unterscheidet sich Dekton vom beliebten und ebenfalls widerstandsfähigen Naturstein Granit?

Das Niveau heutiger Küchenräume ist hoch, sehr hoch sogar. Elektronische Geräte übernehmen per Klick den Kochprozess, funktionell eingerichtete Stauräume präsentieren dem Nutzer alles dort, wo er es haben will. Auch über Oberflächen soll sich der Nutzer künftig keine Gedanken mehr machen müssen: je weiter die Entwicklung sogenannter „ultracompact surfaces“ voranschreitet, desto unbekümmerter kann auf ihnen gearbeitet werden.

Wer künftig also etwas auf der Arbeitsplatte schneiden will, kann dies ebenso tun, wie heiße Töpfe darauf abzustellen oder Tiefgefrorenes darauf auftauen zu lassen. Das härteste und beständigste Material von allen – derzeit auf den Markt erhältlichen – Verbundwerkstoffen ist Dekton.

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Dekton wurde 2012 vom spanischen Arbeitsplattenhersteller Cosentino erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und muss sich auf dem Markt von vielen ähnlich gelagerten Materialien absetzen, die ähnliche Versprechungen für die Haltbarkeit von Arbeitsplatten abgeben, so zum Beispiel Neolith, Corian oder Fenix NTM. Hinzu kommt der für den Kunden relevante Vergleich mit purem Naturstein. Granit gilt als einer der härtesten Natursteine und ist weder dem 3D-Drucker noch einer Presswalze, sondern der Vielfalt der Natur entsprungen.

Wo also liegen die Vor- und Nachteile von Dekton – und wie schneidet es im Vergleich zum beliebten Granit für Arbeitsplatten in der Küche ab?

Dekton weist viele gute Eigenschaften auf, die auch andere Verbundwerkstoffe besitzen - wie UV-Beständigkeit, Farbechtheit, Hitzebeständigkeit und Farbechtheit. Dennoch setzt das Material jeder Anforderung noch etwas mehr entgegen. (Foto: Zecchino Cucine)
Dekton weist viele gute Eigenschaften auf, die auch andere Verbundwerkstoffe besitzen – wie UV-Beständigkeit, Farbechtheit, Hitzebeständigkeit und Farbechtheit. Dennoch setzt das Material jeder Anforderung noch etwas mehr entgegen. (Foto: Zecchino Cucine)

Was ist Dekton?

Dekton ist zuallererst ein Verbundwerkstoff, also eine Mischung aus verschiedenen Rohmaterialien, die – in ihrer bestmöglichen Relation zueinander und in einem hochentwickelten Verarbeitungsprozess – zum Endergebnis zusammengestellt werden. Dekton setzt sich aus Glas-, Porzellan- und Quarzpartikeln zusammen und erreicht seine absolute Härte und Widerstandsfähigkeit durch die spezielle Sintertechnologie, mit der die einzelnen Materialien bearbeitet werden.

Die sogenannte „gesinterte Partikeltechnik“ ist ein hochtechnologischer Prozess, der von Cosentino entwickelt wurde und die natürliche Gesteinsentwicklung der Natur imitiert. Die metamorphen Vorgänge, die wirken, wenn Naturstein über Jahrtausende hinweg hohen Temperaturen und Druck ausgesetzt ist, wirken hier in „eingedampfter Form“ mit 1.200°C auf das Verbundmaterial ein.

Das Resultat ist nicht nur ein sehr beständiges Material in ästhetischer Vollendung, sondern vor allem eine fehlerfreie Oberfläche. Mikrofehler, wie sie bei Natursteinen in der Verarbeitung auftreten und zu Spannungen oder Schwachstellen führen können, gibt es bei Dekton nicht. Die „Null-Porosität“ des Materials als Resultat der Sinterung ist die Grundlage des Dektonschen Erfolgs. Der exklusive Verdichtungsprozess der Oberfläche ist einmalig und macht Dekton daher zum widerstandsfähigsten Material für Arbeitsplatten, das es derzeit auf dem Markt gibt.

Dekton vs. Keramik: Die Entscheidung zwischen den Materialien ist eine Liebhaberfrage. Dekton ist schwieriger im individuellen Zuschnitt, dafür nochmal unverwüstlicher im Vergleich zu Keramik. (Foto: Cosentino)
Dekton vs. Keramik: Die Entscheidung zwischen den Materialien ist eine Liebhaberfrage. Dekton ist schwieriger im individuellen Zuschnitt, dafür nochmal unverwüstlicher im Vergleich zu Keramik. (Foto: Cosentino)

Die Vorteile von Dekton als Arbeitsplatte in der Küche

Kein Material ist kratzfester als Dekton. Wer wollte, könnte auch direkt auf der Oberfläche seine Zutaten schneiden und vorbereiten, müsste dann aber über die Jahre eher mit Gebrauchsspuren rechnen. Die durchaus hohe Abriebfestigkeit macht es zu einem Material, das weit über die übliche Dauer der Küchennutzung – also etwa 20 Jahre – hinaus beständig schön bleibt. Hinzu kommen die üblichen Vorteile, die auch andere Verbundwerkstoffe aufweisen: die UV-Beständigkeit gegen Sonneneinstrahlung und Lichteinwirkung, die Schnittfestigkeit, die Frost- und Taubeständigkeit, die Farbechtheit, die Hygiene und Pflegeleichtigkeit.

