Geräte-Neuheiten auf der IFA 2023: Superlative fürs Smart Home

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Nachhaltigkeit ist das Schlagwort der Stunde. Weil das aber nicht jedem schmeckt, verpacken zahlreiche Gerätehersteller ihre Neuheiten auf der IFA 2023 in verlockende Superlative fürs Smart Home. Damit sollen sich Eco-Modus und Energieeffizienz im Handumdrehen realisieren lassen – selbst von Kunden, die laut Umfragen „nur sporadisch“ die Spartaste am Geschirrspüler drücken. Ein Überblick über sieben große Namen und deren Neuheiten.

Wer präsentiert welche Neuheiten? Springen Sie bei Bedarf zum gewünschten Hersteller vor.

1 – Gerätetrends 2023 im Überblick

2 – Siemens auf der IFA 2023

3 – Miele auf der IFA 2023

4 – Bosch auf der IFA 2023

5 – Gaggenau auf der IFA 2023

6 – AEG auf der IFA 2023

7 – BORA auf der IFA 2023

8 – NEFF auf der IFA 2023

9 – Und dann war da noch… Fazit

Große Worte und ein paar Superlative fielen auch in diesem Jahr auf der IFA 2023. Man wolle „das Kochen für immer verändern“, kündigt Siemens Hausgeräte mit seinem neuen Bratsensor Pro an. Die Möglichkeiten der smarten Gerätevernetzung, verspricht Stefanie Lipps als Home Connect-Expertin der BSH, seien noch ganz am Anfang. Miele unterstreicht die Effizienz seiner Geschirrspüler, die zum fünften Mal in Folge zum Testsieger gewählt wurden. „Alle 34 Sekunden“, sagt Miele-Geschäftsführer Dr. Reinhard Zinkann, habe sich im vergangenen Jahr ein Geschirrspülmodell von Miele verkauft. Bosch hingegen hat „die leiseste Schrägesse Europas im Umluftbetrieb“ im Gepäck – und AEG spricht von „revolutionären Küchentechnologien im Fokus“.

Geräte-Trends auf der IFA 2023: Nachhaltigkeit, Künstliche Intelligenz, Individualisierung

Gemeinsame Themen kristallisieren sich dann aber doch heraus: Über allem steht die Nachhaltigkeit im Fokus. Dazu gesellen sich vernetzte Technologien, die durch Sensoren und Künstliche Intelligenz Kochen zum Kinderspiel werden lassen sollen. Vorausgesetzt, das Zielpublikum zieht mit. Käuferinnen und Käufer seien zwar bereit, in nachhaltige Produkte zu investieren, wie eine aktuelle Miele-Studie aus 2023 herausfand. Nur 11 Prozent nutzten dann aber auch den Eco-Modus von Waschmaschine und Geschirrspüler tatsächlich.

Die Branche versucht, das Interesse an Nachhaltigkeit über Apps zu fördern. In diesen lassen sich beispielsweise Verbrauchswerte feststellen, die mit anderen Nutzerinnen und Nutzern verglichen werden können. Das ist in der Miele-App unter dem sogenannten „Consumption Dashboard“ möglich. Auch Bosch wirft dafür seine Home Connect-App ins Rennen. Immerhin, sagt Bosch-Geschäftsführer Andreas Diepold, würde dank niedriger Verbrauchswerte auch der Geldbeutel der Konsumenten nachhaltig geschont bleiben.

Weniger technisch geht es übrigens auf der Küchenmeile zu, einer Herbstmesse der Branche, die der IFA alljährlich nur zwei Wochen später folgt. Dort rücken Gerätehersteller wie Gaggenau und NEFF die Ästhetik ihrer Produkte in den Vordergrund und zeigen, wie weit die Individualisierung von Backofen, Kühlschrank & Co. bereits jetzt Einzug in den Küchenraum hält. Selbst AEG und Miele präsentieren sich dort in anderer Aufwartung: Der Fokus liegt auf optischen Gesamtlösungen für alle Küchengeräte – und einem neuen, mattschwarzen Induktionskochfeld, das die Hersteller als kratzfeste Alternative zum Klarglas anpreisen.

