Aus Projekt wird Zuhause: Diese Experten helfen beim Planen Ihrer Einrichtung

HomeDesignAus Projekt wird Zuhause: Diese Experten helfen beim Planen Ihrer Einrichtung

Folgende Situation ist wohl allen bekannt: Man möchte sich räumlich verändern, vielleicht seine Einrichtung neu überdenken oder auch nur die Wände frisch tapezieren. Dafür benötigt es manchmal Rat und Unterstützung von außen, denn plötzlich kreisen Fragen im Kopf: Woher weiß ich, welcher Einrichtungsstil zu mir passt? Was ist jetzt modern und angesagt, aber auch in zwanzig Jahren noch zeitlos und schön? Und wie lassen sich meine Visionen mit dem festgesteckten Budget umsetzen?

Interior-Profis können bei den einzelnen Schritten unterstützen – ganz ohne Stress. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Ansprechpartner in ihren Aufgabengebieten und ihrem Fachwissen. Ob Küchenplaner, Raumausstatterin oder Innenarchitekt: Wir erklären, was die Unterschiede bei den einzelnen Einrichtungsexperten sind und welcher Profi zum individuellen Projekt am besten passt.

Verschiedene Kompetenzen: Diese Experten helfen beim Planen der Einrichtung

1. Küchenplaner und Küchenplanerinnen

Von Arbeitsplatte bis Spritzschutz: Küchenprofis entwerfen in erster Linie den passenden Schauplatz des Kochens. Sie wissen, welche Anschlüsse in einer Küche vonnöten sind, welche Materialien sich am besten für Familien mit Kindern oder Haustieren eignen und wie man den „ungenutzten Winkel“ einer L-förmigen Küche bestmöglich mit Stauraumideen füllt. Ebenso teilen sie ihr Wissen über moderne Küchengeräte und Anschaffungsideen. Was vielen obendrein nicht bewusst ist: Küchenplaner und -Planerinnen sind im Hintergrund wahre Koordinationstalente. Sie dirigieren Elektriker, Heizungsbauerinnen, Fliesenleger, Installateurinnen und Monteure – bis das Ergebnis perfekt ist. Oft bleibt das von Kundinnen und Kunden unbemerkt, diese müssen nämlich weder Angebote einholen noch Aufgaben verteilen. Sie können sich entspannt zurücklehnen – und am Ende die wahr gewordene Vision bestaunen.

2. Innenarchitekten und Innenarchitektinnen

Im Idealfall wird ein Innenarchitekt oder eine Innenarchitektin bereits bei der Rohbauphase kontaktiert. Denn neben der Überwachung von Baumaßnahmen kann der Profi hier bereits seine Licht-, Akustik- und Raumklimakonzepte anordnen. So hilft er beispielsweise bei der Entscheidung, an welchen Stellen Steckdosen installiert werden müssen, um später indirekte Lichtquellen einzufügen. Oder wo Aussparungen freigehalten werden müssen, um im Anschluss versteckte Lautsprecher zu integrieren. Innenarchitekten trifft man immer öfter auch im Küchenstudio an: Hier entwickeln die Expertinnen Moodboards für Farben, Muster und Materialien für die Kundschaft – oder unterstützen bei der Entscheidung, wie sich Räume am besten öffnen lassen (Mauerwerk, Stützpfeiler) und harmonisch ineinander übergehen. Übrigens: Die Berufsbezeichnung des Innenarchitekten ist gesetzlich geschützt – und damit ein verlässlicher Titel.

3. Raumausstatter und Raumausstatterinnen

Die Bezeichnung „Raumausstatter“ ist eigentlich irreführend – denn diese Profis bestücken nicht nur: Sie gestalten Wände, Böden und Decken, erstellen Farb- und Materialkonzepte und setzen diese handwerklich um. Sie stimmen Tapeten auf Polstermöbel und Teppiche auf Wandvertäfelungen ab. Im Gegensatz zu Innenarchitektinnen und Küchenplaner konzentrieren sich Raumausstatter also hauptsächlich auf Möbel, die übergreifend zum Küchen- und Wohnraum geplant werden und dessen Stil in individueller Handschrift ergänzen. Übrigens: Früher wurden Raumausstatter auch Polster-Dekorateure oder Tapezier-Dekorateure genannt. Wie gut, dass sich Zeiten ändern.