Jedoch: Dekton scheint dank der „Ultraology“, also der Ultraverdichtung der Oberfläche, allen Besonderheiten noch eins draufzusetzen. Sind andere Materialien hitze- und wärmebeständig, können also theoretisch höheren Temperaturen von Töpfen und Pfannen ausgesetzt werden, ist Dekton garantiert feuerfest. Sind andere Materialien flüssigkeitsabweisend und wasserfest dank einer speziellen Imprägnierung, braucht Dekton dies dank seiner Null Porösität nicht – eine Versiegelung ist nicht notwendig.

Ganz besonders speziell ist jedoch die Aversion gegen Flecken: sind andere Materialien fleckenresistent, ist Dekton fleckenfest. Selbst hartnäckige Flecken wie Rotwein, Kaffee, Öl, Rost oder Filzstifte können nicht in das Material eindringen und problemlos von dessen Oberfläche gesäubert werden. Hierzu darf man bei Dekton übrigens auch zu härteren Reinigungsmitteln greifen: Das Material ist chemikalienbeständig, wohingegen die anderen gängigen Verbundwerkstoffe auf dem Markt höchstens mit normaler Seife und warmem Wasser gereinigt werden darf.

Dekton weist viele gute Eigenschaften auf, die auch andere Verbundwerkstoffe besitzen - wie UV-Beständigkeit, Farbechtheit, Hitzebeständigkeit und Farbechtheit. Dennoch setzt das Material jeder Anforderung noch etwas mehr entgegen. (Foto: Cosentino)
Dekton weist viele gute Eigenschaften auf, die auch andere Verbundwerkstoffe besitzen – wie UV-Beständigkeit, Farbechtheit, Hitzebeständigkeit und Farbechtheit. Dennoch setzt das Material jeder Anforderung noch etwas mehr entgegen. (Foto: Cosentino)

Die Nachteile von Dekton als Arbeitsplatte in der Küche

Um von der enorm hochwertigen Materialität Dektons zu profitieren, muss der Kunde tiefer als bei anderen Verbundwerkstoffen in die Tasche greifen. Die Preise variieren je Händler und Kundenwunsch, aber im Durchschnitt kostet eine 20 mm-starke Dektonplatte pro m² 991 Euro inklusive Mwst., während Keramikplatten (Beispiel: Neolith) für 20 mm bei 781 Euro inklusive Mwst. und Granitplatten (Beispiel: Nero Assoluto) für 20 mm bei 495 Euro inklusive Mwst. angesiedelt sind.

Zudem kann die Härte des Materials auch eine Herausforderung bei gewünschten Zuschnitten sein. Sollen Spülbecken nicht aufgesetzt, sondern als Unterbau montiert werden, muss hierzu der Zuschnitt exakt eingefräst werden, was theoretisch eine Bruchgefahr der gesamten Platte bedeuten kann. Hierzu sollten also ausschließlich Dekton-Fachhändler herangezogen werden.

Zuguterletzt ist die glatte, jedoch leicht angeraute (und damit unverwüstliche) Oberfläche von Dekton auch persönlich Geschmackssache: sie wirkt wie ein Stopper für sämtliche andere Materialien. Werden beispielsweise Edelstahltöpfe über die Dekton-Arbeitsplatte gezogen, wird mit der Zeit eher die Unterseite des Topfes leiden denn das Dekton. Es wirkt wie sanftes Schmirgelpapier. Ein glattes Gleiten von Gegenständen auf dieser Oberfläche ist also – im Gegensatz zu Granit – nicht möglich.

Dekton ist aufgrund seiner Null-Fehler-Toleranz und absoluten Hochwertigkeit sehr teuer im Anschaffungspreis. Zudem kann die sehr harte, raue Oberfläche feinen Gegenstände wie Porzellan zusetzen. (Foto: Cosentino)
Dekton ist aufgrund seiner Null-Fehler-Toleranz und absoluten Hochwertigkeit sehr teuer im Anschaffungspreis. Zudem kann die sehr harte, raue Oberfläche feinen Gegenstände wie Porzellan zusetzen. (Foto: Cosentino)

Vergleich von Dekton mit Granit für Arbeitsplatten in der Küche

Granit ist einer der widerstandsfähigsten und damit auch beliebtesten Natursteine, die in der Küche für Arbeitsplatten und Böden eingesetzt werden. Im Vergleich zu anderen Natursteinoberflächen zeichnet sich Granit durch unschlagbare Charakteristika aus, zu denen die Kratz- und Schnittfestigkeit ebenso wie die Wärmebeständigkeit und Pflegeleichtheit zählt.