Siemens auf der IFA 2023: „Bratsensor Pro“ und extragroße Kühlschränke

Siemens lädt zur IFA 2023 in die „Gardens of Intelligence“ ein. Damit verknüpft der Konzern geschickt das wichtige Thema Nachhaltigkeit mit seinem zentralen Anliegen: der intelligenten Küche. Das mächtige Schlagwort zeigt, in welche Richtung sich Küchengeräte entwickeln. Zunehmend agieren Backofen, Kochfeld und Geschirrspüler autonom vom Nutzer und erzielen über Automatikprogramme bestmögliche Ergebnisse. Technologie sei dabei aber nicht alles, sagt Siemens: Die Marke setzt neben kluger Funktionalität auch auf ein „intelligentes Design“ und Künstliche Intelligenz zum beständigen Lernen.

Highlight der Neuheitenpräsentation von Siemens ist der „Bratsensor Pro“, den das Unternehmen nach Vorbild seiner gradgenauen Backöfen entwickelt hat. Damit solle, erläutert Geschäftsführer Michael Mehnert, „Kochen neu gedacht werden“. Ähnlich wie am Backofen lassen sich hierbei Temperaturen von 70°C bis 220°C einstellen, um exakte Kochvorgänge auszuführen – und die Temperatur automatisch halten zu können. Nicht minder intelligent agiert der neue iQ700 Backofen mit Künstlicher Intelligenz, der auf eine „Gerichterkennung“ trainiert wird. Bislang erkennt das Gerät rund 40 Klassiker von selbst und startet das richtige Programm, um diese selbständig zuzubereiten.

Leise Dunstabzugshauben, exakt temperierbares Kochfeld: Die "schöne neue Welt" wird über Sensorik und kommunizierende Geräte gesteuert. (Fotos: Siemens Hausgeräte)
Leise Dunstabzugshauben, exakt temperierbares Kochfeld: Die „schöne neue Welt“ wird über Sensorik und kommunizierende Geräte gesteuert. (Fotos: Siemens Hausgeräte)

Nach eigenem Gusto handelt auch der Geschirrspüler: Entsprechend vernetzte Modelle messen den eigenen Beladungs- und Verschmutzungsgrad und stimmen das benötigte Programm darauf ab. Über die angeschlossene Home Connect-App lässt sich wiederum der Wasser- und Energieverbrauch optimieren. Wer alle Kennzahlen seiner Küche bequem im Blick haben möchte, setzt auf das Siemens-eigene „Smart Kitchen Dock“: An das Gerät lassen sich Tablet oder Smartphone anschließen und per Gestensteuerung bedienen. Sensible Lautsprecher in alle Richtungen sorgen dafür, dass die Künstliche Intelligenz dahinter auch dann Kommandos annehmen kann, wenn es durch Koch- und Garprozesse besonders „heiß hergeht“ im Küchenraum.

Ein Paukenschlag gelingt Siemens durch die Einführung der neuen Nischengröße 194 cm für Kühl- und Gefriergeräte. Die bislang bei 178 cm genormte Nische beherbergt nun XL- und XXL-Geräte vollintegriert im Hochschrank und bietet damit 11% bzw. 45% mehr Nutzfläche. Namhafte Möbelhersteller haben Siemens bereits zugesagt, entsprechende Schrankgrößen dafür zu konzipieren. Käuferinnen und Käufer können also beruhigt drauflosplanen.

XL- und XXL-Kühlschränke sollen dem Bedürfnis nachkommen, seltener Fahrten zum Supermarkt zu unternehmen - und Lebensmittel zugleich länger frisch zu halten. (Foto: Siemens Hausgeräte)
XL- und XXL-Kühlschränke sollen dem Bedürfnis nachkommen, seltener Fahrten zum Supermarkt zu unternehmen – und Lebensmittel zugleich länger frisch zu halten. (Foto: Siemens Hausgeräte)

Miele auf der IFA 2023: Neuer Wäschepflegeschrank & Topnoten für den Geschirrspüler