4. Interiordesigner und Interiordesignerinnen

Interiordesigner planen ebenfalls ganzheitliche Raumkonzepte, setzen dabei den Fokus vor allem auf Stilistik und Ästhetik. Sie zeichnen sich also durch ein besonderes Gespür für die Einheit aus Farben, Formen, Materialien und Mustern aus. Viele Interiordesigner tragen auch deshalb die Berufsbezeichnung, weil sie sich selbst am Entwerfen von Objekten und Möbeln versuchen. Ihr gutes Auge für Proportionen und der Wille, Einzigartigkeit zu erschaffen, gipfelt in Raumplanungen mit Unikatcharakter. Nach der Planung – oft mithilfe von Moodboards oder 3D-Visualisierungen – hilft eine Interiordesignerin aber auch, das Besprochene umzusetzen und organisiert, falls nötig, Maler oder Bodenlegerin.

5. Tischler/Schreiner und Tischlerinnen/Schreinerinnen

Eine Schreinerei oder auch Tischlerei ist im Normalfall spezialisiert auf den Werkstoff Holz. Doch wie heißt es so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel. Denn obwohl das „Grundgerüst“ vielleicht aus Holz besteht, können Küchen und Möbel individuell verkleidet werden, etwa mit Mattlack oder Edelstahl. Individualität ist hier ein weiteres wichtiges Stichwort, denn: Mit einer guten Tischlerei als Partner ist nichts unmöglich. Ob maßgeschneiderter Esstisch, Arbeitsplatte in Sondergröße oder Hauswirtschaftsraum, der unmittelbar an die Küchenschränke anknüpft – ein Schreiner fertigt stets ein Unikat an.

Einrichtung planen: Was kostet eine Fachmeinung?

Die Kosten für eine professionell geplante Einrichtung schwanken – sowohl nach Leistungsumfang, als auch nach Abrechnungsweise; also, ob im Vorfeld ein Pauschalbetrag festgesetzt oder nach Stunden abgerechnet wird. (Innen-)Architektinnen verlangen in der Regel rund 100 bis 150 Euro pro Stunde. Bei einem Projektwert über 25.000 Euro kann man für eine erste Orientierung einen Blick auf die HOAI werfen – der Honoraranordnung für Architekten und Ingenieure.

Wer sich durch keine Tabelle arbeiten möchte, kann für eine grobe (!) Einordnung folgende Faustregel im Hinterkopf behalten, die in der Einrichtungsbranche gerne weitergegeben wird: Zur ersten eigenen Kalkulation lassen sich etwa 10 – 15 Prozent der Projektkosten für eine vom Profi geplante Einrichtung rechnen.

Aber: Bei einigen Projekten wird die Planungsleistung bei einem anschließenden Kauf angerechnet, etwa im Küchenstudio oder bei vielen Schreinereien. Unverbindliche Beratungsgespräche, ohne das Erstellen eines konkreten Konzepts, sind zudem meist kostenfrei und dienen vielmehr dem Kennenlernen. Also: Haben Sie vor, sich eine Einrichtung planen zu lassen, suchen Sie ruhig das Gespräch und sprechen Sie mit der Expertin oder dem Experten offen über Ihr Budget. Sie würden sich wundern, was auch bei einer niedrigeren Budgetgrenze realisierbar ist. Lassen Sie sich das keinesfalls entgehen.

Fazit beim Planen einer Einrichtung: Gemeinsam zum Ziel

Wer genau weiß, wie er sein Projekt umsetzen möchte, ist mit einem fachlich versierten Einrichtungsexperten bestens beraten. Viele Profis vereinen aber auch gerne ihre Kompetenzen: So finden sich in Küchenstudios vielerorts auch Innenarchitektinnen; bei Schreinereien wiederum fachkundige Küchenplaner. Und in Interior-Shops werkeln Designerinnen und Raumausstatter oftmals Hand in Hand. So bündeln sich Expertise und Kreativität – welche in einem ganz persönlichen Lebensraum gipfeln.

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Lisa Demmel
Lisa Demmel
Party-Mittelpunkt, Home-Office, Frühstücks-Platz: An die perfekte Küche hat unsere Redaktionsleiterin viele Ansprüche. Beim Kochen sind für sie Schnelligkeit und Effizienz wichtig, bei der Ästhetik wiederum Formgefühl und Nachhaltigkeit. Um ihre Küche noch organisierter, funktionaler oder schöner zu machen, durchforstet sie das Internet nach eindrucksvollen Trends, smarten Geräten und cleveren Hacks.