Dennoch kann die Natur in diesem Fall nicht vollkommen mit der hochtechnologisch entwickelten Sintertechnologie von Dekton mithalten. Dekton besitzt eine höhere Abriebfestigkeit als das ohnehin schon harte Granit, hinzu kommt eine fünffach höhere Biegefestigkeit im Vergleich der beiden Materialien. Dekton kann also in hauchdünner Ausführung – bis zu 8 mm dünn – und dennoch großflächig stabil installiert werden, wohingegen Granit nach einer gewissen Stärke verlangt. Grund hierfür ist das vergleichsweise leichte Gewicht Dektons. Diese Beständigkeit erlaubt, dass Arbeitsplatten aus Dekton sogar bis zu 30 Zentimeter an Überstand aus der Kücheninsel ragen dürfen, ohne instabil oder federnd zu werden.

Granit ist zudem zwar ein weitgehend fleckenabweisendes Material, das sich leicht reinigen und pflegen lässt, bedarf aber von Zeit zu Zeit einer Schutzimprägnierung, um dieses natürliche Charakteristika aufrecht zu halten. Auf Öl und Säuren reagiert der Naturstein empfindlich, während Dekton auch hier den Vorteil der absoluten Nullabsorption und Fleckenbeständigkeit aufweist.

Nicht von der Hand zu weisen ist zuguterletzt ein Planungsfakt: Dekton überzeugt mit einer Formfestigkeit, die sehr gut berechen- und vorhersehbar ist, weswegen es später zu keiner Überraschung bei der Umsetzung im Küchenaufbau kommen sollte. Bei Granit können durch unsachgemäße Bearbeitung oder Transport sowie Schleiffehler die sogenannten Mikrofehler entstehen, die die widerstandsfähigen Eigenschaften der Platte beeinträchtigen können.

Dekton kann im Gegensatz zu Granit sehr viel dünner zugeschnitten werden, besitzt aber dennoch eine 5x höhere Biegefestigkeit. (Foto: Cosentino)
Dekton kann im Gegensatz zu Granit sehr viel dünner zugeschnitten werden, besitzt aber dennoch eine 5x höhere Biegefestigkeit. (Foto: Cosentino)

Fazit: Dekton oder Granit?

Ein entscheidender Vorteil für Granit, den viele Experten im Vergleich beider Materialien sehen, ist die Haptik des Natursteins, der – zumeist poliert – extrem glatt und elegant glänzend auftritt. Dekton ist in seiner ultrakompakten Struktur ebenfalls glatt und porenfrei, behält aber eine kaum wahrnehmbare, leicht angeraute Struktur. Hier kommt es auf den persönlichen Geschmack an. Wer auf Granit als Naturmaterial setzt, erhält keine unkaputtbare, aber dennoch eine sehr widerstandsfähige Arbeitsplatte, die preislich anspruchsvoll und dennoch günstiger als Dekton ist.

Wer sich allein zugunsten funktionaler Vorteile entscheiden möchte, wählt mit Dekton die Perfektion der multifunktionalen Arbeitsoberfläche in der Küche. Kein Material ist härter, vielfältiger in Farb- und Musterauswahl und verzeiht so viele Fehler wie der Verbundwerkstoff Dekton. Besonders im Hinblick auf individuell gezeichnete Küchenräume bietet das Material grenzenlose Designmöglichkeiten – und für seinen Nutzer die Unbekümmertheit beim Kochen, die auftritt, wenn er nichts falsch machen kann.

Wer auf Funktionalität und Langlebigkeit setzt, ist mit Dekton gut beraten. Auch die Farbauswahl wissen viele Kunden zu schätzen. (Foto: Cosentino)
Wer auf Funktionalität und Langlebigkeit setzt, ist mit Dekton gut beraten. Auch die Farbauswahl wissen viele Kunden zu schätzen. (Foto: Cosentino)

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Dieser Artikel erschien am 30.10.2018 und wurde am 18.06.2021 aktualisiert nach den neuesten Erkenntnissen.

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Dilara Suzuka
Dilara Suzuka
Die Küche war für Dilara schon immer ein magischer Anziehungspunkt; als Nesthäkchen mit vier Geschwistern drehte sich schon im Familienhaushalt immer alles um den heiligen Ort des Zusammenseins beim Essen, Kochen, Hausaufgaben machen, Malen, Diskutieren, Entscheidungen verkünden. Auch in ihrer WG während des Studiums kreuzten sich in der Küche sämtliche Lebenswege. Die Webdesignerin entschied deshalb, dass es an der Zeit wäre, diesem Altar des Essens und der Entscheidungen auch im Internet ein bisschen mehr Leben einzuhauchen. Los geht’s.