Zum Tag der Offenen Tür, pardon, zum „Miele Open House“, lud der Gütersloher Konzern auf der IFA 2023. Der Vergleich zur Schule kommt nicht von ungefähr: Immerhin versuchte Miele mit interaktiven Stationen innerhalb der Messehalle, das Thema „Nachhaltigkeit“ relevanter an seine Zielgruppe heranzutragen. Und wie so oft muss der Dozierende ernüchtert feststellen, dass nur bruchstückhafte Inhalte dabei hängenbleiben. So wünschten sich zwar 86% der Befragten einer Miele-Studie zufolge, mit moderner Technologie im Küchenhaushalt Strom und Wasser zu sparen. Viele glauben aber, bei einem Produkt mit guter Energieeffizienzklasse (EEK) schon genug für die Umwelt getan zu haben. Das ist natürlich ein Irrtum: Die EEK wird aufgrund des Eco-Modus berechnet.

Use more eco“ fordert das Unternehmen seine Kundschaft dahingehend motivierend auf. Und geht mit gutem Beispiel voran: Die Geschirrspüler der G 7000 wurden zum fünften Mal infolge von der Stiftung Warentest mit Bestnoten belohnt, was die Effizienz sowie den Wasser- und Stromverbrauch angeht. Neue Geschirrspülprogramme sollen, zusätzlich zum Eco-Modus, die bewusste Wahl des Spülmodus verstärken. So weisen diese Programme eine gesteigerte Reinigungsleistung oder eine kürzere Laufzeit auf, sind insgesamt jedoch sparsamer als die klassischen Programme.

Zum 5. Mal Testsieger in Folge - mit Bestnoten in Sauberkeit und Energieeffizienz. (Foto: Miele)
Zum 5. Mal Testsieger in Folge – mit Bestnoten in Sauberkeit und Energieeffizienz. (Foto: Miele)

Die richtige Laufzeit im Backofen stellt wiederum die sogenannte „Smart Food ID“ von Miele ein. Das bereits in anderen Ländern eingeführte Feature erkennt Zutaten im Garraum und stimmt Temperatur und Heizart darauf ab. Noch effektiver lassen sich Backofen und Kochfeld dank „MealSync“ künftig nutzen. Die Geräte bereiten verschiedene Bestandteile eines Gerichts in zeitlicher Abfolge so zu, dass sie zur gleichen Zeit fertig sind. Das dürfte vor allem Gastgeberinnen und Gastgebern gefallen.

Ein außergewöhnliches Extra präsentiert Miele heuer mit dem „Miele Aerium“. Der hochelegante Wäschepflegeschrank ähnelt dem „RefreshButler“ von V-ZUG und soll textile Stoffe von Gerüchen, Falten und Bakterien befreien. Mäntel, Hüte, Wollpullover und andere empfindliche Textilien können darin – ebenso wie Kuscheltiere oder Kinderspielzeug – schonend und ohne chemische Zusätze gereinigt werden. Auch das zahle auf die Nachhaltigkeit ein, sagt Miele: Schließlich erübrigen sich dadurch einige Waschladungen oder der Gang zur Reinigung.

Der "Miele Aerium" Wäschepflegeschrank pflegt und reinigt Kleidung schonend. Sogar Kuscheltiere und Rucksäcke finden hierin Platz. (Foto: Miele)
Der „Miele Aerium“ Wäschepflegeschrank pflegt und reinigt Kleidung schonend. Sogar Kuscheltiere und Rucksäcke finden hierin Platz. (Foto: Miele)

Bosch: CO2-reduzierte Kühlschränke und flüsterleise Dunstabzüge

Ein frisches Grün zählt seit jeher zur Nuance des weltbekannten Bosch-Logos. Dieses Jahr untermalt es zugleich das Highlight am Bosch-Stand auf der IFA 2023: Die „Bosch Green Collection“ steht im Fokus der Produktneuheiten und umfasst eine Kühl-Gefrier-Kombination in Standard- sowie XL-Ausführung, die zum Teil aus biobasierten Kunststoffen und „Green Steel“ angefertigt wird. Das Vorzeigeprojekt spart bereits jetzt rund 33% CO2-Emissionen in der Produktion ein. Zur „Green Collection“ zählen auch sämtliche Geschirrspüler der Energieeffizienzklassen A und B, von denen Bosch mittlerweile ganze Serien auf ein neues Level gehoben hat. Statt 13% aller Geschirrspüler erhalten nun rund 53% des Sortiments die gute und sehr gute Effizienzklasse.

Mit bemerkenswerten Kennzahlen zeichnet Bosch ein beeindruckendes Gesamtbild: Die neue Backofenserie 8, die nun auch im Elektrofachhandel erhältlich ist, ermöglicht Dampfgaren bis zu 120°C. Durch die zugesetzte Heißluft lassen sich Gerichte bis zu 50% schneller zubereiten. Dennoch bleiben Nährstoffe und Vitamine im Vergleich zum herkömmlichen Kochen doppelt so stark erhalten.

Für Haltbarkeit sorgen indes auch die neuen Bosch-Kühlgeräte mit ihren VitaFresh XXL-Boxen, die in den gleichnamigen XL- und XXL-Geräten verbaut sind. Die Kühl-Gefrier-Kombinationen bieten 11% bzw. 45% mehr Nutzinhalt und halten Lebensmittel bis zu dreimal länger frisch. Das reduziert Lebensmittelverschwendung und erübrigt den häufigen Gang zum Supermarkt.

XL und XXL: Frische wird bei Bosch Kühlgeräten ab sofort großgeschrieben - auch im Einbaugeräte-Segment. (Foto: Bosch)
XL und XXL: Frische wird bei Bosch Kühlgeräten ab sofort großgeschrieben – auch im Einbaugeräte-Segment. (Foto: Bosch)

Mit der „leisesten Schrägesse Europas“ punktet Bosch jeweils mit einem Modell in der Serie 6 sowie 8. Die im Umluftbetrieb gemessenen Werte bewegen sich bei 59 Dezibel in der höchsten Stufe 3 – einer angenehmen Unterhaltungslautstärke. Ein zusätzlicher „Clean Air Plus“-Filter reinigt die Küchenluft von Fischgeruch sowie Pollenflug und dürfte daher auch für Allergiker interessant sein.

Flüsterleise - selbst in der höchsten Powerstufe 3. Damit minimiert Bosch auch die akustische "Verschmutzung" im offenen Raum. (Foto: Bosch)
Mit 59 dB (A) flüsterleise – selbst in der höchsten Powerstufe 3. Damit minimiert Bosch auch die akustische „Verschmutzung“ im offenen Raum. (Foto: Bosch)

Gaggenau: Verborgenes Kochfeld mit individueller Optik

In Stein gemeißelt? Ist bei Gaggenau lediglich der Hang zum Luxus: Für alles andere sorgt die Premiumtochter der BSH auf der Küchenmeile in Ostwestfalen für eine Überraschung der besonders exklusiven Art. Mit der „vollintegrierten Induktion“ präsentiert der Hersteller erstmals ein Induktionskochfeld, das vollkommen im üppigen Dekor einer Kunststeinarbeitsplatte aufgeht. Das erinnert an das Grimm’sche Märchen von „Des Kaisers neue Kleider“, sieht man doch im ersten Augenblick: nichts. Lediglich in einem winzigen LED-Punkt entlang der betörenden Marmorierung manifestiert sich die quadratisch abgesteckte Kochzone, die beim Einschalten der Induktionszone rot aufleuchtet und somit die Stelle markiert, an der Kochtopf und Pfanne direkt auf der Arbeitsplatte aus Dekton erhitzt werden können.

Bestaunter Anblick auf der Küchenmesse: Die nahtlose - vollintegrierte - Induktion von Gaggenau ist ein Novum im Gerätesegment. (Foto: Küchen&Design Magazin)
Bestaunter Anblick auf der Küchenmesse: Die nahtlose – vollintegrierte – Induktion von Gaggenau ist ein Novum im Gerätesegment. (Foto: Küchen&Design Magazin)

Die Technik bleibt indes unterhalb der Verbundplatte versteckt. Erst, wer hinter die Fassade – oder in diesem Fall, die Küchenzeile – blickt, nimmt die Gaggenau-typischen Bedienknebel wahr, durch die die Induktionszonen haptisch gesteuert werden können. Mit dem neuen Luxusprodukt löst Gaggenau zugleich die Grenzen des bisherigen Induktionskochfeldes auf: Zwei bis vier Induktionszonen werden bei diesem Produkt nebeneinander statt übereinander angeordnet. Das Kochen auf einer feuer- und schnittfesten Arbeitsplatte ermöglicht das Ausloten neuer Freiheiten entlang der Kücheninsel. Zugleich lässt sich eine individuelle Optik dadurch lässig in Szene setzen: Dekton bietet mehr als 60 Ausführungen, Designs und Farben seines Produkts an. Die vollintegrierte Induktion ist ab Sommer 2024 im Handel erhältlich.

AEG: Mattschwarzes Kochfeld und sparsame EcoLine

Mehr Produktneuheiten und ein gehobenes Gesamt-Image: Seit die schwedische Electrolux-Gruppe AEG als Premium-Label in den eigenen Reihen pusht, macht die bewährte Haus- und Hofmarke der Deutschen wieder von sich reden. Das geschieht auf der IFA vor allem mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit: Die AEG „EcoLine“ umfasst die ressourceneffizientesten Geräte des Unternehmens, die laut Konzern „jeden Tag mühelos und mit maximaler Effizienz genutzt werden können und gleichzeitig die höchsten Energielabel-Werte der Marke erfüllen“. Wissenschaftliche Erkenntnissen zufolge entstünden 85% der globalen Klima-Auswirkungen eines Geräts nämlich während der Nutzung. Das deckt sich mit den Untersuchungen der Miele-Studie.

Wer nun die AEG EcoLine nutzt, profitiere von starken Einsparungen im Strom- und Wasserhaushalt, erklärt das Unternehmen. Das Sortiment umfasse Backöfen (20% weniger Strom beim Dampfgaren), Wäschetrockner (68% weniger Energie benötigt) sowie Dunstabzugshauben, Geschirrspüler und Kochfelder.

Highlight der EcoLine dürfte unbestreitbar der neue AEG 9000 MultiChill 0°C sein, mit dem die Marke ihr Portfolio an geräumigen und leistungsstarken Kühl-Gefrier-Kombinationen erweitert. Das Gerät erzeugt mit dem Luftzirkulationssystem „Cooling 360“ sowie einer „GreenZone+“ mit automatischer Feuchtigkeitsregelung optimale Lagerbedingungen im Kühlraum, sodass, laut Hersteller, „bis zu 95% der Vitamine in Lebensmitteln erhalten werden können„. Per App lassen sich verschiedene Lebensmittelprogramme im Kühlgerät einstellen, so auch das Auftauen von Speisen oder das Gären von Brotteig in kühler Umgebung.

Für den Premium-Anspruch im Küchensegment gibt es eine zusätzliche Neuerung fürs Auge: Die neuen, mattierten Induktionskochfelder mit dunkler Glaskeramik, die das Unternehmen auf der Küchenmeile vorstellt, seien im Vergleich zu herkömmlichen Standardkochfeldern „bis zu viermal kratzfester“ und ließen sich „doppelt so schnell reinigen“. Das sogenannte „SaphirMatt“-Glas fügt sich dabei betörend unauffällig in ein gedecktes Küchenarrangement ein und reflektiert, so AEG, rund „80% weniger als eine Standardoberfläche“.

„Eine echte Revolution“, so beurteilt es AEG selbst, stößt das Unternehmen mit zwei Kochfeldneuheiten an. Das AEG 8000 SenseBoil & Fry arbeitet mit Sensoren, die für konstante Temperaturen beim Kochen und Braten sorgen. Hierfür messen die Funktionen SenseBoil® und SenseFry dauerhaft die Temperatur am Topf- bzw. Pfannenboden und regulieren jene so, dass ein Überkochen oder Anbrennen rechtzeitig verhindert wird. Nutzerinnen und Nutzer können sich indes auf den Kochvorgang konzentrieren. Eine Bereicherung für kleine Küchen indes ist das Induktionskochfeld AEG 6000 Bridge, das mit 70 cm Breite eine komfortable Kochfläche bietet, welche sich über eine Brückenfunktion zusätzlich erweitern lässt. Der Clou: Dank des V-förmigen Unterbaus benötigt das Kochfeld sogar nur 60 cm Einbaubreite.

BORA: Kühlgeräte, Dampfbackofen und zwei Leuchten im Programm

Traditionell ist BORA nicht auf der IFA vertreten – doch die Neuheiten des einstigen Dunstabzugsherstellers möchten wir Ihnen dennoch nicht vorenthalten. Das ehemalige Start-Up des Dunstabzugsrevolutionärs Willi Bruckbauer entwickelt sich nämlich derzeit vor den staunenden Augen der Küchenbranche zu einem Vollsortimenter im Küchengeräte-Bereich. War das Unternehmen seiner Zielgruppe bislang vor allem mit dem „Dunstabzug nach unten“ bekannt, der direkt im Kochfeld verbaut ist und die Geruchsfilterung sowie -reinigung im Unterschrank der Kücheninsel vornimmt, setzt das Unternehmen nun auf maximale Präsenz statt auf unauffällige Teilhabe am Küchengeschäft.

Auf der diesjährigen Herbstmesse 2023 stellt das bayerische Unternehmen gleich drei Produktneuheiten vor: Ergänzend zum Dampfbackofen X BO können BORA-Kundinnen und Kunden ihre Küche nun auch mit Kühl- und Gefriergeräten der Marke ausstatten lassen. Als Produzent im Hintergrund agiert der hochrangige Hersteller Liebherr; vordergründig bringt sich BORA jedoch selbst ein. Eine flexible Innenraumgestaltung des Kühlschranks, herausnehmbare Boxen, eine elektrisierend „coole“ Beleuchtung der Innenfächer und ein „BORA Fresh zero“-Lagerbereich für frische Lebensmittel sollen das gewisse Extra ausmachen, dem die Marke ihren Namen schenkt.

Ebenfalls neu sind zwei filigrane Leuchtenmodule, die durch Gestensteuerung zum Leben erwachen und der BORA-Küche mit variierbaren Lichtfarben eine emotionale Ausstrahlung verleihen. Die Idee liegt nahe: Schließlich haben BORA-Kochfeldabzüge einst dazu beigetragen, den Dunstabzug „in der Versenkung“ verschwinden zu lassen – und mit ihm die Beleuchtung des Arbeitsbereiches rund ums Kochfeld. Mit der tropfenförmigen Pendelleuchte „Stars“ sowie der horizontalen Pendelleuchte „Horizon“ zeigt BORA an, dass das Unternehmen zukünftig hoch hinaus will: The sky is the limit.

NEFF: Alles neu – Marke, Logo, Sortimentsvielfalt

Nicht nur AEG klettert die Stufen in den Premiumbereich hinauf. Auch NEFF wird nun dort mit einem nie dagewesenen, umfangreichen Sortiments-Relaunch platziert: Das Unternehmen erhält ein neues Logo, einen schlankeren Schriftzug und eine Vielzahl an aussagekräftigen Produktneuheiten, die den Innovationscharakter der jahrhundertealten Marke eindrucksvoll unterstreichen. Die neue „NEFF Collection“ rotiert dabei sinngemäß um den bereits bekannten „Twist Pad Flex® Drehknopf“, der nun vielseitig zur haptischen Steuerung von Kochfeld, Backofen und Kaffeemaschine eingesetzt werden kann. Der magnetische Bedienknebel lässt sich ganz einfach abziehen und auf ein korrespondierendes Gerät aufsetzen. Die dortige Technik erkennt die mechanische Steuerung und lässt sich darüber in Sekundenschnelle bedienen. Vom Kochfeld kann man so spielerisch leicht zum Backofen wandern – und bei Bedarf sogar links und rechts des Touchdisplays mit zwei Bedienknebeln hantieren. Wer die unsichtbare Steuerung per Touch und Slider bevorzugt, kann seine Geräte aber auch weiterhin darüber bedienen.

Passend zur größtmöglichen Bedienfreiheit und der originellen Einsatzvielfalt des Twist Pad Flex® Drehknopfs – der im Übrigen auf dem Markt und selbst innerhalb des BSH-Konzerns einzigartig ist – gibt NEFF auch beim Design ein individuelles „Rahmenprogramm“ vor. Das sogenannte „Flex Design“ erstreckt sich auf die Seitenleisten und Griffe von Backofen, Dampfgarer, Kochfeld & Co., die in vier Farben gewählt werden können: „Brushed Bronze“, „Anthracite Grey“, „Metallic Silver „und „Deep Black“ stehen zur Auswahl, um mit einem einheitlichen Rahmen einen geräteübergreifenden Look in der Küche zu kreieren. Der Clou: Dieser kann bei Bedarf im Handumdrehen ausgetauscht werden – sogar vom Nutzer selbst. Zusätzlich verleiht der gestalterische Rahmen zwei übereinandergebauten Geräten, beispielsweise Backofen und Dampfgarer, eine optische Einheit dank der „Seamless Combination®“.

Ebenfalls im Flex Design erhältlich ist selbstverständlich auch der ikonische Slide & Hide®-Backofen von NEFF: Dieser ist seit 20 Jahren der einzige Backofen auf dem Markt, dessen ausziehbare Backofentür sanft in einen darunterliegenden Schlitz gleitet und den vollständigen Zugriff auf das Gargut ermöglicht. Das einstige „SoftOpening“ wurde nun mit einem „SoftClosing“ auch auf das Zuklappen des Backofens erweitert. Alle weiteren Funktionen bleiben Nutzerinnen und Nutzern des Slide & Hide® erhalten: Traditionen machen schließlich ebenfalls einen Teil der langjährigen NEFF-Kultur aus.

Und dann war da noch… – Fazit der IFA 2023

Viele Geräte- und Zubehörhersteller setzen dieses Jahr auf die stilistische Verfeinerung ihrer Produkte. Mit Blick auf die EuroCucina 2024 in Mailand, die als Leitmesse für Küchendesign und -technik gilt und alle zwei Jahre in der norditalienischen Metropole abgehalten wird, dürften sich einige Konzerne zurückgehalten haben mit ihrer Innovationsfreudigkeit. Schließlich möchte man auch für das internationale Publikum noch Überraschungen bereithalten. Dennoch zeigen sich die marktbeherrschenden Konzerne – darunter Miele, Siemens, Bosch und BORA – erstaunlich umtriebig hinsichtlich kleinerer Stellschrauben im Produktkosmos. Diese betreffen vorrangig eine effiziente und damit nachhaltige Nutzung der Backöfen, Kochfelder und Kühlschränke. Ein Thema, das die Branche auch in den kommenden Jahren beschäftigen wird.

Zur Ästhetik trägt 2023 übrigens auch der Schweizer Premiumhersteller V-ZUG bei. Dessen „Excellence Line“, die im deutschsprachigen Raum sehr gut angenommen wird, ist ab sofort in der soften Nuance „Pearl“ – einem seidigen Beigeton – erhältlich. Quooker wiederum, bekannt für multifunktionale Kochendwasserarmaturen, setzt auf die neuen Veredelungen „Kupfer Rosé“ und „Gunmetal“, einen weich gebürsteten Schwarzton. Farbe zeigt auch der Dunstabzugshaubenhersteller berbel, dessen ikonische Haube „Skyline Edge“ nun mit dem Zusatz „Play“ daherkommt – und mit farbigen RAL-Tönen mehrere hundert Möglichkeiten zur individuellen Atmosphärenbeleuchtung anbietet. Gediegener geht es da beim Kühlgeräte-Giganten Liebherr zu: Das Unternehmen veredelt seine Premium-Kühlschrankserien mit nachgedunkeltem Edelstahl im Innenraum. Die schwarz anmutende, gewalzte Ausstattung soll Eleganz und Ruhe ausstrahlen. Beides können Gerätehersteller mit Blick auf die derzeit schwache Konjunktur im Küchenbusiness sicher gebrauchen. Ein Glück, wer dabei noch mit Superlativen glänzen kann.

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Susanne Maerzke
Susanne Maerzke
Kochen ist Lebensfreude, Zeit mit Freunden, Belohnung, Versöhnung, Hobby und Genuss. Auch unsere Redakteurin sieht die Küche als das Herzstück der Wohnung – schließlich endet jede gute Party zurecht in der Küche neben den letzten Käsehäppchen und einem Glas Wein. Es lohnt sich also definitiv, sein Augenmerk auf die Ausstattung der Küche zu richten und mal bei den neuesten Trends, Geräten und Designern nachzuhaken: auch als Gesprächsgrundlage für die nächste Feier.